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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1885
- Sprache
- Deutsch
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63, 18. März Nichtamtlicher Teil. 1297 »Michael«-und »Martin«, welche unter anderem die Gaspa- rinischen Briefe, »durchgesehen von Johannes Lapidanus«, ins Land gebracht hatten. Es findet sich also in diesem Dokument außer der Lob preisung der neuerfundenen Kunst auch der Name des Erfinders derselben Gutenberg, welcher darin klar und deutlich und so genau wie möglich angegeben ist. Die Autoritäten, auf welche sich Fichet in seinen Ver sicherungen stützt, sind die Deutschen, welche die Buchdrucker kunst in Paris eingeführt haben: Martin Krantz, Sohn von Peter Krantz, dessen Name in dem bekannten Prozesse Fusts (im Jahre 1455) genannt wird, sodann Michael Freiburger und Ulrich Gering. Diese kamen aus Basel und gründeten in Paris die erste Bnchdruckerei. Man hat keinen Grund an der Genauigkeit dieser Angaben zu zweifeln; denn diese Drucker waren Zeitgenossen des Brief schreibers und ihm zum Teil befreundet. Man weiß außerdem, daß Gutenberg im Jahre 1468 ge storben ist. (ckourusl äs l'iwpriinsris st äs Is. libraii'is.) Aus Frankreich. — Laut Bekanntmachung des Osrols äs la libruiris zu Paris ist das Dekla rations-Bureau für Wahrung des litterarischen Eigentums den Mitgliedern des Osrels Montags, Dienstag, Donnerstags und Freitags von 1—4 Uhr ge öffnet. Sonnabends werden die Deklarationen den Gesandschaften überwiesen. — Das Bureau führt ein Hauptbuch über die im Namen der Verleger und Verfasser gemachten Deklarationen, und zwar verzeichnet dasselbe die Daten der Veröffentlichung, der De klaration und der Einregistrierung in jedem fremden Lande. Die Zeugnisse, welche das Bureau zur Bestätigung der Einregistrierung verlangt, werden geordnet, um bei Reklamationen vorgelegt werden zu können. Jede Deklaration, welche rechtskräftig sein soll und die Rechte am litterarischen, künstlerischen und gewerblichen Eigentum auf Grund der internationalen Verträge schützen soll, muß binnen drei Monaten nach der Veröffentlichung des Werkes gemacht wer den. Nach dieser Frist — „l'osuvrs sst aoguios s.u ckomains public dtrLNAsr". Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 5. März waren es fünfzig Jahre, daß Herr Robert V oigtländer sen., der Chef der rühmlichst bekannten Verlagshandlung R Voigtländer in Kreuznach, als Lehrling in die Walthersche Hofbuchhandlung in Dresden ausgenommen wurde. Anläßlich dieses Tages hatten sich, nachdem am Vorabende dem Jubilar seitens des Geschästspersonals ein Ständchen gebracht worden, eine große Anzahl Gratulanten in den Räumen der Privatwohnung eingefnnden, darunter eine Deputation des Rhein.- westf. Kreisvereins, dessen langjähriger Präsident Herr R. Voigt länder sen. ist. — Die Deputation bestand aus den Herren Ed. H. Mayer aus Köln und M. Jacobi aus Aachen, denen sich der Kreuznacher Kollege Schmithals angeschlossen hatte. Herr Mayer überreichte mit warmen und bewegten Worten, in denen er die großen Verdienste des Jubilars um den Buchhandel hervorhob, ein von den Kollegen des Rheinisch-westfälischen Kreisvereins gestiftetes Album. Herr Jacobi überbrachte die Grüße des jüngsten Kindes des Kreisvereins, des soeben neugegründeten Aachener Lokalvereins. Auch eine Adresse des Vorstandes des Börsenvereins war cingetroffen und wurde durch Herrn Mayer eingehändigt. Der warme Dank des Jubilars bekundete die freudige Über raschung, die ihm bereitet war. — Abends fand eine größere Familientafel statt, zu der auch die anwesenden Kollegen und eine