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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.09.1900
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- Deutsch
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einzelnes Buch kaust, noch einen besonderen Rabatt erhalten soll, ist unerfindlich. Soweit die Rabattgewährung von Sortimentern zur Durchbrechung der vom Verleger festgesetzten Preise benutzt wurde und wird, muß der Sortimenter eine Preiskalkulntion vornehmen; man greift aber nicht fehl, wenn man annimmt, daß in der Hitze des Konkurrenzkampfes davon oft abgesehen wird. Im übrigen hat aber der Sortimenter mit der Preis- kalknlation nichts zu thun. Diese Aufgabe hat ihm der Ver leger abgenommen, der seinerseits allerdings sich klar zu werden hat, auf welchen Preis er rechnen muß, um seine Unkosten zu decken und einen ausreichenden Gewinn zu er übrigen. Im Bücherkleinhandel spielt die Kalkulation eine Rolle gewöhnlich nur beim Antiguariatsbuchhandel. Für diesen kommen die vom Verleger festgesetzten Preise nicht in Be tracht. Er muß sich also selbst den Verkaufspreis berechnen, den er nach Maßgabe seines Einkaufspreises und seiner sonstigen Unkosten fordern muß. . Verlags- wie Antiquariatsbuchhandel haben bei ihrer Kalkulation den Umstand zu berücksichtigen, daß im allge meinen der Umsatz der Bücher sehr langsam vor sich geht. Schon aus der oben beschriebenen Organisation des Kon ditionsgeschäftes ergiebt sich das. Nur ausnahmsweise kommt der Buchhändler schnell wieder zu dem Gelds, das er für Beschaffung seiner Ware ausgegeben hat. Auch der Sorti menter hat namentlich bei der Auswahl der auf sein eigenes Risiko geführten Lagerbestände auf diesen Umstand Rücksicht zu nehmen. Der Buchhandelsbetrieb setzt drshalb eine ver hältnismäßig große Kapitalkraft von Anfang an voraus, weil sonst der Händler den langsamen Wiedereingang seines Betriebskapitals nicht ertragen kann. Das ist auch früher schon so gewesen, und in Preußen hatte deshalb auch die Regierung die fürsorgliche Bestimmung getroffen, daß der Buchhändler die Konzession nur erhielt, wenn er u. a. auch den Besitz eines bestimmten Kapitals nachwies. Jetzt ist das, da die Gewerbeordnung den Buchhandel zu den freien Ge werben rechnet, nicht mehr erforderlich, und es bleibt dem Einzelnen überlassen, sich über den erforderlichen Umfang der Kapitalausrüstung klar zu werden. Der Kredit spielt im Buchhandel eine große Rolle. Der Verleger nimmt den Kredit des Verfassers des Manuskripts in der Regel dadurch in Anspruch, daß er das vereinbarte Honorar erst zahlt, wenn der Druck beendet ist. Das dauert oft recht lange, namentlich bei Zeitschriften und Wörterbüchern u. s. w., deren einzelne Lieferungen sich nur in längeren Pausen folgen. Der Verleger seinerseits giebt Kredit dem Kleinbuchhändler, und zwar vielfach mit längeren Fristen, als sie im Waren handel üblich sind. In Deutschland, Oesterreich und in der Schweiz belaufen sich diese Kreditfristen auf 3—15 Monate, in Italien auf meist 6 Monate. In Holland liefert der Verleger an den Sortimenter oft auf Jahresrechnung. Der Buch-Kleinhandel ist ebenfalls genötigt, seinen Abnehmern vielfach Kredit zu geben. Der Reisebuchhandel verkauft viel auf Ratenzahlung, auch der Ladenbuchhandel wendet dies System nicht selten behufs Unterbringung großer Werke, wie Konversationslexika u. dergb, an. Im übrigen wird mit den Konsumenten oft auf Viertel-, Halbjahrs- oder auch Jahresrechnung gearbeitet. Die starke Verbreitung des Kredits trägt natürlich dazu bei, die Wirkungen des langsamen Umsatzes zu verschärfen. Im Antiguariatsbuchhandel tritt der Kredit etwas zurück. Hier wird sehr viel gegen Barzahlung aus dem Laden ver kauft, wder es werden Versteigerungen veranstaltet, in denen ebenfalls das Bnrzahlungsprinzip herrscht. Kleine Mitteilungen. Vereinigte Verlin-Neuroder Kunst an st alten A.-G. — Am 10. d. M. wurde in Berlin ein Vertrag abgeschlossen, durch den eine Verschmelzung der Berliner Kunstdruck- und Verlngs- austalt vormals Kaufmann in Berlin und der Neuroder Kunst anstalten gegen Gewährung von Aktien der Neuroder Gesellschaft ausgesprochen wird. Die Finna der vereinigten Unternehmungen 'oll lauten: Vereinigte Berlin-Neuroder Kunstanstalten. Die entsprechenden außerordentlichen Generalversammlungen werden im Oktober stattfinden. Preiserhöhung von Zeitungen. — Aus Baden wird ge meldet: Der »Badische Landesbote-, die -Badische Landeszcitung-, -Badische Presse- und der »Volksfreund« erklären, daß sie sich ge nötigt sehen, infolge der beträchtlichen Erhöhung der Papier- erzeugnisse und sonstiger zur Herstellung einer Zeitung erforder lichen Materialien, sowie des neuen verteuerten Postzeitungstarifs einen Ausschlag des Bezugspreises um monatlich zehn Pfennige eintreten zu lassen. Papiereinkauss stelle deutscher Zeitungsverleger. — Die Papiereinkaufsstclle des Vereins deutscher Zeitungsverleger ist nunmehr eröffnet. Das Bureau befindet sich in Berlin, Wilhelm straße 54. Ansichtspostkarten-Ausstellung in Paris. — Seit dem 10. September ist in Paris eine internationale Ausstellung von illustrierten Postkarten und der graphischen Künste, sowie eine Ucbersicht der Papicrartcn unter spezieller Organisation der Syndikats-Kammer für Luxuspapier und mehrerer Sammler- vcrcine eröffnet worden. Die Ausstellung ist von über 1500 Aus stellern beschickt. Zugelassen zur Ausstellung, die am 25. September ihren Abschluß findet, sind a) Fabrikanten von Ansichtspostkarten und der zu ihrer Herstellung erforderlichen Maschinen und Mate rialien, ebenso von zur Postkartenbranche gehörigen Gebrauchs- gcgenständen, b) Verleger von Ansichtspostkarten und o) Sammler von Ansichtspostkarten und aus Sammlern gebildete Vereine. Bei diesem Anlässe darf feslgestellt werden, daß der bisher in Paris, wie in ganz Frankreich ziemlich beschränkte Ansichtskartcn- Verkehr während der Weltausstellung ganz ungeheuerliche Ver hältnisse angenommen hat. Natürlich sind es in erster Linje die Deutschen und Oesterreicher, die Schwung in die Sache gebracht haben. Aber auch die Franzosen haben jetzt mehr Geschmack an diesen Ansichtskarten gesunden, da ihnen sehr seine originelle und künstlerisch schöne endlich in reicher Auswahl geboten werden, während früher die Vorräte an besserer Ware recht beschränkt waren. Der weitaus größte Teil der in Paris seilgebotenen Ansichtskarten kommt aus Deutschland. Auch eine postamtliche Verfügung zum Schutze der Ansichts postkarten verdient lobende Erwähnung. Der französische Unter- staatssekretär für Post und Telegraphen, der sich schon durch ver schiedene Anordnungen die Anerkennung des Publikums zu er ringen vermocht hat, hat dieser Tage eine Verfügung erlassen, durch die die Postbeamten energisch darauf hingewicsen werden, beim Abstempcln der Ansichtspostkarlen acht zu geben, daß die Illustrationen nicht beschädigt werden. Bis jetzt sind nämlich die französischen und speziell die Pariser Postbeamten in dieser Be ziehung wenig rücksichtsvoll vorgcgangcn, so daß die Karten oft ganz durchgeschlagen in den Besitz der Adressaten gelangten. Liebesgaben für unsere Soldaten in China. 4. Geber liste. (Bergl. Börsenblatt Nr. 185, 190, 194, 202.) — Von fol genden Firmen gingen noch Bücherspenden ein, die ich der Haupt sammelstelle für Liebesgaben im Namen der gütigen Geber überreichte: Breitkopf L Härtel, Leipzig. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart. Herzlichen Dank! Conrad Kichne in Bremen. Oe st erreich ischc Banknote. — Laut Erlaß des öster reichischen Finanzministers vom 10. d. M. wird die Oesterreichisch- ungarische Bank am 20. d. M. mit der Ausgabe der Banknoten zu 20 Kronen beginnen. Die Noten tragen die Firma der öster reichisch-ungarischen Bank und das Datum des 31. März 1900. Sie haben ein Format von 135 Millimeter Breite und 90 Milli meter Höhe und zeigen einerseits deutschen, anderseits ungarischen Text. Das eigentliche Notenbild ist, nach der ausführlichen amt lichen Beschreibung in der Wiener Zeitung, in roter Farbe gedruckt. Beide Notenseiten sind mit grünem Guillochendcssin übcrdruckt in Verbindung mit Linien- und Punktlagen in schwarzem Druck.
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