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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1869
- Sprache
- Deutsch
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4304 Nichtamtlicher Theil. 302, 29. Dcccmber. Verkehr" aufmerksam gemacht; sie werden da ihr blaues Wunder erleben. Es heißt dort unter anderem: Bekanntlich müssen Schriftsteller, wenn sic ein Geistcsproduct bei einer Zeitschrift ober einem Verleger untergebracht wissen wollen, das Angebot stellen, und da bloße Anfragen bei unbekannten Namen gewöhnlich unbe antwortet bleiben, so ist cS Sitte, das Manuscript gleich mitznscndcn nnd den Entscheid der Nedaction rcsp. dem Verleger z» überlassen. Das ganze Verfahren ist eine Vertrancnsangelegcnheit, der Schriftsteller legt so zu sagen sein Alles, sein Dichten nnd Denken, in eine fremde Hand nnd er wartet er das Weitere von der Ehrlichkeit derselben. Dieses Weitere besteht darin, daß er entweder daö llebersandtc vcrwcrthet, honorirt, oder wieder zurückgcsandt wissen will. In früheren Jahren, wo Zeitschriften und Ver- lagsgcschäfte mehr dem Bedürfnis;, selten der Specnlation entsprangen, wurde daS Vertrauen des' Schriftstellers in solchen Angelegenheiten nach besten Kräften gerechtfertigt nnd allenfalls ging ein Manuscript ans den mangelhaften Rciscwcgcn verloren. Der Verleger und Zcitungs-Redactcur von damals hielt auf Solidität seines Namens und betrachtete ein Manu script als anvertrantes Pfand, das er sorgfältig zu bewahren habe. In unser» Tagen ist aber mit allen andern Geschäften parallel laufend das Verlags- und Zcitnngsgründcn in vielen Fällen ein Gegenstand bloßer IlntcrnchmnngSlust, ein Erzcugniß der Specnlation, ein Kind der Etabli- rnngSwuth. Alles will selbständig dastehcn, und nm diese Selbständigkeit zu erreichen, sucht man so viele Kräfte als möglich heranzuzichen nnd nützt sie ans. Man stellt ihnen einen Termin, an dem man sie entschädigen will; glückt nun daS Geschäft, gut, dann erhalten die geborgten Kräfte ehrlich das Ihrige, glückt cS nicht, nun, dann wird bankerott gemacht. Schrift steller, die nicht wissen, wohin sie sich mit ihren Mannscripten wenden sollen, fallen solchen Geschäftsuntcrnchmern, die große Schilder aus- hängcn und viel annonciren lassen, am meisten in die Hände. . . . Die Solidität in den Verlags- und RcdactionSkrcisen ist so weit gesunken, daß der Schriftsteller bei allen Manuscript-Vcrscndnngen von Werth so vor sichtig zu Werke zu gehen hat, wie bei einem Hausverkauf oder einer Erb- schaftssachc. Er muß genau und ausführlich seine Bedingungen stellen, er muß sich versichern, daß sein Manuscript auch richtig in des Adressaten Hände kommt, er muß sich nach Referenzen umsehcn, nach Bürgen, die da sagen: Der Mann, dem Du Deine Waare anvcrtraust, ist sicher, ist reell. ES bleibt immer das Gerathenste, daß der Schriftsteller seinen Ehrgeiz, Mitarbeiter vieler Organe zu sein, hauptsächlich auf die folgenden beschränkt: Bazar, Wcstcrmann'S Monatshefte, ans Ernst Kcil's, Eduard Hall- berger's, Franz Dunckcr'ö, Dümmler'S, Cotta's, BrockhauS', I. I. Weber'S Organe, bei den übrigen hat er Vorsicht anzuwendcn und sich jedenfalls nicht mit bloßen schriftlichen Zusicherungen zu begnügen, son dern sich auch nach genügender Garantie, daß die Zeitschrift wirklich ein sicheres nnd reelles Blatt ist, nmznschen. . . . Unerfahrene Schriftsteller muß ich besonders darauf aufmerksam machen, daß sie bei Mitarbeiterschaft so genannter „Jllnstrirter Familicnblättcr", die nicht „Gartenlaube", „Daheim", „lieber Land nnd Meer", „Jllnstrirte Welt", ,,Zn Hause", „Jllustrirte Zeitung" (I. I. Weber) und „Westermann's Monatshefte" heißen, gehörige Vorsicht anzuwendcn nnd niemals fortgesetzte Sendungen zu machen haben, bevor nicht die vorhcrgegangcncn von der Redaction honorirt worden. Re daktionen nnd Zeitschriftbcsitzer, bei denen entschieden Vorsicht nöthig ist, sind folgende: A. H. Papne (Familicnjonrnal), Leipzig; „Omnibus" (lw. Lenz) in Hamburg; „Globus" (vr. Andrer) in Braunschwcig; H. Hügel, bisher Herausgeber der oesterr. Gartenlaube in Graz; I. Schneider in Mann heim: „Stettiner u. Pommersche Zeitung" in Stettin; „Dortmunder Zei tung" (Carl Wintcrstcin) in Dortmund; E. Lesimple, bisher Heraus geber des „Kölner Telegraphen". Otto Spielberg. Weber's Jllustrirter Kalender für 1870. XXV. Jahrgang. -- Ein alter lieber Bekannter, der doch nie alternd immer in verjüngter Gestalt wieder vor uns tritt und damit der wahre echte Prototyp der ganzen Thätigkeit