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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1932
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- 1932-01-26
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- 26.01.1932
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MseubMMmVeMckmVMlmM Nr. 21 (N. 8). Leipzig, Dienstag den 28. Januar 1932. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teit Mitteilung der Geschäftsstelle. Bctr.: Preissenkung für Zeitschriften. Die Entscheidung über den für Zeitschriften gestellten gene rellen Ausnahmeantrag erfolgt in den nächsten Tagen. Wir werden unverzüglich darüber Nachricht geben. Heute schon wei sen wir darauf hin, daß nach Auffassung des Reichswirtschafts- ministeriums die quantitative oder qualitative Erweiterung und Verbesserung einer Zeitschrist nicht ohne weiteres von der Preis- senlungspflicht nach der vierten Notverordnung befreit. Das Reichswirtschastsministerium vertritt vielmehr den Standpunkt, daß ein Verleger, der den Abonnements- oder Einzelbezugspreis seiner Zeitschrist gegenüber dem Stande vom 30. Juni 183l nicht um 10?S senkt, weil er gegenüber diesem Zeitpunkt eine quanti tative oder qualitative Erweiterung oder Verbesserung seiner Zeitschrift vorgenommen hat, den Preisschutz verliert, es sei denn, daß sich das Reichswirtschaftsministerium ausdrücklich aus seinen Antrag Hin mit der Unterlassung der Preissenkung einverstanden erklärt hat. Als qualitative Verbesserung in diesem Sinne will das Reichswirtschastsministerium nur die Verbesserung nach der Warenseite, nicht aber eine solche des geistigen Inhalts einer Zeitschrist aNsehen. Obwohl die Ausfassung des Reichswirtschaftsministeriums als zweifelhaft anzusehen ist, können wir doch Verlegern, die für ihre Zeitschriften solche Maßnahmen getroffen haben, nur emp fehlen, sofort einen entsprechenden Ausnahmeantmg an das Reichswirtschaftsministerium zu richten. Im Anträge ist aus führlich zu begründen, inwieweit die quantitative oder quali tative Erweiterung oder Verbesserung kalkulatorisch einer lOpro- zentigen Senkung des Abonnements- oder Einzelbezugspreises entspricht. Leipzig, den 25. Januar 1932. Ilr. Heß. Deutsche Bücher in fremdem Gewände. IV. Rußland. Von Di. Charlotte Bausch inger. <1829 s. Bbl. 1838, Nr. 187; III s. Bbl. 1931, Nr. 294 und 299.» Nach dem bemerkenswerten Rückgang, den die deutsch- russische Übersetzungsliteratur im Jahr 1929 trotz der außer ordentlichen Steigerung der russischen Gesamtproduktion zeigte <1928: 24 500; 1929; 29 474 Werke), ist im Jahr 1930 wieder ein starkes Anwachsen der Übersetzungstätigkeit zu beobachten; ins gesamt wurden 1930 418 Werke aus dem Deutschen übersetzt gegen 350 im Jahr 1929. Den nahezu alleinigen Anteil an diesdr Vermehrung um 68 Werke trägt das Gebiet derTechnik, das 158 Übertragungen ausweist und damit die Höchstzahl an übersetzten Werken in den letzten vier Jahren. Diese Steigerung ist vollkommen erklärlich in, Hinblick auf die Verfolgung des Fünfjahresplans, in dessen Programm natürlich auch die wissen schaftliche Produktion eingeschlossen ist, denn sie muß alle Quel len und Hilfsmittel erschließen, die dem Ziel der Erfüllung des großen Planes, der Industrialisierung des Landes, dienen kön nen. So hat die russische technische Literatur, die in der Vor kriegszeit 14A der Gesamtproduktion betrug, im Jahr 1930 eine Erhöhung auf 30A erfahren. Der Zunahme der übersetzten Werke selbst entspricht gleichzeitig eine starke Erhöhung der Auf- lagezifsern; während 1929 von den 105 übersetzten technischen Werken nur zwei eine Auflage von 10 000, nur eins die Höhe von 35 000 Exemplaren aufwiesen, die übrigen sich auf durch schnittlich 4—5000 beschränkten, haben 1930 rund 60 von den 158 Werken