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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1889
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1889
- Sprache
- Deutsch
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1074 Nichtamtlicher Teil. 49, 27. Februar 1889. Nichtamtlicher Teil. Hliiiptliersnilniilinlg des Vereins der Leipziger Villsitalienhändler. (Aus: Millhcilungen dcS Vereins der Deutschen Musikalienhändler.) Die erste diesjährige Hauptversammlung des Ortsvereins der Leipziger Musikalienhändler wurde am 28. Januar 1889, 3 Uhr, im Deutschen Buchhändlerhanse in Gegenwart des Vereins anwaltes, Herrn vr. jur. H. Mel ly, abgehalten. Der Vorsitzende, Herr Felix Klemm, teilte nach Begrüßung der zahlreich Versammelten und des erschienenen Delegierten des inittelrheinischen Verbandes der Musikalienhändler, Herrn Carl Andrd aus Offenbach a/M., welcher für seine Leipziger Zweig niederlassung dem Verein beigetreten ist, mit, daß sich die Mit gliederzahl (56 Mitglieder und 29 das Statut anerkennende, jedoch nicht stimmberechtigte Firmen) recht stattlich vergrößert habe, und gedachte des am 9. November 1888 entschlafenen früheren Chefs des hochgeachteten Welthauses Breitkopf L Härtel, Herrn Stadtältesten Raymnnd Härtel. Die Versammlung ehrte das Andenken des Heimgegangenen Nestors des deutschen Musikalienhandels durch Erheben von den Sitzen. Der Vereinsvorsitzende brachte sodann das letzte Protokoll vom 21. Mai vor. Jahres zum Vortrag. Bezüglich des von letzter Sitzung vorbehaltenen Antrages: »auf Bogen-Ausgabe (je 8 H)« wurde mit 19 gegen 4 Stimmen beschlossen, daß dem Publikum der Musik-Bogen nicht unter 20 H abgegeben werden dürfe. Es gelangte hierauf die ebenfalls in voriger Versammlung für die Beschlußfassung ausgesetzte Frage: »Könnte bei Verkauf von ausländischen Werken (Mnsikalien) ein Maximnlrabatt festgesetzt werden?« zur Verhandlung. Der von dem Vorsitzenden gestellte Antrag, die ausländischen Werke in den Satzungen bezüglich der Rabattgrenzen vollständig unberücksichtigt zu lassen und einem jeden den Verkauf zu über lasse», wurde einstimmig zum Beschluß erhoben. Ebenso wurde der Antrag aus letzter Versammlung, den Verkauf »antiquarischer Musikalien« betreffend, dahin gefaßt und angenommen, daß nur solche Exemplare, welche thatsächlich Spuren des Gebrauchtseins tragen, als antiquarische bezeichnet und ver kauft werden dürfen. Das sogenannte »moderne Antiquariat« jedoch und die Verbreitung von Katalogen, welche in irreführender Weise neue Werke als antiquarische ausbieten, wurde als unzulässig bezeichnet. Bezüglich des von Herrn Gustav Lichtenberger ebenfalls in Vorjähriger Sitzung gestellten Antrages: »Er höhung der Leihgebühren« wurde beschlossen, da die Leipziger Leihgebühren für Musik größtenteils übereinstimmend mit den Bedingungen der angesehensten Anstalten dieses Zweiges in Berlin, Breslau, Frankfurt a/M., Hannover, Stuttgart, Zürich u. a. O. sind, die bisherigen Bestimmungen beizubehalten und nur das monatliche Abonnement im Betrage von 1 50 H auf 2 die wöchentlichen Leihgebühren von 5 H auf 10 H für je 3 Wert zu erhöhen und somit die schon in der Mehrheit bestehenden Bedingungen gleichlautend anzunehmen. Zum Vortrag gelangte die schriftliche Darlegung eines Be schlusses des Kartellvereins Berlin: »Jnstrumentenhändler, Buchbinder und dergl. nicht unter die Musik-Sortimenter zu zählen und die Lieferung von Musikalien an dieselben nur zu einem niederen Rabatt zu bewirken.