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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1858
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1858
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- Deutsch
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1564 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. »U 106, 25. August. unter die platte Alltäglichkeit sich selbst als einen Vorzug einredet, so wurde dieses Feuer durch eine Besonnenheit ausgeglichen, die im Augenblick wie im gestammten Lauf der Entwickelung stets das Wesentliche vom Zufälligen zu unterscheiden wußte. Wer an dia lektischer Gewandtheit, an Vielseitigkeit der Gesichtspunkte, auch wobl an Dctailkenntniß ihm überlegen war, stand nicht selten be schämt vor der Alaraxic dieses gesunden Menschenverstandes und vor der Jntcnsivität dieses Rcchtgefühls. Sein Tod ist ein schwerer, ein unersetzlicher Verlust, aber sein Andenken mag seinen Freun den stets ins Gcdächtniß rufen, daß auch in den verworrensten Zeitströmungen der Eompaß nicht fehlt, wenn man sich selbst treu bleibt. (D. Grcnzb.) Anfrage. Soeben gelangt in den Buchhandel ein Eicculär de dato Pe tersburg, den 1. August, worin ein Hr. Alexander Höwert anzeigt, daß seine „seit einer Reihe von Jahren an hiesigem Orte be stehen dcBuchhandlung re. in den letzten Jahren einen Aufschwung genommen, der eine directe Verbindung" w. re, wie üblich in solchen Rundschreiben. Beigefügt ist eine Empfehlung des Hrn. Otto Klemm in Leipzig, welcher 7 Jahre „in angenehmem Geschäfts verkehr" mit dem Genannten gestanden, und „seine Bitte um Con- to-Eröffnung mit Freuden unterstützt"; endlich noch eine Anzeige von Thomas MahsckEo. in Hamburg (ohne Zweifel ein Ban- quicc-Haus?), worin diese sagen, Hr. A. Höwert sei „ihnen durch StieglitzckEo. in Petersburg auf das angelegentlichste empfoh len," wie denn Hr- H. „scitIahrcn in St. Petersburg als an gesehener Buchhändler etablirt und als höchst respektabel be kannt sei." Auf diese Empfehlungen hin hatte Einsender dieses, wel cher noch dazu schriftlich besonders um Eontoeröffnung gebeten war, unter der Zusage „besonderer Verwendung", eben im Sinn, eine Sendung abgehen zu lassen, als ihm eine Rcminisccnz auftauchte in Verbindung mit ,ener wiederholten Erwähnung eines „schon seit Jahren" Etablirtseins, Und siche, er fand in seinem Gcdächtniß und in seinen Büchern eine größere nochungetilgteSendung aus dem Jahre 1836 an einen Hrn. Höwert in Petersburg! Sollte dies ein und dieselbe Person sein ? Im Interesse des 1858er Hrn. Höwert und zu nöthiger Beruhigung derer, die jetzt um neuen Eccdit angegangen werden, wird um einige aufklärende Worte aus diesem Wege gebeten. Miscellen. Die Augsburger Auction ist mehrfach der Gegenstand der öffentlichen Besprechung geworden. Unter Anderen haben CH. Daremberg im .lourns! «je* Vokals (abgedr. in der öiklioKrspliio so ls krsnce, Lliroinque Nr 26. p. 134) und P. Dcschamps im Eon- stitutivnel (abgedr. im Oourrier so Io labrniriv >><>ur Ir, krsnco ot I'o- tran^or Nr. 24. p. 544—48), ersterer nur kurz vom Hörensagen, letzterer ausführlicher aus eigener an Ort und Stelle eingcsammelter Kenntniß, über die Auction berichtet. Wenn Dacemberg in diesem seinem Berichte bemerkt, daß die deutschen Gulden den Guineen und Rubeln haben weichen müssen, so ist dies eine Redensart, die einerseits in Bezug auf die Franzo sen, die sich an der Auction mit ihren Franken sehr stark bctheiligt haben, gar zu bescheiden klingt, andererseits aber in Betreff des da bei auf die deutschen Käufer geworfenen Seitenblickes mit derWahr- hcit nicht übercinstimmt. Die „guten Deutschen," wie sich Des- champs auszudrückcn beliebt, nichts weniger als „buchstäblich ver dutzt über die Thorheit," seltene Sachen theuer zu bezahlen, sind mit ihren Geboten keineswegs hinter den Käufern für England und Rußland zurückgeblieben, sondern haben sich mittels ihrer Gulden oder Thaler so manchen typographischen Schatz zu eigen zu machen ge wußt. Allerdings hätten die „guten