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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1869
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1869-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1869
- Sprache
- Deutsch
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Js 25, I. Februar. der Form von Briefen oder Circularen, sowie ferner alle Adressen von Wohnung oder Wohnon. ,,Alles dieses mit Ausnahme der Befreiungen davon, die wir hier folgen lassen. Von der Stempelsteuer sind befreit: I. Alle Druckschriften, bei denen das Papier keine größere Oberfläche hat, als zwei niederländische LH Decimätres. 4. Die Berichte in Briefform, sofern sich auf dem Briefe die Adresse der Person befindet, für welche der Bericht ausdrücklich be stimmt ist. 5. Die Kataloge der Buchhändler, wenn darin ein vorhandener Vorralh von Büchern vermerkt ist, desgleichen solche von Leihbiblio theken; alles nur insoweit, als die vermeldeten Bücher nicht in öffent licher Versteigerung dem Meistbietenden zugeschlagen weiden sollen. 6. Musikalien. 7. Bücher, Prospccte. 8. Zeitschriften, welche Kunst und Wissenschaften betreffen, nur einmal im Monat erscheinen und wenigstens zwei Druckbogen ent halten." Dies sind die aus denr Gesetze von 1843 für uns bemerkens- werthcn Punkte, die wir kennen müssen, bevor wir ein Urtheil aus sprechen können über die Frage: muß die Zcitungsstcmpclsteuer abgcschafft werden oder nicht. Dies Gesetz trat durch die königliche Verfügung vom 13. März 1844 in Kraft. Cin m der Sitzungsperiode der Generalstaatcn von 1850—51 gemachter Versuch einer Revision gelang ebenso wenig, als der von der Negierung in der Sitzung von 1863 — 64 geprüfte Vorschlag der vollständigen Abschaffung. Auch das im Sommer 1868 abgetretene Ministerium van Zuylen hatte eine Revision des Gesetzes von 1843 angekündigt.. Die Julielfrier des Hauses Breitkopf L Härtel. Leipzig, 28. Jan. lieber die gestrige Feier des schon gemel deten einhundertundfünfzigjährigcn Jubiläums der Firma Breit kopf L Härtel entnehmen wir den hiesigen Blättern folgende Mit- theilungcn. Alle Geschäftsräumlichkeiten waren mit Guirlanden rc. festlich geschmückt und dazu auch die Fahnen und Insignien der hiesigen Buch drucker-Genossenschaft, der „Typographia" rc. geschickt verwendet worden. Der erste Saal trug sechs Votivtafeln mit den Namen der sechs Inhaber des Geschäfts, der zweite Saal die cpbeubekränzte Büste Gutenbergs mit der Ueberschnft: 8nlvs! und der Druckersaal eine Verzierung mit dem Buchdrucker- und Stadtwappcn, an der Thüre aber die Worte: „Die Arbeit, die uns freut, heilt ihre Mühe." Andere bezeichnende Inschriften befanden sich in der Schriftgießerei und der Pianofortefabrik. Von besonderem Interesse war die Aus stellung des Typen-Satzcs von drei Landkarten aus den Jahren 1761, 1777 und 1779 nebst dem dazu gehörigen, gut erhaltenen Setzkasten (eine Erfindung Immanuel Breitkopf's). Die Begrüßungsfeierlichkeiten fanden in den Räumen der Buch handlung statt. Dort versammelte sich gegen sHIOUHr das gesammtc Geschäftspersonal. Nachdem der Breitkopf- L Härtel'sche Gesang verein die Motette von M. Hauptmann: „Ehre sei Gott in der Höhe" vorgetragen, hielt Hr. Cassirer Thiele eine tiefempfundene Ansprache an die Hrn. Prinzipale, überreichte sodann nebst einem Festgedichte eine metallene Votivtasel, die auf einer vergoldeten Platte folgende Inschrift hat: „Zum Andenken an den 27. Januar 1719, den Gründungstag eines Geschäfts, welches während hundert und fünfzigjährigen Bestehens in stetem Wachsen und Fortschreiten alle Zweige des Buch- und Musikalienhandels, der Schriftgießerei und Stereotypie, der Lithographie, des Instrumentenbaus ausgenommen und durch nicht ermüdende Erfindsamkeit und Wachsamkeit fortgebildct, mit großartigen Mitteln und Kräften die höchsten Interessen der Wissen schaft und Kunst, des Gewerbebetriebs