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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1859
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18591024
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1859
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2092 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 131, 24. October. zahlen. Unseen größeren Gläubigern offeeirken wir Anfang vorigen Jabres gute Ländereien als Zahlung, die wir im Stande waren an- zusebaffcn, um so deren Interesse vollkommen zu sichern; aber nur ein Einziger, Hr. Joseph Scholz in Mainz, ging darauf ein, wah rend ein anderer größerer Gläubiger von uns, nachdem er ebenfalls unsere Offerte acceptirt und wir das Land für ihn erstanden hatten, dasselbe späler'rcfusirte und uns dasselbe an Hand blieb. Wir lieferten Hrn. Scholz, was wir versprachen, und heule sind bereits die Aussichten für das erworbene Eigenlhum so günstig, daß wir demselben in einigen Jahren einen namhaften Gewinn, incl. Zinsen, zusichcrn können. Alle übrigen Gläubiger wiesen unser gutgemeintes Anerbieten, zum Thcil sogar mit harten Insulten und höhnischen Bemerkungen zurück, und ein geistreicher deutscher Buchhändler veröffentlichte ei nen unserer Briefe im Börsenblatt und machte nach seinen beschränk ten Ansichten einfältige Glossen darüber, während er weder einen Begriff von hiesigen Verhältnissen, noch eineAhnung von der Wich tigkeit unserer Erhaltung für den deutsche» Buchhandel harte, der sicher ungern eine Absatzquclle verlieren wird, wir wir sic seil Jahren für ihn waren. Das Opfer, was wir verlangten: anstatt baaren Geldes in Zeiten solcher Noth eine andere Waare in Tausch zu neh men, die dasselbe Capital repräsentiere und außerdem noch nicht un bedeutenden Gewinn versprach, war nicht groß; wir versuchten die ses Auskunftsmiltel, um ehrlich unfern Verpflichtungen nachzukom- men, und bedauern, dabei so wenig Unterstützung gefunden zu haben. Um verschiedene hartnäckig gegen uns verfolgte Klagen zu be seitigen und uns Ruhe zu verschaffen, waren wir gcnöthigt, eine größere Summe aufzunchmcn, und gaben dem für uns cinlrclendcn Hause weitere Sicherheit auf unser Waarenlager; anstatt jedoch dadurch freier zu werden, erfolgten jetzt erneute Angriffe von anderen Seiten, denen wir nicht mehr begegnen konnten, und die uns zwangen, zu Gunsten des obenerwähnten Hauses auszuverkaufcn. Unser Geschäft ging infolge dessen in die Hände der Hrn. King et Baird hier über, die dasselbe vorläufig unter unserer Mithilfe, wie bisher, fortführcn werden. Wir sind nun momentan außer Stande zu bezahlen, und gerichtliches Einschreiten von Ihrer Seite ist ohne allen Erfolg und würde Ihnen nur unnöthige Kosten machen; wir betrachten uns jedoch fortwährend als Ihre Schuldner und werden unseren Verpflichtungen Nachkommen, sobald uns die Möglichkeit dazu geboten ist. Ein Auskunftsmittcl, Ihnen ein Aequivalcnt für Ihre Forder ung an unS zu bieten, ist uns durch die freundschaftlichen Gesin nungen der Hrn. King Baird gegen uns möglich gemacht worden. Dieselben wollen uns bei der Rcgulirung unserer Schulden soweit unterstützen, daß sic uns erlauben, zur Befriedigung derjenigen Gläubiger, die darauf cingehcn, so viel von den uns früher gehörigen Verlagsartikeln zu liefern, oder von den vorhandenen Stcreotvp- plattcn abziehen zu lassen, als von unseren Gläubigern zur Aus gleichung von deren Forderungen bestellt werden sollten. Wir geben Ihnen (anliegend) ein Verzeichniß unseres früheren Verlags mit Ordinärprciscn, wovon wir Ihnen, anstatt wie gewöhn lich 33Vg Proc., 50 Proc. Rabatt gewähren Es sind alles sehr verkäufliche, schön ausgcstattetc, meistens gebundene Artikel, die Sic zu diesen Preisen leicht wieder vcrwcrthcn können. Da unser Verlag manche Nachdrücke enthält, die dort uner laubt, hier aber sehr stark gehen, so können Sie dieselben ja an andere mit Ihnen in Verbindung stehende hiesige Geschäftsfreunde abgcben; jedoch bitten wir, jeder solchen Anweisung eine Quittung über den Ihnen schuldigen Saldo oder von uns gegebene Sola