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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1850-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1850
- Sprache
- Deutsch
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1215 1850.) Also vsl« heil. Borrom.-Verein und Deinem Sachwalter und keh ret in Euch, statt nach außen wirken zu wollen, das wird dem gewähl ten Schutzpatron besser gefallen und Euch seinen Segen erwerben, dem Deutschen Buchhandel aber Ruhe und Einigkeit lassen, sein saures Tagewerk zu treiben. Sortinientsbuchhändler und Verleger. Unter dieser Ueberschrift enthält das Organ des Deutschen Buch handels No. 74. einen sehr beherzigenswerthen Artikel für die Herren Sortimenter und Verleger. Auch wir können nur wünschen, daß end lich die für die Verleger so nachtheiligen Mißbräuche aus dem Deut schen Buchhandel vertilgt werden. Zu dem Ende macht der Herr Ver fasser folgende praktisch scheinende Vorschläge: 1) Novasendungen nur an Handlungen zu machen, welche die Verbindlichkeit übernehmen, mindestens ein Drittel derselben fest zu behalten. 2) Wahlzettel sind die Grundlage, auf welcher diese Einrichtung beruht. 3) Nachbestellungen nur fest zu erpediren. Welcher Deutsche Verleger hätte wol nicht schon oft die traurige Er fahrung gemacht, daß die Herren Sortimemer das Risiko, das sie pflichtschuldigst mit zu tragen haben, gern dem Producenten, dem Ver leger allein, zuzuschanzen suchen! Hat einmal ein Kunde beim Sor timentsbuchhändler ein Buch fest bestellt, es aber aus diesem oder jenem Grunde nicht abgeholt, so muß es der Verleger zucücknehmen! Die bekannten, stereotypen, abgedroschenen Lügen-Ausreden von Todesfall, Bankerott, von der politischen Gefangenschaft des Kunden und wie sie alle erfunden werden mögen, hält man jetzt schon für überflüssig. Remiitirt ein vornehmer Bücherkäufec dem Sortimenter ein Werk be schmutzt, ausgeschnitten, zerlesen, so muß es natürlich der Verleger annehmen! Hat der Herr Eommis in der Ostermesse einige Werke zu remittiren oder zu disponiren übersehen, so versteht es sich von selbst, daß dies der Verleger zu bezahlen hat; indem man dann nach Abschluß der Rechnung des vorhergehenden Jahres von ihm Rückzahlung oder Gutschrift des Betrages verlangt, der auf die übersehenen Sachen kam. Natürlich, wozu soll sich auch der Sortimenter Mühe geben, einen neuen Abnehmer für ein bestelltes, aber nicht abgeholtes Werk zu fin den ! Er remitlirt es ja, wenn es auch fest verlangt war. Weigert sich der Verleger, es anzunehmen, ist ec nicht willig, so braucht der Herr Sortimemer Gewalt, d. h. er zeigt ihm an, daß das Buch in's Feuer gesteckt wird, wenn er es nicht wiedernehmen will; „bezahlen werde ich das Buch niemals, niemals, niemals!" heißt es dann, wie ähnlicher Fall erst kürzlich bei einer bekannten Berliner Firma vorkam, welche Schreiber dieses die Redaction autorisict hat, den sich dafür Jnteres- sirenden zu nennen. Das vom vornehmen Herrn T. beschmutzte, aus geschnittene Weck wird dem Verleger mit dem Bemerken remitlirt: „Sie werden dasselbe wol zurücknehmen, da Sie wol eher Gelegen heit haben, es abzusetzen als ich!" Der Verleger soll dafür sorgen, daß sein beim Sortimenter ruinirtes Buch abgesetzt werde, was geht das den Sortimenter an!! So und ähnlich verfahren viele der Herren Sortimentsbuchhänd ler gegen die Verleger und wundern sich dann noch, wenn dieselben die ^ Zahl ihrer Eonten immer mehr einschränken und das Baac-Expediren von Jahr zu Jahr beliebter wird. Mögen über obige Vorschläge recht viel erfahrene Verleger ihre Ansicht aussprechen, und sich dieselben zu einer festen Norm, den ein- geciffenen Mißbräuchen gegenüber, einigen. Das fordert die Selbst erhaltung. .