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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Letl, ckE 93, 23, April 1917, Verlag bestätigen kann) allein von Paul Kellers »Ferien vom Ich« bar 50 Exemplare bezogen, Ietzt nltn koINmt d e r D a » k f ll r meine Bem ii h u n gen dadurch zum Ausdruck, daß Vcrsasser und Verlag die Bücher durch einen Verein am Platze verlausen lassen, Daß dem Verein für seine Bemühungen und siir den gute» Zweck wahr- scheiulich auch der Buchhäudicrpreis bewilligt worden ist, macht die Sache nur noch schlimmer und fataler. Wozu ist denn der Buchhändler überhaupt noch da, wenn dies Vorgehen Schule macht? Nur dazu, um Bücher cinzusithren und nachher an dicWand gedrückt zu werden? Ich bedanke mich ganz ener gisch für das letztere und erkläre hier öffentlich, daß ich meinerseits keine Hand mehr siir Paul Keller und den Bcrgstadtvcrlag rühren werde, Ich kann auch nur empfehlen, evcut, weitere solcher Fälle hier bckanntzugcben, und rate den Herren Kollege» vom Sortiment, ihrer seits ebenfalls Stellung dazu zu nehmen. Nach dem Grundsatz: »Eines Mannes Rede ist keine Rede, man soll sie höre» alle bcede« habe ich die Kopie dieses Artikels vor der Einsendung an die Redaktion des Börsenblattes an den Bcrgstabtvcr- iag gesandt und erhielt am 7, April solgcndc Antwort: Ihren für das Börsenblatt bestimmten Artikel habe» wir Herrn Keller zur Kenntnis,,ahme vorgelegt. Cs geschah, weil auf Veranlas sung dieses Herrn unsererseits die Wohlsahrtsausstellung des Alice- FrauenvereinS beschickt worden ist. In bestgemeintester Absicht, Uns lag dabei nichts ferner, als die Interessen der Herren Kollegen zu be einträchtigen, deren Bemühungen für unser» Verlag wir stets und dank bar in weitestgehender Weise unterstütze». Das wissen Sie sa selbst aus unser», bisherigen Verkehr, Wäre es nun richtig, was wir nicht zu geben, das, Paul Keller in Siiddeutschiaud noch wenig bekannt ist, so würde cs uns wohl gar nicht zu verdenken sein, wenn wir die Gelegen heit der dortige» WohisahrtSansstcilung benützen, um diesen Autor bekannt zu machen. Das ist aber weiter nicht nötig, weil sunserc Ge schäftsbücher und der Absatz der Paul Keller-Bücher beweist ess dieser Antor längst in den weitesten Kreisen, auch Süd- und Westdeutschlands, eiugesiihrt ist. Bedauerlich finden wir nur, das; gerade die Tarmstädter Kollegen sich bislang so wenig für unser» Schriftsteller interessierten, der zu den gclescnsten sküvvüv Absatz) in deutscher Sprache gehört, Sic haben ja auch zumeist nur für »Ferien« sich verwendet und für die andern Keller-Bücher sich noch nicht eingesetzt. Können Sic es uns daher übelnehmcn, daß wir einer an uns ergangenen Auf forderung nachgekoinmc» sind, in deren Erfüllung wir Ihr Interesse durch Bekanntmachung Paul Kellers in Ihren Kreisen nur gefördert habe» ? Wir meinen daher, daß Sie von der Veröffentlichung Ihres Ar tikels Abstand nehmen, und reiche» denselben an Sie zurück. Weiteres sagt Ihnen der beiliegende Blies Paul Kellers, Bcrgstadtverlag, Herrn Paul Kellers Bries hier wiederzugebe» würde zu viel Raum in Anspruch nehme». Er begründet sein Vorgehen mit dem vaterlän dischen Interesse und gibt zu, daß die Bücher au de» Verein zu höch sten, Rabatt abgegeben werden sind. Sein Brief schließt: Ich hoffe gern, daß Sie von der Veröffentlichung Ihrer Anklage im Börsenblatt Abstand nehmen werden. Der Streit müßte ja sonst nicht nur im Bör senblatt, sondern selbstverständlich auch in der Presse Ihres Heimatlan des, de», ich einen Dienst erweisen wollte, ausgefochten werden. Es bleibt jedem überlassen, zu tun, was er für richtig hält. Ich meinerseits halte es für notwendig, daß solche den Buchhandel auch indirekt schädigenden Vorgänge zur K e n n t n i s d e s B u ch - Handels gebracht werden. Ich meine, seinen Patriotismus und den Drang, Gutes zu tun, kann man auch auf andere Weise bezeigen, Macht das Vorgehen des Bergstadtvcrlags Schule, und erhalten alle Wohlsahrtsvercinc Bücher zu höchstem Rabatt zum Verkauf, dann ade, liebes Sortiment. Es ist mein gutes Recht, für meinen Stand einzutreten, und wenn Herr Paul Keller die Angelegenheit der hessischen Presse unterbreiten will, so kann ich ihn nicht daran hindern und kann nur wünschen, daß dann auch mein Standpunkt gerecht und richtig dargclegt und beurteilt werbe. Der Bergstadtverlag verknüpft ja eingestandenermaßen gleichzeitig mit dem Wohltun eine Reklame für seinen Autor, Das mag von sei ne», Standpunkt aus begreiflich sein, aber mein Vorgehen im Inter esse des Buchhandels ist es sicher auch. So überlasse ich das Urteil darüber dem Buchhandel und meine, ich brauchte dem Obigen nichts weiter hinzuzufügen, Darn, stadt, OttoCartus. einem »Schulemachcmvollen« ist