Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170622
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191706227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170622
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-06
- Tag1917-06-22
- Monat1917-06
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil 143, 22, Juni 1917. darauf verzichtet, nochmals darauf zurückzukommen, weil mir das damalige Mitglied des Ausschusses sür das Börsenblatt, der leider verstorbene Max Weg, mitgeteilt hatte, daß beschlossen sei, die Änderung wieder aufzuheben. Diese Änderung ist sehr unpraktisch. Erstens stört sie beim Lesen. Besonders ältere Leute empfinden den Wechsel der verschiedenen Schrift als lästig. Dann werden auch die Unterabteilungen — ich meine die einzelnen Hefte periodischer Unternehmungen —, die ebenfalls in kleinerer Schrift gedruckt sind, dadurch nicht ausgezeichnet, sondern der Sachverhalt wird verdunkelt. Es ist ferner äußerst praktisch, wenn die künftig erscheinenden Bücher an besonderer Stelle stehe»; , man kann dann sofort über sehen, was künftig erscheint, und kann sich leicht informieren, ob das etwa bestellt ist oder einem Kunden angeboten werden kann. Man kann auch einem Kunden diese Titel zeigen. Die Wiederherstellung des früheren Verfahrens ist nicht beliebt worden. Aus eine Anfrage ist mir einfach er widert worden: es ist beschlossen, es vorläufig beim alten zu belassen. Ich möchte den Börsenvereinsvorstand beziehungs- weise den Ausschuß für das Börsenblatt dringend bitten, dafür zu sorgen, daß der frühere Zustand wieder hergestellt wird. Das neue Verfahren ist durchaus unpraktisch und hat keine Gegenliebe bei den Interessenten zu erhoffen. (Lebhafte Zu stimmung.- Herr Paul Nitschmann-Berlin: Meine Herren, ich finde keine andere Stelle, wo ich die paar Worte anbringen kann, die ich hier Vorträgen möchte. Es handelt sich ui» folgendes. Viele Sortimenter haben sich beim Vorstände der Gilde darüber beschwert, daß die neuen Kataloge, die der Börsenverein herausgibt, viel zu unhandlich geworden sind, und ich möchte die Anregung an den Vorstand weitergebcn, die Kataloge in Zukunft nicht in zwei Bänden, sondern vielleicht in vier Bänden erscheinen zu lassen. Wer tagtäglich, ja stündlich mit dem Katalogmaterial zu tun hat, weiß, wie schwierig es ist, diese großen Bände zu handhaben. Es ist nicht immer gerade ein Tisch oder ein Pult in der Nähe, um die Bücher hinzulegen; man muß häufig stehen und mit den Bänden in der Hand die Katalogtitel aussuchen, und namentlich unge schickten Angestellten passiert es dabei, daß ein Band zu Boden fällt und ans dem Leim geht. Die Bücher werden ruiniert, es find langweilige Umbindungen, die die Bücher für geraume Zeit der Benutzung entziehen, eventuell sogar Ersatzanschasfungen notwendig. — Vielleicht ist es also möglich, in Zukunst den Katalog in drei oder gar in vier Bänden Herstellen zu lasse». Vorsitzender Herr Kommerzienrat Artur Seemann-Leipzig: Meine Herren, dieser Anregung würde, wenn Sie cs beschließen, natürlich entsprochen werden können. Ich schlage vor, sie dem Verlagsausschuß zu überweisen. Es ist eine Kleinigkeit, die zwei Bände in vier zu zerlegen, wenn man dafür Sorge trägt, daß die Bände ungefähr in der Mitte ge teilt werden können, damit vier daraus gemacht werden, so daß also diejenigen, denen zwei Bände bequemer sind, die Kataloge in zwei Bände binden lassen können, während andere sie in vier Bänden beziehen würden. Sie werden dann natürlich etwas teurer, da die Einbände mehr kosten. Herr Bernhard Staar-Berlin: Meine Herren, für das Wöchentliche Verzeichnis möchte ich im Aufträge eines Bibliothekars aus Berlin und auch im Aufträge verschiedener Buchhändler noch folgendes Vorschlägen. — Bei den künftig erscheinenden Büchern, also bei den Werken, die in Form einer Voranzeige in dem Wöchentlichen Verzeichnis angekündigt werden, ist es durchaus nötig, daß, soweit sie Teile aus Serienwerken sind, bemerkt wird, zu welcher Serie sie gehören. Ich will Ihnen mich die Gründe dafür sagen. Es kommt vor, daß Abnehmer, z. B. Bibliotheken, aus dem Wöchentlichen Verzeichnis bei ihrem Sortimenter die vorangczeigte» Bücher bestellen. Ta nicht angegeben ist, ob es sich um ein Scrien- werk