die Grenze der 10 000 erreicht und überschritten, und zlvar nicht nur kleine, billige Broschüren, sondern auch kost spielige Werke: so ist, um nur ein Beispiel anzuführen, das -Technische Hilssbuch» des Verlags Springer russisch in einer Auslage von 40 000 Exemplaren (bei einem Preis von 4.25 Rubel) hcrausgekommcn. — Für das Jahr 1931 ist mit einer weiteren gewaltigen Steigerung der Auflagenhöhen zu rechnen, denn nach einer vorläufigen Mitteilung sollte die Gesamtproduk tion von 575 Millionen Exemplaren im Jahr 1930 aus 800 Mil lionen im Jahr 1931 steigen, wobei dis Zunahme bei den tech nischen Büchern besonders rapid sein soll: von 11 auf 40 Mil lionen. Selbst diese Massenausgaben scheinen aber noch nicht zu genügen, denn aus dem jetzigen Staatsverlag (Gosisdat) wird eine besondere selbständige Abteilung für technische Literatur (Goste- chisdat) herausgelöst werden, um eine planmäßige Steigerung der technischen Werke zu erzielen. In der wissenschaftlichen llbersetzungsliteratur aus dem Deutschen steht an zweiter Stelle die Ntedizin mit 53 Werken gegen 73 1929 und 134 im Jahr 1928 — hier ist also ein nicht unbedeutender Rückgang bemerkbar —, an dritter Stelle die Wirtschasts - und S o z i al w i s s e n s ch a s t en mit 42 Er scheinungen gegen 45 im Jahr 1929. In der Gesamtproduktion Rußlands nehmen die sozial-ökonomischen Bücher einen beherr schenden Raum ein: während sie in der Vorkriegszeit nicht mehr als 5^ ausmachten, erreichten sie 1930 5M; vergegenwärtigt man sich die zum Teil gewaltigen Auflagenziffern allein der Übersetzungen marxistischer Literatur, so wird diese Zahl ver ständlich. So wurde das -Kommunistische Manifest« von Marx und Engels im Jahr 1929 vom Staatsverlag in einer Auflage von 200 000 Exemplaren herausgegeben, 1930 folgten bereits die zweite und dritte Auflage Widder zu je 100 000 Exemplaren, daneben noch eine umfangreichere Ausgabe mit 30 000 Auslage. -Das Kapital« von Marx ist 1930 in fünfter Auflage in 50 000 Exemplaren erschienen, der Briefwechsel zwischen Marx und Engels (von Rjazanov herausgegeben) in 30 000 Stück. Trotz dem hat die Zentrallommission der Kommunistischen Partei Sow- jetrußlands, die eine völlige Neuorganisation der staatlichen Verlagstätigkeit beschlossen hat, an der Herausgabe der marxisti schen Literatur besondere Kritik geübt, weil »die Zahl der Exem plare und Ausgaben in keinem Fall dem Bedürfnis der Arbeiter massen entspricht«. Auf den Gebieten der Naturwissenschaften und Mathematik ist gegen 1929 eine kleine Steigerung der Übersetzungstätigkeit zu beobachten (28 Werke gegen 23 1929); sehr stark ist das Anwachsen bei den Land - und Forst Wis senschaften von 3 Werken 1929 aus 20 im Berichtsjahr. Besonders bemerkenswert ist jedoch, daß die bisher völlig vernach lässigte Philosophie eine leise steigende Tendenz (8 gegen 3 Werke) zeigt, wie ja überhaupt nach den Erfahrungen bedeu tender Rußlandkenner das Interesse für Philosophie neu ge- weckt ist und namentlich die Hegelsche Gedankenwelt, die im geistigen Leben Rußlands seit den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine große Rolle spielte, in den letzten Jahren geradezu eine »Renaissance« erlebt.*) Die Auswahl der Schönen Literatur (mit 67 Wer ken gegen 63 1929) ist der Qualität nach auf der gleichen Linie wie in den vorhergehenden Jahren geblieben und weist nach wie vor viele Werke ephemeren Charakters auf. Daß die Vernach lässigung wertvollen älteren und neuen deutschen Schrifttums auch aus russischer Seite empfunden wird, beweist ein kürzlich in der »Moskauer Rundschau« erschienener Artikel über -Welt literatur in Sowjetverlagen-, in dem starke Kritik an der sehr *> S. «Osteuropa«, Jahrgang 6, Heft 12. 53
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