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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18890114
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11, 14. Januar 1889. Nichtamtlicher Teil. 239 der Tinten ist die kgl. chemisch-technische Versuchsanstalt in Berlin betraut. Die Kosten der Prüfung der Tinte der Klasse I be tragen 20 »F., die der Prüfung der zweiten Klasse aber 10 Die erwähnte Zeitschrift bringt ferner die Ergebnisse der von A. Martens Vvrgenommenen Untersuchung des Papiers von weiteren 26 Blättern, darunter auch dem »Börsenblatt für den deutschen Buchhandel-. Davon sind 7 aus Stoffklasse III und die übrigen auf Papier der Klasse IV (beliebige Zusammensetzung, beliebiger Aschengehalt) gedruckt, was übrigens weiter nichts aus sich hat, da die 26 aufgeführten Zeitschriften auf Aufbewahrung auf Jahrzehnte hinaus schwerlich Anspruch machen. Es dürfte voll genügen, wenn von den darunter aufgesührten amtlichen Blätter» einige Exemplare auf holzfreies Papier abgezogen werden. Die »Papierzeitung« erhebt ihre Stimme gegen die von manchen Behörden gestellten übertriebenen Anforderungen an die zu liefernden Papiere, welche Anforderung nur von einem Miß verstehen der bezüglichen Verfügungen herrühren könne. Normal papiere sind erheblich teurer als die gewöhnlichen, und es sei ganz zwecklos, solches bei Schriftstücken anzuwenden, die doch nach kurzer Zeit in die Papiermühle wandern. So z. B. bei Eisen bahnfahrplänen, Frachtbriefen. Das genannte Blatt veranschlagt die Mehrausgabe aus dieser falschen Auslegung der ministeriellen Verfügung, allein für die preußischen Eisenbahnen, auf jährlich 450 000 Die Post habe es praktischer eingerichtet. Sie verwende zu Geldscheinen, Postanweisungen u. dgl. nur gewöhn liches Papier. Es wäre zu wünschen, daß nicht bloß die Eisen bahnen, sondern auch namentlich die Gerichte dem Beispiele folgen. Die genannte Zeitung hat ihre No. 103 vom 23. Dezember versuchsweise auf sogenanntes gestrichenes Papier von G. Najork in Lftpzig-Plagwitz drucken lassen. Es ist dies ein mit einem glänzenden Kreideüberzug versehenes Papier, welches in Amerika bei illustrierten Zeitschriften fast ausschließlich zur Ver wendung gelangt und bei uns bisher hauptsächlich von Farben druck-Anstalten bezogen wurde. Allerdings kommen Holzschnitte, wie auch Schrift auf diesem Papier vorzüglich zur Geltung. Trotzdem können wir uns damit nicht recht befreunden. Das Papier hat einen solchen Glanz, daß man es wie eine mit Glas überdeckte Photographie stets in einer besonderen Lage halten muß, um das Gedruckte lesen zu können; auch greift es die Augen an, und fühlt sich sehr unangenehm an, wie Kreide. Das Papier erfordert eine sehr feine Farbe, verbraucht aber dafür von der Schwärze weniger als gewöhnliches. Die erwähnte Firma liefert besondere Arten ihrer Papiere für Lichtdruck, sowie für den Abdruck von Autotypieen. Möglicherweise rührt übrigens der Glanz weniger vom Anstrich, als von dem zu scharfen Sati- niercn her; das unangenehme Anfühlcn hat aber jedenfalls die Satinierpresse nicht auf dem Gewissen. Dies beweist unter an deren das szufällig vorliegende Prachtwerk: Moderne Kunst in Meisterholzschnitten (Berlin, R Bong). Die wirklich meisterhaften Holzschnitte dieser Sammlung, welche unseres Er achtens die besten Erzeugnisse Englands und Frankreichs hinter sich lassen, kommen hier ebenso gut zur Geltung, wie in den gleichfalls vorliegenden amerikanischen Holzschnittwerken und in der erwähnten Nummer der Päpierzeitung. Obwohl scharf sati niert, hat das Papier keinen störenden Glanz, und was für uns sehr wichtig, es fühlt sich nicht unangenehm an, nian nimmt es !gern in die Hand. Die »Moderne Kunst in Mcisterholzschnitten« macht übrigens, beiläufig gesagt, nicht bloß dem Xylographen, sondern ebenso sehr der Druckerei von Fischer L Willig in Leipzig alle Ehre. Schwerlich dürfte die Kunst der Zurichtung eine höhere Stufe erklimmen. Aus dem Gebiete der Papierfabrikation sind nur zwei neue Patente zu erwähnen. W. Urquart in Blackneß Foundrh bei Dundee erhielt unter Nr. 45 508 ein Patent auf eine Vorrich tung zur Druckübertragung auf die Walzen von Kalan dern, während I)r. K. Stammer in Braunschweig sich ein Zerfahren zur Verhinderung des