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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18570617
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1108 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^ 76, 17. Juni. dilionsgcschäfks tragende Commissionshandel zu verstehen, sondern eS bildet der oben bezcichnetc Commissionsbuchhandel eine Branche un seres Geschäfts, welche im Allgemeinen wohl nur eine untergeord nete Stelle cinnimmt, doch aber in gewissen Fällen, — wir erwäh nen nur die bedeutenden literarischen Veröffentlichungen der Wiener Akademie der Wissenschaften, welche den Vertrieb nicht selbst be sorgt, sondern ihre Werke einem Buchhändler in Commission gibt — größeren Umfang und Bedeutung gewinnen kann. Ucber die rechte Deutung und Auslegung dieser Bezeichnung eines Geschäfts zweiges, welche zu Verwechselungen bei Ertheilung nachgcsuchter Conccssionen im Schooße der competentcn Behörden schon öfters ge führt hat, sei es erlaubt, auf eine von der Deputation des Leipziger Buchhandels in einer vor dem Stadtrathe zu Dresden anhängigen Concessionssachc eingeholte Erklärung zu verweisen, worin dieselbe unserer Ansicht vollkommen beigctreten ist. Will man nun davon abseben, in dem Gesetze die Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Branchen des Buchhandels anzugebcn, so würden wir wenigstens bitten, daß Conccssion zum Commissionshandel nie al lein erkheilt, sondern daß die Ausübung desselben nur in Verbindung mit dem Verlags- oder Sortiments buchhandel gestattet werde. Andere Stellen des Entwurfs, als z. B. §. 254 und 255, könnten wohl noch Veranlassung zu weiteren Betrachtungen geben. Indessen dürfen wir wohl annehmen, daß in Dresden dem Stadt rathe in allen Gcwerbesachen die Zuständigkeit gesichert sein wird, und sehen daher davon ab, über die als Regel angenommene Com- petenz der Staatsverwaltungsbehörden uns weiter zu verbreiten. Indem wir schließlich allen Denen, welche in dieser hochwich tigen Sache die Entscheidung herbciführen, unsere Vorstellungen ans Herz legen, sprechen wir die Hoffnung aus, daß sie nicht ver gebliche gewesen sein mögen, und daß der sächsische Buchhandel auf dem Standpunkte der Intelligenz und der echten geschäftlichen Bild ung verbleibe, der ihm die Achtung nach Außen verschafft hat, und auch für die Folgezeit allein erhalten kann. Wir sind gewiß nicht die Letzten, welche einen entschiedenen Fortschritt im Staatslebcn oder eine freiere Entwickelung der Gewerbe und des Handels freudig begrüßen sollten, müssen aber offen beken nen , daß die Art, in welcher der Entwurf in Vermittelung alter und neuer Zeit unsere Berufsintercssen zu regeln gedenkt, einer Verur- theilung des Sortimentsbuchhandels zum Siechthum und Proleta riat gleich zu achten ist. Sollen die Schranken fallen, die uns zeither noch Schutz ge währten, so mögen sie lieber ganz fallen, so möge uns lieber eine volle Gewerbefrciheit werden, die nicht wie der Entwurf der Ge werbeordnung unserem Stande nur Rechte, Bildung und Erwerb entzieht, sondern welche auch für das, was sie uns nimmt, als Ersatz «ine freie Entfaltung auf dem ganzen Gebiete des Handels gestattet. Dresden, im April 1857. Der Buchhändler-Verein. Adler L Dietzc. — Arnoldische Buchhandlung. — Her mann Burdach, Königl. Hofbuchhandlung. — H. M. Gottschalck. — Carl Höckner. — Rudolf Kuntzc, Ver lagsbuchhandlung. — Justus Naumann. — Schönfeld'S Buchhandlung (C. A. Werner). — Woldcmar Türk. Die Coalition der Papierfabrikanten. Hört! Hört! Die Zeitungen enthalten folgende Anzeige: ,,Am heutigen