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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^1/ US, IS. Mai 1S17. Siedaktioneller Teil. man bei ihrer Heimkehr Pakete von Büchern. Broschüren, Zeit schriften und Flugblättern mitgegeben. Damit nicht genug hat man im Ausland noch eine ganze Reihe von patriotischen Gesellschaften gegründet oder unter stützt, die nach dem OperattonSplane der Londoner Zentrale arbeiten und auch selbständig Literatur veröffentlichen, so z. B.: »Counts des Stalles et äoouments relat. ä la guerre« in Paris, »Institut kranyais llk dlallrill«, »Soviel;' kor tke xsar 1914« in Petrograd, »Soeietä Italiana per il progresso llells seien/.6« in Rom, »Lritisk-Italian Ceague« in Rom, »Comision äs propaAanlla pro-aiiaäos« in Buenos Aires, »Inga Lrarileira pro-alliallos« in Rio de Janeiro, »Conüte kranvo-anglo-bsl^a-uruAnaxo« in Montevideo. Auch für die Bearbeitung der Bereinigten Staaten — es ist beinah überflüssig, das überhaupt zu erwähnen — ist ein be sonderes »Committee« eingerichtet worden. Daneben sind auch noch alle übrigen Länder tatkräftig bearbeitet worden, mögen sie nun groß oder klein, bedeutend oder unbedeutend sein: »China und Abessinien, Island und Peru, Java und Mexiko, Persien, Haiti und Hawaii« — so stellt sie der englische Bericht zusammen. Die Literatur, die verbreitet worden ist und noch verbreitet wird, erscheint in den verschiedensten Sprachen zu gleicher Zeit, mundgerecht für alle ihre Empfänger, in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Holländisch, Schwe disch, Dänisch, Griechisch und Rumänisch. In einem Anhang verzeichnet der Bericht einen Teil der Publikationen, die von dem »Committee« selbst herausgegeben und die, an anderen Stellen erschienen, ihm zur Verteilung überwiesen worden sind. Darunter sind fast alle die enthalten, die im Bbl. 1918, Nr. 135 und 136 erwähnt worden sind. Die Liste dieser Veröffentlichungen soll von mir später im Anschluß an diesen Artikel im Zusammenhang ergänzt werden, wenn auch kaum die Aussicht besteht, alle die Bücher, Broschüren und Flugblätter je in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Im Text des Berichtes selbst aber sind noch einige genannt, auf die darum gleich hiei eingegangen werden soll. Da ist zu nächst eine Art von Prachtwerk: »Ling LIbert's Look«'), ein Buch in Quartfdrmat, das eine Zusammenstellung von Sym pathiekundgebungen für König Albert von Belgien und sein Volk enthält, die aus aller Welt zusammengeholt worden sind. Es ist in vielen Hunderten von Exemplaren weithin und beson ders unter den romanischen Völkern verbreitet worden. Weiterhin wird erwähnt, daß die »Claim Lssoemtion« auf Veranlassung von London aus eine Broschüre unter dem Titel: »Dke prent war. Its origin null tlrs responsibilitx kor it« sowohl in Englisch wie in Chinesisch veröffentlicht hat°), und diese Schrift ist, wie der Bericht hervorftebt, mit besonderer Sorgfalt daraufhin bearbeitet worden, daß sie alle die Gründe und Ge sichtspunkte enthäst und betont, die geeignet sind, auf das Ge müt und den Charakter des chinesischen Volkes tieferen Eindruck zit machen. Kein einziges Buch aber ist so nachhaltig durch das »Cen tral Committee« verbreitet worden wie das berüchtigte Pam phlet des früheren Berliner Rechtsanwalts R. Grelling, das unter dem Titel »ll'aeense« zuerst in deutscher Sprache in der englisch-französischen Propagandastellc von Papot in Lausanne Hall Caine.) Iwnckon: Ille liallv Delegrapb. s1914.) 186 8. 4". Dasselbe existiert auch noch in französischer Ausgabe unter gleichen, Titel st7L S. 4°.) und außerdem in einem Auszuge: Hing Llbert's Hook. 1,6 livre äu roi Ulbert. blommages lle re- blxtraits. Cnnckrss: Dbe llailv Delegrapb. 30 8 . 