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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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,4k 127, 4. Juni 1917. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschr«. Buchhandel. Bestimmung überlassen zu sollen, ob der Vorstand in dieser Beziehung sich betätigen soll. Im allgemeinen sollte die Stellen«, Vermittlung nicht den Händen der lokalen Verbände entzogen ^ werden, wenn auch eine Zentralstelle für diese Bestrebungen zu! schaffen immerhin erwünscht ist. Außerdem ist der Vorstand überzeugt, daß der Buchhandel seine bewährten früheren Mitarbeiter während des Krieges schmerzlich vermißt und gern bereit ist, ihnen bei ihrer Rück kehr aus dem Felde ihre früheren Plätze wieder einzuräumcn. Im Reichstage ist die Einrichtung der Feldbuch- handlungen und besonders die Monopolstellung einzelner Firmen zur Sprache gekommen. In der Antwort der Regierung wurden noch einmal die bekannten und seinerzeit auch im Börsenblatt veröffentlichten Leitsätze, die sür die Verpachtung der Feldbuchhandlungen aufgestellt sind, wiederholt. Gleichzeitig wurde aber mitgeteilt, daß der Herr General quartiermeister auf Klagen über die Monopolstellung einzelner Unternehmer bereits eine Prüfung der Sachlage veranlaßt habe. Das anfangs bestehende Übergewicht einzelner Firmen solle fortschreitend zugunsten anderer Firmen eingeschränkt werden. Der Sortimentsbuchhandel, der doch in erster Linie berufen ge wesen wäre, diese Feldbuchhandlungen zu übernehmen, scheint aber auch jetzt noch keine Berücksichtigung finden zu sollen. Eine für das Sortiment erfreuliche Einrichtung hat die Firma Grethlein L Co. in ihrer Feldbuchhandlung der 3. Armee getroffen. Nicht in ihren Feldbuchhandlungen vorrätige Bücher werden auf besonders angefertiglen Verlangzetteln vom Sorti menter des Heimatortes des Kunden bestellt und der Betrag gleich beigefügt. Auf diese Weise werden dem Buchhändler in der Heimat die Bestellungen zugesührt, und die Feldbuchhand lung vermeidet es, dem heimischen Sortimenter Konkurrenz zu machen. Inzwischen hat Herr Hans von Weber in München aus Grund eines neueren Erlasses des Generalquartiermeisters im Börsenblatt Nr. 72 einen Plan veröffentlicht, der die Be teiligung des Sortimentsbuchhandels verwirklichen soll. Die Besprechung dieses Planes wird einen Punkt unserer heutigen Tagesordnung bilden. Der Verband ist wiederholt für den bargeldlosen Verkehr eingetreten und hat den Kollegen empfohlen, sich dem Postscheckverkchr anzuschlicßen. Er hat heute die Freude, feststellen zu können, daß der Zugang im Postscheckverkchr im Buchhandel im letzten Jahre ganz erheblich gewachsen ist und hoffentlich weiter wachsen wird. Bei dieser Gelegenheit möchten wir dem Bedenken Ausdruck geben, das das Vorgehen des Vereins der Schlesischen Buchhändler in uns geweckt hat, die von ihren Abnehmern einen Ersatz der Postscheckgebühr ver langen. Es kann dies unter Umständen ein Hindernis der Ausbreitung des Scheckverkehrs werden, dessen Förde rung ja unbedingt erwünscht ist. In Nr. 7 des Börsenblattes vom 10. 1. 1917 hat der Syn dikus des Börsenvereins Herr vr. Orth einen Aufsatz unter der Überschrift: »Die Stärkung der Kreis- und Ortsvereine und des Börse »Vereins« veröffent licht, der im Buchhandel allgemeines Aufsehen erregt hat. Mehrere unserer Vereine haben sofort gegen die Ansichten des Herrn vr. Orth öffentlich Stellung genommen, und auch der Vcrbandsvorstand hat sich gefragt, ob er den Aufsatz ohne Er widerung lassen solle. Er hat sich aber entschieden, die weitere Entwicklung der Sache abzuwarten, ebenso wie der Börsenvereinsvorstand sich zu den Ansichten des Herrn vr. Orth stellen wird. Diese Stellungnahme geschah durch eine glatte Ablehnung, durch eine Erklärung des Ersten Vorstehers im Börsenblatt, die dahin ging, daß die Ansichten des Herrn vr. Orth sich in keiner Weise mit denen des Vorstandes decken. Eine weitere Erklärung des Herrn vr. Orth ging dahin, daß es sich hier um