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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1857
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1857
- Sprache
- Deutsch
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65, 20. Mai. 923 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ausgenommen worden. Im laufenden Jahre traten an neuen Aufnahmen etwa 20 Mitglieder hinzu. Dagegen sind 15 Mitglieder, und von diesen 13 durch den Tod aus dem Vereine ausgcschiedcn. Wie viele Mitglieder in Gemäßheit des §, 8 des Statuts als aus- geschieden zu betrachten sind, läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen; die Gcsammtzahl unserer Vcrcinsgenosscn wird aber wohl nicht unter 760 betragen. Die Veröffentlichung der Mitgliederliste wird, wie üblich, am 1. Juli erfolgen. Zwei werthc Genossen hat uns der Tod im abgelaufencn Geschäftsjahre im kräftigsten Manncsaller entrissen, Johann Heinrich Paul Deiters in Münster, einen thätigcn und regsamen Beförderer des rhcinisch-wcstphälischcn Kreisvereins, und Christian Fried rich Eduard Langbein, der seinen ehemaligen Socius Bernhard Hermann nur um Jahresfrist überlebt und, wie dieser, den Ruf eines berufstrcucn und gewissenhaften Geschäftsmannes hinterlasscn hat. Von älteren Eollcgen vermissen wir heute schmerzlich Christian Friedrich Adolf Rost, der im bald vollendeten 66. Lebensjahre am 3. September 1856 verschieden ist, dessen wür devolle Erscheinung den jüngeren Genossen ein Bild jener Ehrenhaftigkeit und echten Gcsinnungstüchtigkeit war, welche die Grundsäule unscrs Geschäfts ist. Heinrich Ludwig Brönncr, der eine lange Reihe von Jahren an der Spitze seines alten Geschäfts gestanden hat, ist Wenigen der Anwesenden persönlich bekannt geworden, aber das Verdienst, das er sich vor bereits vierzig Jahren erworben hat, den graugclben Hausrock, in dem unsere Literatur damals bequem und gcmüthlich cinherging, mit einem edleren Gewände zu ver tauschen, das auch vor dem Auslände sich sehen lasten durfte, wird in der Geschichte des Buchhandels unvergessen bleiben. — Die Kunde von dem am 9. Februar d. I. erfolgten Tode unscrs Freundes Hermann Schultzc hat gewiß Jeden tief ergriffen, der mit ihm in irgend eine nähere Berührung gekommen war. Ich sage: unseres Freundes; denn wenn uns Alle ein genossenschaftliches Band umschlingt, so dürfen wir wohl einem Manne, der seine Stellung in der Genossenschaft in so edler und liebenswürdiger Weise ausge- füllt hat, gleichsam den höheren Ordcnsgrad eines Freundes zucrkennen. Und wirklich hat Schultzc zu den bevorzugten Naturen ge hört, die im Leben keinen Feind gehabt haben; die Weichheit seines Gemüths und die Anmuth seiner Sitten mußten ihm icdcsHcrz gewinnen. Aber diese oft so gefährlichen Tugenden waren bei ihm mit solcher Feinheit und Klarheit des Verstandes gepaart, daß weder seine Hingebung zur Schwäche, noch die Selbstständigkeit seines Charakters zur Schroffheit werden konnte. In die Angelegenheiten des Buchhandels hat er in Berlin und in Leipzig thätig eingcgriffcn. Der Berliner Vcrlcgcrvcrein verdankt den sorgfältigen und mühseligen Arbeiten des Ver storbenen zum nicht geringen Theile seinen gedeihlichen Bestand, und als Mitbegründer und vieljähriger, treuer Verwalter des Berliner Unterstützungs-Vereins wird sein Andenken bei allen unfern bedürftigen Genossen im Segen bleiben; nicht minder hat er als Mitglied des Börsenvorstandcs und der Leipziger Deputation treu und redlich seine Pflichten erfüllt. Möge es seiner trefflichen Wittwc gestattet sein, das bedeutende Commissionsgcschäft des Verstorbenen für ihre Söhne zu erhalten und dieselben dereinst der Genossenschaft zuzu führen, in welcher ihr Vater eine so geachtete Stellung eingenommen hat. — Es sind ferner verstorben: Friedrich Asschenfeldt in Lübeck, LouisHcrrmann Bcthmannin Leipzig, Carl WilhclmHochhausen in Jena, Carl Friedrich Mescr