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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1922
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
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Redaktioneller Teil. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungsgehilfen-Verband, Leipzig. Im Vergangenen Monat März wurden ausgezahlt: 3382.— »kt Krankengelder, 2925.— »kt Begräbnisgelder, 12804.88 »kt Witwen- und Waisengelder, 5081.86 »kt Jnvalidengelder, 75.— »kt Rotstandsunterstützung, 170.— »kt Außerord. Krankenunterstützung. Leipzig, den 8. April 1822. Der Borstand. Ladenpreis und Verkaufspreis. Zugleich Antwort aus die verschicben-cn brieflichen und sonstigen Äußerungen auf meinen Artikel im Börsenblatt Nr. 45. Meinen Aufsatz in Nr. 45, geschrieben am 2. Februar 1822, gegründet auf die Erfahrungen des zweiten Semesters 1921, schloß ich mit den Worten: »Solange wir nicht den idealen allseitig ancrkanntcn festen Ladenpreis der Vorkriegszeit haben, kann die Losung nur sein: Hinweg mit dem »»wahren Scheinbegrifs Ladenpreis, Festsetzung des Verkansspreises durch Ausschlag aus den Einkaufspreis nach sreiem Ermessen durch das Sortiment, Schutz gegenüber Schlcndcrern durch einen Mindestverkausspreis durch den Verlag!» Diese Worte sind in der Zwischenzeit leider fürchterliche Wahrheit geworden. Jode Nummer des Börsenblatts enthält einige Seiten Anzeigen mit Preiserhöhungen. Die Herstellungspreise der Bücher sind seit Beginn des Jahres in einer Weise gestiegen, wie wir es im Januar nicht für möglich hielten. Beim Papier fürs Kilo beispielsweise von 6 .kt im letzten Herbst auf 24 »kt im April. Ein einfacher Halbleinwandband, wie ihn früher ein Buch hatte, das 2 .4t kostete, kostet heute 10.70 -4t. Die Buchdruckpreise sind gegenüber dem Herbst um mehr als 1000?S, also um das Zehn fache in die Höhe gegangen. Man zahlt heutzutage für den Druck eines Bogens oktav von 16 Seiten, 5000 Auflage, statt 27 »kt Friedenspreis 677.25 »kt. Sämtliche Preise sind freibleibend. Kein Lieferant bindet sich. Dies die eine Seite. Nun die andere: Von seiten des Sortiments ein Sturm auf die Verleger lager. Die Bücher werden wahllos bestellt, und zwar in Mengen, die nach meiner Erfahrung Wohl kaum für den Absatz der ein zelnen Firmen stimmen können. Hier ergibt sich nun zuerst ein mal die Frage an das Sortiment: »Kannst du auch bezahlen, was du bestellst?» Wir Verleger stehen einem Kreis von verhältnis mäßig wenigen Lieferanten gegenüber, die meistens kartelliert sind und Zielüberschreitungen nicht anerkennen. Sie können es auch nicht, denn auch sie haben wieder ungeheure Forderungen teils von Arbeitnehmcrseite, teils von Lieferantenseite zu erfüllen. Darum zuallererst an das Sortiment die Bitte: »Bestelle nicht mehr, als du bezahlen kannst». Der Verleger erwartet vom Sortiment die Einhaltung der vereinbarten Zahlungsfrist, denn er braucht sein Geld. In den letzten zwei bis drei Jahren haben wir uns um Tcucrungszuschläge von 10 bis 20"/», um Rabattdifferenzcn von 5 bis 107» gestritten, wie wenn unsere Seligkeit davon abhinze. Hellte kommt einem dies nahezu kindlich vor. Angesichts der jetzi gen Herstellungspreislage werden Bücher gegenüber den Preisen vor Weihnachten um das 3—4fache teurer, und wir werden ferner, da die Teuerungswelle noch nicht zu Ende geht, in der nächsten Zeit jeden Monat Aufschläge von 20 bis 307» auf die Preise des vorhergehenden Monats bekommen. Man mutz sich tatsächlich fragen, ob denn der Rabatt, den der Verleger gibt, noch überhaupt irgendwelche Rolle spielt. Für den Sortimenter handelt es sich genau so wie für den Verleger darum, daß er die Ware bekommt, die er zur Ausrechterhaltung seines Betriebes braucht. Wer mehr bestellt, versündigt sich am Ganzen. Unter diesen Umständen hat es auch keinen Wert, irgendwelche Ladenpreise festzusctzen. Der Sortimenter mutz nicht nur das Recht haben, sondern es als seine Pflicht ansehen, mit seinen Vor räten dem Tagespreis des Verlags zu folgen. Wir, d. h. Verlag und Sortiment, haben hierbei nicht gegensätzliche Interessen, son dern völlig gemeinschaftliche. Der Verleger ist daran, sein Be triebskapital ganz zu verlieren, dem Sortimenter geht es ebenso. Ohne meine prinzipielle Stellungnahme zum festen Ladenpreis aufzugebcn, ist mein Vorschlag erneut: »Hinweg mit dem Scheinbe griff des Ladenpreises!« Der Sortimenter muß in seinem und des Verlegers Interesse die Preise nehmen, die er braucht, um nach bestellen zu können, ferner um selbst ein angemessenes Einkom men zu erhalten und um die wahrhaftig ebenso notwendige Er höhung der Gehälter seiner Angestellten durchführen zu können, d. h. also Tagespreise, der Geldentwertung angemessen. Die »Träumereien eines jungen Buchhändlers« in Nr. 81 res Bbl. sind, weil sie gerade die entgegengesetzte Meinung entwickeln, sehr interessant. Ich bitte den betreffenden Herrn, sich an mich zu wenden, ich will ihm gerne den Beweis liefern, daß eine mehr fache Erhöhung der Preise gegenüber denen im Dezember keine Marotte des Verlags ist, sondern eine Notwendigkeit angesichts der heutigen Herstellungspreise. Fragt es sich nur, wie wir am besten das Ziel erreichen, unser Betriebs- und Goldmarkkapital nicht vollends dahingedcn zu müssen. Zu zwei Dritteln ist es ja wohl doch meistens schon ver loren. Hier waren ja verschiedene Vorschläge im Börsenblatt. Ich sehe aber bis jetzt zwei Möglichkeiten, die Aussicht auf einen wirklichen Erfolg hätten. Die eine, die umständlichere: Die Verlagsbuchhandlungen geben für ihre Werke Grundpreise bekannt und veröffentlichen i Teuerungszuschläge oder neue Ladenpreise etwa von Monat zu Monat. (Geht die Teuerung so weiter, so ist die Kalkulation der j Bücher auf Grund der Aprilpreise schon im Mai um 30—407» zu ! niedrig.) ! Die andere gemäß dem Vorschlag von H. V., Pleiß-Athen. i Jeder Verleger setzt einen Goldmarkpreis an und der BSrsenvcr- ^ ein gibt dazu monatliche Zuschläge. Es wäre dabei auch nicht ! unbedingt notwendig bzw. unerwünscht, daß der Börsenverein ^ dieses Amt ausüben würde, es könnte dergestalt gehandhabt wer- ! den, daß auf Grund der Goldmarkpreise jeder Verleger monatlich SOS
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