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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1886
- Sprache
- Deutsch
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zwölf Stunden, in jeder Stunde drei englische Meilen, dahinwan- derte, so würde man doch erst am 22. November am Ende dieser »graphischen« Straße eintreffen, wenn man seinen Marsch am Weih nachtstage des Jahres vorher angetrcten hätte, dieweil diese Straße gerade die halbe Länge des Erdumfanges erreichen würde.« Ohne daß man nötig hat, diese Angabe auf den Meter zu prüfen, giebt sie doch ein drastisches Bild von der Entwickelung, welche die illustrierte Wochenlitteratur in England erlangt hat, ein Bild, das aber noch bedeutend übertroffen werden würde an Großartigkeit, besäße man die gleichen Daten über die weit größere Auflage der »Illustratsck Iiouäov dlsrvs«. Tie Weihnachtsnummer des »Orapbie« von 1883 ist ent schieden weiter gewandelt auf dem Wege zum Besseren; selbst die von Randolph Caldecott*) gezeichneten, so reizenden Scenen alt englischen Lebens sind weit besser in den Farben gehalten und ihre Ausführung gewinnt hier und da Verwandtschaft mit Aquarellen; die farbenreichen Vollbilder, zu deren Herstellung sowohl Gal vanos von Holzschnitten, wie Atzungen behufs Erzielung größerer Weichbeit des Tons in sehr ansehnlicher Zahl gedient haben, sind, zumal bei den Blättern »Olivia« und IVintsr 8ouA«, von höchst anerkennenswerter Vollendung Ganz besonders schön aber ist der doppelseitige Holzschnitt »1?or klloso in Lsril ou tds 8sa« von C. V. Reinhart, geschnitten von C. Roberts; arme Fischer frauen, teils betend zu den Füßen eines auf einer Höhe am Strande errichteten Kruzifixes, teils angstvoll ausschauend auf die dunkle, von einem schwer bedeckten Abendhimmel überspannte See. Der blaugrünliche Ton mit den hineingearbeiteten scharfen Weißen Lichtern entspricht in vorzüglicher Weise der Stimmung des Gegen standes, und man kann auch bei diesem Bilde nur bedauern, daß man nicht alle Kunst des Drucks zu seiner Wiedergabe aufgeboten hat. Die vorhergehenden Weihnachtsnummern des »Krapbio« haben nichts Gleichartiges gebracht. (Fortsetzung folgt.) Miscellcn. Vom Postwesen. — Postnachnahmen im Verkehr mit dem Auslande. Vom 1. April ab wird der zulässige Meistbetrag der Nachnahmen im Verkehr mit denjenigen Ländern, nach welchen überhaupt Nachnahmesendungen zulässig sind, einschließlich Österreich- Ungarn, auf 400 ^ erhöht. Neue Paketadressen zu Paketen nach dem Auslande.— Vom 1. April kommt für Postpaketadreffen zu den Paketen nach dem Auslande, einschließlich Österreich-Ungarn, ein neues Formular zur Verwendung. Dasselbe ist auf blauem Kartonpapier her gestellt und in deutscher und französischer Sprache abgefaßt. Das gelbe Paketadressen-Formular darf im Verkehr mit dem Auslande nicht mehr verwendet werden. Vom Reichstage. — Drucksachenporto. — Über die auch von uns (in Nr. 49) mitgeteilte Beratung der Petitions- *) Dieser talentvolle Zeichner ist soeben eingetroffenen Nachrichten zufolge am 12. Februar zu St. Augustine in Florida in dem noch jugendlichen Alter von 39 Jahren gestorben. Die Herausgeber des »Oraxbia« hatten ihn behufs Aufnahme von Zeichnungen dorthin gesandt und werden jetzt seine beliebten und geistreichen Skizzen schwer vermissen. Caldecott hat sich auch Ruf erworben als Illustrator von Jugendschriften und gehörte überdies zu den gelegentlichen Mitarbeitern des »kuuell«. Kommission des Reichstages in Betreff des Drucksachen-Posttarifs entnehmen wir der »Nat.