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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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MV Nr. 132. tj^hclich freiGejchäkäste^e ASMarS E.i^oltü^crweiiuug r D-Mjch-N m->ch-n-^ -n Il>r I-d-s <kk--ipl<>i z» M-r» ^ für6.1? M. statt 18 M. Stellengesuchs werden mit 10 <ps. pro ; ^ ^r '^, S. N^M. statt 18 M. Stellengesuche werden mit 101)s. pro ^ 2S^.^S^sö M ° ?ar Mch>" 8 22 Leipzig, Sonnabend den 9. Juni 1917. 84. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Schutz dem gesunden deutschen Sortiment! Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, daß am Kantate- Sonntag der gesamte deutsche Buchhandel an einer höchst ge- sährlichen Klippe, die seine Organisation, wie sie im Börsen verein verkörpert ist, zum Scheitern bringen kann, nochmals glücklich, wenn auch nur knapp vorbeigesegelt ist. M. E. war er ohne zwingende Not in die Gefahr gebracht worden. Da nun zu erwarten ist, daß im Kreislauf der Zeit sein Schiss immer wieder ans seinem Kurs an der Klippe vorbei muß, sei zur ruhigen Erwägung abseits des hastenden Debattierens, des Lnggeriercns, der Schlagworte, der Abstimmung mit gebun dener Marschroute, die kaum zulätzt, die Ergebnisse der Aus sprache einer Versammlung von Fachleuten aller Parteien zu verwerten, einiges für kommende Debatten anheimgegeben. Der Verlag ist sich seit Jahren der Wünsche des Sorti ments bewußt; er hat von Jahr zu Jahr ihnen mehr und inehr Rechnung getragen. Die Statistik wird Nachweisen, daß der Verleger-Rabatt gestiegen, während der Kundcn-Rabatt bis auf spärliche, bedeutungslose Reste verschwunden ist. Zu einer sol chen Statistik braucht man aber auch die Absatzfähigkcit des einzelnen Buches; denn es ist für die Lebensfähigkeit des Sorti ments völlig gleichgültig, ob ein schwer absetzbares Werk, etwa in 299 Exemplaren, Von denen die Mehrzahl der Verleger selbst im Subskriptionsweg vertreibt, mit 29, 25 oder 30 Prozent rabat- tiert wird. Auch berücksichtige man, daß 25 Prozent von 100 ./k mehr bedeuten als 50 Prozent von 1 «/k. Und wie steht es mit dem Zwischenhändler-Rabatt in anderen Warengeschäften? Kein Kaufmann verdient an jeder seiner Waren den gleichen Prozentsatz; bei der einen Sorte ist es mehr, bei der anderen weniger. Die Erhebung einer Besorgungsgebühr erhöht unbestreitbar den Verkaufspreis eines Buches; denn es kostet den Kunden z. B. nicht 10 sondern 10,50 «kk oder mehr. Der Ladenpreis ist aber und soll der Verkausspreis sein. Und da die Festsetzung des Ladenpreises gesetzliches Recht des Verlegers bzw. des Unternehmers ist und nach Art des Buches als Ware sein muß, so kann der Verkaufspreis nicht von dritter Seite erhöht werden, gleichviel auf welchen Umwegen dies versucht wird. Seit 10, 15 oder 20 und noch mehr Jahren wird über den unzulänglichen Rabatt im Buchhandel geklagt, obwohl unbestreit bar die Rabatte gestiegen sind. Diese Klagen werden nun nicht be weiskräftiger dadurch, daß sie fortgesetzt wiederholt werden. Das bucherkaufende Publikum, vor allem aber die Abertausende von Akademikern haben längst davon gehört. Sicherlich aber dürfte es kaum einen Buchhändler geben, der nicht schon vor seiner Selbständigmachung über die »Notlage im Sortiment infolge zn geringen Rabatts« Bescheid wüßte. Da muß es nun doch verwundern, wie sich immer wieder Leute finden, die sich als Sortimenter selbständig machen. Wer ist denn gezwungen, Sortimenter zu werden? Wer zwingt dazu? Man muß schließ lich doch trotz all der Klagen über eine Notlage der Meinung