und Handelsverkehrs in bewußter Einsicht und liberaler Gesinnung unausgesetzt gepflegt und gefördert hat. Den Inhabern und Leitern des Hauses Breit kopf <L Härtel in dankbarer Anhänglichkeit mit treuen Wünschen am 27. Januar 1869 dargebracht von dein Geschäftspersonal des Hauses." Hierauf sprachen die Hrn. Härtel ihren Dank und ihre Freude in liebenswürdiger, erhebender Weise aus und setzten die Versam melten von einer Stiftung in Kenntniß, zu welcher sie sich durch diesen feierlichen Tag veranlaßt sähen. Danach wird von nun an das Haus Breitkopf L Härtel für seine sämmtlichen Angestellten das Schulgeld der schulpflichtigen Kinder derselben übernehmen; bisher war die Zahl dieser Freischüler auf 36 beschränkt, nun aber soll sie auf alle, welche Bürgerschulen besuchen, ausgedehnt werden. In der Thal eine edel- müthige, hochherzige Stiftung! Hr. Stadtältester Härtel wendete sich noch besonders an den Gesangverein des Hauses, welchem er zur Erinnerung an diesen Tag einen silbernen, mit entsprechender In schrift versehenen Pokal widmete. Hierauf folgten die Deputationen der königl. und städtischen Behörden, der Kollegen, Vereine u. s. w. Den Anfang machte Hr. Prof. Weber sc»., als Vertreter der königl. Gesellschaft der Wissen schaften zu Leipzig; sodann erschien Hr. Kreisdirector von Burgs- dorff, um im Aufträge Sr. Maj. des Königs Höchstdcssen Theil- nahme anszusprechen und Hrn. Stadtältcsten Raymund Härtel das Ritterkreuz des Albrechtsordens zu überreichen. Hr. Bürgermeister IN. Koch brachte im Namen der Stadtge- mcinde dem Hause herzliche Glückwünsche dar und dankte noch ins besondere dem Hrn. Stadtältestcn Härtel für seine treuen Dienste in der Verwaltung der Stadt. Namens der Buchdrucker-Genossenschaft erschienen die Hrn. Engelhardt, Bar, Ackcrmann-Teubncr, IN. Ed. Brockhaus und Lciner und überreichten den Jubilaren als eine Ehren gabe zwei große, prachtvolle Vasen von Meißner Porzellan, deren Postament auf metallener Platte die Widmungsschrift trägt. Der Sprecher der Deputation, Hr. Engelhardt, hob mit Recht hervor, daß gerade die Buchdrucker diesen Tag mitzufeiern hätten, da der Anfang und Stamm des Breitkopf L Härtel'schen Geschäftes auf der Buch druckerkunst beruhe und da dasselbe so wesentlich dazu beigetragen habe, den Ruf Leipzigs als einer der Kunst Gutenberg's und dem Dienste der Wissenschaft vorzugsweise gewidmeten Stadt zu begrün den und zu befestigen. Dieser feierlichen Begrüßung folgten die der Deputationen ver schiedener Buchdruckervereinc; des Börsenvereins der Deutschen Buch händler und des Vereins der Leipziger Buchhändler durch Hrn. Franz Wagner, der mit beredten Worten die weit über Leipzig hinausra- gcnbe Bedeutung des Hauses Breitkopf öö Härtel hervorhob; der Buchhändler-Lehranstalt durch deren Director, Hr». IN. Bräutigam; der Handelskammer, des Directoriums der Gewandhaus-Concerte, und des Conservatorinms der Musik, denen sich überdies noch viele Gratulationen seitens Einzelner anschlossen. Ein Dejeuner vereinigte hierauf etwa 150 Gäste, die Familien glieder und näheren Freunde des Hauses und die Spitzen der ver schiedenen Geschäftszweige, bei welcher Gelegenheit außer den beiden Chefs des Hauses die Herren Bürgermeister IN. Koch und IN. Ste phani, Geheimrath IN. v. Wächter, IN. H. Brockhaus, Hofrath G. Frcytag, Kapellmeister Schmidt, Geh. Kirchenrath Haase aus Jena, Adv. Schrey, IN. Paul, Pastor Or. Gräfe u. A. m. in geistvoller Weise sprachen. Für den Abend hatten die Hrn. Härtel das ge stammte .Geschäftspersonal zu einer Festlichkeit in den Räumen des Schiitzenhauses eingeladen. Möge das mit Recht so hoch gefeierte Jubelhaus von Brcitkopf & Härtel, eine der größten Zierden des deutschen Buchhandels und eine Quelle vielfachen Segens für eine große Zahl fleißiger Hände, noch lange fortblühen und gedeihen!
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