6". der besonders dazu benutzt worden ist, es durch Einschmnggelung lu den besetzten Teilen von Belgien bekannt zu machen. °) Sie Ist hier noch nicht bekannt geworden. erschienen ist?) Der deutschen ist eine englische'), französisches, schwedische») und holländische'"> Ausgabe gefolgt. Der Bericht ist ganz entzückt über den Erfolg, den man mit der Verbreitung dieses Buches gehabt hat. Die Exemplare sind von Hand zu Hand gegangen, und der Einfluß der Empfänger hat lange Be richte, teilweise und vollständige Übersetzungen in der lokalen Presse der neutralen Länder zustandegebracht; ja auf die Ver anlassung des »Central Committee« ist es sogar in zwei chine sischen Monatsschriften fortsetzungsweise zur Übersetzung und Veröffentlichung gekommen. - Man sieht, das Britische Reich hat die Weltstellung, die es hat, in all und jeder Beziehung ausgenutzt, um uns zu schädigen. Eins bedauert der Bericht: daß dem »Committee« die direkte Beeinflussung der neutralen Presse — diese wird von anderer Seite besorgt — entzogen ist, der Tagespresse wenig stens, und er meint, daß nicht eher ein völliger Sieg über die »ungeheuere und skrupellose Organisation«, der deutschen Re gierung davongetragen werden könne, bis nicht jeweilig ein oder zwei zuverlässige und erfahrene Journalisten den englischen Botschaftern, Gesandten und Konsuln im neutralen und befreun deten Ausland beigeordnet würden. Er befürwortet damit also die Einrichtung von Presse-Attaches. Schließlich hat sich das »Central Committee« als neuesten Zweig noch eine »Central Loonomiv I-eague«, eine wirtschaft liche Vereinigung, angegliedert, die im Innern wie nach außen in ganz ähnlicher Weise wirken soll. Im Innern durch Auf munterung und Ermahnung zur Sparsamkeit in den wirtschaft lichen Nöten, die England ergriffen haben oder ihm noch bevor stehen, nach außen durch sogenannte Aufklärung; Aufklärung auf der einen Seite über den guten und hoffnungsvollen Zustand der Dinge in England und bei seinen Verbündeten, aus der an deren Seite über den Zusammenbruch bei den Zentralmächten — in beiden Fällen Übertreibung, Entstellung und Lüge. Auch auf diesem Gebiete beginnen Bücher und Broschüren zu er scheinen über Gemüsebau im Garten, über billige Herstellung von Mittags- und Abendmahlzeiten, über Verwendung von Frauen und Kriegsbeschädigten im Landba» und über allerhand andere Dinge, die schon mehr auf die Übergangswirtschaft vom Krieg zum Frieden deuten; über die indnstrRlle und wirt schaftliche Lage in Deutschland und bei seinen Verbündeten und in vorbereitender Weise über den für die Zukunft geplanten Wirtschaftskamps gegen uns. Aus der Erfahrung wissen wir, daß die Organisation mit außerordentlicher Schnelligkeit arbeitet. Kaum ist irgendein Ereignis eingetreten, das sich auf die eine oder andere Weise zu Propaganda- und Aufhetzungszwecken ausmllnzen läßt, so flattern auch schon die kleinen Broschüren darüber den Neu tralen allüberall in ihrer eigenen Sprache ins Haus. Man kann es nicht leugnen, daß diese zielbewutzte und unermüdliche Ar beit England und seinen Verbündeten manch schwerwiegenden Vorteil gebracht hat, und daß mir die Erfolge unserer Waffen geeignet sind, hier wieder einen Umschwung hervorznbringen. Die Feder. Es war einmal eine Feder, die schrieb glänzend. Aber sie mochte schreiben, was sie wollte, sie hatte keinen Namen. Da sagte da? Papier unter ihr: »Fa, wenn dn werden wolltest, was ich war —«. Aber was Stahl ist, kann zn keinem Lumpen werden, sic mochte schreiben, was sic wollte. »Dann versuch'? einmal mit Spritzen«, sagte das Papier und schob ihr Widcrhaarc in den Laus. Aber die Feder war zu gut, sie glitt darüber weg. °) 1'aceuse. Von einem Deutschen. Lausanne: Papot L Cie. ISIS. 8°. cion: Ilockcker L Ltongbton. VIII. 448 8. 8°. ZNS S. 8°. P N C . . Ilallderg. 8toel-li°1ni: Dickens börlsg <1915). XVI, 41« 8. 8°? Itr. Dreck, van blecken. Ctreekt: Ite ltgan s1915). II. 261 8 8°. 579
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