*******-*§. Der Michaelis-Meßkatalog 1850 ward auch diesmal wieder zur gewöhnlichen Zeit ausgegeben. Er ist stärker als seine Vorgänger, die in der Regel nur 17—18 Bogen mit ca. 4000 Titeln hielten, und bringt auf 24s^ Bogen 5023 Titel als neu erschienene Werke. Ein Vergleich seines reichen Jnhalis mit dem seiner Vorgänger von 1848 und 1849 ist interessant und zeigt uns die Abspannung und Gleichgültigkeit, welche sich der thatkräftigerr Geister des letzten Zeitraums bemächtigt hat. Die Stelle der Schriften, die damals für Deutschlands Einheit, Größe und Macht schwärmten, haben jetzt Predigten, Erbauungsbüchlein, Traktätchen für reuige Seelen und Berichte über wunderbare Mutter-Gottes- und Heiligen bilder eingenommen, die in bunter Reihe mit Anweisungen zu sympathetischen Mitteln und andern Geheimnissen, Kalendern, Brief stellern, Entwürfen, aufrichtigen Franzosen, kleinen Engländern, fertigen Dänen rc. rc- abwechseln. Seit 1759, wo Philipp Erasmus Reich den Meßkatalog von Henning Große erwarb, ist derselbe ununterbrochen in der Weidmänni schen Buchhandlung erschienen, die ihn nach und nach auf die Höhe gebracht hat, auf welcher er jetzt steht. Mit Ostern 1851 wird er im Verlage des Herrn Georg Wigand erscheinen, und dort gewiß noch zu größerer Vollständigkeit und praktischer Brauchbarkeit ausgebildet werden, doch ist über die Entwürfe deshalb noch nichts Näheres bekannt. Glück auf! 'Ly/rneycov. lieber Buchhändler-Liste». Für das freundliche Erwähnen meiner Buchhändlerliste in Nr. 85 des Börsenblattes sage ich dem Herrn Spondäus meinen besten Dank. Wenn nun die Liste aber auch getadelt wird und namentlich auch das, daß ich zu viel Zwecke mit einem Mittel erreichen wolle, so erlaube ich mir, einige Worte darauf zu entgegnen. Zuerst muß ich bemerken, daß ich bei der Herausgabe meiner Liste allerdings durch die Aufnahme aller Firmen des gesammten Buch-, Musikalicn-, Antiquar-, Kunst - und Landkartenhandels bezweckte, Pie Liste für alle buchhändlerischen Zwecke brauchbar zu machen, und ich habe dies durch die verschiedenen Sorten der Liste erreicht. Wenn nun z. B- bei Nova-Versendungen von einem Verleger zu viel Firmen in meiner Liste gefunden werden, die ihm unnütz, so wolle man zunächst bedenken, daß dies durch die von mir bezweckte Vollstän digkeit kommt. Dann ist ja aber die betreffende Sorte (Versendungs- listc) nicht allein zum Versenden von Novitäten vorhanden, sondern ! es ist dieselbe ja auch bei Versendungen von Anzeigen, Katalogen, Circulairen rc. sehr brauchbar, und bei dergleichen Versendungen ge braucht man nicht allein die Firmen der Sortimentshandlungen, son dern auch die der Antiquare u. s. w. Gerade die Sorte k. (Versendungsliste) mit 12 Feldern ist eben durch ihre Vollständigkeit an Firmen zu sehr viel verschiedenen Arbeiten brauchbar, z. B. um für das laufende Jahr Handlungen darin zu be zeichnen, die Eirculare über Baacartikel erhalten, im zweiten Felde die, welche Wahlzettel erhalten, im dritten Felde die, welche Nova unverlangt erhalten, im vierten die, welche Circulare nur für Verleger erhalten, im fünften die, welche Antiquar- und Auctionskataloge und zu gleicher Zeit wie viel erhalten, im sechsten die, welche Anzeigen von irgend einem Werke und zu gleicher Zeit wie viel erhalten sollen, rc. rc. Alle diese Bezeichnungen sind für ein Jahr von der Hand des Prin- cipals oder des Geschäftsführers nur Ein Mal nöthig und kann dann ein Lehrling mit Leichtigkeit das Ueberschreiben der Wahlzelle!, der Circulaire, der Facturen, das Versenden der Anzeigen -c- besorgen. Ich wenigstens halte es nun aber für besser, bei all' dergleichen Versendungen für meinen Zweck nicht erforderliche Firmen vor mir zu finden, als erforderliche zu vermissen, und bequem ist es jedenfalls auch, da man nicht schriftlich Firmen nachzutragen hat. Das Eonvolut der Liste würde sich aber durch Fortlaffung der Fir men der reinen Verleger, worunter das Heer der 30 Erpeoilionen, nur um ein sehr Geringes, höchstens um 6 Seiten! verringern.
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