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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1869
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1869
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- Deutsch
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3130 Nichtamtlicher Theil. HL 226, 29. September. Pomba herausgegebene Schrift enthält zunächst eine 14 Seiten lange Einleitung des Herausgebers über die Verhältnisse des deutschen Buchhandels und die seinen Einrichtungen verwandten Bestrebungen in Italien, die nebenbei erwähnt lange zurückdatiren; sodann folgt eine wörtliche Uebersctzung der Schürmann'schcn Schrift: „Leipzig alsCentralpunct des deutschcnBuchhandels", selbst eincUebersehung der Usancen des deutschen Buchhandels vom nämlichen Verfasser wird zur genaueren Jnsormirung des italienischen Buchhandels in Anregung gebracht; ferner ein Aufsatz des verstorbenen Touristen und Bibliographen Ncigebaucr über den Buchhandel in Deutschland und Italien; ein Brief Pomba's aus Leipzig dat. 26. April 1869 an Cav.Barnfsi; ein Aufsatz der in Florenz erscheinenden Opiniono über die Leipziger Buchhändlermcsse, der Brief eines Leipzigers mit statistischen Angaben über Leipzig und den deutschen Buchhandel, und endlich zum Schluß ein Re'sumc der neuen Statuten des Börsen vereins der deutschen Buchhändler. Diese Inhaltsangabe bekundet hinlänglich den propagandisti schen Zweck der Schrift und den Ernst und die Energie, womit ihr Herausgeber das einmal gesteckte Ziel verfolgt. Gleichzeitig erhält Referent einige Mitthcilungcn über die neuesten Vorgänge im italicnischenBuchhandel, von denen er voraus- setzcn darf, daß sie den deutschen Buchhandel in hohem Grade inte- ressiren werden, und er erlaubt sich demnach, sie in Nachstehendem zu weiterer Kenntniß zu bringen. „Was meine Freunde in Leipzig gesehen" — heißt cs in dem Beglcilschrciben — „hat sic gewaltig begeistert und ich zweifle nicht, daß cs gelingen wird, auch in Italien eine buchhändlerische Vereini gung zu Stande zu bringen, zumal durch die Pomba'schen Berichte und das Ansehen, das sich Deutschland resp. auch seine Einrichtungen jetzt im Auslande errungen haben, der Eifer des Nachstrebcns mehr als gewöhnlich wachgcrufen ist. Es bedurfte deshalb bloß einer An regung , wie sie von Mailand ausging, um schnell eine Anzahl in telligenter Buchhändler zu einer Zusammcutretnng zu bestimmen." Der so zu Stande gebrachte Congreß trat am 7. September in Turin zusammen. Seine in der Aula der Universität abgchaltcnen Sitzungen dauerten drei Tage, täglich fanden zwei Sitzungen statt. Es waren 16Firmenträger persönlich erschienen, wclcheTurin, Mai land, Verona, Florenz, Vicenza nnd Rovigo vertraten. Außerdem hatten 10 Firmen Repräsentanten gesandt. Als Präsidenten wurden gewählt Gius. Pomba, G. Brigola (Mailand) und H. Loescher, denen später die Hrn. Bocca und Treves (Mailand) beigeordnet wurden. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Berathung der Frage: ob cs zweckmäßig und wünschenswerth sei, an einem Vcrkchrscentrum Italiens nach Art der Leipziger Auslieferungslager ein buchhänd lerisches General-Depot zu errichten? Es ist das eine alte Lieblingsidee G. Pomba's, der schon in den vierziger Jahren ein ähnliches Institut unter dem Namen: Lwporio libraria in Livorno in's Leben gerufen hatte, welches aber nach zweijährigem Bestehen wieder einging. Für die Erneuerung des Projects interessirte sich auch die italienische Regierung, welche für den Fall, daß die Sache zum Beschluß erhoben und Florenz zum Sitz des Depots bestimmt würde, erhebliche Vergünstigungen in der miethfreien Ucbcrlassung von Lagerräumlichkeitcn in Aussicht stellte. In lebhafter Discussion wurden die Vor- und Nachtheilc einer sol chen Einrichtung eingehend erörtert, doch liefen die Ansichten zuletzt darauf aus, daß der gegenwärtige Stand des Buchhandels in Italien noch nicht geeignet sei, sie