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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1869
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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236, 11. October. 3283 Nichtamtlicher Theil. Tauchnih und C. H. Strabel (der vor kurzem starb). Die cousti- tuircnde Generalversammlung fand am 5. October 1833 im Hotel de Pruste, das damals schon eines sehr guten Rufes genoß, statt, und waren die Herren E- Avenarius und O. A. Schulz der erste Vor stand. In neuester Zeit feiert man das Stiftungsfest aus Zweck mäßigkeitsgründen im Januar. Der Verein versammelte sich im Winter wöchentlich einmal regelmäßig zuerst im Hotel de Pruste, wandertc dann nach einander zu Jänichen, Kitzing, Klassig, Noacks Kaffeehaus, Funkenburg, Großer Kucheugarten, Stadt Gotha, Schatz, Europäische Börsenhalle, Giesinger, Schützenhaus und Eldorado. Die Mitglicderzahl schwankte zwischen 40—60, im Jubeljahre 1858 hob sie sich auf 126, Heuer beträgt sic einige 80. (Leipz. Tagebl.) Aus den russischen Ostsceprovinzen schreibt man der National - Zeitung: Härter als durch die bisherigen Censurbe- stimmungen, welche sich immer noch irgendwie umgehen lassen, wird seit einigen Monaten unser literarischer Verkehr durch die neuen Einrichtungen der Postverwaltung getroffen. Die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften, welche die hiesige Post debitirt, ist nur eine beschränkte, und sind besonders da wo Eisenbahnen fehlen, oft durch willkürlichen Zuschlag des Postmeisters noch gesteigert, die Preise derselben sehr hoch. Der Buchhandel kann gleichfalls Bücher und Zeitschriften meistens nur mit 50Procent Aufschlag liefern und gewöhnlich so spät, daß alles was sich auf die Tagesereignisse be zieht, bei dem Eintreffen längst den Reiz der Neuheit und damit einen großen Theil des Interesses verloren hat. So war es durch aus nicht zu verwundern, daß Gesellschaften, Redactioncn und Pri vatleute, welche mit dem Auslände in regerem geistigen Verkehr zu bleiben wünschten, ihren literarischen Bedarf direct aus Berlin oder Leipzig in Palleten oder noch bcguemer unter Kreuzband bezogen. Letzteres hatte noch die große Annehmlichkeit, daß Kreuzbänder durch eine Nachlässigkeit der betreffenden Beamten lange Zeit nicht durch die Hände der Ccnsur gingen. Außerdem stellte sich diese Art des Bezuges bei Zeitschriften und Büchern um ungefähr cinDrittel billi ger als durch die Vermittlung der Post oder des Buchhandels. Doch ein diensteifriger Censurbeamter entdeckte zufällig diese Art seiner Controlc zn entgehen und berichtete darüber nach St. Petersburg; ferner fand die Zollverwaltung, daß die allerdings nicht steuerpflichtigen Drucksachen für Angabe des Empfangs, für den Empfang selbst u. sw. dieselbe Abgabe tragen müßten, wie jeder andere das Zollamt pas- sircndc Gegenstand, und so sind seit dem 1. Januar dieses Jahres auf ein ganz franco hicrhergesandtes Büchcrpacket ungefähr zwei Rubel Stcmpclgebühren und Spesen nachzuzahlen. So waren diese Wege des directen Bezuges schon nach Möglichkeit erschwert. Da beginnt die russische Postverwaltung in all ihren Zweigen mit neuen Reglements zu erperimcntiren. Die Brauchbarkeit derselben hier zu prüfen würde zu weit führen; wie schwer aber die praktische Einfüh rung derselben die Beteiligten sogleich im Anfänge dieses Jahres traf, ist bekannt. Tausende von Zeitungsnummern, deren Versen dung die Post übernommen hatte, kamen gar nicht oder sehr unregel mäßig an. Ihren Höhepunkt erreichte aber die Willkür und Unord nung vor ungefähr zwei Monaten, indem sämmtliche Kreuzband- scndungen aus dem Auslande mit dem Bemerken „rstour" an den Aufgeber zurückgesandt wurden. Wenn dazwischen auch einzelne ankommen, so scheint das mehr eine Unachtsamkeit der Rück-Erpedi- tion an der Grenze zu sein, als etwa beabsichtigte Ausnahme. Ein besonderes officiclles Verbot