Umschlag zu 270, 21. November 1835. Domierslag, den 21. November 1935. Buchhändlerischer Frakturbund (Vgl. unseren Nachruf auf Robert Voigtländer im Redaktionellen Teile dieser Nummer.) Aufruf Unsere Arbeit ist trotz und dank dem nationalen Umbruch, der uns bisher nur eine vorläufige Rückstauung der Antiquahochflut um 14 v. H. ermöglicht hak, augenblicklich not wendiger als fe zuvor. Immer noch erscheinen 4Z v.H. aller Neuigkeiten in Lateinschrift, und das ist ein un tragbarer Zustand für ein Volk von Selbstachtung; denn, wieReichsinnen- minister Dr. Frick in seiner Ansprache an die Kultusminister der Länder forderte, darf die ,deutsche Schrift „ihren unbedingten Vorrang vor der lateinischen niemals verlieren". Sie ist ieddch noch auf dem Wege dazu, denn immer noch stößt unser Bund auf hartnäckigste Gegenarbeit weltbürgerlicher Verleumder unserer Schrift im Verborgenen. Unsere ständige Gegenwirkung ist aber jetzt wirksamer, wie wir hier feststellen dürfen mit der Bitte um Vertrauen, wenn sich auch Einzelberichte naturgemäß verbieten. Gerade jetzt öffnen sich uns endlich einflußreiche führende Kreise. Aber um diese ent scheidende Lage voll auszunutzen, gebrauchen wir dringend erheblichere Mittel. Wir bitten daher um zahlreiche neue MitgliedSanmeldungen. Der MitglieLsbeitrag neu CintrelenLer wir- erst IYZ6 erhoben und beträgt ; RM jährlich, für Vereine und Körperschaften 20 RM jährlich, für Stifter 200 RM mindestens. Für dieses Jahr bedarf es nur einer EiutrittSgebühr von 2 RM. Anmeldungen werden an unsere Geschäftsstelle (siehe Bestcllzettelbogen) erbeten. Die Mitglieder erhalten Lie Vierteh'ahrsfchrift „Die deutsche Schrift" kostenlos. Nachstehende von Robert Voigtländer abgefaßte Erklärung ist 1911 aus Anlaß des Antrages der Lateinschrifter im Reichstage, die deutsche Schrift zunächst im Schulunterricht auSzuschalten, sofort u. A. von fast zwei Dritteln der Mitglieder des Deutschen Verlegerver eins, unter denen sich bekannteste und größte Firmen befinden, unterzeichnet worden. ungeschickt sein sollen, um bei Bewältigung der schwierigen deutschen Grammatik auch deutsche Schrift zu lesen. Dabei ist diese deutsche Scbrift, die für unsere Sprache notwendige Spielart der Weltlettcr, dem Ansprüche des deutschen Volkes auf Weltgeltung seiner Kultur nicht nur nicht hinderlich, vielmehr dem Lernenden eine Hilfe zum Verständnis der schwierigen deutschen Sprache. Solche Preisgabe einer be rechtigten und notwendigen, niemand beeinträchtigenden ab. Wir werden vielmehr, ohne der lateinischen Schrift wo sie am Platze ist, feind zu sein, in unserer Berufsarbeit helfen, die deutsche Schrift zu hüten und zu verbreiten." Auch künftig wird die Geltung der deutschen Kultur in der Welt nicht, wie Latein schrifter behaupten, von der Preisgabe unseres Erbgutes der deutschen Schrift ab- hängen, sondern von unserer Selbstachtung. Der Kampf um unser Dasein hat uns gelehrt, jedes Band, das uns alle umschlingt, heilig zu halten. <I Der Vorstand des Buchhändlerischen Frakturbundes: Fritz-Otto Klasing. vr. Kurt Koehler. Gustav Ruprecht. vr.est.Alfrcd Topelmann.