sein, es sei noch kein aussichtsloses Geschäft, sich als Sorti menter selbständig zu machen. Kann es da im Interesse des Sortiments und der Verleger sein, durch Erhöhung der Rabatte neue Konkurrenten zu züchten, noch mehr Leute zu veranlassen, sich selbständig zu machen? Das wird nämlich die unausbleib liche Folge einer weiteren Erhöhung der Gewinnaussichten sein! Wo etwas zu verdienen ist, da ist Zudrang. Wenn man sieht, daß die Zahl der Sortimenter ständig zunimmt, daß sich selbst notorisch schwache Unternehmen durchfristcn, ohne recht leben und sterben zu können, daß die größeren Betriebe wachsen, und wenn man schließlich die Statistik der »Gilde« betrachtet, so muß man logischerweise zu dem Schlüsse kommen, daß es nicht so schlimm ist, wie behauptet wird. Wohl ist es jedes Menschen Recht und Pflicht, mit seinem Pfunde zu wuchern, seiner Arbeit Lohn zu erhöhen; es gibt aber auch da Grenzen, und der Zwischenhändler kann ebensowenig wie der Käufer dem Verkäufer gebieten: »Du muht mir deine Ware zu dem Preise verkaufen, den i ch bestimme«. Wenn z. B. ein Sortimenter mit nur 30 900 «K Jahresumsatz (also ein. kleines Geschäft) als Zwischenhändler, ohne größeres eigenes Kapital, ohne kost spielige Ausbildung 4000—4500 Reingewinn, das Gehalt eines höheren Beamten oder eines akademisch gebildeten Leh rers usw. erzielt, so ist das durchaus nicht so schlecht. Wie steht es denn mit dem Verdienst anderer Zwischenhändler bei gleichem Umsatz und auf Gebieten, die relativ gleiche Waren- und Geschäftskenntntsse und Vorbildung ersordern? Ferner: Wer zwingt den Sortimenter, Werke zu vertrei ben, die ihm seiner Ansicht nach nicht genug Verdienst lassen? Man vertreibt doch wls guter Kaufmann hauptsächlich die Ar tikel, an denen man verdient. Und wenn man sich daneben herbetläßt, einen Kunden zu bedienen, der in den Laden kommt oder schreibt, um ein bestimmtes Buch sich besorgen zu lassen, das ihm entweder von einem Professor oder einem Freund empfohlen oder über das er eine Anzeige des Verlages oder eine Besprechung gelesen hat, find da wirklich 25 Prozent, ja selbst bei Schulbüchern 20 Prozent nicht genug sür die verhältnismäßig geringe tatsächliche Arbeit und die dadurch hervorgerusenen, doch nicht erheblichen Unkosten? Mutz man da nicht wirklich den Vorwurf als berechtigt an erkennen, den der Konsument, der letzten Endes doch die Sache bezahlen mutz, erhebt: der Sortimenter fei hier nur das verteuernde Element, das bei rationeller Volkswirtschaft entbehrliche Zwischenglied? Will das Sortiment dazu bei tragen, daß die Ministerien und Schulverwaltungen in Wah rung der von ihnen zu vertretenden Jnteresjen von Millionen von Schulkindern und deren Eltern dazu kommen, die Schul bücher durch den Verleger direkt liefern zu lasten und den ver teuernden Zwischengewinn des Sortiments auszufchalten? Hunderten allerdings znm Nachteil, aber dafür vielen Tausenden zum Vorteil! Dazu muß es aber kommen, wenn die Forde rungen nach höherem Rabatt nicht verstummen, sondern wo möglich gar sich durchsetzen, ganz gleich, ob bei Schulbüchern der Rabatt sich erhöht oder eine Besorgungsgebühr gefordert wird! Ich glaube kaum, daß wir nach dem Kriege Raum für entbehrliche unproduktive Arbeit und vermeidbare Unkosten haben werden. Bei allen Büchern, die sozusagen lein Handwerkszeug sind oder die die Benutzer nicht haben müssen, ist von dem im Konkurrenzkampf stehenden Verleger der Ladenpreis schon so kalkuliert, daß das Sortiment einen besonderen Anreiz hat, 657
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