ins Leben treten zu lassen. Man wählte indeß eine Commission von fünf Mitgliedern, welche die Frage noch mals gründlich prüfen und das Resultat ihrer Prüfung in der nächst jährigen Versammlung zum Referat bringen soll. Den zweiten Punkt der Verhandlungen bildete die Beantwor tung der Frage: was zur materiellen wie geistigen und sittlichen He bung des Buchhandels in Italien geschehen könne? Daß nach dieser Richtung etwas geschehen müsse, erkannten Alle und bemerkenswerth war der Eifer, mit dem man sich einstim mig dahin einigte: cs soll sofort zur Bildung eines Vereins geschritten werden, der sich die Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen, die Hebung und Erleichterung des Verkehrs u. s..w. zur Aufgabe zu stel len hat. Zu dem Ende wurde eine Commission von fünf Mitgliedern (Luigi Pomba, G. Brigola, H. Loescher, C. Bocca, E. Treves) ge wählt mit dem Aufträge, bis zum 8. Octobcr d. I. einen Statuten entwurf auszuarbeitcn und denselben allen Buchhändlern Italiens zu übersenden. Auf den Antrag Loeschcr's wurde ferner beschlossen, die Statuten des Börscnvercins der deutschen Buchhändler, die er in Uebersctzung zu geben versprach, dabei zu Grunde zu legen. Dieser Statutencntwurf soll dann in einer neuen Versammlung, zu der wie der alle Berufsgenossen eingeladen werden, am 17. October d. I. in Mailand berathen und danach alsbald zur Constituirung des Vereins geschritten werden. Hiernach wurden noch einige weniger wichtige Angelegenheiten verhandelt, u. a. auch beschlossen, daß der Congreß jedenfalls wieder im nächsten Jahre zusammcntrctcn und zwar gleichzeitig mit dem pä dagogischen Congreß in Neapel tagen soll. Schließlich besuchte man gemeinschaftlich die besonders für diese Zusammenkunft veranstaltete Ausstellung von Büchern, Karten u. s. w., für welche das Municipium von Turin zwei große Säle im Ua- l-»22o 6ai'igoauo bereitwillig zur Verfügung gestellt hatte. Koimte diese Ausstellung auch bei der Kürze der Zeit und derVorbereitungen nur von bescheidener Art sein, so wurde doch der Nutzen und die Zweckmäßigkeit allseitig anerkannt und man einigte sich demnach über die Wiederholung derselben in womöglich größerem Maßstabe. Am Abend des 9. September versammelte man sich zu einem gemeinschaftlichen Essen, bei dem es an Trinksprüchen auf das Ge deihen der Reform des italienischen Buchhandels natürlich nicht fehlte. Diesem Wunsche schließt sich der gcsammtc deutsche Buch handel gewiß aus vollem Herzen an; das Vorgehen unserer italieni schen Berufsgenossen hat für uns nicht bloß ein gcmüthlichcs, son dern auch ein eminent praktisches Interesse, denn die Einrichtung und Organisation des Buchhandels zweier so mächtiger Kulturländer wie Italien und Deutschland nach verwandten Principien kann nicht anders als fördernd und hebend auf die Wechselbeziehungen beider Nationen wirken. Referent hat die Zusage aus Italien erhalten, über den ferneren Verlauf der einmal in Fluß gebrachten Bewegung von Zeit zu Zeit informirt zu werden. Er wird demnach gelegentlich auf diesen Ge genstand zurückkommen. A. S. Drei Verfügungen des Norddeutschen General-Postamts. I- Zusätze und Aenderungen bei Drucksachen betreffend. Bei Drucksachen, welche gegen die ermäßigte Taxe versandt werden, ist es bisher gestattet gewesen, Anstriche am Rande zu dem Zwecke anzubringen, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf eine bestimmte Stelle der zur Versendung eingclieferten Druckschrift hinzulenken. Dagegen war es nicht erlaubt, einzelne Stellen zu unterstreichen. Es sollen fortan auch Unterstreichungen gestattet sein, sofern nicht ersichtlich ist, daß durch das Unterstreichen einzelner Worte der Zweck einer brieflichen Mittheilung erreicht werden soll. Ferner soll die Verbesserung von Druckfehlern auch bei fertigen Drucksachen fortan nicht mehr zu den verbotenen Aenderungen gerechnet werden.
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