Ausscheidens von Calcium- Monosulfit beim Sulfitverfahren patentieren ließ Dieses Ausscheiden beeinträchtigt nämlich die Reinheit des Zellstoffs. Wir erwähnten soeben des deutschen und amerikanische» Holz schnitt drucks. Der Papierzeitung zufolge rührt der aller dings bestechende Glanz der amerikanischen Holzschnitte nicht bloß von der Anwendung gestrichenen Papiers und einer scharfen Satinierung, sondern auch vielfach von der Sorgfalt bei An fertigung der Probedrucke her. Diese Probedrucke werden im Beisein der Holzschneider aas der Handpresse hergestellt. Ist die gewünschte Wirkung nicht zu erzielen, so greift der Holzschneider an Ort und Stelle zu Stichel und Schaber und hilft nach. Es giebt in New-Dork allein drei Druckereien, welche sich ausschließ lich mit der Anfertigung solcher Probedrucke befassen. Sie liefern dem Maschinenmeister die fertige Zurichtung, und dieser braucht sie nur an richtiger Stelle aufzukleben, wobei freilich zweifelhaft bleibt, ob eine für Tiegeldruck gemachte Zurichtung ohne weiteres für Cylinderdruck passe. Außerdem dürfte vielfach die Zurichtung schon deshalb nicht passen, weil die Amerikaner nur von Gal vanos drucke», diese aber stets etwas kleiner ausfallen als das Urbild. Mit Recht bemerkt die Papierzeitung, es sei das amerikanische Verfahren der Probeabzüge dem deutschen Abziehen mit dem Falzbein vorzuziehen, weil hier von dem Lylographen allerlei Kunstgriffe angewendct werden, die beim Drucke auf der Schnellpresse natürlich ausgeschlossen sind. Die Abweichungen zwischen Falzbein-Probedrucke und dem Pressendrucke aber führen nur zu häufig zu Streitigkeiten zwischen Drucker und Verleger. Fr. Jurschina in Wien verwendet neuerdings eine cemenl- artige Kunststeinmasse zur Herstellung von Plakatschristen und Stereotypen. Die vorliegenden Proben von Stereotyp platten lassen allerdings viel zu wünschen übrig und es bietet das Verfahren hier nur den Vorteil, daß es keiner besondere» Einrichtung hierzu bedarf. Dagegen entsprechen die Plakatschriften aus Stein allen Anforderungen. Sie sind leichter und billiger als Blei- oder Messingschriften, und werfen sich nicht wie Holz schriften. »I/lmprimeiis« bringt eine Beschreibung des vom Hauptmann Beny erfundenen Verfahrens, eine für die Stein druckpresse bestimmte Zinkplotte in eine für die Kupferdruck presse passende zu verwandeln. Wenn wir auch nicht glauben, daß das Verfahren häufig angewendet werde, so wollen wir es doch in wenigen Worten beschreibe». Die eingeschwürzte Platte wird 5 bis 10 Minuten in ein Kupferbad getaucht, wobei sich das Zink überall an den Stellen mit Kupfer bedeckt, die nicht durch den Asphalt der Zeichnung geschützt sind. Alsdann bringt man die Platte in reines Benzin, und entfernt den Asphalt mit einem Pinsel- Schließlich wird das Zink mit Salpetersäure tief geätzt, die das Kupfer nicht angreist, so daß die mit Kupfer bedeckten Teile erhaben stehen. So behandelte Platten liefern angeblich sehr gute Abzüge auf der Kupfcrdruckpresse. Der Tagesfrage des Buntdrucks auf Buchdruckpressen widmet das Archiv für Buchdruckerkunst den ersten Teil encs Aufsatzes, in welchem zunächst den kleineren Druckern in Provin zialstädten der Rat erteilt wird, die Kosten für eine Einrichtung, wenigstens der Tiegelpressen, auf Buntdruck nicht zu scheuen, wollen sie sich nicht von den größeren Druckereien die Kundschaft abspenstig machen lassen. Sodann meint der Verfasser, man solle sich nicht durch die Scheu vor der Masse Farben abhalten lassen, welche man angeblich dazu halten soll. Man komme ganz gut mit wenigen Farben aus und erreiche mit dem geringen Ma terial schon viel. Namentlich wer häufiger Buntdrucke zu liefern hat, reibe sich lieber die Farbe jedesmal frisch an und kaufe des halb trockene Farben. Frisch angeriebene Farben zeigen sich stets feuriger, decken besser und drucken sauberer als die in Firnis fertig angeriebenen und die als Teig angeriebenen. Die fix nnd fertig bereiteten, namentlich die der zweiten Art, seien freilich bequemer; sie stehen jedoch den Teigfarben nach, welche man als konsistente Paste erhält und die man vor dem Gebrauch mit Firnis auf dem Farbstein durchreibt. Firnisfarben seien nur zu 34'
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