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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1896
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- Deutsch
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5944 Nichtamtlicher Teil. ^8 224, 25. September 1896. verhindern noch immer nicht, daß man sich bei feierlicher Gelegen heit dennoch von einem ersten Photographen der Stadt ein mit allem Rasfinemcnt der modernsten Hilfsmittel ausgestattetes Bild machen läßt. Doch die Photographen des zweiten und dritten Ranges erleiden bei diesem Sachverhalte einen Entgang an Bestellungen. So lange dieser nicht so lebhaft empfunden wurde, war von der Amalcurphotographie überhaupt keine Rede oder doch nur eine Erwähnung im wohlwollenden Sinne. -Immerhin steht zu erwarten, daß eine gewisse Korrektur dieser verschrobenen Verhältnisse von den 'Amateurvereinen selbst nusgehen dürfte. Jeder Amateurverein sollte als aktive Mit glieder nur solche Herren acceptieren, die die Photographie ledig lich zu ihrem Vergnügen betreiben und bei etwa anzufertigenden Bildern absolut keine Vergütung, zumal unter dem Vorwände der Selbstkosten, ansprechen. -Ucbcrblicken wir die einzelnen Zweige der Photographie, so darf allerdings nicht übersehen werden, daß wohl einige wenige Geschäfte, die mit großem Kapital und Geschick betrieben werden, sich einer sichtlichen Blüte erfreuen; dies gilt namentlich ivoni Porträtfachc. Es ist dieses leider ein verschwindender Bruchteil von etwa 1t>o/o, die übrigen befinden sich in einer resignierten Hilflosigkeit. »Die Nachricht, die von Zeit zu Zeit durch die Tagcsblätter laust, daß die Photographen sich zu einer Genossenschaft zusammen- thun und gegen den Dilettantismus auftretcn wollen, kann nur als ein Sympton des allgemeinen Unbehagens betrachtet werden; die ungeheure Mehrheit verhält sich aber auch diesen Agitationen gegenüber ablehnend. Die staatlichen Behörden stehen diesem un- gedeihlichen Zustande ohne Entgegenkommen gegenüber; es crfließen Gesetze wie das Urheberrecht, denen doktrinäre, juristische Er wägungen zu Grunde liegen, aber nichts weniger als die Rücksicht auf das Emporblühen der Produktion, namentlich der photogra phischen, oder das Gesetz über die Sonntagsruhe, das zum Teil die Erholungsbedürftigkeit der Gehilfen, zum Teil fromme Ziele zur Voraussetzung hat, keineswegs aber von dem Gedanken aus geht, daß die Grundbedingung des Wohlbefindens die allgemeine Blüte des Gewerbes sein muß. Nur wenn gewisse internationale Anforderungen austreten, wie z. B. große fremdländische Aus- slcllungen, dann wird plötzlich der Wunsch rege, daß die daheim mit allen Fatalitäten ringende Industrie Achtung gebietend vor dein europäischen Publikum erscheine. -Im Porträtfache tritt täglich die Wandlung mehr hervor, die durch die Einführung der lichtempfindlichen Platten herbei- gcführt worden ist, nämlich, daß jene Lichtfülle, die man auf den Dachlokalitäten eines vielstöckigen Gebäudes genießt, gar nicht mehr zur Herstellung eines hübschen Porträts erforderlich erscheint. Man kommt der Bequemlichkeit des Publikums durch Anlage des Ateliers im ersten Stockwerke oder in Parterrelokalitüten entgegen oder, wo aus früherer Zeit photographische Glaskonstruktionen bestehen, durch Anbringung von Personenaufzügen. Wo man jedoch aus baulichen Rücksichten dieser Forderung nicht folgen kann, da wäre heute eine solche Anlage ein wenig rentables Unternehmen. Im allgemeinen hängt das Porträtgeschäft mit dem Gedeihen aller übrigen Luxusgeschäfte zusammen, mit der erfreulichen Gestaltung der allgemeinen Verhältnisse, der Lebensfreudigkeit der wohl habenden Klassen; was in dieser Beziehung in den letzten Jahren geschehen ist, entzieht sich dem Referate der Handelskammer. »Im Landschastsfache wird noch immer Tüchtiges geleistet, obwohl gerade der Wiener Kammerbezirk in dieser Branche die Führung nicht besitzt. Die hervorragenden Leistungen sind zu zahlen. Außer den immerfort sich ergänzenden Wiener Ansichten, einigen reizenden Glasstereoskopbildcrn, ferner manchen vorzüglichen Lichtdruckausgaben einer bekannten Wiener Firma, sind wenige bemerkenswerte Leistungen zu verzeichnen. Es kann hier natürlich nur in Betracht kommen, was in den Kunsthandel übergegangen ist; namhafte Stimmungslandschaften, die in Privatkreisen ent standen, aber nicht verlegt worden sind, bilden keinen Gegenstand der gewerblichen Produktion.- Luther-Autographen. — Zu der Warnung der Herren I)r. I). Buchwald und Otto Aug. Schulz in Leipzig sin Nr. 220 d. Bl.) empfingen wir folgende Mitteilungen: »Veranlaßt durch das «Eingesandt» in Nummer 220 des Börsen blattes, erlauben wir uns, Ihnen über das dort festgenagelte Ehepaar Kyrieleis noch folgende Mitteilung zugehen zu lassen. -Auch hier in Lübeck, speziell bei unserer Firma, haben die Fälscher ihren Coup auszuführen versucht, indem sie ein mit einer Widmung Luthers versehenes Werk zum Ankäufe anboten. Unter stützt wurde ihr Bemühen durch eine, vermutlich ebenfalls gefälschte Empfehlung eines angesehenen Bibliothekars, laut der die »Auto gramme» als zweifellos «echt» erklärt wurden. Glücklicherweise scheiterten die Verhandlungen an dein Umstande, daß K. nicht zu bewegen war, uns das Buch zu näherer Prüfung einige Tage lang zu überlassen. — Wie wenig lukrativ für die Leute das Ge schäft hier gewesen sein muß, geht daraus hervor, daß sie bereits am folgenden Tage abreisten, wobei sie aber ihre Hotelrechnung von ca. 50 zu bezahlen -vergessen- haben. Die Flüchtigen haben sich vermutlich in das Ausland, Dänemark oder Schweden gewandt, um dort ihren Raubzug fortzusetzen. -Lübeck, 22. September 1896. Lübcke L Hartmann.- -Vor ca. 3 Wochen erschien in meinen, Laden eine Dame, dem Idiom nach Hannoveranerin, mit der Anfrage, ob ich Luthersche Drucke und andere Bücher jener Zeit mit Dcdikationen u. s. w. von Luthers eigener Hand, sowie Manuskripte, Briese desselben, kaufen würde. Sie gab vor, diese Schätze seien laut vorhandenen Nachweisen von einem der letzten Vorfahren ihrer Familie ge sammelt und als Heiligtum in der Familie verehrt worden. Vor kurzem sei leider die Fabrik ihres Mannes unversichert abgebrannt und sie nun genötigt, alles zu Gclde zu machen. Da mich sowohl die Erzählung sonderbar berührte, als mir auch auffiel, daß die Dame aus Norddeutschland angeblich direkt nach Zürich zu diesem Verkaufe gekommen sei, einige meiner Fragen verdächtig beant wortet wurden, lehnte ich ein näheres Eintreten ab. Ob die Dame und ihr nach Angabe im Hotel ermüdet zurückgebliebener Mann mit dem Ehepaar -Kyrieleis- identisch sind? -Zürich, 22. September 1896. Albert Raustein, Schweizer. Antiquariat.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler, ldinriobs' l?