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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18851024
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5214 Sprechsaal. ^ 247, 24. Oktober 1885. Sprechsaal. Zur neuesten Änderung im Börsenblatte. Entspricht die neueste Veränderung des Börsenblattes dem Interesse des Gesamtbuch handels? Frommt sie dem Sortiment? — Nützt sie dem Verlag? Diese Fragen glaube ich unbedenklich ver neinen zu dürfen, nachdem ich mich mit fort während steigendem Unbehagen durch die ersten Nummern, welche in der neuen Gestalt er schienen, hindurchgearbeitet habe. Die Frage scheint mir auch wichtig genug, um an dieser Stelle öffentlich zur Diskussion gestellt zu werden. Wozu die große Raumverschwcndung? frage ich mich unwillkürlich. Frommt sie dem Sor timent? Ganz gewiß nicht, wenn die Klagen über den Wust langatmiger Anzeigen und Cir- kularc, denen wir so oft an dieser Stelle be gegneten, berechtigt waren und sind. Unser Börsenblatt wird auf die Dauer in seinem Inseratenteile eine frappante Ähnlichkeit mit den Wahlzetteln bekommen, die ich, wie gewiß mancher geplagte Kollege vom Sortiment, nur selten lese. Ich beziehe das Börsenblatt, gleich vielen anderen, sofort nach Erscheinen per Post unter Band; wesentlich deshalb, um mich rechtzeitig und bequem auf dem Laufenden zu erhalten und um nötigenfalls den Wust aller sonstigen Anzeigen rc. entbehren zu können. Der Zweck wird gründlich vereitelt, wenn mir nun künftig die Post ein ganzes Konvolut Börsenblatt, womöglich in 3 Krenzbänden ins Haus befördert; auch wird mir das bedeutend erhöhte Porto die Erwägung anszwiugen, ob diese Einrichtung unter gegenwärtigen Verhält nissen noch profitabel sei. Nützt die Neuerung dem Verlage? Mir scheint der Nutzen nur ein recht negativer zu sein; wenn, wie nach den ersten Proben zu er warten, unter den Herren Verlegern nun ein edler Wettstreit entbrennt, durch möglichst große und ausfällige Inserate die Aufmerksamkeit der Sortimenter aus sich zu ziehen, und wenn die Mittelmäßigkeit in der neuen Einrichtung das erwünschte Mittel findet, sich auf Kosten der gediegenen Produktion breit zu machen und die Begriffe zu verwirren. Dennoch will ich nicht für unbedingte Abschaffung der Neuerung plai- dieren, da mir ja der Trost bleibt, daß sie die Überschüsse des Börsenblattes, wie mit Sicherheit zu erwarten, steigern wird; aber ich möchte denn doch bei dieser Gelegenheit ein Verlangen wieverholen, das meiner Erinnerung nach schon wiederholt laut geworden ist und das jetzt durch aus gerechtfertigt erscheint; das Verlangen nach einer knappen Übersicht der künftig erscheinenden Bücher im Börsenblatt. jJch möchte Vorschlägen diese Rubrik genau so cinzu- richtcn, wie die Rubrik »Erschienene Neuig keiten des deutschen Buchhandels« und zwar möglichst gleich hinter dieser. Jede Nummer würde nur diejenigen Titel der künftig er scheinenden Nova bringen, welche in extenso in derselben angezeigt sind. Die Nummer des betreffenden Inserates, event. die Seite, auf der dasselbe steht, wäre in Klammern hinter der kurzen Titclangabe beizusügen, so daß es dem Leser ermöglicht ist, sich sofort eingehender über das betreffende Werk zu orientieren, wenn er dies für wünschenswert erachtet. Es entstände aus diese Weise gleichzeitig ein Spezialregister zu den Anzeigen über künftig erscheinende Bücher. Ob jeder Titel nur einmal in die Über sicht aufzunehmen wäre oder aber, so ost das betreffende Inserat im Börsenblatt erscheint, bliebe zu überlegen; ich möchte mich für den letzteren Modus entscheiden. Daß diese Ein richtung eine ganz bedeutende Bequemlichkeit für den bei weitem größten Teil der Sorti menter, die doch mehr oder weniger in einer bestimmten Richtung arbeiten, sein würde, wird kaum jemand bestreiten; ich sollte aber auch glauben, der Vorstand des Börsenvereins würde sich leicht entschließen, den unbedeutenden Raum zu opfern, den die angeregte Einrichtung erfordern wird, wenn das Börsenblatt — und das erscheint mir, wie bereits bemerkt, nicht zweifelhaft — durch die neue Einrichtung ans Kosten der Übersichtlichkeit eine erhebliche Mehr einnahme erzielt. Ll. U. 8. Anmerkung der Redaktion. Dem Ausschuß für das Börsenblatt wird eS nur er wünscht sein, kurzgefaßte sachliche Erörte rungen über die neuen Einrichtungen des Börsen blattes an dieser Stelle zu hören. Mit Rücksicht auf den beschränkten Raum muß jedoch um eine möglichst knappe Form gebeten und der Redaktion das Recht Vorbehalten werden, nötigenfalls Kürzungen nach eigenem Ermessen vorzunehmen. Kein Plagiat. In Nr. 229 des »Börsenblattes« habe ich es als ein Plagiat bezeichnet, daß die Stelle in meinem