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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140629
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191406299
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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vsk 147, 29. Juni 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlsch». Buchhandel. weg, daß die Produktion im Inland (Paris und gewisse Vor städte) schon so groß ist, daß auf die Einfuhr verzichtet werden könnte. In den Buchhändlerfenstern des Palais-Royal, wo vor wiegend »varm dvoks« verkauft werden, sieht man darum fast ausschließlich von französischen Firmen verlegte Werke, dasselbe ist der Fall bei einer gleichartigen Spezialbuchhandlung im Vier tel des Wtcl de Ville. Besuchern von Paris ist übrigens die Möglichkeit gegeben, die Richtigkeit dieser Angaben nachzuprüfen. Zu den Importeuren an Schmutzliteratur gehört vor allem Belgien. Als dem Schreiber dieses einst ein Straßenhändler mit bedeutungsvollem Augenzwinkern »Oes 36 positions de >a komme« aufhängen wollte, zog elfterer vor, bestens für das An gebot zu danken, ließ sich aber aus fachmännischem Interesse in ein Gespräch mit dem Edlen ein. Der machte denn auch kein Hehl daraus, daß seine Ware aus Belgien komme und sich gut verkaufe. Auf meine Äußerung, daß er doch Wohl 100°/° ver diene, hatte er nur ein mitleidiges Lächeln, — nein, unter 200 °/° tue er es nicht! — Gewisse Zeitungsschreiber sollten vor allem nicht vergessen, daß man in Deutschland strengere Maßregeln gegen den Schmutz in Wort und Bild ergriffen hat, als dies in Frank reich der Fall ist. Zwei Kritiker haben in einem Rundschreiben dagegen Ein spruch erhoben, daß die Verleger die Rezensionsexem plare durch Aufdruck von Stempeln oder Durchlöchern der Titel- bzw.Schlußseite als solche kenntlich machen und dadurch denKauf- wert des Buches herunterdrücken. Sie geben als Begründung an, daß sie durch ihre Kritiken für den Verleger arbeiten und deshalb wohl verlangen könnten, daß dieser ihnen ermögliche, aus den Werken selbst Kapital zu schlagen. Vom Standpunkt des Kri tikers aus mag diese Forderung berechtigt erscheinen, aber wenn man bedenkt, welche Höhe der Service cko krosse in den großen literarischen Verlagshäusern in Paris erreicht, und weiß, wie oft seitens der Sortimenter versucht wird, ein als Rezen sionsexemplar bezeichnetes Werk durch entsprechende Bearbeitung zu einem ä cond. gelieferten zu stempeln, der wird verstehen, daß der Verleger nicht davon absehen kann, die umsonst gelieferten Werke auch als solche kenntlich zu machen. Es berührt natürlich weder Verleger noch Autoren angenehm, wenn bereits 14 Tage nach dem Erscheinen eines Werkes Rezensionsexemplare davon bei den Bouquinisten auf den Quais »statt 3 kres. SO ets. — für 1 kr. 25 ets.« zu haben sind. Dies beweist, daß die Kritiker ohnehin schon alle in bar umzusetzenden Werke abstotzen, und es wäre doch Wohl viel verlangt, wenn diese in gewissen Fällen güir- stiger als die Verleger liefern könnten. Die »LiblioArapbio de la kraue e«, das fran zösische Börsenblatt, das bisher wöchentlich erschien, gibt seit Anfang Mai jeden Dienstag ein Supplement heraus, worin nur die Annoncen über angebotenc und gesuchte Bücher bzw. öffentliche Versteigerungen veröffentlicht wer den sollen. Viele Buchhändler werden diese Neuerung mit Freuden begrüßen, da sie nun nicht mehr gezwungen sind, jedesmal das Erscheinen der Freitag-Nummer abzuwarten. Als weitere Verbesserung ist zu vermerken, daß für die Anzeigen der Musik- und Kunstverleger verschiedenfarbiges Papier gewählt ist, sodaß Spezialhandlungcn sofort das sie Interessierende finden. Zu den letzten Veröffentlichungen L 3 kres. 50 ets., die sich zurzeit eines guten Absatzes erfreuen, gehören J.