Deutschen" bei anderen Gele genheiten, wenn sie so manchen englischen und französischen Bü chernarren werthlose Scharteken bloß aus dem Grunde, weil sic sel ten, vielleicht Unica sind, mit horrenden Summen bezahlen sehen, aslc Ursache, „verdutzt" zu sein; allein bei der Augsburger Auction wußte ich mich keines Falles zu erinnern, wo die deutschen Käufer über die unvermuthet hohen Auctionspreise mehr als erstaunt gewe sen wären, was meines Wissens auch die Ausländer waren. Was mich für meine Person in demDeschamps'schen Berichte wirklich „ver dutzt" machen könnte, das wäre die Keckheit, womit der Berichter statter über Dinge abspricht, die er offenbar gar nicht kennt; denn wenn er z. B. von den Auclionsvorgängen im Butsch'schen Hause aus voreilig genug den Schluß zieht und diesen Schluß seinen Lands leuten als das Resultat seiner Beobachtung deutscher Sitte einreden will, daß man in Deutschland, wenigstens in Bayern, bei den Bü- chcrversteigcrungen die Geschäfte nicht ohne Essen und Trinken ab- thun könne, so ist dies eine Unwahrheit; die „guten Deutschen" sind bei den Büchcrauctionen hinsichtlich des Locales und der sonst igen Bequemlichkeiten überall nicht besser daran als die Franzosen, und die Bulsch'schc Auction mit allen ihren theils durch die Freund lichkeit und Gemüthlichkeit des Auktionators (des „beer Vutsoli", wie ihn Herr Dcschamps nennt), theils durch die besonderen Ver hältnisse vecanlaßten Annehmlichkeiten bildet nur eine seltene Aus nahme von der allgemeinen Regel. Auch könnte mich der Mangel an geographischer Kenntniß des Berichterstatters „verdutzt" machen, wenn ich annehmen müßte, daß unter den bäurischen Herren, welche sich, außer den von den vier Enden Eucopa's herbeigekommenen und das „Loeps cie bswilio" bildenden Buchhändlern, an der Auction in zweiter Reihe betheiligt haben sollen, auch der bei der Auction zuge gen gewesene Gräfl. Stollberg'schc Bibliothekar llr. Förstemann und der Herausgeber des Anzeigers — welche dem Berichterstatter kaum unbekannt geblieben sein können — mit verstanden wären; denn ersterer ist aus Wernigerode und letzterer aus Dresden, und weder Wernigerode noch Dresden liegen in Bayern. Im Uebrigen benutze ich hier die Gelegenheit, in Bezug auf die in Augsburg mit versteigerte Mazarin'schc Bibel zu erwähnen, daß in neuester Zeit abermals ein Exemplar dieser Seltenheit aus dem Nachlasse eines hochgestellten Geistlichen von Sotheby und Wil- kinson in London zur Versteigerung gebracht und von Quaritch für nicht weniger als 595 Pfd. St. erstanden worden ist. (N. Anz. f. Bibliogr. re.) St. Petersburg, 12. Aug. Nach amtlichen Quellen sind im Jahre 1857 in Rußland 1425 Originalweckc und 201 Uebcr- sctzungen erschienen; desgleichen zu den bisher bestehenden 101 Zeit ungen und Zeitschriften 14 neue (darunter eine in lettischer und zwei in esthnischer Sprache), und 24 anderen ist die nachgesuchte Er- laubniß zum Erscheinen ertheilt worden. Eingeführt worden sind 1,613,862 Bände (gegen 1,282,240 Bände im Vorjahr), und nach Polen 121,124 Bände. In Polen sind 564 Bücher der Eensur vorgclegt worden, nur 20 mehr als im Vorjahr. Auch in Rußland ist die Zahl der erschienenen Bücher nur um 2 größer gewesen als 1856, und das Wachsthum literarischerThätigkcit ist also ausschließ lich der Journalistik zu gute gekommen. (Allg. Zkg.) Briefwechsel. An die vcrchrl. Red. d. Süddtsch. Buchh.-Atg. — Zu der Erklärung des Hrn. F. W. Hackländer in Nr. 31. 32. Ihres Blattes machten Sie die Anmerkung, daß Ihnen nicht klar sei, warum die Red. d. Böc- senbl., wie Sie horten, diese Erklärung nur unter die Inserate iBörsenbl. S. 1331.) aufnehmen wollte. Gestatten Sie uns darauf die Bemerkung, daß die fragliche Erklärung nur die einfache Anzeige einer persönlichen Beeinträchtigung durch Nachdruck enthält, im übrigen aber zur Erörterung der Nächdruckssrage gar keinen Beitrag liefert und deßhalb in den nichtamtlichen Theil des Börsenbl. nicht ausgenommen werden konnte.
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