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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.12.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-12-20
- Erscheinungsdatum
- 20.12.1869
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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HL 295, 20. December. Nichtamtlicher Thcil. 4233 rioritö cts sss prväuits t^poArnpbi^uss st Irr trs8-Arnnäs inoäi- eitö äs sos prix." Als im Jahre 1862 auf dcr Ausstellung in London dein Hause wiederum zwei Medaillen für die beste Buchdruckerei und Buchbin derei zuerkannl wurden, bedauerte es dieJury in ihremBerichte aus drücklich, daß es nicht in ihrer Macht läge, dem Herrn Maure eine außergewöhnliche Belohnung zu geben, die er in vollem Maße ver dient habe. Vor zwei Jahren erhielt er auf der Pariser Ausstellung den einzigen großen Preis dcr 6. und 7. Classe und wurde dabei zum Offizier dcr Ehrenlegion ernannt. Auf dcr kürzlich in Amsterdam becndctenJndustrie-Ausstcllung wurdeMamc das großeEhrcndiplom zuerkanut. Aber auch das Personal theilte diese Ehrenbezeigungen; 1855 wurde einer der Unterchefs durch die Ernennung zum Ritter dcr Ehrenlegion ausgezeichnet, und an die Arbeiter selbst wurden bis jetzt von der Ehrenlegion sieben Kreuze 1. und 2. Classe und drei ehren volle Erwähnungen abgegeben. So bietet sich uns denn hier das schöne Bild, daß durch ein ehrenhaftes, fleißiges Strebe» aller Betheiligten Großes geleistet, und daß dem Geschaffenen auch überall die gebührende Anerkennung gezollt wird. Möge das auch von Seiten unserer Leser geschehen! Der Büchcrbettel wird immer ärger. Es vergeht keine Woche, in der nicht eine oder mehrere Aufforderungen kommen, diesen oder jenen Verein in seinen Bemühungen um Volksaufklärung re. durch Gratis-Ueberlassung dcr betreffenden Werke zu unterstützen. In den seltensten Fällen begnügt man sich mitältcren Auflagen; wo die ncucstcnnicht geradezu verlangt werden, erfordert sie schon dcr Zweck des Vereins. Freilich sicht Jeder nur sich und das eine Eremplar, welches er beansprucht, da cs sich aber in dcr Regel immer um dieselben Bücher dreht: technische, geschichtliche, geographische, kulturhistorische, naturwis senschaftliche re., so müßte man in dcr That apartc Auflagen drucken, um allen diesen Anforderungen zu genügen. Nach einem mäßigen Ucberschlag dcr letzten Jahre hätte ich von einigen Werken auf diese Art bis zu 500 Erpl. los werden können. In neuester Zeit gründen sich auch Journalzirkcl, mit einer Naivetät sondergleichen, auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen aber desto billiger» Wege, und das überschreitet doch alles Maß. Dcr betriebsamste aller Vereine ist die akademische Lesehalle in Prag. Wenn diese von dem Verleger nicht schleunigst das Verlangte be kommt, bombardirt sic den Autor, und wer muß schließlich doch her halten? Diesem Mißbrauch muß endlich cntgegcngctrcten werden. Solange es sich um einzelne Fälle, besonders arme Verhältnisse und bescheidene Grenzen handelte, hat Jeder von uns gewiß gern gegeben. Wenn aber jetzt von allen Seiten Vereine aus wohlhaben den Städten, mit gewichtigen Namen an dcr Spitze auf- trcten, so muß dem Einhalt gcthan werden. Diese sollen doch das Geld für ihren Zweck unter sich aufbringen und dann die passenden Werke kaufen. In besonderen Fällen und in Betracht des Zwecks werden die Verleger dann gern Preisermäßigungen eintreten lassen, obwohl auch das in die jetzige Zeit nicht mehr paßt. Jeder soll auf eigene» Füßen stehen, ganz unerhört aber ist cs, wenn ein einzi ger Stand alle solche Bestrebungen allein unterstützen und halten soll. Man wird mir