auswärtiger Kreuzbandsendungcn ist nirgends veröffentlicht und dürfte auch wegen der internationalen, auf Gegenseitigkeit beruhenden Postconventionen kaum zulässig sein; bloße Unordnung dürste aber auch nicht zu Grunde liegen, weil die Rcclamationen von hier aus ohne Erfolg geblieben sind und dasselbe Verfahren mit seltenen Ausnahmen noch immer aufrecht erhalten wird. Warum thun aber die auswärtigen Handlungen, von denen doch eine nicht unbeträchtliche Zahl nach Rußland directe Geschäfte machen, keine Schritte, um baldige Aufhebung einer Maßregelzu erlangen, durch welche sie doch nicht unempfindlich zu leiden haben? Wir Inländer hier leiden zwar schwerer, sind aber solchen Willkür- lichkeiten gegenüber ganz rechtslos. Keine Regel ohne Ausnahme. — Dieses Sprichwort bewährt sich einmal wieder in Bezug auf den Aufsatz „Zu dem Ka pitel der Mißbräuche" in Nr. 220 d. Bl. Wenn ein Geschäft ge richtlich verkauft wird, sei es nun mit oder ohne Aetiva, der Kauf preis demnach der Gesammt-Masse zu gut kommt, so kann der Käufer die alte Firma sortführen und ist weder rechtlich noch moralisch für die Schulden derselben verantwortlich. Besitzt er hinreichende Mittel zum Betrieb des Geschäftes und bietet er dadurch die noth- wendige Sicherheit, so ist kein Grund vorhanden, ihm Credit zu verweigern; im Gegentheil liegt es im Interesse des Buchhandels, bei einem solchen Falle die gute und alte Regel nicht anzuwenden, denn wird sie aufrecht erhalten, so dürsten bei gerichtlichen Verkäufen von Buchhandlungen nur immer schlechte Resultate erzielt werden, wie in den letzten Jahren nur zu oft vorgckomme». Anknüpfcnd an die Rüge in Nr. 230 des Börsenblattes, Em pfehlung der Gsellius'scheu Buchhandlung in Berlin von Seiten der „Jllustrirten Welt" betreffend, ist weiter davon Notiz zu nehmen, daß es auch in der Briefmappe von „lieber Land und Meer" Nr. 44 wörtlich heißt: „Campodunus in A. Wen den Sie sich mit Ihrer Frage nach jenem Buche direct an die Gsel- lius'sche Buchhandlung in Berlin. Dieselbe hat das größte stehende Bücherlager in Deutschland und ist im Stande, Ihr Verlangen am schnellsten und wohlfeilsten zu erfüllen." Wieder ein neuer College! — In Nr. 214 des Börsen blattes macht ein Hr. F. W. Krusein Hückeswagen die Mittheilung, daß der erfreuliche Aufschwung seiner seit Neujahr bestehenden Sorti mentshandlung ihn veranlaßt, in directen Verkehr mit dem Buchhan del zu treten. — Einsender dieser Zeilen will den erfreulichen Auf schwung dieses neuen Geschäftes sowie die Befähigung des Besitzers zum Betriebe desselben durchaus nicht in Zweifel ziehen, glaubt den Herren Verlegern indessen die Thatsache nicht vorenthalke» zu dürfen, daß der jetzige Herr Buchhändler bis heute das Geschäft eines Anstreichers selbständig betrieben hat und noch betreibt. X. Zur Erleichterung des Verkehrs mit dem Publicum, wo cs häu fig verkommt, daß Romane oder einzelne Erzählungen ohne Angabe des Verfassers verlangt werden, ist von Th. Mierzinsky ein „Catalog der in den letzten fünf Jahren (1864 bis 1868) erschie nenen Romane, Erzählungen re. nach den Schlagwörtern des Titels geordnet" (8. 110 S. Hannover 1869, Helwing. 20 Ngr.) erschienen. Das Schriftchen wird sich ohne Zweifel in Sortimentshandlungen und Leihbibliotheken recht nützlich erweisen und denselben vieles mühsame und oft noch vergebliche Nachsuchen ersparen; wir wollen darum nicht unterlassen, es zur besonder» Be achtung zu empfehlen. Pcrsonalnachrichten. Herrn Fr. Bartholomäus in Erfurt ist von der Jury der Altonaer Industrie-Ausstellung sür seine ausgestellten Drucker zeugnisse (lithographische Farbendrucke und typographische Druckwerke) die silberne Medaille zuerkannt worden; und von Seiten der Hamburger Ausstellung wurde die Ehrenvolle Anerkennung zutheil den dortigen Firmen: B-S. Verendsohn, C. Gaßmann, und Hoffmann L Campe. 471 *
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