üukjo.brs-Xat,s.1o^ clsr iw dsutscbsn öallbblrndkd sr- soüisnsnsv Lüodsr, ilsilsobriltsn, I-andlcartsn sto. Nit Nitsl- vsrLsiobnis und LaobrsAistse. dlsuntsr Land 189l—1895. Lsar- bsitst von klsinrieb VVsiss. 20. I-isksrunA (Laebrogivtsr): llzwi- oswa—dn^sndsobriktsn. 4". 8. 193—240. Leipzig 1896, .1. 6. llinriobs'sods Luoübandlnng. Latalog der Lidliotbolc dss vgrstorbsnsn Laoübündlsr» und l(unst- vsrlsgsrs Herrn Hugo Ilölesl und wsdrorsr andsrsr. (Vsr- stsigsrung am 26. Olctobsr 1896.) 80. ^uetion von liinsls in IVisn I, 8onnsnlslsgasks 21. Aus dem Antiquariat. — Das Antiquariat A. Einsle in Wien bringt am 26. Oktober die Privatbibliothek des verstorbenen Verlagsbuchhündlers Herrn Hugo Hölzel in Wien zur Versteige rung. Die Sammlung ist reich an Werken aus den, Gebiete der Geographie, Ethnographie, Geschichte, Kunstgeschichte, der Botanik, der Geschichte des Buchhandels und Buchdrucks und an Zeitschriften- serien. Geschäfts-Jubiläum. — Am 11. September d. I. konnte Herr Diedrich Bruno Wiemann, der jetzige alleinige Inhaber der Verlagshandlung und Druckerei D. B. Wiemann in Barmen, die fünfundzwanzigste Wiederkehr des Tages feiern, an dem er gemeinsam mit seinem Neffen Tiberius Gerhard Wiemann die Steinhaus'sche Buchdruckerei in Barmen übernommen und jseine Selbständigkeit begründet hatte. Einer von dem Sohne des Jubi lars in einer Festzeitung veröffentlichten Chronik entnehmen wir über die Entwickelung des Geschäftes das Folgende: -Die I. F. Steinhaus'sche Buchdruckerci befand sich vor einem Vierteljahrhundert im Hause Wectherstraße Nr. 46. Am 1. Mai 1872 wurde das ganze Geschäft — Buchdruckerei, Verlagsbuchhand lung und Kontor — in das von meinem Vater und dessen Neffen erbaute Haus in der Heidterstraße Nr. 4-r verlegt. Da die Räume dort bald zu eng wurden, richtete mein Vater, der seit dem 18. Ja nuar 1884 das Geschäft unter der Firma -D B. Wicniunn» aus eigene Rechnung weiterführte, die Parterrccänmc scines Wohnhauses in der Heidterstraße Nr. 6 als Kontor ein, das sich bisher in Nr. 4-^ (1 Treppe) neben dem Setzcrsaale befand. Am 9. Februar 1886 erfuhr das Geschäft abermals eine Vergrößerung. Das Papier lager, das bis dahin Heidterstraße 4-^ tpartccre) neben der Druckerei war, wurde in die Kellerräume und die Verlagsbuchhandlung in die Parterreräume des Wohnhauses, Heidterstraße Nr. 6, verlegt. Am 9. Oktober 1890 trat an Stelle der Gasbeleuchtung das elektrische Licht für das ganze Geschäft. -Von dem Geschästspersonal — die Firma beschäftigt in ihrem ganzen Betriebe 40 Personen — können zwei auf eine 25jährige Thätigkeit im Geschäft zurückblicken; es sind dies der Schriftsetzer Wilhelm Over, geboren am 5. Oktober 1851 zu Barmen, und der Lagermeister Friedrich Nikolaus Werthmüller, früher Bäcker in Barmen, geboren am 19. Juni 1829 zu Attenkirchen. -Bei Uebcrnahme des Geschäftes am 11. September 1871 waren in der Buchdruckerci thätig: 1 Maschinenmeister ;IW.: der alte In valide erhielt das Gnadenbrot) mit 1 Lehrling, 8 Schriftsetzer mit 1 Lehrling und 1 Lagermeister mit 4—5 Mädchen. Heute werden beschäftigt: im Maschmensaal 2 Maschinenmeister mit 2 Lehrlingen und 2 Einlegerinnen; im Setzersaal 15—20 Schriftsetzer mit 3 Lehr lingen und im Lager- und Packraum 1 Lagermeister, 1 Expedient und 6 Lausburschen.
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