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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-04
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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vörjenblLU s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .« 79, 4. April 1917. chen vermerkt ist. Indessen — und dieser Fall dllrfte nicht so leicht wiederkehren und wahrscheinlich durch eine neue Verord nung umgestoben sein — sind die Marken übertragbar. Die eine Haushaltung kann also der andern a-ushelfen, nur muß dann bei derjenigen Bäckerei gekauft werden, zu der die mit Marken aushelsend« Haushaltung gehört. Entsprechend der Brotkarte hat man anderwärts, u. a. in Altona, ein M e h l k o n tr o l l b u ch für Bäcker und Kleinhänd ler und im Landkreis Münster ein Mehl- und Backbuch, in wel ches ganz genau eingetragen werden inuß, wann, Wiebiel und bei welchem Müller Brotgetreide, Roggen oder Weizen ver mahlen und wann es verbacken wurde. Endlich hat man in Elberfeld keine Brotmarken, sondern eine Brotkarte mit Feldern und Rubriken, von denen eine bestimmte An zahl jeweils nach Entnahme von 1 Pfund Brot durchlocht wird. All diese Vielfältigkeiten scheinen rein äußerlich, vom druck technischen Standpunkt aus genommen, interessant. Man kann aber auch in volkswirtschaftlicher Beziehung mancherlei aus ihnen ersehen, so daß man wirklich sagen darf: diese vielen, vielen Sorten von Marken sind kleine Spiegelbilder unseres heutigen Lebens, und seine freilich meist nur geringe Verschiedenheit nach Stadt und Land und der besonderen Art der Versorgung ist in ihnen aufgefangen. Die meisten Kommunalverbände blieben ja nicht allein bei den Brot-, Fleisch-, Mehl- und Milchmarken stehen. Während Großstädte wie Leipzig, das auf eine durchaus nicht immer fest im voraus bestimmte Zufuhr angewiesen ist, sich damit begnügten, den Kauf von Hlllsenfrüchten etwa oder von Teigwaren und Reis auf der Brotmarke vermerken zu lassen, gaben andere, meist kleinere Städte auch hierfür eigene Karten aus; so Freiberg i. S.: Reis- und Graupenkarten, Mühlhausen i. Thür.: eine V v r z u g s f c t t ka r te für Zuckerkranke und Wurstkarten, Flöha: Zwieback kart e n für Kinder bis zu l Jahr, Mannheim: Teigwv, reri ll e z up s sch e i n e, I n l an d s - und Auslandsbutter marken, Reis marken, Bezugsscheine für Wild und Geflügel, M a c g a r i n e b e z u g s s ch e i n e, Süß stoff b e z u g s s ch e i n e usw. Außerdem gibt es in Mannheim auch Hau s h al tu n g s ma r kc n für bestimmte jeweils öffent lich bekanntzugebende Warenarten und Warenmengen und eine allgemeine Lebensmittelkarte mit Eier-, Zuk- ker«, Fett- und K a r t off e l m a r k e n auf einem B latt und endlich besondere Lebensmittelmarken für Kinder, Schiffer und Binnenschiffer. Die all gemeine Lebensmittelkarte hat sich auch anderwärts eingebürgert, so in Altenburg, Annaberg und Flöha. Daß der Versorgung der Kinder allerwärts ein besonderes Augenmerk zu gewendet wird, ist selbstverständlich, aber der Fall einer so ein gehenden Differenzierung wie in Stuttgart, wo die wöchentlich zuerkannte Fleischmenge nach dem Alter des Kindes, ob unter sechs, unter oder über zehn Jahren, bestimmt wird, dürfte ver einzelt dastehen. Schließlich hat sich auch der Humor der Lebensmittelmarken bemächtigt. Bald nach ihrer Einführung tauchten da und dort Ansichtskarten auf, die, mit ein paar mehr oder minder ulkigen Versen darunter, das Bild von ein Paar Marken in komischer Verzerrung ihres eigentlichen Zweckes zeigten. Das meiste dieser Art ist geschmackloser Bierulk niedrigster Sorte. Als Symptom bleiben aber auch diese Karikaturen einer tiefernsten Sache nicht unwichtig, denn sie beweisen wenigstens, daß der Deutsche seiner Bedrängnis immer noch eine lustige Seite abzugewinnen weiß und das Lachen keinesfalls verlernt hat. Als Beispiel sei ab schließend wenigstens ein Stück vom Text einer »Bi erka rt e« zitiert, die in Berlin viel Verbreitung fand: »Deutscher Schutzvcrein für die Interessen der Biertrinker. Sitz Berlin dH, Briiuhnnsstr. 