seines Urhebers, des Chefs der auf dem Titel des Kalenders genannten Verlagsbuchhand lung ist. Wenn man die 25 Jahrgänge des „Jllustrirten Kalen ders", die nun vor uns liegen, durchmustert, so erhält man das er freulichste Bild nicht bloß des wohlmeinendsten, sondern auch des erfolgreichsten Strebens für alles Nützliche, Gute, Wahre und Schöne an sich, kundgcgeben vor allem in der fortschreitenden Verbesserung und Verschönerung des eigenen Werkes. So gibt das erste Viertel- jahrbundcrt des Bestehens des „Jllustrirten Kalenders" gewisser maßen in verkleinertem Maßstabe ein treues Bild der gesummten Thätigkeit, welche der rüstige Veteran des Buchhandels, Hr. Gene ralkonsul Weber, seit der Begründung seines Hauses in so rühm licher und glänzender Weise nach allen Seiten hin entfaltet hat: Hebung und Allgemeinmachung echter Volksbildung durch Verbrei tung nützlicher Kenntnisse aller Art, durch Förderung der Intelligenz, Cultus des Schönheitssinnes, Pflege der Liebe zum Vaterlande und aller edlen Gesinnungen, dies sind die Ziele, welche I. I. Weber in allen seine» Bestrebungen immer unvcrrückl vor Augen gehabt und mittelst deren er cs dahin gebracht hat, durch seine Verlagsunternch- mungcn — die sich namentlich dadurch auszcichnen, daß er nie mit dem Unedlen, auch wenn cs rentabel hätte sein können, gemeinsame Sache gemacht hat — ein rüstiger und erfolgreicher Werkmann am Bau deutscher Volksbildung zu werden, dem es immer nur um das Wohl des Ganzen, nie um die Sache einer Partei ober Person zu thun war; ein seltenes Verdienst in unserer so sehr durch Parteihader zerrissenen und verunstalteten Zeit. — Was nun den vorliegenden Jubel-Jahrgang des „Jllustrirten Kalenders" betrifft — dessen über alle Gebiete der Wissenschaften, Künste und Gewerbe in praktischster Weise sich verbreitender Inhalt hinlänglich bekannt ist —, so zeich net sich derselbe durch ebenso geschmackvolle wie solide Ausstattung aus, namentlich sind die zahlreichen und wohlgcwählten Holzschnitte dem gegenwärtigen Höhepunkt der Xylographie so entsprechend, wie sich das bei einem im Verlage von I. I. Weber erscheinenden Werke von selbst versteht. Zur Bitte des Hrn. Nolte in Nr. 289 d. Bl. — Die Bitte ist vollständig gerechtfertigt und der Schluß ganz wahr. Wäre es aber nicht noch besser, die Disponenden bei der Remission voll ständig apart zu behandeln, wie es von den Handlungen in Rußland von jeher gehandhabt wird? Auf diese Weise erhielten die Verleger rechtzeitige Kenntniß der Disponenden und die davon reclamirten könnte der Sortimenter dann zur Vermeidung von Differenzen und Verdruß schneller in den Besitz des Verlegers bringen, als es bisher üblich und möglich war. D—n. ' G- Der Redaction des Börsenblattes wird anonym unter der Chiffre K. Fr. geschrieben: „Inserat 38316 in Nr. 294 des Börsen blattes regt in mir die Frage an, ob sich derartige Jrrthümer, wie eine Verwechselung der Namen Perthes nnd Pertz wirklich nicht vermeiden lassen? Da das Börsenblatt leider auch in die Hände vieler Gelehrten und Bücherfreunde kommt: was werden sich diese Herren darüber freuen, daß auch einer noch so sorgfältigenRedaction einmal ein Schnitzer durchlaufen kann, und noch dazu mit einem Buchhändlernamen." — Die Rcdaction des Börsenblattes erlaubt sich dem Herrn Einsender hierauf zu bemerken, daß sie in solcher Hinsicht weder für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich ist, noch ihr überhaupt die Befugniß zustande, daran derartige willkürliche Aenderungen zu machen, als wie in dem vorerwähnten Falle, oder wenn sie z. B. in dem Gesuch sub 38623 den Titel: „jksrtolini, bllorn italios" in: „Lsrtoloni sto." abgeändert hätte, so wahr scheinlich auch letzterer Name gemeint ist. — Ein Anderes ist es da gegen, Wenn es sich, wie leider tagtäglich vorkömmt, um entschie dene Fehler handelt, wie es beispielsweise in der vorigen Nummer des Börsenblattes nach den Manuskripten eigentlich lauten sollte: Engelmann, lat. Lesebuch. Sporschill, Geschichte. 8ollrevslin8, Nauuals latinum-Araooo (38952). IValllon, lliblia pol^Iottg. (38954). Schmidt, Heeren u. Ukert, Geschichte Frankreichs (3895T). IVestorAnarck, Ruckioos (38986). chioeius, Ollossn Oompsuckario (38989) u. s. w. Alle solche Schnitzer, deren Abdruck dem Buch handel zur Unehre gereichen müßte, Pflegt die Redaction allerdings nach dem Maße ihrer Kräfte zu corrigiren, so wenig sie auch im Uebrigen von Amtswegen dazu verpflichtet ist.
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