in Dres den, Arnold Hcrrmann Riemschneidcr in Ncu-Ruppin, Alexander Strauch, Mitbesitzer der Firma Johann Meincrs und Sohn in Mailand, Georg Wilhelm Niemcyerin Hamburg, Friedrich Schaumburg in Stade. Von College», die dem Verein nicht angehört haben, sind verstorben: Carl Friedrich Amelang in Berlin, Peter Völ lig in Cöln, Julius Erhard, Firma: Caxl Erhard in Stuttgart, I. M. Flamm er in Pforzheim, A. I. C. Frcnckcll, Thcilha- haber der Firma: Frenckcllska Bokhandeln in Abo, Theodor Hankel in Freyburg in Schlesien, Adolph Koppitsch in Gratz, Fcicd- richCarl Kremer, Firma: Schmid'schc Vcrlagshandlung in Augsburg, Wilhelm Lämmcrmann, Theilhabcr der Firma: Roesch u. Co. in Temesvsr, Joseph Meyer, Dirigent des Bibliographischen Instituts in Hildburghausen, ein Mann von seltenem Talent, der, von den industriellen Gedanken des Zeitalters ergriffen, im Buchhandel nicht sowohl einen Lcbensberuf, als eines der Hilfsmittel zur Förderung seiner Zwecke gesehen hat, ferner: Simon Müller, Begründer der Buchhandlung Franz Kirchhcim in Mainz, Hein rich GeorgNcukirchin Basel, AdolfNeubcrt in Ludwigsburg, August Schott, Firma: Detail-Musikhandlung von B. Schott's Söhne in Mainz, AugustWchrtin Braunschwcig. Drei Collcgcn: Johann Milikowski in Lemberg, Commerzienralh Carl Hcymannin Berlin und Friedrich Hof meister in Leipzig feierten ihr fünfzigjähriges Buchhändler-Jubiläum, und die am 15. Oclobcr 1805 begründete Firma F. A. Brockhaus beging im Juli des vorigen Jahres die Feier ihres fünfzigjährigen Bestandes. Nachdem die Arbeiten für die Registratur des Börsenvcrcins, deren der vorjährige Geschäftsbericht Erwähnung gethan hat, nahezu vollendet sind, soll im Laufe dieses Jahres das General-Register zu den ersten 24 Jahrgängen des Börsenblattes in Angriff ge nommen werden. Es wird dabei beabsichtigt, das reiche Material, das im B.-B. für die innere Verwaltung unscrs Vereins und aller übri gen brichhändlerischen Vereine, sowie für die Geschichte der Presse und des Buchhandels aufgespeichcrt ist, zugänglich zu machen und diesen Registerband allen Mitgliedern unscrs Vereins unentgeltlich zu liefern. Der Vorstand würde etwaige Wünsche und Vorschläge in Be ziehung auf diese Arbeit dankbar entgcgcnnehmen. Die Bibliographie des Börsenblatts ist seit dem Beginn dieses Jahres in Gemäßheit einer mit Herrn Lorck abgeschlossenen Ucbcrcinkunft, der sich zur unentgeltlichen Lieferung derselben erboten hatte, mit einem Bericht über die wichtigsten Erscheinungen der skandinavischen Literatur bereichert worden. Die diesjährige Ausstellung von Büchern und Kunstgegenständen während der Ostermesse ist in den größern links vom Ein gang bclcgencn unteren Börsensaal verlegt und durch eine sorgfältigere Aufstellung die Benutzung derselben erleichtert worden. Je mehr bei der gegenwärtigen Vereinfachung des Abrcchnungsgcschäfts der Besuch der Messe von Jahr zu Jahr sinkt, eine desto größere Be deutung wird diese Ausstellung von Neuigkeiten gewinnen, und mit der Zeit vielleicht ein neuer Anziehungspunkt für die Eollcgen und der erwünschte Anlaß werden, daß während der Messe wiederum, wie ehemals, nicht blos abgerechnet, sondern auch gekauft und ver kauft wird. Unser Unterstützungs-Verein hat in diesem Jahre ein Mehr an Einnahme gegen das Vorjahr von 452 Thlrn. und er hat an Unterstützungen gegen 3000 Thlr. vertheilcn können. Der Berliner Verleger-Verein hat durch die schärfere, mit dem 1. April in Kraft getretene Formulirung seiner Grundsätze einen entschiedenen Schritt vorwärts gethan, und dem rhcinisch-wcstphälischcn Kr eis verein ist cs zu verdanken, daß die Aufmerksamkeit der preußischen Regierung auf die Eventualität des Abschlusses eines interna tionalen Vertrages mit Frankreich, betreffend den gegenseitigen Schutz des literarischen Eigenthums, und einige dabei ins Auge zu fassen- 131*
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