antworten: wozu ereifern, Du brauchst ja nichts zu geben! Damit ist es aber nicht abgcthan, die allgemeine Stimme muß sich gegen diesen Unfug erheben, damit er aufhört. Denn wo sind die Grenzen? Was man Einigen bewilligt, können Hunderte mit demselben Recht beanspruchen, — darum alle abweisen. H. W. Miscellcn. Das preußische Abgeordnetenhaus verhandelte in seiner Sitzung vom 10. Dec. über eine Petition, die Aufhebung der Zei- tuugsstcmp elsteuer betreffend. Der Commissionsantrag dafür lautete: in Erwägung, daß das Haus dcr Abgeordneten sich bereits früher wiederholt für die Aufhebung der Zcitungsstcmpelstcuer aus gesprochen, und in der Erwartung, daß die königl. Staatsrcgicrung selbst die Initiative zur Beseitigung der Stempelsteuer ergreifen werde, sobald die Finanzlage des Staats dies irgend gestattet, über die Petition zur Tagesordnung überzngehen. Dagegen stellte Or. Eberty Len Antrag, die Petition dcr königl. Staatsregicrnng zur Berücksichtigung zu überweisen. Im Laufe der Discussion erklärte ein Commiffar des Finanzministers, die Zcitungsstempelsteucr werde beseitigt werden, sobald es die Verhältnisse der Finanzlage gestatten. Ob das Haus also dem Anträge der Commission oder dem Anträge von Eberty zustimme, sei gleichgültig, da auch der letztere Antrag ihm nicht darauf gerichtet zu sein scheine, die Regierung zu einer sofortigen Aufhebung dieser Steuer zu veranlassen. Bei dcr Abstimmung wurde der Eberty'scho Antrag mit großer Majorität angenommcm Der schweizerische Nationalrath hat dcr neulich schon erwähnten literarischen Convention mit den süddeutschen Staaten, welche analog derjenigen mit Norddeutschland gehalten ist, unterm 13. ds. die Ratification ertheilt. Das ungarische Unterhaus hat in seiner Sitzung vom 9. ds. die Abschaffung des Zeitungsstempels beschlossen. Zur Geschichte der neuenEtablissements imBuch- handcl. — Während es in den guten alten Zeiten des Buchhandels im Allgemeinen zu den Seltenheiten gehörte, wenn einmal eine Buchhandlung fallirte, oder eine Firma auf sonstige Weise erlosch, kann ich heute den die gegenwärtige Zeit charaklcrisirenden Fall con- statiren, daß von den im Laufe d. I. entstandenen neuen Firmen 6 — schreibe sechs —, welche ich ebenfalls für die demnächst er scheinende neue Auflage meiner Buchhändler-Liste vorgcmcrkt hatte, auch schon wieder erloschen sind! — Das ist doch Wohl noch nicht dagewcscn! Nordhausen, 11. Decbr. 1869. Adolph Büchting. Warnung vor Schwindel. — Die H. Laube'sche Buch handlung in Frankfurt a/O- inscrirt in Zeitschriften, insbesondere in Provinzialblättcrn Offerten, worin sie eine Anzahl anscheinend werth voller Bücher für einen Spottpreis anbictet. Es finden sich für diesen so gebräuchlichen Schwindel im Publicum immer noch arglose Gimpel, die auf den Leim gehen, einen Thaler einsenden und eitel Maculatur zugcsandt erhalten, die ihres kleinen Formats wegen ge wöhnlich als solche nicht einmal zu verwenden ist. Ein auf diese Weise Geprellter klagt in dcr Nummer vom 13. Dec. der „Staats bürger-Zeitung" sein Leid. Hr. „College" Laube beschwindelt jedoch nicht allein das Publicum, sondern consequenterweise auch Zeitungs verleger, indem er bei Annonccn-Aufträgen die Jnsertionsgebühren durch Postvorschuß zu entnehmen auffordcrt, die Einlösung des Vor schusses jedoch verweigert, hierauf bezügliche Briefe gar nicht an nimmt oder unbeantwortet läßt. Eine gerichtliche Klage würde vor aussichtlich nichts nützen und nur dem Kläger noch mehr Kosten ver ursachen. Der Einsender ist gern bereit, mit näheren Mittheilungen zu dienen. A. Heine in Cottbus.
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