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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1885
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- Erscheinungsdatum
- 18.03.1885
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- Deutsch
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63, 18. März. Fertige Bücher. 1303 Walhall. »4201) Fürst Bismarck hat in seiner Reichstags rede vom 13. März die von ihm am 2. März gezogene Parallele zwischen der der germanischen Mythologie entnommenen B aldur-Sage und dem deutschen Volksgeiste weiter ausgc- sührt mit folgenden Worten: „Ich habe mir neulich gestattet, eine Analogie aus der alt germanischen Mythologie zu citieren, bei der ich das Wort „Völkersrühling" gebrauchte, aus das der Herr Vorredner zurückkam. Ich fürchte, daß ich dabei dunkler geblieben bin, als ich zu sein wünschte, und daß ich nicht deutlich ausgedrückt habe, was ich meinte; aber es liegt nicht in meiner Gewohnheit, mytholo gische Anspielungen weit auszuspinnen. Es war nur etwas, was — ich kann es nicht leugnen — mich in den letzten 20 Jahren ununter brochen gequält und beunruhigt hat, diese Analogie unserer deutschen Geschichte mit unserer deutschen Göttersage .... Ich habe unter dem Frühling, der uns Deutschen geblüht hat, die ganze Zeit verstanden, in der sich — ich kann wohl sagen — Gottes Segen über Deutsch lands Politik seit 1866 ausgeschüttet hat, eine Periode, die begann mit einem bedauerlichen Bürgerkriege, der zur Lösung eines verschürzten gordischen Kuotens unabweisbar und unent behrlich war, der überstanden wurde, und zwar ohne die Nachwehen, die man davon zu be fürchten hatte .... Das schwebte mir als »Völkersrühling« vor, daß wir daraus die alten deutschen Grenzländer wieder gewannen, die nationale Einheit des Reiches begründeten, einen deutschen Reichstag um uns versammelt sahen, den deutschen Kaiser wieder erstehen sahen, das alles schwebte mir als »Völker frühling« vor... . Dieser Völkersrühling hielt nur wenig Jahre nach den großen Siegen vor. .... Dann kam, was ich unter dem Begriff »Loki« verstand. Der alte deutsche Erbfeind des Parteihaders, der in dynastischen und in konfessionellen Stammesverschiedenheiten und in den Fraktionskämpfen seine Nahrung findet, der übertrug sich auf unser öffentliches Leben, aus unsere Parlamente, und wir sind ange kommen in einem Zustand unseres öffentlichen Lebens, wo die Regierungen zwar treu zu- sämmenhalten, im deutschen Reichstage aber der Hort der Einheit, den ich darin gesucht und gehofft hatte, nicht zu finden ist, sondern der Parteigeist überwuchert uns. Der Parteigeist, wenn der mit seiner Lokistimme dem Urwähler Hödur, der die Tragweite der Dinge nicht be urteilen kann, gebietet, daß er das eigene Vaterland erschlage, der ist es, den ich anklage vor Gott und der Geschichte, wenn das ganze herrliche Werk unserer Nation von 1866 und 1870 wieder in Verfall gerät, nachdem es durch das Schwert geschaffen wurde." (Lebhafter, minutenlang anhaltender Beifall im Hause und aus den Tribünen; vereinzeltes Zischen links.) Sind diese wuchtigen Worte des Reichs kanzlers nicht eine neue Bestätigung dessen, was Felix Dahn in der Einleitung zu „Walhall" so schön sagt: „Das Gewaltigste und das Zarteste, das Heldenhafteste und das Sinnigste, ihren tragi schen Ernst und ihren kindlich heiteren Scherz, die Tiefe ihrer Auffassung von Welt und Schicksal, von Treue und Ehre, von freudigem Opfermut sür Volk und Vaterland, ihr ganzes so seines und inniges Naturgcsühl haben unsere Ahnen in ihre Götter und Göttinnen, Elben, Zwerge, Riesen hineingelegt. Weil ja auch die Germanen ihre Götter und Göttinnen nach dem eigenen Bilde geschaffen haben: wie Zeus, Hera, Apollo, Athene hellenische Männer und Frauen, Jünglinge und Jungfrauen, nur ins Große gemalt, idealisiert, eben vergöttlicht sind, so erblicken wir in Odin und Frigg, Bal dur und Freya nur die Ideale unserer Ahnen von Weisheit, Heldentum, Treue, Reinheit, Schönheit und Liebe. Und