gar keine Rede), In Hessen, wo die »Hindenburgspcndc« sbckanntlich Fürsorge für die Schwerarbeiter) fast gar keinen Ertrag brachte, trat nach der Veröffentlichung eines von Paul Keller verfaßten Flugblattes ein so riesiger Erfolg ein, daß der dortige Alice-Frauenbund, der für Kriegswitwen und -Waisen sorgt, nunmehr bat, auch seine dringend notwendige» Bestrebungen durch Überlassung vo» einer Anzahl Paul Keller-Bücher zum Zweck einer Ausstellung zu unterstützen. Dieser Bitte haben wir entsprochen, Herr Earius sagt, man könne seinem Drange, Gutes zu tun, auch anders folgen. Ganz gewiß! Herr Paul Keller hat z, B, allein im Jahre 1810 den Ertrag seiner Vorlesungen siiber 15 000) den Kricgs- witwcn und -Waisen geschenkt, ohne sich auch nur einen Pfennig siir eigene Unkosten abzuzieheu, »Ja, der liebe Idealismus!« Dem Verlangen dieses Idealisten Paul Keller, der uns von der Not im Hcsseulande sprach, haben wir nachgegeben, AnLnphms- Weisel Abnorme Zeiten — ungewöhnliche Maßnahmen! Das ist sa setzt, wo alle Stände Opfer bringen, überall so, Neklamcsucht hat uns nicht geleitet; wir habe» uns nicht angcbotcu, wir sind von Darmstadt aus um unsere Mithilfe gebeten worden. Wenn aber in einer Stadl eine Ausstellung der Bücher eines Autors stattfindet, dann ist eine prapagandistische Wirkung, die für die Zukunft dem ortsansässigen Sortiment zugute kommt, sa selbstverständlich. Das, meinten wir, müsse den kleinen augenblicklichen Ausfall für das Darmstädter Sor timent in Zukunft reichlich wettwacheu, und das wollten wir in unse rem an Herrn Earius gerichteten, übrigens nicht für die Veröffent lichung bestimmten Briese zum Ausdruck bringen. Wir haben, u», ein zutreffendes Bild zu gebrauchen, Hunderttausendmai ans Sorti ment und einmal an eine KricgswohIfahrts-AuSstcilung geliefert. Das gibt einen prozentualen Maßstab unseres uns öffentlich vor- gcworfenen »Vergehens«, Der Bcrgstadtverlag kau» sich dem Sortiment gegenüber aus seine stets betätigte Loyalität berufen und hat dessen Interesse» immer aufs ehrlichste und zuvorkommendste im Auge gehabt. Das wird uns die große Schar der Herren Kollegen, mit denen wir die Ehre haben i» Verkehr zu stehen, wahrheitsgetreu wohl gern bestätigen. Und so has sen wir zuversichtlich, daß uns die Kollegen ihr Vertrauen nicht schmä ler» werden wegen einer Einzelhandlnug, die auf eine» Hilferuf in schwerer, auch i», Jnlaikde so schwüler Zeit aus dem glühenden vater ländischen Interesse unseres Autors herauswuchs. Im Zeichen des Burgfriedens hat sich Herr Paul Keller entschlos sen, den Fall aus seinem eigentliche» Schauplatz, im Hesseuland, in dessen Tagespreise nicht aufzurollen, sondern Herrn Earius, der ihn und „ns «»griff, in seiner Heimat in Frieden zu lassen, Breslau, den 19, April 1917, Bergftadt-Verlag Wilh. Gottl, Korn Der Xenien-Verlag Hermann Graef, Leipzig. <Vgl, Nr, 81, 77 u, 83,) Unter diesem Titel erschien im Börsenblatt Nr, 81 ein Artikel des Kollegen Hans von Weber, siir den ihm Buchhändler und Autoren Dank wissen werden. Da ich ciugczogcn bin, kam ich erst heute zur Lektüre dieses Aufsatzes und möchte nicht verfehlen, auch meine unan genehmen Erfahrungen resp, die meines Klienten mitzuteilen, um auch meinerseits eindringlich vor diesem Verlag z» warnen, Interessenten stehe ich mit genauen Angaben gern zu Diensten, da Herr I)r, R, mich dazu ermächtigte. Auch in meinem Falle handelt cs sich um die gleichen Vorgänge, Da der »Lenien-Verlag« mir vorher im schlechten Sinne nicht bekannt ivar, hatte ich keine Bedenken, daß mein Freund I)r, R, dem Tenien- Vcrlag sein Buch zum Druck übergab, und übernahm dadurch eine ge wisse Verantwortung mit, vr, R, mußte zunächst eine hohe Summe angeblich für de» Druck des Buches bezahlen, bekam aber dafür sein Werk trotz wiederholter Mahnungen nicht gedruckt. Ja viele Briefe mit der Bitte um Über sendung der Korrekturen blieben einfach unbeantwortet, oder cs er folgten allerhand Ausflüchte des Verlegers, Eine angestrengte Klage gegen den Verlag mußte als aussichtslos eingestellt werden. Auf diese Weise verlor Or, N, sein Geld »nd mußte schließlich noch froh sein, wenigstens das Manuskript zurückzuerhalten, um bas Buch hei einem befreundeten Verleger drucken lassen zu können. Es wäre daher wünschenswert, wenn alle Benachteiligten gegen diesen Verlag in irgendeiner Weise gemeinsam Vorgehen würden. Entgegnung, Eine Hauptsache hat Herr Carlus vergessen: daß der Darm- stäbter Fall ein für den Bergstadt-Verlag ganz vereinzelter ist svon D a r m st a d t. Alfred Hocfer, t, Fa, Karl Heß Buchh,, Nachs, A, Hoefer. D , SI mm t s-em-uu, Stimtl ch P»s, er Reduktion und EW-d„i»n, «er ch, -» , , uchhi, dlerbuu«,.
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