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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1938
- Strukturtyp
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- 1938-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1938
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- Deutsch
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erhalten wurde. Vielleicht ist es gar nicht unangebracht, dar auf hinzuweisen, daß hierin Leipzig der Buchhandel seinen ersten großen Aufschwung nahm, und daß aus diesen An fängen Buchhandel und Buchverlag sich von hier aus zuerst ihren Weg bahnten, von der Stadt immer wieder aufs regste unterstützt. Darum sei mir gestattet, der Wahl der Stadt Leipzig als Treffpunkt der internationalen Verlegerschaft eine besondere Bedeutung beizulcgcn. Uns, die wir die Tradition dieser Stadt kennen, nämlich Förderung und Hochhaltung alles dessen, was Schrifttum heißt, darf die Wärme und Herzlichkeit nicht wunderneh men, mit der wir von der Kongreßleitung, den Vertretern des Magistrats und der Regierung empfangen und bewirtet wurden. Wir möchten darum die Gelegenheit wahrnehmen, allen unseren wärmsten Dank auszusprechen und der Stadt Leipzig und Berlin unsere aufrichtige Huldigung darzu bringen--,' ebenso auf der Schlußsitzung im Reichstag Herr Jespersen- Dänemark: -Wenn wir Dänen als Verleger hier nach Deutschland und besonders nach Leipzig ziehen, fühlen wir uns eben wie — denke ich mir — die Mohammedaner, welche eine Pilger fahrt nach Mekka unternahmen, von ehrfurchtsvollen Ge danken und Dankbarkeiten erfüllt--. Der Vergleich Leipzigs mit Mekka steht nicht vereinzelt da, viel mehr wurde schon vorher von ausländischer Seite gesprächs weise -La Mecquc« erwähnt. Daß alle diese Äußerungen nicht einer begeisterten Augenblicksstimmung entstammen, sondern Ausdruck einer traditionellen Überzeugung des Buchhandels der Welt sind, möge aus der Zitierung zweier angesehener Zeitschrif ten des französischen und englischen Buchhandels hervorgehen, die schon vor Beginn des Kongresses mit ausführlichen Aufsätzen auf ihn hingewiesen hatten. »Hute 1' L ck! t i o n« - Paris schreibt am 18. Juni u. a.: »Leipzig, das Zentrum des deutschen Buches. Der Internationale Verleger-Kongreß wird dieses Jahr in einer Stadt abgehalten, die durchaus die Bezeichnung ,Buch stadt' verdient, denn trotz seiner Bedeutung als industrielles Zentrum verdankt Leipzig vor allem seinen Weltruf dem deutschen Buch. Es ist nicht nur der Bücherhandel, dem Leip zig seinen Ruf verdankt. Denn es vereinigt in seinen Mauern alles, was zur Erzeugung des Buches beiträgt, angefangen von den Autoren bis zu den Buchhändlern und Bibliothekaren, den Verlegern, den Buchdruckern und Buchbindern, den Grosso- und den Kommissionsgeschäften . . . Von jedem in Deutschland gedruckten Buch wird ein Exemplar an die .Deutsche Bücherei' abgeführt, die auf diese Weise die Rolle unserer .öibliotlicguo k-lationalc' spielt und viel dazu beige getragen hat, aus Leipzig die Zentrale des deutschen Buches zu machen ... Es kommt noch hinzu, daß die großen Ver lagshäuser, die ihren Sitz in einer anderen deutschen Stadt haben, eine Niederlage ihrer Verlagswerke in Leipzig unter halten, das auf diese Art und Weise das Zentrum der deut schen .Buchauslieferung' geworden ist. Auch die ausländi schen Bücher kommen erst nach Leipzig und werden von hier nach den anderen Städten des Reiches weitergeleitet--,' und -He publiskiers' (lircular Lvck pubiislier anck Looksellcr--- L o n d o n am 25. Juni 1938 u. a.: »Der zwölfte Internationale Verleger-Kongreß tritt in nächster Woche in Leipzig zusammen, einer Stadt, die enger mit der Herstellung und dem Vertrieb von Büchern ver bunden ist als irgendeine andere in der Welt . . . Leipzig ist ebenfalls das Hauptquartier von Deutschlands berühm ter Vereinigung für beide, Verleger und Buchhändler, näm lich des Börsenvereins . . . Die beide Berufszweige um fassende Bereinigung, die in unserem Land ein noch nicht erreichtes Ziel ist, kam in Deutschland zuerst . . . Ein wei teres bedeutendes Werk des Börsenvcreins ist die Deutsche National-Bücherei, genannt die Deutsche Bücherei. Diese verdient besondere Erwähnung, da sie soeben die Feier ihres sünfundzwanzigjährigen Bestehens beging. Sie wurde ge schaffen, bevor Deutschland seine gegenwärtige politische Ein heit erlangte, und die Pioniere hatten enorme Schwierig keiten zu überwinden.