dies ist die hohe, ehr- surchtwürdige Bedeutung, welche dieser Götter welt auch sür uns verblieben ist: diese Göttcr- welt ist das Spiegelbild der Herrlichkeit unseres eigenen Volkes, wie dies Volk sich darstellte in seiner einfachen, rauhen, aber kraftvollen, reinen Eigenart; in diesem Sinne ist die germanische)Götter- und Helden sage ein unschätzbarer Hort, ein unver- siegender »Jungbrunnen« unseresBolks- tums: das heißt, wer in rechter Gesinnung darin niedertaucht, der wird die Seele verjüngt und gekräftigt daraus emporheben; denn es bleibt dabei, das höchste Gut des Deutschen auf Erden ist: — sein deutsches Volk selbst." Es unterliegt keinem Zweifel, daß die all gemeine Aufmerksamkeit durch die Ausführungen des Reichskanzlers in erhöhtem Maße auf die deutsche Mythologie gelenkt werden wird. Ich erinnere daher den Sortimentsbuch handel daran, daß Dahns „Walhall" ein Kompendium der germanischen Göt ter- und Heldensage ist. 1884 erschien die 1.—5. Auflage dieses schnell bekannt gewordenen Werkes, das augen blicklich nahezu vergriffen ist und nur fest ge liefert werden kann. Die 6. Auflage, die ich nach Möglichkeit ä cond. liefern werde, erscheint Anfang April. Kreuznach, 14. März 1885. R. Voigtländer. »4202) 8osbsu srsobisu uuck äsbitisrs iob aussoblisOliob: V. kuntolli, viroeloriunl Iiumanab vitae, alias karadolao RDticsiiorum sapieotum. ^.oosäunt ?rol6Zom8LL tritt aä lidrum gr. 8°. XVI—356 8. kisis 1885. kreis 10 ^ orä. mit 25HH. Xur bar. Nailauä, Narr 1885. 0. Hovpli. »4203) In unserem Verlag erschien: Burk, Or., das Sterben in der Sünde. 10 L>.. — Was haben wir an unfern Bekenntniß- schriften? Vortrag. 20 Reiff, Fr., die Arbeit und ihr Segen. 20 Zahn, Prof, vr., die Anbetung Jesu im Zeit alter der Apostel. Vortrag. 20 Bar mit 25H> Rabatt und 13/12. 100 Expl., auch gemischt, mit 50H>. Stuttgart, März 1885. Buchhandlung der Evang. Gesellschaft. »4204) lob äsbitisrs dvll' l80la d'Lttra. (Ksologiselu; Xa-rta clor Insel XIKu.) 1:25000. Unter vässsnsob. Dsitung ä. Rsrin krot. AöllSßslliui, krllsiäsnt ä. R. Oowitato gso- logioo, bsrausgsgsbsn. 1885. 2 Ar. Llatt m. Tsxt. krsis 12 nstto bar. Nailanä, 11. Närr 1885. v. NvspII. II. üoepli) Verlag Lu Uiillrinä. »4205) Losbsn srsobisu ksi mir: Oodex diplomatieus 0av6ns!8. Rä. VI. krsis 30 orä. mit 25YH Rabatt, ^vomit äisses wiobtigs tVerlr vorläuüg be- snäst ist. Dis kortsstruug vsrssuäs iob au äie bisbsrigsu Xbusbmer unverlangt. lob smptebls Ibnen bsi äiessr Oslegsu- bsit äas grolls Ousllenwsrb rur srnsustsn Vsrwsuäuug unä stslls Ibnsn äaru gsru einzelne IILuäe svsnt. aucb äas gaurs XVsrlr in 6 Län. (180 orä.) a. conä. rur Vertagung. Inbalt äsr sinrslnsn Ränäs: Vol. I.: L^nopsis (k. DXXIX). Tabula ebrouo- logioa - äiplomatioa (?. XXXII). Doou- msnti 1—210 von inäios alkabetioo (k. 287). Desoririous äsi priuoipali maoosoritti msm- branaesi (k. 33). Oon 6 tav. oromolit. Vol. II.: lilonitum (k. XIV). Inäios orouo- logioo (k. D). Dooumenti 211—468 s inä. altab. (?. 360). Desoririous äsi mss. (k. 65). Oon 5 tav. oromolit. Vol. III.: Inäios oronol. (k. XV). Doo. 45S— 536, oon inä. altab. (k. 118). Dssor. äsi mss. (k. XI>). Ooä. Dsg. Dongob. (k. 251). Oon 7 tav. oromolit. Vol. IV.: Inäios orooolog. (k.XXXV). Doo. 537 — 707 oon inä. altab. (k. 305). Dssor. äsi mss. (k. 63). Oon 7 tav. litogr. Vol. V.: Inäios oronol. (k. XXX). Doo. 708 —869 s inä. altab. (k. 275). Dssor. äsi mss. (k. X—92). Oon 6 tav. oromolit. Vol. Vl.: Inäios oronol. (k. XXXII). Ooä. av. äixl. (?. 1—305). Dssor. äsi mss. (k. XIV—44). Oon 5 tav. oromolit. lob bitts ru vsrlangsn. Roobaobtungsvoll Nailanä, 12. Narr 1885. v. Ilospll. Ertrag für die Bismarck-Spende! »4206) In unserem Verlage ist soeben erschienen: Aismarck-Lied von Paul Hrysr, componirt von Jos. Giehrl. Mit Klavierbegleitung, in stilvoller Aus stattung. 4". 10 ord., 5 ^ bar. Wir können nur direkt gegen Einsendung des Betrages liefern. München, den 14. März 1885. Knorr L Hirth. 183*
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