-Ztg.« folgendes Nähere: Die Verlagshandlung I. H. Schorer in Berlin bittet, eine Änderung des Portotarifs zu beschließen, welche gestattet, Druck sachen im Gewicht von 50 bis 100 Gramm innerhalb Deutsch lands und Österreichs künftig für 5 ^ zu versenden. Es sei ein in allen Geschäftskreisen beklagter Übelstand, daß der jetzige Tarif für Streifbänder mit seiner plötzlichen Steigerung von 3 auf 10 ^ der Entwickelung des Verkehrs äußerst hinderlich sei. Ein Beweis hierfür sei die von der kaiserlichen Postverwaltung bei der vor jährigen Etatsberatung angeführte Thatsache, daß einer jähr lichen Versendungszahl von über 100 Millionen Streifbändern zu 3 ^ nur 4 Millionen Streifbänder zu 10 und darüber gegenübcrständen. Mit Unrecht habe die kaiserliche Postverwaltung aus diesen Zahlen den Schluß gezogen, daß für eine Zwischenstufe kein Bedürfnis vorhanden sei, und daß die Einführung einer solchen die Einnahme verringern würde. Besonders in den Kreisen des Buch handels würde der Mangel des gewünschten Tarifsatzes für Drucksachen lebhaft empfunden. Die meisten der illustrierten Zeitschriften wögen zwischen 50 und 100 Gramm, weshalb die einzelnen Nummern nur für 10 X versandt werden könnten, wodurch eine direkte Postver sendung so gut wie ausgeschlossen sei. Die Einführung der ge wünschten Zwischenstufe würde es z. B. der Pctentin ermöglichen, wohl noch hunderttausend Probenummern ihrer Zeitschriften jährlich direkt per Post zu versenden. Der Regierungskommissar, Direktor im Reichspostamt Sachse, war bemüht, in längerer Ausführung nachzuweisen, daß zur Herabsetzung des Drucksachenportos ein allgemeines Verkehrs bedürfnis nicht anzuerkennen sei; daß eine solche Maßregel nam hafte Mindereinnahmen und erhebliche Mehrausgaben für das Reich nach sich ziehen, zugleich aber die Postbetriebsverhältnisse außerordentlich erschweren würde; daß dieselbe nicht dem gesamten Publikum, sondern nur einem verhältnismäßig kleinen Kreise von Versendern Nutzen bringen könne; und daß endlich alle diese Verhältnisse im Reichstage schon wiederholt zur Erörterung gekommen seien. Es wurde, wie mitgeteilt, beschlossen, die Petition dem Herrn Reichskanzler zur Erwägung zu überweisen. Personalnachrichten. Georg Huber ff. — Die »Mg. Ztg.« berichtet aus Augsburg über den Hingang eines ihrer ältesten Mitarbeiter: »Aus Augsburg geht uns die Trauerkunde zu, daß Herr Georg Huber, wenn nicht der älteste, so doch einer der ältesten unserer Mitarbeiter, dort am 18. März, nach kurzem Leiden im 81. Lebens jahre verschieden ist. Huber, ein geborener Tuttlinger, hatte sich ursprünglich für das Lehramt ausgebildet, trat aber in jungen Jahren in das I. G. Cotta'sche Geschäft in Stuttgart, wo er durch seine gediegenen Kenntnisse, seinen rastlosen Fleiß und seinen recht schaffenen Charakter die Aufmerksamkeit des berühmten Chefs dieser Firma auf sich zu lenken wußte und seine erste litterarische Ver wendung fand. Im Jahre 1827 kam er zur »Allgemeinen Zeitung« in Augsburg, deren korrekte Drucklegung er sich über ein halbes Jahrhundert lang (bis zur Übersiedelung dieses Instituts nach München) mit nimmermüdem Eifer und rühmlichster Pflichttreue angelegen sein ließ. Wie seine Kollegen den Verstorbenen ob seiner geraden Denkungsweise und schlichten Sitten stets hoch zu schätzen wußten, so blieb ihm auch das Vertrauen seiner Vorgesetzten, vom Großvater bis auf den Enkel, bis an sein Lebensende in vollem Maße erhalten. Er ruhe in Frieden!«
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