« Der Gedanke, daß --Leipzig« Vorbild für den Buchhandel der anderen europäischen Nationen sei, klingt auch in anderen Äußerungen immer wieder auf. Ein so bedeutender Verleger wie Herr Unwin-England berichtete aus der Eröffnungssitzung: -In Leipzig war es, wo ich zum erstenmal in meinem Leben mit dem Buchhandel in Berührung kam. Vor fünf unddreißig Jahren arbeitete ich als Volontär bei Hinrichs in der Grimmaischen Straße und bei der Firma Friedrich Ludwig Herbig in der Jnselstraße. Damals knüpfte ich eine Beziehung an, welche zu den glücklichsten meiner verlege rischen Laufbahn gehört. Ich denke dabei an meine Ver bindung mit den Herren Baedeker. Kein Krieg, keine Infla tion, keine Revolution hat diese Freundschaft je trüben kön nen . . . Meine Kenntnis der Organisation des deutschen Buchhandels bewog mich, im Jahre 1926 eine Delegation der englischen Verleger und Buchhändler nach Leipzig zu führen. Das Jahr ist ein wichtiges Datum in der Geschichte des englischen Buchhandels geworden--; und Herr N y ga a r d - No r w e g en auf der Schlußsitzung im Reichstag in Berlin: »Wir norwegischen Verleger blicken mit ganz besonderer Verehrung auf Leipzig. Von Leipzig holte sich vor sieben undachtzig Jahren der norwegische Buchhandel die Idee zum Aufbau seiner Organisation, die wir uns in Treue zu den alten Leipziger Idealen bewahrt haben«. Wie früh, schon vor Jahrhunderten, Leipzigs Ruf in andere Län der gedrungen ist, dafür gibt die Begrüßungsrede des Herrn Piatek-Polen im Neuen Rathaus zu Leipzig ein beredtes Zeugnis: »Und von hier aus gingen die Jünger der Schwarzen Kunst in andere Länder und brachten sie fremden Völkern bei. So kam schon im Jahre 1473 der Leipziger Kaspar Straube nach Polen und gründete in Krakau die erste Druckerei, die jedoch nur bis 1478 tätig war. Sie weckte aber im Lande das Verständnis für die Bedeutung der neuen Kunst, und bis zu der Zeit, wo eine einheimische Drucker kunst entstand und rasch unter der Herrschaft der letzten Jagellonen aufblühte, erhielt Leipzig von Polen namhafte Druckaufträge, sowohl vom polnischen Staate als auch von Privatleuten. In Leipzig wurden zu Ende des fünfzehnten Jahrhunderts die »Oov8titntione8 et Ltatuta vel 8intagmata provin- ciallL inclz-ti Rexni ?oloniae« gedruckt, die nichts anderes waren als die Gesetzessammlung, die der König Kasimir der Große hundert Jahre vorher aufzeichnen ließ; in Leipzig wurden die philosophischen Werke des Professors an der Jagellonischen Universität ganz Glogowa gesetzt und vie les andere.» Und endlich seien noch zwei Stimmen über den Kongreß- Verlauf selbst wiedergegeben, die Gäste und Gastgeber in gleicher Weise ehren. »Tonte I'Lckition»-Paris schreibt u. a. in ihrem Bericht am 2. Juli 1938: »Vom 19. bis 24. Juni sind die Verleger in Deutschland mit einer warmen Herzlichkeit empfangen worden . . . Beim Verlassen von Paris fragte sich die französische De legation, wie sich ihr Aufenthalt in Leipzig und Berlin ge stalten würde . . . Wir wollen vorausnehmen, daß auch die leisesten Besorgnisse unangebracht waren und daß die Auf nahme seitens der deutschen Verleger prunkvoll, herzlich und sogar während der letzten Stunden wirklich ergreifend war.« Der ehrwürdige Herr Trhde-Dänemark rief auf dem Empfang bei Staatssekretär Hanke aus: von allen Kongressen, die er seit nunmehr dreißig Jahren mitgemacht habe, sei der augenblickliche in Leipzig und Ber- «0« Nr. 177 Dienstag, den 2. August 1V88
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