Anzahl Freunde des Hauses gezogen wurden. Den Toast auf den Jubilar brachte dessen langjähriger Freund Herr Professor Oxs aus. Der Redner schilderte den unermüdlichen Fleiß und die Energie des Jubilars, der nicht nur für sich geschafft, sondern auch, stets von einem idealen Zuge beseelt, das allgemeine Interesse im Auge hatte, sein häusliches Leben, die Liebe zu den Seinen, seine Liebe zur Musik, seine Freude an der Natur u. s. w. — Rede und Gesang, die dem Jubilar und seiner Familie Liebe, Dankbarkeit und Verehrung zeigten, hielt die Festtafel bis zur frühen Morgenstunde vereinigt. Möge es dem Jubilar vergönnt sein, seinem blühenden Ge schäfte, das er mit so viel Fleiß und Energie aus den bescheidensten Anfängen auf eine so bedeutende Höhe brachte, unterstützt durch seine beiden des Vaters würdigen Söhne, noch lange in Rüstigkeit vorzustehen. — Dieses wünschen wir von ganzem Herzen. R. Lob. EmilHochdanzff. — Am 20. Februar starb in Stuttgart im Alter von 69 Jahren Herr Emil Hochdanz, Verlagsbuchhändler und Besitzer der durch ihre hervorragenden artistischen Leistungen rühmlichst bekannten lithographischen Anstalt gleichen Namens in Stuttgart. Der Verstorbene war am 2. Februar 1816 in Weimar ge boren und bestimmte sich infolge einer schon frühe sich offenbaren den hervorragenden zeichnerischen Begabung für die Kunst. Er er lernte die Lithographie und nahm eine Vertrauensstellung in der lithographischen Anstalt von B. F. Voigt in Weimar ein, als diese von Ilmenau dorthin übersiedelte. Von Weimar kam er gegen Ende der dreißiger Jahre in das damals berühmte Veltensche Kunstinstitut nach Karlsruhe, und zu Anfang der vierziger Jahre in die lithographische Anstalt PobudaLRees in Stuttgart. Seme schönen Arbeiten und insbesondere sein Kompositions talent und seine seltene Begabung für Karikaturen machten den unternehmenden Verlagsbuchhändler Carl Hoffmann auf ihn aufmerksam, welcher ihn mehrere Jahre lang beschäftigte. Als Hofs mann dann mit dem verstorbenen Fräulein Mathilde Court in die bekannte »Musterzeitung«, die Vorläuferin des »Bazar«, der »Frauenzeitung« und so vieler anderer Modezeitungen, gründete, er richtete Hochdanz mit seinem Freunde I. Engelhorn eine litho graphische Anstalt und eine Verlagshandlung unter der Firma En gelhorn L Hochdanz, welche den Debit der Musterzeitung bis zu deren Aufhören zu Anfang der sechziger Jahre besorgte. Nach Auflösung dieser Firma übernahm Hochdanz die litho graphische Anstalt und lieferte viele Jahre hindurch eine Reihe von vollendeten und echt künstlerischen Leistungen im Fache des Karten stichs und des lithographischen Farbendrucks für Staatsinstitute, Private und den Buchhandel. Er erhielt aus den fernsten Städten ehrende und lohnende Aufträge, die seinem Etablissement den Ruf eines der ersten in Deutschland verschafften, und fand neben der Leitung dieses umfangreichen Geschäfts noch Zeit genug zu seiner umsichtigen und erfolgreichen öffentlichen Thätigkeit, zum Verkehr mit der Natur, von welcher er ein inniger Freund und ein Kenner war, und zu rühriger Wirksamkeit im Dienste vernünftiger Frei heit und politischen Fortschritts. Er genoß das Vertrauen und die Liebe seiner Mitbürger in hohem Grade. Sein Scheiden wird im Kreise aller, die ihn kannten, eine schmerzliche Lücke hinterlassen; denn sein gerader, offener Charakter, seine liebenswürdige Dienstfertigkeit und Beflissenheit, jedem zu nützen und sich jeden zu verbinden, der ihm mit einem Anliegen nahte, wird sein Andenken zu einem werten, freundlichen und gesegneten machen. Er ruhe in Frieden!
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