« Da der Gedanke von keinem der vorhandenen Sortiments händler befürwortet wurde, sah man einstimmig von einer Be schlußfassung ab. > Der Vorsitzende teilte hierauf die, die Rabattgrenzen be handelnden Beschlüsse der Deutschen Musikalienhändler, sowie des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler mit, worauf Herr vr. Oskar von Hase sich über die von Berliner Firmen an genommene Stellung anssprach, auch die Herren Forberg, Linnemann, Pabst, Petersen und Rühle in dieser Angelegen heit das Wort ergriffen. Ebenso gab Herr vr. von Hase über die Art der Durchführung der Rabattbestimmungen nähere Erläuterungen. Herr Martin Sander vertrat dagegen den Standpunkt, daß auswärtigen größeren Abnehmern gegenüber auch Ausnahmen, wie dies schon bei Lieferungen von 50 Stimmen oder 100 Text büchern geschähe, zulässig sein möchten, während Herr Felix Klemm die festgesetzten Rabattgrenzen verteidigte. Herr Richard Linnemann betonte noch, daß mit dem Berliner Verein durch den Vorstand verhandelt werden solle, um denselben von seinem Vorhaben, die früher gefaßten Bestimmungen bezüglich des höheren Rabattes als 33^ och wieder fallen lassen zu wollen, abzubringen. Ein Vorrang könne Berlin vor Leipzig nicht gestattet werden. Ueber das Verhältnis Berlins entspann sich noch eine längere stürmische Verhandlung, welche Herr vr. von Hase dahin zn- sammenfaßte, daß die Berliner Kollegen erklärt hätten, sich nach außen nicht binden zu können. Herr M- Sander erklärte sich wiederholt als Gegner der Rabattbeschränknng und Herr P. Pabst befürwortete, daß den Sortimentern — größeren Abnehmern gegenüber — etwas freiere Hand zu schaffen sei. Nach Ansicht des Herrn vr. von Hase soll es den Ver legern nahe gelegt werden, sich direkter Lieferungen möglichst zu enthalten, was freilich bei den Berliner Verlegern auf große Schwierigkeiten stoßen werde. Herr Eulenberg beantragte durch Abstimmung einen Be schluß herbeizuführen, daß, falls der Berliner Verein den höheren Rabatt nach außen annehme, die Leipziger Musikalienhändler beitreten. Dies wurde jedoch abgelehnt, der Vorstand aber beauftragt, auf Einhaltung der Rabattgrenzen seitens des Berliner Vereins mit allen Kräften hinzuwirken. Der Vorsitzende übernahm den Auftrag und versprach, dem Verein möglichst bald Bericht zn erstatien. Die Mehrheit der Anwesenden erklärten sich hiermit einver standen, womit der Eulenbergsche Antrag gefallen war. Herr Alb. Röthing als Schatzmeister berichtete hierauf über die Kassenverhältnisse des Vereins, und es erfolgte alsdann die Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes für Herrn vr. von Hase, welcher von seiner Wiederwahl abzusehen bat mit Rücksicht aus seine Stellung als Vorsitzender des Vereins der Deutschen Musikalienhändler und ans seine anderweiten Pflichten. Die Herren Klemm und Röthing wurden wiedergewählt, und für den ausscheidenden Herrn vr. von Hase, Herr Richard Lin nemann. Der Vorsitzende des Vereins gab seiner Freude Ausdruck, Herrn Rich. Linnemann als Vorstandsmitglied begrüßen zu können, um mit ihm — vereint mit dem Schatzmeister Herrn Röthing — das vor vier Jahren begonnene Werk weiterzuführen, bedauerte jedoch aufrichtig den Rücktritt des Herrn vr. Oskar von Hase, ihm für alle Mühen, für alles Schaffen im Namen des Vereins herzlichst dankend. Herr Carl Andrs aus Offenbach a/M. forderte die Anwesenden auf, zu Ehren des ausscheidenden Aus- schnßmitgliedes vr. Oskar von Hase sich von den Sitzen zu erheben. Nach 6 Uhr wurde die Versammlung geschlossen.
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