wechsel oder Accepte bcizufügen. Ziehen Sie dabei in Erwägung, daß Sie uns ja auch nur Bücher Ihres eigenen Verlags lieferten, die theilweise beim Ver- > kauf unseres Geschäfts noch vorräkhig waren und karem- 5 Proc. ihres Nettowerthes brachten. Alle vorhandenen Eom missions arlikel wurden genau a u s g e sch i e d c n, und werden von uns, wenn ge wünscht, an die betreffenden Handlungen remittirt werden, oder von King L- Baird als ss l ch c A rt ike l ü b er- nommen, nach und nach verkauft und bezahlt. Rech nungsabschlüsse nach unfern Büchern erhalten Sie entweder gleich- i zeitig mit diesem Circular ober doch in nächster Zeit. — Es ist dies der letzte Versuch, unsere Angelegenheiten ohne Verlust unserer Gläubiger zu regulircn; von Ihrer Unterstützung dabei hängt cS ab, ob wir noch ferner dem deutschen Buchhandel der Ver. Staaten unsere Kräfte widmen können oder nicht; gelingt es uns, ein Sie zufriedenstellendes Arrangement zu bewerkstelligen, so sind uns von unseren Freunden hier neue Mittel zugesagt, um unser früher so blühendes und so erfolgreich betriebenes Geschäft wieder aufnehmen zu können; im entgegengesetzten Falle werden wir uns andere Er werbszweige suchen, bei denen wir voraussichtlich mit mehr Erfolg für uns selbst arbeiten können, als im Buchhandel. Hochachtungsvoll John Wcik L Co. Während unserer langjährigen Verbindung mit den Hrn. Weik <k Co. haben wir Gelegenheit gehabt, genügend zu beobachten, wie sehr sich dieselben bemüht haben, ihr Geschäft emporzubringcn und allen ihren Verbindlichkeiten nachzukommcn; die Ungunst der Ver hältnisse hat cs denselben jedoch unmöglich gemacht. Wir würden sehr bedauern, wenn ein so blühendes Geschäft zu Grunde gehen sollte, und thun daher, was in unseren Kräften steht, Hrn. Weik sc Co. die Fortführung des Geschäfts möglich zu machen. Berücksichtigen Sic daher den obigen Vorschlag, dessen. Ausführung wir übernehmen, wohl, bevor Sie ihn ablehnen. Philadelphia, den 12. August 1859. King L Baird. T Philadelvhia, den 14. Septbr. 1858. Bcrchrter Freund! Sie werden bei Ankunft dieser Zeilen wohl längst im Besitze des Weik'schen Bankerottcirculars, vom 12. August d.itirl, sich befinden. Hier wird dieses schlau fein sollende, aber doch bis zum Excesse . . - Doeument geheim gehalten, es sei, so antwortet man, nur für Europa bestimmt, was aber doch nicht verhindert, daß man cs auch dieser Tage einem Buchbinder präscntirte, als ec eine von Weik ausgestellte Note bezahlt haben wollte Der arme Kerl muß nun auch für seine sauer erarbeiteten 500 Doll., worin noch viel Baarauslagen stecken, ,,Bcr- laglarlikel" zu bekommen suchen! Hier macht dieses Ercigniß fast gar kein Aufsehen, da Weik sr Co. für den Platz sebon seit Jahren so gut (odw so schlecht) wie fallit betrachtet wurden aber drüben mag cs sich anders verhalten, besonders da der . . . Liebing bei seiner bftern per- i sonlichcn Anwesenheit in Deutschland gewiß nicht unterlassen haben wird, die . . . hier in den Himmel zu erheben, und über den Schellkönig zu preisen. Als Ursache der Geheimhaltung dieses säubern Fallitbekenntnisses in dep hiesigen Kreisen, mag natürlich der Umstand alle Beachtung ver dienen, daß sich selbst Weik schämen müßte, wenn man dieses Bekenntniß der vollständigen Zahlungsunfähigkeit zusammenhielte mit seinen sonst so wrhlhäbigen, ja glänzenden P r.iv a t v crhä ltn i ssen. Durchschnitt lich ist zwar die Moral hier zu Lande derart lax, daß man denjenigen fsr einen honetten Kerl erkennt und schätzt, der zur rechten Zeit seine ! Zihlungen einzustellen weiß und etwas Erkleckliches dabei rettet, während man den ehrlichen Mann, der Alles, seine ganze Habe und sein ganzes ! Lesitzthum zu Gunsten der Masse abtritt, als einen dummen Menschen, j, geradezu als einen Esel erklärt; aber dennoch schämen sich Weik k So. gegenüber einem großen Theile noch ehrlicher Menschen (namentlich leutscher Zunge), ungeschminkt und mit der anaeborcnen .. . aufzutretcn. öaher die große Hcimlichkhuerci mit diesem Circular vom 12. August!
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