Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19351223
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193512230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19351223
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-23
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
wegen einmal anzusehen. Praktische Anwendung findet es bisher bei dem in der Jnstitutsbibliothek begonnenen Weltrepcrtorium der Landwirtschaft. Ein System wie die Dezimalklassifikation, das Fachliteratur auf weit voneinander getrennte Gruppen eines allgemeinen Systems ver teilt, konnte also nicht befriedigen. Hinzu traten die bekannten Mängel der Dezimalklassifikation. 1027 schritt man daher zu einer Überarbeitung — zur Änderung der Bedeutung von Nummern und zur Einführung neuer. Tann musste man der Dezimalklassisikation Beschränkungen auferlegen, einmal um selbst in dieser grossen Fach- bibliothck gewisses Material nicht zu sehr zu verzetteln, und dann um der Unsicherheit und den zu reichen Möglichkeiten in der Bildung von Nelationsnnmmern cntgegenzuwirken. Es wurden daher Unter gruppen gestrichen und vorgcschricben, welche Nelationsnnmmern allein gebildet werden dürfen (landw. Statistik 31:63 statt auch 63:31). Um nicht zu komplizierte Buchsignaturen zu erhalten, wurde die als Signatur dienende Klassifikations-nummer verallgemeinert, z. B. statt 63. 185 (45) nur 63.18. So wurde das Suchen im Magazin wenigstens einigermasjen erleichtert. — In diesem Sinne ist das ganze System dnrchgearbcitet und ein Index der allein anwend baren Einträge angelegt worden. Als ich nach Nom kam, war die Bibliothek in sehr misslichen Verhältnissen, die in erster Linie von der übergrossen Raumnot herrührten. Im linken Flügel des Erdgeschosses war ihr vom In stitut ein grosser Saal angewiesen worden, in den bis zur Decke reichende Büchergestelle so eingebaut waren, das; kleine Arbeits räume entstanden. Hier waren die alten Bestände der Bibliothek, der Zugang seit der Gründung 1908 bis 1925, in grossen Gruppen mechanisch ausgestellt, und hier wurde gearbeitet. Das Jahr 1925 war ein tiefer Einschnitt in der Geschichte der Bibliothek. Zu ihrer Reorganisation war von der Nockefeller-Stif- tnng ein amerikanischer Bibliothekar zur Verfügung gestellt worden. Optimistisch, wohl auch in einiger Unterschätzung der Schwierigkeiten dieses Vorhabens, wollte dieser nichts weniger als eine völlige Neu katalogisierung, Neuklassifizierung und Neuaufstellung der Bestände nach dem Brüsseler System. Er begann mutig, aber eines schönen Tages waren keine Mittel mehr für die Arbeit zu bekommen. Sie mußte schliesslich so gut wie eingestellt werden, und seitdem zerfällt die Bibliothek in zwei Sammlungen: den alten, mechanisch aufge stellten Bestand, und den nmkatalogisierten, nach der Dezimalklassi fikation aufgestellten Teil samt dem neuen Zugang, der seither eben falls nach der Dezimalklassisikation ausgestellt wird. Diese fanden Aufstellung in dem ehemaligen Zeitschriftenlesesaal, in den provi sorisch Gestelle eingezogen wurden. Die Kataloge umfassen aber beide Sammlungen gemeinsam. Tie Zeitschristenstclle arbeitet mit vier Beamten bei einem Zu gang von 3000 laufenden Zeitschriften, nicht gerechnet die jährlichen Veröffentlichungen und Serien sowie etwa 600 Bnlletinreihen land wirtschaftlicher Versuchsstationen und Behörden, eine Eigentümlichkeit der landwirtschaftlichen Literatur der cnglischsprachigen Länder. Die Registrierung erfolgt nicht in Stcilkarteien, sondern im sog. Kardex, einer horizontalen Sichtkartei, die auch einmal an der Deutschen Bücherei ausprobicrt worden ist. Die römische Bibliothek war sehr zufrieden damit. Ich fand diese Möbel in der Anschafsung*viel zu kostspielig, abgesehen von der Starrheit, die bei dem relativ festen Zeitschriftenbestande und der geringen Benutzung des Kataloges dort wenig störend ins Geivicht fällt. Ich sprach schon von dem neuen Gebäude, das der italienische Staat dein Institut nunmehr für seine Bibliothek erbaut hat. In dem Artikel im Zentralblatt für Bibliothekswesen finden Sic auch einen Grundriss des Erdgeschosses, in dem die wesentlichsten Tienst- und Bcnutzungsrüume sich befinden. Das Gebäude liegt am Berg hang und hat einen Viertelkreissektor als Grundriss, der sehr viel Schwierigkeiten machte, aber unvermeidlich war. Im Kellergeschoss sind die Magazine untergebracht: drei Stockwerke in Stahlkonstruk tion, wie alles andere italienisches Fabrikat. Betreten Sie das Erd geschoss durch das Portal, so befinden Sic sich i» einen» kreisrunden Raume. An den Wänden entlang stehen die Katalogschränkc aus Stahl, in der Mitte ist ein rundes Pult, die Ausleihe. Nach rechts und links erstrecken sich Diensträume, zwischen den beiden Fluchten liegt der Lescsaal. Der Hanpttcil, mit Oberlicht und in die Wände eingebauten Regalen, ist für die Zeitschriften bestimmt-, der Hintere Teil, mit einer Handbibliothek auf Quergcstellen, sodas; Kojen ent