eine reine Privat arbeit handle, mit der der Börsenvereinsvorstand nichts zu schassen habe. Ist es auch bei der sonstigen strammen Disziplin im Börsen- Verein verwunderlich, daß ein derartiger Aufsatz ohne Geneh migung des Börsenvereinsvorstandes in das Börsenblatt aus genommen worden ist, so mutz man sich doch nach den ge wordenen Aufklärungen bescheiden. Unter diesen Umständen könnte der Verbandsvorstand von einer Stellungnahme zu den Vorschlägen absehen, wenn cs nicht Pflicht des Verbandsvorstandes wäre, für die Kreis- und Ortsvercine einzutreten und die Behauptung des Herrn vr. Orth, daß eine Belebung der Kreis- und Ortsvereine not wendig sei, zurückzuweisen. Bis jetzt haben die Kreis- und Ortsvercine die Pflichten, die ihnen durch ihre Satzung und durch die des Börsenvereins auserlegt sind, erfüllt, und eine Stärkung der Machtverhältnisse durch die Einführung der außerordentlichen Mitgliedschaft könnte eher zu einer Schwä chung führen, die Elemente zusammenzwingt, die nicht zn- sammengehören, und deren Zusammenkoppelung je nachdem auch zentrifugal wirken könnte. Ohnehin ist die außerordentliche Mitgliedschaft einzu führen, keinem Kreis- und Ortsvereine untersagt, aber nur sehr wenige haben diese Freiheit für sich in Anspruch genommen. Wenn vr. Orth auch von dem Verbände und seinem Vor stände in seinem Aufsatze schweigt, so ist dieses Schweigen in sofern charakteristisch, als in den neugestärkten Kreis« und Orts vereinen kaum ein Platz für den Verband bleiben würde. Ihr Vorstand ist aber der Meinung, daß der Verband ein sehr wichtiges Bindeglied dcx Kreis- und Ortsvereine ist, und daß die Stellung, die der Verband einnimmt, und das Doppel- Verhältnis, das die Kreis- und Ortsvercine einmal zu dem Verbände, das andere Mal zu dem Börsenverein einnehmen, als historisch geworden hinzunehmen sind, ohne daß man nötig hat, sich große Skrupel über die Verfassungsmäßigkeit zu machen. Sehr segensreich hat der Verband auch als vermittelnde Instanz gewirkt, ebenso dann, wenn die Ansichten der Kreis- und Ortsvereine und die des Börsenvereins auseinandcrgingen. Zu wünschen ist, daß die Kreis- und Ortsvereine jederzeit treu zum Verbände und seinem Vorstande halten, und daß ein mal von ihnen gefaßte Beschlüsse auch in jedem Falle durch geführt werden. Die von Jahr zu Jahr immer dringlicher und nötiger weidende Erhöhung des Verleger-Rabatts ist eine Lebensfrage für das Sortiment. In der Abgeordneten-Ver- sammlung am 20. Mai vorigen Jahres haben die Kollegen Justus Pape und Bernhard Staar ausführlich begründet, wes halb ein Rabatt von 25 Prozent, namentlich bet der wissen schaftlichen Literatur, ein völlig ungenügender ist, der dein Sortimenter nach Abzug seiner normalen Unkosten keinen Ge winn läßt. War dieser seit etwa 40 Jahre» feststehende Rabatisatz schon vor dem Kriege längst völlig ungenügend geworden angesichts der in dieser Zeit dauernd gestiegenen Betriebskosten und der stets teurer werdenden Lebenshaltung, so ist er jetzt während des Krieges erst recht und wird es nach dem Kriege noch mehr werden. Die nach dem Kriege zu erwartende Steuerlast, die Steigerung aller Gehälter und Löhne, welche unausbleiblich ist, dazu die sicherlich noch längere Zeit anhaltende Teuerung aller Lebensbedürfnisse machen die Erhöhung des Verleger- Rabatts zu einer dringenden Notwendigkeit. Leider ist die Überzeugung, daß ein Rabatt von 25 Prozent gerade bet wissenschaftlichen Büchern ungenügend ist, noch immer nicht Gemeingut aller Verleger geworden. Ja, viele sperren sich noch dagegen und wollen nicht bedenken, daß es doch keineswegs ein gesunder und erwünschter Zustand sein kann, daß der Sortimenter den Verlust am Verkauf wissenschaftlicher Bücher durch den Gewinn an besser rabattierten Romanen u. a. m. deckt. Ein erfreuliches Zeichen für die in Verlegerkreisen zu nehmende Einsicht der ungenügenden Rabattierung ist die Er klärung der vereinigten Münchener Verleger »Zur Rabattsrage«
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