Prospekt über C. Hosfmanns Pflanzen- Atlas: »Aber auch solchen, welchen ihr Beruf das Studium der Botanik nahe legt: Gärtnern, Landwirten, Forstleuten, Pharmaceuten, sowie der großen Anzahl derjenigen, welche sich nur aus Liebhaberei für die anmutige botanische Wissenschaft interessieren, wird der »Pflan zen-Atlas« ein willkommener Führer und Ratgeber sein« in dem Cirkular des Herrn E. Hänselmann über »Naturgeschichte des Pflanzenreichs« mir folgenden Worten; »Aber auch solchen, welchen ihr Berus das Studium der Botanik nahe legt: Gärtnern, Landwirten, Forstleuten, Pharmaceuten, sowie der großen Anzahl derjenigen, welche sich nur aus Liebhaberei für die anmutige botanische Wissenschaft interessieren, wird die »Natur geschichte des Pflanzenreichs« ein will kommener Führer und Ratgeber sein« abgeschrieben worden sei. Nachdem Herr H ä n s e l - mann in seiner Erwiderung die Versicherung abgegeben, sein Prospekt sei »vom Autor« ver saht worden, habe ich mich brieflich an diesen mit dem Ersuchen gewendet, sich gefälligst des Abschreibens meiner Verlagsanzeigen enthalten zu wollen. Hierauf schreibt mir Herr vr. M. F ü n f st ü ck: » Demgegenüber halte ich es für meine Pflicht, die Erklärung abzugeben, daß ich bis zur Stunde, wo ich diese Zeilen schreibe, jenen Prospekt, der angeblich als Ori ginal gedient haben soll, noch nicht zu Gesicht bekommen habe, und bin icderzeit bereit, für diese meine Be hauptung den Beweis der Wahrheit anzutreten. Von einem »Abschreiben« kann demnach schlechterdings nicht die Rede sein. Die wörtliche Übereinstimmung ist eine rein zufällige, worüber ich ebenso sehr erstaunt bin, als Sie. Der Fall steht übrigens keineswegs einzig da.« Mit dieser Erklärung des Herrn Or. Fünf stück mag die Sache ihren Abschluß finden. Ich wollte aber nicht unterlassen, die Leser des Börsenblattes darüber anfzuklären, welch wunder bares und neckisches Spiel der Zufall hier ge spielt hat. Vierzig Worte desselben Inhalts und in derselben Reihenfolge aus zwei von einander ganz unabhängigen Federn!- Merk würdig! Stuttgart, den 19. Oktober 1885. Julius Hoffmann. Herr Eduard von Hartmaun gegen den Sortimentsbuchhandel. Herr Eduard von Hartmann, der mit den Erfolgen seiner Bücher wahrlich allen Grund hat zufrieden zu sein, spricht sich in seinem so eben erschienenen neuesten Werk »Moderne Probleme« sehr entschieden gegen den Sorti mentsbuchhandel aus, hofft auf Bildung von »Litteraturbczngsvereinen« oder den »Post buchhandel«, selbstverständlich unter der Vor aussetzung. daß auch diese Vermittlungsstellen ohne allen Nutzen arbeiten. Einverstanden, Herr von Hartman», aber dann auch ohne Honorare für die Autoren und ohne Nutzen für die Verleger, damit dann das ganze Volk um so leichter »hinabsteigen kann zu den Quellen, aus denen der Geist der natio nalen Kultur sich verjüngt, d. h. zu den Ori- ginalwerkcn der Forscher, Denker und Dichter!« -»- * * Weihnachtskatalogc und kein Ende. ll. Zu der kurzen Notiz in Nr. 235 d. Börsen blattes »Weihnachtskatalogc und kein Ende«, in welcher eine Vereinigung der Verleger zur Herausgabe eines gemeinsamen Fcstkataloges sürs künftige Jahr angeregt wird, um die große Kapital- und Arbeitsvcrschwendung zu vermei den, die für Verleger wie Sortimenter durch die Unzahl der Festkataloge hcrbeigesührt wird, mögen folgende Bemerkungen vielleicht geeignet sein, die Diskussion in dieser Frage weiter zu sühren. Was in der Notiz des B.-Bl. vom 10. Ok tober d. I. angeregt ist, haben wir bereits in einem Rundschreiben vom 11. September d. I. an einige dreißig Firmen erörtert, und nach vielfacher Zustimmung praktisch ansznführen unternommen. Allerdings beschränkt sich die Ausführung der Idee auf einen kleinen Zweig der großen Gesamtlilteratur und daher auf einen kleinen Kreis von Verlegern; die Art und Weise derselben giebt aber vielleicht Andeutungen, wie die Idee auch in großem und ausgedehntem Maße auszuführen ist, die den Verlegern ein wirksames und den Sortimentern ein bil liges Vcrtriebsmiltcl schaffen, also beiden von Nutzen sein soll. Bekanntlich liegt die katholische Litteratur in den Händen weniger Firmen, die ebenfalls bisher ihre Festverzeichnisse in den denkbar ver schiedensten Formalen durch die Sortimenter unter das Publikum bringe» ließen. Die Mühe und die Kosten, die in dieser Kräftezersplitterung liegen, sind vielleicht ebenso groß wie die, welche den Verlegern durch die Herstellung erwachsen. Wir haben uns daher veranlaßt gesehen, den größeren katholischen Firmen einen Plan zur Vereinigung vorzulcgen, ein gemeinsame» Verzeichnis der katholischen Festlitteratur zu ermöglichen.
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