-H. Rosny ainö, Oes koreos mz-sterieuses (Plon); A. Hermant, Os. petite komme (Lemerre); Moch, Oa (juestion de Is Oe^ion etranxere (Fas quelle) und Dusserre, desa et dlario (Calman-Levy). Mit einiger Verspätung gelangt eine Broschüre in meine Hände, in der die Delegierten des im Jahre 1913 abgehaltenen Verlegerkongresses von einem Sortimenter um Mithilfe zur Beseitigung gewisser Krebsschäden im Buchhandel aufgefordert werden. Die Schrift ist betitelt -Oeskiaiesde IaOibrsi - iio und hat Rene Pougnant, den Direktor eines großen buch händlerischen Unternehmens in Lissabon, zum Verfasser. Dieser rechnet zu den Schäden: Rabatte, freie Lieferung ins Haus, Lie ferung auf Kredit, Diebstähle und — worunter besonders impor tierende Finnen leiden — Verluste infolge der Kursschwan kungen. Wenn man im Börsenblatt die wiederholten Forde rungen von Sortimentern im Ausland um Berücksichtigung ihrer Sonderlage gelesen hat und in dem vorliegenden Merkchen ziffern mäßig bewiesen sieht, wie gerade für sie so manches Geschäft infolge der vielfachen Spesen mit Verlust abschließt, so wird man dem Verfasser zustimmcn, wenn er verlangt, daß die Sortimente der ganzen Welt sich verpflichten möchten, nur noch zum Katalog- Preis und zwar gegen bar zu liefern. Angesichts der verschiedent- lichen Reformbewegungen im deutschen Buchhandel wird die vorliegende Studie (erschienen im Okkice central cke Oibrslris, Paris; Preis 1 kr.) wohl manchem neues Material bieten. Der gleiche Verfasser, der übrigens auch Herausgeber des Portugiesischen »Börsenblattes«, des »Lvletim OidlioAräkico« ist, hat einige seiner Erfahrungen über den dortigen Buchhandel in der Schrift: »Oe ia vente des livros kranqais cn kortuAal« (Paris, Aillaud; 75 cts.) niedcrgelegt. Wenn auch darin, wie der Titel angibt, die Absatzmöglichkeiten nur des französischen Buches be handelt werden, so dürfte doch keine Exportfirma das Werk ohne Nutzen studiere». Es enthält die Adressen der bedeutendsten Buch handlungen, Bibliotheken und Bildungsanstalten und gibt interessante Aufschlüsse über die Schwierigkeiten, gegen die der Buchhandel dort kämpfen mutz. Manchem Sortimenter wird daraus klar werden, welch schöne Sache es doch um eine starke berufliche Organisation ist, wie der Börsenverein sie darftellt. Bei der Firma Fert, Albony L Cie. in Paris erschien: L travers Ia krosse von A. de Chambure (Preis 5 kres. t gr. 8°, 688 S., ill.). Das Werk behandelt in großen Zügen die Geschichte des Journalismus und gibt einen recht ausgedehnten Überblick über die Presse der Neuzeit. Wenn auch vor allem das französische Zeitungswesen berücksichtigt ist, so ist doch auch das des Auslandes nicht zu kurz gekommen, wie z. B. wohl die meisten bedeutenden deutschen Blätter aufgeführt sind. Einen besonderen Reiz gewinnt das Buch noch dadurch, daß es die ersten Seiten der bedeutendsten Zeitungen der ganzen Welt nach photographischen Aufnahmen wiedergibt. So bildet es nicht nur eine Einführung in den modernen Journalismus, sondern auch ein Museum der Tagespresse. V. Cambon veröffentlicht bei Pierre Roger L Cie. eine neue Studie über Deutschland, betitelt: Oos dein!erg proZrss de l'LIIema^ne (in 8", XII u. 276 S., mit 21 Photogra phien; Preis 4 kres.). Der Verfasser wird vielen Buchhändlern noch durch sein 1909 erschienenes Buch in Erinnerung sein: »O'L.IIemaAne au travail«, worin er u. a. auch Leip zigs Rolle als Buchhandelsstadt, sowie die Organisation des deut schen Buchhandels eingehend schilderte. Auch in dem vorlie genden Bande beschäftigt er sich wiederholt mit dem Leipziger wirtschaftlichen und kulturellen Leben. Er gibt einen Rückblick auf die Bauausstellung von 1913, beschreibt den neuen Zentral bahnhof und weist auf die Bugra von 1914 hin. Bei dem Kapitel »Deuts cheBücherei« sagt er wörtlich: »Diese Gründung hat einen großen Widerhall in ganz Deutschland erregt, denn sie verfolgt den offen eingestandenen Zweck, die Superiorität des Leipziger Buchhandels aufrechtzu erhalten, und alle deutschen Städte haben die Initiative der großen sächsischen Universitätsstadt gegen die Reichshauptstadt unterstützt. Diese Tatsache ist ein bemerkenswertes Zeichen von Dezentralisation.« Es ist anerkennenswert, daß der Verfasser jeden gehässigen Seitenhieb unterläßt, sondern als Fachmann in objektiver Weise der Aufgabe, die er sich stellte, gerecht wird. Werke wie dieses dürften dazu berufen sein, die beiden Nachbarvölker dahin zu bringen, sich gegenseitig zu verstehen und schließlich zu achten. Paris. JohannesGretzmann. Ilie iVlilleis ok Naätkinxton, vunbsr snä vun- kermline. ^ rccorck «f Lcoitisk kiooksclllar bv vv. 4. (Souper, autdor ok »Um Ldinbur^k ?6riodiea.1 ?r688« ete. 8°. 320 Leiten mit 16 ^an28eiti^en und 15 lextbiläern. London: ^.dolpdi lerraes, Imipri^: 1n8el8tra886 20, 19 1 4, 1'. k"i8ker Hinein. Oed. Eine interessante, kulturgeschichtlich wertvolle Arbeit, wie ihrer noch manche zu wünschen wären: die Geschichte einer altschottische» Buchhändlerfamilie, deren Wirken bedeutend, zum Teil bahnbrechend 1047
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