stehen, für die Buchbcnutzung, im ganzen 35 Lesern Raum bietend. Im ersten Stock der Flügel befinden sich weitere kleine Dicnsträume. Der dem Portal gegenüberliegende Teil des Gebäudes ist um zwei Geschosse überhöht und soll einstweilen einem Büro des Instituts Unterkunft bieten, bis diese Räume einmal für Magazine gebraucht werden. Das Milieu des Instituts war, wie sich denken lässt, etwas schwierig, wie es immer sein muss, wem» soviel Menschen verschie dener Nation beisammen sind. Mir als Gast ist man immer mit besonderer Freundlichkeit entgegengckommcn: über nationale Gegen sätze hinweg bestanden freundschaftliche Beziehungen, und besonders das Verhältnis zu meinem römischen Chef gestaltete sich, auch ausser halb des Dienstes, sehr herzlich. Ich bin nicht nur ihm, sondern manchem anderen zu Dank verpflichtet. Schliesslich erhebt sich nach einem solchen Überblick die Frage, was ich in beruflicher Beziehung an Positivem von diesem Anslands austausch mitgcbracht habe. — Neben einer allgemeinen Weitung des Blickes und einer Bereicherung an Erfahrungen und Sprachkenut- nisscn besonders die Bekanntschaft mit dem Bibliothekswesen anglo- amcrikanischer Prägung (wenn auch nicht in einem der Ursprungs länder selbst), und nicht zuletzt die Überzeugung von dem Eigenwerte der bibliothekarischen Methoden, wie wir sie entwickelt haben, und besonders wieder die Überzeugung von der hohen Qualität biblio thekarischer Arbeit, wie sie an der Deutschen Bücherei geleistet wird, mag es sich um die tägliche Kleinarbeit handeln oder um den grossen organisatorischen Zug, der durch das Ganze geht. Es ist schön, das Bewusstsein zu haben, das; die Deutsche Bücherei nur so, wie sie ist, und wie sie besonders im letzten Jahrzehnt gestaltet wurde, sein kann und nicht anders. Vom Vahnhofsbuchhandel Am 17. November hat in Berlin die erste Jahresversammlung des Neichsvcrbandcs Deutscher Bahnhofsbuchhündler stattgefunden. In seiner Begrüssungsansprache ging der Vcrbandsleiter burt Wüst auch auf das Verhältnis des Bahnhofsbuchhandels zur Reichsbahn ein, die in der Pachtsrage noch nicht das mit Rücksicht auf den zurück- gegangencn Umsatz erforderliche Entgegenkommen gezeigt habe. l)v. Lcibl gab in seinem Bericht bekannt, das; die Zahl der ordent lichen Mitglieder jetzt 162 betrage, dazu kommen etwa 36p listen mäßig erfasste Firmen. Das bisherige Organ der Bahnhofsbuch händler »Der Bahnhofsbnrhhnndel« hat mit der letzten Nummer des 30. Jahrgangs sein Erscheinen eingestellt. Für die Hanptgrnppe »Vertrieb« der Neichspressekammer, der die Bahnhofsbuchhändler angehören, erscheint ab 1. Januar 1936 eine gemeinsame Verbands zeitschrift, die den Titel »Ter Vertrieb« führen wird. Verein Deutscher Bibliothekare In der Mitgliederversammlung vom 19. Oktober d. I. wurde der Entwurf der neuen auf das Führerprinzip nmgestellten Satzung beraten und genehmigt. Den Vorstand des Vereins deutscher Biblio thekare bilden L e y h-Tübingen als Vorsitzender, Juch Hoss- Berlin als Stellvertreter des Vorsitzenden, Leipprand -Tübingen als Schriftführer und R a f s-Tübingen als Kassenwart. Die Satzung und die Liste der Mitglieder des Beirats werden in dem zur Zeit für den Druck vorbereiteten Jahrbuch des Vere ins deutscher Bibliothekare veröffentlicht werden. Struwwelpeter in Amerika Nicht vielen wird bekannt sein, das; Mark Twain auch einmal unfern Struwwelpeter übersetzt hat. Tatsächlich erscheint diese Über setzung ins Englische jetzt zum ersten Male im Verlage von Harper K Brothers in New Nork unter dem Titel »8Iove,>Iz' ?olor (Struwwelpeter)«. Im Vorwort erzählt H'lava Elemeiis, die Tochter des Dichters, das; sie in Berlin entstanden ist, wo Mark Twain mit seiner Familie einen trüben Winter verlebte, denn das Geld wurde knapp und- die Aussichten dem Wetter ähnlich. Um den drei kleinen Töchtern eine Weihnachtsfrcnde zu machen, setzte er sich hin und brachte eine freie Übersetzung zustande, die er dann unter den Weih- nachtsbaum legte. Als er ihnen die Vterse unter dem Baum mit dramatischem Pathos vorlas, war des Lachens und Weinens kein Ende. Übrigens war es, wie Mis; El,Wiens versichert, keineswegs die Moral der Geschichten, die ihren ! Kater anzog, vielmehr »eine nnfromme Widerspenstigkeit, die seiner Stimmung entsprach: so sympathisierte er mit dem Suppenkas gar, weil ihm die deutschen Suppen nicht zusagten«. -- Die dem B-uch beigegebcnen Bilder von Fritz Kredel lehnen sich an die Ursorn i der Hoffmannschen an, wie sic auch die Jnselbücherci vor einigen Jahren wieder auslcben lies;. L. H. Sch. Bering: Ter Bö rsen ,<e rei n der Deutschen B » ch l,.i u k> l c r -,5Veip-in. — Anschrift der Lchristleiliiiig » tzrokulivn: i'eivzig >0 I, Gerichtsweg Ai, -pvstschliek- lach 271/72. — Druck: Ernst Hedrich Ncichs., Leipzig 6 1, Oswin,lstnisic — TA. 81.D/X1. Tavvn ÜS85 d. mit Angcb vtene und Gesuchte Bücher. Zur Zeit ist PrciöÜste Ar. 6 gültig! 1104
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder