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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1859
- Sprache
- Deutsch
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H? 1, 3. Januar. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 7 Gegen die weiteren Schmähungen des für Hrn. Eazin unbe quemen Vereins und „des sich überlebt habenden verantiquirten Zunftwesens" brauchen wir wohl kein Wort mehr zu verlieren. Die Zeit wird richten! Aber dennoch dürfte es für Manchen von Interesse sein, zu erfahren, was unter einem modernen rührigen Geschäftsbe trieb zu verstehen ist. Die nachfolgenden zwei Aktenstücke jüngsten Datums können darüber Auskunft geben. Das erste ist ein mit auffällig großen Typen gedrucktes und in vielen Exemplaren an die Geistlichkeit versandtes Circular, also lautend: „Euer Hochwürden erlaube ich mir die ergebene Nachricht mitzuthcilcn, daß ich durch die H erd er'sche Buchhandlung in Stand gesetzt bin, das Kirchen lcxikon von Wetzec und Welle zu -L des früheren Preises zu liefern, also das Heft zu 3 S-f 9 Pf., statt zu 5 S-f. Gegen baare Zahlung liefere ich das Heft sogar zu des Preises, also zu 3 S-f 4 Pf. das Heft. Bestellungen und Gelder, für dieses Werk, bitte ich franco zu machen Der Bezug des Werkes kan» in einemmal com- plcl oder in Heften geschehen. Erstcrcs ist vortheilhafter, weil dadurch nur einmaliges Porto entsteht. Achtungsvoll und ergebenst Münster, den 22. November 1858. Friedrich Eazin." Das andere ist nachstehende, im „Münster'schen Anzeiger" Nr. 290. d. I. abgcdruckte Anzeige: „Dem Hochwürdigen Clerus die ergebene Anzeige, daß ich bis Ende Februar und auch später, falls dann noch Vorcath sein sollte, das Kirchenlexikon von 0r. Weher und vr. Wclte statt zum Ladenpreise von 25»/z Thaler (153 Hefte ä 5 S-f) zu 19 Thaler in Rechnung liefere und zu 17 Thaler gegen baare Zahlung. Einer Empfehlung dieses hervorragenden gediegenen Werkes bedarf es nicht. Eine allgemeine Preisherabsetzung seitens des Verlegers hat nicht staklgcfunden, und ist auch, du der Verleger erst jetzt eine neue Subscriplion veröffentlicht, keine Aussicht vorhanden, daß in nächster Zeit eine neue Auflage er scheinen wird. Münster, den 16. Decembcr 1858. Die Buch- und Antiquariatshandlung von Friedrich Eazin." Während sämmtlichc Eollegen zweier Provinzen seit 16 Jahren zu dem Zweck sich geeinigt, das Wohl und die Ehre des deutschen Buchhandels im Allgemeinen und der Mitglieder des Vereins im Besonderen zu fördern und zu heben (§. 1. der Statuten), und in allen Fragen Einigkeit herrscht, tritt ein Einzelner solch löblichem Bestreben in schmachvollster Weise hindernd in den Weg, um den Buchhandel, der nach seiner früheren Acußerung nichts anderes sein soll, als ein Handel mitgcdrucktem Papier, herabzuwürdigen und in seinen Grundprincipien gänzlich zu vernichten. Armer, vielgepriesener deutscher Buchhandel, in welcher Gefahr schwebst du, wenn du die Vermessenheit deiner jüngsten Söhne, die nur aus egoistischen Absichten ihren eigenen Weg gehen wollen, und das allgemeine Wohl und die Ehre deines Standes mit Füßen zu treten sich nicht scheuen, fernerhin ungeahndet erträgst und aus Gleichgültigkeit oder kleinlichen Interessen sogar noch begünstige» wolltest! Arnsberg, Eoblenz, Köln und Münster, 27. Decembcr 1858. Der Vorstand des Kreisvercins der rheinisch-west fälischen Buchhandlungen. Zur Warnung bei Fallimenten Viele der Herren Eollegen werden sich noch des Falliments von Eisen — Mann in Eöln erinnern. Es wurde damals besonders ein Advocat (G. A. B ) als Sachwalter empfohlen, dem die Vertretung der Gläubiger zu übergeben sei. Einsender ging darauf ein, und nun nach langer Zeit erhält er einen Brief von dem gedachten Hrn. G. A- B. mir der Anzeige, daß ein Eoncordat aus 5*/, Procent ab geschlossen, 5 Procente davon bezahlt seien und das übrige halbe Procent von dem Falliten selbst bezahlt werden solle- Das wäre nun alles, wenn auch nicht gerade gut, aber doch et was. Aber nun folgt der Nachsatz in dem Briefe des Anwaltes: daß er diese ihm gezahlten 5 Procente für seine Bemühung behalten wolle, sonach nichts für nichts aufgcht. Wie sich dies ausgleicht, vermag man, ohne die nähern Details zu kennen, nicht zu bcurthcilen, möglich daß es nur eine gerechte Entschädigung für Hrn G. A. B. ist, allein zur Warnung möge cs doch dienen, bei den leider so oft im Buchhandel eintre- lendcn Fallimenten nicht so schnell mit Anmeldungen zu sein, denn wo bleiben hier die weitern Kosten für Vollmacht, Beglaubigung, Porti rc ? Das halbe Procent, was von dem Falliten kommen soll, wird sie wahrlich nicht decken, und letzteren darauf wieder zu verkla gen, wenn cs nicht kommt, dürfte wohl niemand eine Lust ver spüren. qo. " L7i>»—L8S1 Skizzen aus einem vielbcwcgtc» (Buchhändler ) Leben. Leipzig. In Commission bei Gräfe. Das kleine Buch ist zwar im Allgemeinen schon von unseren lieben Veteranen Mittler und Speyer warm empfohlen worden (Nr. 132.), aber doch dürfte es nicht überflüssig sein, noch einmal darauf zurückzukommen und auf den Inhalt etwas näher ein- zugchen. Gleich im Eingänge werden wir in das Göschen'sche Haus cin- gcführt und in den glänzenden Kreis der Schriftsteller, die mit ihm in geschäftlicher Beziehung standen; dann folgt die Besetzung Leipzigs durch die Franzosen nach der Schlacht von Jena, die Eröffnung des damals so bescheidenen Steinacker'schen Geschäftes, die Liste der da maligen Leipziger Principale und Gehilfen, Hamburg, Berlin (Hitzig, Ehamisso, Schill, Fouque u. s. w.), Paris während der zweiten Restau ration mit vielen nicht uninteressanten Rückblicken auf die erste Revo lution und ihre Träger, ein charakteristisches Repertoir einiger Pariser Theatcrvon demselben Tage (16. Oct. 1793), an welchem dieKönigin Marie Antoinette hingcrichtet wurde, von Paris aus Geschäftsrei sen in verschiedene Länder, neue Bekanntschaften mit bedeutenden Persönlichkeiten. Zuletzt Prag und wieder Leipzig. So wenig Referent mit der hie und da durchschimmcrnden Vor liebe des zwar nicht genannten, aber leicht erkannten Vers, für wäl- sches Wesen übereinstimmt, kann er doch nicht läugnen, daß er das ganze lebendig geschriebene Büchelchen mit Interesse durchgclesen hat. Es führt wie eine lntorns »uiKiv-i eine Menge alte Buchhänd- lcrgesichter und eine ganze Reihe interessanter literarischer und poli tischer Persönlichkeiten am Leser vorüber, von denen mancher noch unbekannte, aber bezeichnende Zug mitgetheilt wird. So läßt man sich auch gerne gefallen, daß sie einem meist ihr Sonntagsgesicht zeigen. Alte Buchhändler werden sich durch die harmlose kleine Schrift auf angenehmcWeise in eine längst verschwundene Zeit zurückversetzt fühlen, jüngere aber Zustände und Menschen kennen lernen, wie sie von einem damaligen jungen Manne, dem es nicht an Beobacht ungsgabe und Gewandtheit gefehlt hat, aufgefaßt worden sind. Genug! Es ist ein dankenswerthcr Beitrag zur Buchhändler literatur, der den Wunsch rege macht, daß wir mehr buchhändlerische Denkwürdigkeiten erhielten. Sponärius.
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