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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1856
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18560915
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115, 15. September. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1721 Harper <k Brothers kauften alsdann bie Ausgabe ihres Eoncmrenten und setzten sie mit erstaunlicher Schnelligkeit ab. An Macaulay zahlten die Gebrüder Harper 300Pfd.St. für den ersten Abzug der neuesten Bände seiner englischen Geschichte. Sie verkauften 73,000 Bände von drei verschiedenen Ausgaben in den ersten zehn Tagen nach deren Erscheinen. Das Haus D. Appleton L Eo., ebenfalls ein sehr bedeutendes Geschäft, ist um viele Jahre jünger als das von Harper L Brothers. Es wurde von dem verstorbenen Daniel Appleton, einem Engländer, der ein Vermögen von vielen tausend Pfund Sterling nach Amerika brachte, gegründet, und wird gegenwärtig von seinen fünf Söhnen geführt. Einer von diesen hat, beiläufig bemerkt, die Leipziger Han dels-Lehranstalt besucht. Das erste Buch, was von dieser Firma her- ausgegcben wurde, war ein Band (?), der kaum einen Quadrakzoll Fläche hatte, unter dem Titel: ,,Daily crumbs" (Tägliche Krumen). Vorschlag in Betreff antiquarisch er Kataloge. Der amerikanische Büchermarkt wird von immer größerer Wichtigkeit für den deutschen Buchhandel, und es sollte von letzterem nichts ver säumt werden, die buchhändlcrische Verbindung zwischen Deutsch land und den Vereinigten Staaten soviel als möglich zu beleben Wenn man bedenkt, daß die V. St. jetzt 27 Millionen Einwohner zählen, wenn man berücksichtigt, daß die Einwohnerzahl sich bisher alle 14 Jahre verdoppelt hat, so wird man nicht umhin können einzusehen, daß sich hier ein ungeheures Feld eröffnet. Besitzer anti quarischer Bücherlager, die dieses lesen, werden aus eigner Erfahrung wissen, daß eine nicht unbeträchtliche Anzahl ihrer Artikel direct oder indirect ihren Weg nach den Vereinigten Staaten findet. Da ja der antiquarische Buchhandel Werke in lateinischer, deutscher, fran zösischer, englischer, italienischer Sprache -c. umfaßt, so eröffnet sich diesem Geschäftszweige ein noch weiteres Feld hier, als dem eigentlich deutschen Vcrlagshandel. Ich kann nicht umhin, auf einen wesent lichen Uebelstand aufmerksam zu machen. Die antiquarischen Kata loge werden im Durchschnitt 3 — 4 Wochen vor dem Abhalten einer Auction ausgegeben. Diese Zeit mag lang genug sein, um aus allen Theilen Deutschlands, Englands, Frankreichs, Italiens :c. Aufträge zu erhalten, allein die Zeit ist zu kurz, als daß solche aus Amerika zu rechter Zeit eintrcffen könnten. Wir erhalten häufig Auctions- Kataloge mit direkter Post zugesandc, allein sie kommen meistens post le-Nuin. Ein Brief gebraucht von Leipzig nach Ncw-Uork min destens 14 Tage, nach Eincinnati ist die kürzeste Zeit 16 Tage. Könnte man nicht, namentlich wenn das Versteigern der Bücher nicht ganz besondere Eile erfordert, die Kataloge 6—8 Wochen vor Abhalten der Auktionen ausgeben, damit die amerikanischen Aufträge rechtzeitig einlreffe» können? Bücherliebhabec müssen denn dock wenigstens einige Tage Zeit haben, um die Kataloge durchzusehen, und dann muß noch zuweilen ein bis zwei Tage auf den Abgang des nächsten transatlantischen Dampfschiffes gewartet werden. deutender-n amerikanischen Zeitungen ein Exemplar gratis zuzu- stellen. Ein Redakteur einer amerikanischen Zeitung, wenn sie nur einiges Ansehen genießt, kann auf diese Weise alle Jahre seine Bibliothek um eine hübsche Anzahl Bände bereichern- Erhält nun ein Redakteur ein Exemplar eines neu erschienenen Werks auf diese Weise