Tage versammelten sich hier in großer Anzahl die bedeutenderen P a p i e r fa b ri k a n t e n Deutschlands, um sich über die gegenwärtige Lage ihres Industriezweiges zu besprechen. Es wurde einstimmig anerkannt, daß i» Folge der außerordentlichen Preissteigerung der Roh-Materialien und Löhne eine Erhöhung von 10, 15 und 20 Proccnt (je nach den Qualitäten der Papiere) auf die im vergangenen Herbst bestandenen Preise nicht allein gänzlich gerechtfertigt und angemessen, sondern zum Bestehen dieses In dustriezweiges sogar zur dringendsten Nothwcndigkeit geworden sei, und deshalb beschlossen, eine solche Preiserhöhung von jetzt an «un treren zu lassen. Frankfurt a/M., den 8. Juni 1857. Im Aufträge der Versammlung: A. Rudel, Herausgeber des „Ccnlralblattes für die deutsche Papiecfabrikation u. s. w." Da im vergangenen Herbst die Papier-Preise schon um circa 10A, erhöht wurden, so beträgt der ganze Aufschlag seit vorigem Jahre, je nach den Sorten, 20 bis 30?h. Das ist ein großes Stück und verdient allseitig«: Erwägung. — Soweit uns bekannt ist, recht fertigen die jetzigen PrciA des Rohstoffs diesen enormen Aufschlag durchaus nicht. Wenn der Verlagshandel im Allgemeinen von dieser Preis- Steigerung sehr empfindlich berührt wird, so gibt cs Unternehm ungen, die besonders hart davon betroffen werden: Schulbücher, Zeitungen und Zeitschriften, auf Subscription angekündigte Fort setzungswerke ic., bei welchen allen der Preis schon im Voraus fest gesetzt ist und eine Erhöhung des Papier-Preises gar nicht wieder eingeholt werden kann. Da ferner bekanntlich (!) von den meisten Büchern nicht die ganze Auflage verkauft zu werden pflegt, so fällt die Mehr-Ausgabe für Papier der ganzen Auflage nicht auf alle Exemplare, sondern auf die Anzahl, welche voraussichtlich und wahrscheinlich bestimmt verkauft wird. Das ändert den Verlags-Calcül ganz gewaltig. Wenn die Producenten sich zusammenschließen und ge meinschaftliche Beschlüsse in ihrem Interesse fassen, so müssen cs dieConsumenten auch versuchen. — Es wäre gewiß ganz entsprechend, wenn eine Anzahl größerer Verleger (von Büchern und Zeitungen) sich ebenfalls versammelten und etwa folgende Erwäg ungen und Beschlüsse verabredeten: 1) cin Vcrzeichniß der Papiccfabrikanlen einzuholen, welche den (Frankfurter) Preis-Erhöhungs-Beschluß mit zu Stande ge bracht ; 2) zu erwägen, welche Papierfabrikantcn noch nicht die volle von Frankfurt aus decretirte Preis-Erhöhung adoptirt haben, und diesen bei Neubestellungen den Vorzug zu geben; 3) sich zu verabreden, solche Drucksachen, welche nicht gerade vom Augenblick bedingt sind und keine Eile haben, lieber etwas ruhen zu lassen, und dadurch dem glühenden Papier-Prcis- Skeigcrungs-Eiser etwas Zeit zu geben, sich abzukühlcn Jeder Verleger wird — wenn er seineArbeitcn und Unternehmungen genau und sachgemäß durchprüft, auch solche finden, welche er — ohne allen Nachthcil für sein Geschäft — aufschiebcn oder verkleinern und reduciren kann; und ein Preis-Aufschlag von 30^h auf das Papier (der noch gesteigert werden kann, wenn die Consumenten ferner ruhige Zuschauer bleiben) ist in der Thac Aufforderung genug, das Geschäft von allen Seiten zu besehen. Wir können keinem Fabrikanten zürnen, wenn er den höchsten Preis für sein Fabrikat zu erzielen sucht; — Animosität dictirt also unsere Vorschläge nicht. Wenn es aber auf der einen Seite ge schäftsmäßig richtig ist, viel zu verlangen, so ist es auf der andern Seite nicht weniger richtig, nicht mehr auszugeben, als nöthig.
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