327. Landeszcntralc Bayern, Kreisvcr- band Oberbaycrn. — Inhaber dieser Karte wird hiermit bestätigt, Last er sich in unserem Eichbtiro einer von zwei vereidigten Eichbeamten unter Zuziehung eines unserer Vertrauensärzte als Sachverständigen ansgcführtcn genauen Messung betreffs seiner Kassungsfähigkcit für Bier unterzogen hat. Die einmalige Klllssigkeitsaufnahme-Mögiichkcit für Bier beträgt bei dem Inhaber dieser Karte innerhalb relativ kurzer Zeit . . . Liter und innerhalb 24 Stunden bei normaler Verdauung und M- 32« sonderung . . . Liter, während die Aufnahmefähigkeit sür Wasser hingegen eine auffallend schwache war und gegen dasselbe eine förm liche Jöiosinkrassic l!) vorhanden zu sein scheint. Nach Untersuchungen des Hosrats Pros. Or. msü. Zaps-Hahu leiden fast alle starken Trinker an »Laukoritio ineurnvitls« und be dürfen, um de» Zustand des normalen körperlichen Wohlbefindens z» erhalten, der täglichen Aufnahme von mindestens der Häistc des für sie ermittelten Eichmastes in Bier, Bock oder Salvator. Der Deutsche Schutzocrein für die Interessen der Biertrinker legt es daher allen Personen, welche seinen Mitgliedern verwandtschaftlich oder freundschaftlich näher stehen, als eine Pflicht auf, dafür Sorge zu tragen, dast diesen nicht das für ihr körperliches Wohlbefinden uner läßliche Quantum Bier entzogen wird . . . .» vr. Johs. Thummerer, Deutsche Bücherei. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 26.—31. März 1917. Vorhergehend« Liste 1917, Nr. 73. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsen blatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinnngstags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. ^'Bartels, Frieda, Hall« (Saal«), Leipzigerstr. Vö, Buch-, Musik.- u. Paph. Gegr. 1./VII. 1912. Leipziger Komm.: O. Klemm. (Dir.) Bette, Paul, Berlin. Die Mitinh. Frl. Gertrud Bette ist ver storben. sB. 74.) Deutsche Bibliothek Verlagsgesellschaft in. b. H., Berlin. Otto Reicht ist nicht mehr Geschäftsf. sH. 30./III. 1917.) Franckh'sche V e r l a g s b u ch h., W. Keller L E o., Stutt gart. Leipziger Komm, jetzt: Steinacker. sDir.) Gries, Karl, vor m. Gebr. Müller, Bad Dürkheim. Die handelsgerichtliche Eintragung der Firma lautet: Gebrüder Mül ler. (Dir.) Berichtigung der Angabe in Nr. 61. Grünberg, Wilhelm, Pinne, ging käuflich März 1S17 an I. Ziegelmann über, der firmiert W. Grimbergs Nachfolger (Inhaber I. Ziegelmann). sB. 64.) Berichtigung der Angabe in Nr. 67. Gnndel, I., Nü r über g. Die handelsgerichkliche Eintragung der Firma lautet I. Gunöels Buch-, Papier- n. Schreibmaterialien handlung. Das Geschäft ist unter Ausschluß der im bish«rigen Be triebe entstandenen Forderungen n. Verbindlichkeiten auf Johann Georg Meyer übergegangen. s.H. 31./III. 1917.) Höst, Andr. Fr., L Sön, Kopenhagen. Johs. Lind trat Neujahr 1917 als Teilhaber ein. sB. 71.) Kerler, Heinrich, Ulm. Der Inh. Heinrich Kerker sen. ist ver storben. sB. 77.) Kunsthalle München G. ni. b. H., München. Weiterer Ge schäftsf.: vr. Friedrich Ackermann. s.H. 27./III. 1917.) Lund, Jacob, Kopenhagen. Nach Ausscheiden von Baldur Borgen ist Carl F. V. Jensen seit Neujahr 1917 alleiniger In haber. sB. 71.) Müller, Gebrüder, Bad Dürkheim. Leipziger Komm, jetzt: Fleischer. sDir.) Schenke, W., Wres chen. Der Inh. Wilhelm Schenke ist ver storben. sB. 73.) Scriba, G., Metz. Die Buch-, Kunst- n. Landkartcnh. sowie der Verlag gingen käuflich mit Akt. n. Pass. 1./IV. 1917 an den bis herigen bev. Geschäftsf. Hans Eckart über, der diese Geschäfts zweige unter der Firma Gustav Scriba, Bnchhdtg., Inhaber Hans Eckart weiterführt. Die Papier- u. Schreibwh. u. Leihb. wurden gleichzeitig mit Akt. n. Pass, von dem bisherigen Geschäftsf. Andr. Hetz käuflich übernommen und von demselben unter der Firma Gustav Scriba, Papierhandlung n. Leihbibliothek Inhaber Andreas Hetz weitergeführt. Letztere Firma hat aber in Leipzig keinen Kommissionär. sB. 76.) Springer, Julius, Berlin, hat Postscheckkonto 11 109. sDir.)
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