gratis, so gibt er, wie man hier sagt, dem Buche einen pull'. Allein es ist nicht nur die Pflicht der Dankbarkeit für das erhaltene Freiexemplar, die ihn dazu treibt, das Buch auf das gün stigste zu beurthcilen, sondern mehr vielleicht noch die Furcht, daß der Buchhändler seinem Blatte die Anzeigen entziehen würde, wenn cs ibm einfallen sollte, Worte des Tadels zu äußern. Die amerika nischen Kritiken sind daher in der Regel nichts als Lobhudeleien. Als es kürzlich einigen Blättern einsiel, die Echtheit des herrlichen Gedichtes Hiawatha von Longfellow in Zweifel zu ziehen und über andere Werke ohne Rücksicht zu kritisiceu, wurden die widerspensti gen Redacteure durch Entziehen der Annoncen gestraft. Allein das Annoncenwesen ist hier viel ausgedehnter als in Europa, ohne lau fende Annoncen können äußerst wenige, am wenigsten buchhändler- ischc Geschäfte hier bestehen, und so kehrten denn auch bald die In serate in die widerspenstigen Blätter zurück, und mit den Inseraten — die günstigen Kritiken. Die wenigen deutschen Buchhändler hier — die menschliche Natur ist überall dieselbe — sehen es durchaus nicht ungern, wenn ihre Waare auf das rückhaltloseste gelobhudclt wird. Will ein deutscher Buchhändler in Amerika eine Anzahl Exemplare eines Werks absetzen, so ist das Abgebcn einiger Freiexemplare ein mäch tiger Hebel für den Absatz. Ich gebe daher allen Herren Eollegen, die auf Absatz in Amerika rechnen, den Rath, einige Freiexemplare an die Zeitungen der größeren Städte entweder direct an die betref fenden Redaktionen einzusenden'oder durch die deutsch-amerikanischen Eollegen zustcllen zu lassen. Daß die deutsch-amerikanischen „Pa pers" jedes Buch, was sie auf diese Weise erhalten, günstig beur- theilcn werden, will ich garantiren. Dieses Puffsystem hat sich vomFelde der Literatur auf das mu sikalische Gebiet ausgedehnt. Der Musikalienhändler verlangt seinen Puff so gut als der Buchhändler, und nach den Kritiken sollte man glauben, daß die Eomponisten, die jetzt aller Orten auftaucheu, lau ter Mozart's, Deetboven's oder Haydn's wären. Die New-Porter Presse. Der Kirror behauptet aus guter Quelle versickern zu können, daß die dio>v Vorlc Iribune letzres Jahr einen Netto-Profit von 95,000 D. machte, der lleraici 75,000 D., der Oourrior L knqnirer sowie das lournal ol Ovmnierce jedes etwa 50,000D-, der Oonunercisl Aclvertiser 25,000 D. Die Daily kime.-, kxpi-688, kost und voll)' dlecvs haben ebenfalls gute Ge schäfte gemacht. Wenn man über die Rentabilität der meisten deutsch-amerikanischen Zeitungen berichten wollte, so könnte man von obigen Zahlen nur die Nullen benutzen. lieber das Kritikerwesen in Amerika. In keinem Lande der Welt ist es leichter ein Buch günstig beurtheilt zu baden, als in Amerika. Die Presse ist unter einer republikanischen Reqie- rungsform selbstverstanden eine bedeutende Macht, allein man kann sich einen Begriff von der enormen Production des amerikanischen Buchhandels machen, wenn man bedenkt, daß der amerikanische Buchhandel — was das Beurtheilen neuer Verlagswerke betrifft — eine förmliche Tyrannei über die Presse ausübt- Wenn ein ameri kanischer Buchhändler nur einigermaßen darauf rechnen will, seinen Verlagswerken Eingang zu verschaffen, so ist er genölhigt, allen be Miscellen. lVeae/ /'irr /ki-//vAirax/«r« ,«„«< llei - auüxeKeden von »r. .1. Letrkolcik. .lalwssan» 1856. liest 9. Sep tember. lnb.: liiklioßrapbisebe ?> ivalll,melke, von l'aul Irömel (Sebluss). — Oie Publikationen ller Lerey Loeiety. — Die A-Nor-Kidliv Ilieli in blerv-Vorlc. — latlerakur nncl dliseelle». — ^II»emeine llidlioxrapbie.
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