handelt, und der Sortimenter das auch nicht wissen kann, bestellt er das Buch. Wenn es ankommt, zeigt sich, daß es eine Fortsetzung ist, die derselbe Sortimenter oder ein anderer liefert, und die Bibliothek, der es geschickt wird, sagt dann: das haben wir nicht gewußt; das beziehen wir schon anderweit. Es wird dadurch der Bibliothek und dem Sortimenter eine Fülle von unnützer Arbeit verursacht. Das wird vermieden, wenn bei allen Voranzeigen angegeben ist, sagen wir einmal: Abhandlungen aus dem Völkerrecht« usw. Das könnte sehr wohl in Klammern hinzugefügt werden. Ich richte diese Bitte auch im Aufträge des Direktors der betreffenden Bibliothek an die heutige Versammlung und bitte, diesen Wunsch doch möglichst zu berücksichtigen. <Sehr richtig!) Herr vr. B. Lehmann-Danzig: Meine Herren, ich glaube, daß die Ausführung des Vorschlags des Herrn Nitsch- niann den meisten Sortimentern nicht nützen würde. Ich weiß auch nicht, aus welcher Ersahrung heraus er wünscht, daß die Zahl der Katalogbände vergrößert wird. Da ich persönlich alle diese Arbeiten des Nachschlagens in meinem Geschäft be sorge, habe ich darin eine gewisse Erfahrung. Je größer die Zahl der Kataloge ist, die man sür 2S Jahre oder noch länger bereit dastehen haben muß, desto größer ist die Möglichkeit, daß sie nicht genau an die richtige Stelle zurückgestellt, und daß sie beim schnellen Heransnehmen verwechselt werde». Ich möchte im Interesse der Sortimenter, die dieselbe Erfahrung wie ich gemacht haben, betonen: es ist günstiger, wenn die Anzahl der Katalogbände kleiner ist, damit sich die einzelnen Jahrgänge recht deutlich voneinander abheben. Ich bitte Sie, lassen Sie es bei den wenigeren und größeren Katalogen bewenden! Gewiß, es ist schwieriger, große Bände zu handhaben. Aber ich möchte fragen: wer wird sie denn beim sorg fältigen Nachlesen in der Hand halten, statt sie hinznlegen? Meistens werden sie doch beim Gebrauch hingelegt. Vorsitzender Herr Kommerzienrat Artur Seemann-Leipzig: Ich nehme an, daß Sie einverstanden sind, wenn wir alle diese Fragen dem Verlagsausschuß zur Erwägung anheimgeben. -- Das ist der Fall. Wir kommen nun zu den Berliner Titeldrucken, — zu der Abschaffung des Rabatts. Meine Herren, die Rabattangelegenheit ist hundert Jahre lang als ein Krebsschaden des Buchhandels angesehen worden, und wir können froh sein, diese Etappe erreicht zu haben, daß bis auf einen kleinen, bescheidenen Rest, der auch noch ver schwinden wird, diese Krankheitserscheinnng des Buchhandels — so kann ich es getrost nennen - beseitigt ist. Ilm das zu erläutern, hatte ich mir erlaubt, aus der Geschichte des Buchhandels von vr. Goldfricdrich mit einer besonderen Geschwindig. keit einige Zitate ausznziehen, die Rabattbewegung im Buchhandel anlangend, aus denen mancher, dessen Erinnerung nicht so weit zurückrcicht, allerlei Lehrreiches schöpfen kann. Ich bitte Sie, sich mit diesen Erinnerungen auf Ihrer Rück fahrt zu beschäftigen, und möchte Sie weiter bitten, wenn Ihnen diese Kostprobe gefällt, sich auch der Geschichte des Deutschen Buchhandels selbst zu erinnern, die der Börsenverein mit sehr großen Kosten hergestellt hat, zu Nutz und From men der Buchhändler, die sich auch um das Vergangene kümmern; denn man sagt, daß der Historiker ein rückwärts ge wandter Prophet sei und daß die Geschichte sehr dienlich sei sür den, der die Gegenwart beurteilen will. Für manche andere freilich heißt es: die Geschichte ist dazu da, daß man nichts aus ihr lernt. Ich möchte nur bitten, meine Herren, der drei Männer sich zu erinnern und ihnen zu danken, die bei der Abschaffung dieses Übelstandes, des Rabatts, tätig ge wesen sind. In erster Linie haben wir sie Adolf Kröner zu verdanken, in zweiter Albert Blockhaus, in dritter Karl Siegismnnd. (Lebhaftes Bravo.) Diesen drei Männern ist der ganze Buchhandel zu Dank verpflichtet; denn durch die Abschaffung des Rabatts ist'eine ganz besondere Festigung herbeigeführt worden. (Händeklatschen.) Herr R. L Prager-Berlin: Meine Herren, ich möchte bei Gelegenheit der Zitate ans der Geschichte des Deutschen Buchhandels daran erinnern, daß dieses Werk für jemand, der es wirklich benutzt — und ich bin ja sehr häufig 7IK
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder