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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1932
- Sprache
- Deutsch
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sX: 23, 28. Januar 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Die -«Naturen« in Goethe zu deuten schickt man sich an; Be hörden, Vereine, Schulen, Städte haben ihre Programme auf gestellt. Damit entfällt für den Buchhandel in diesen, Jahr die Aufgabe, die er in Gemeinschaft mit anderen Verbänden zu den vorhergehenden Buchlagen aus sich nahm. Einzuladen zu gemein samen oder besonderen Feiern, die für Dichtung und Buch werben sollen. Nach den Programmen, die weiter unten abgedruckt werden, geht neben dem Suchen nach den »Naturen« Goethes das Be- mühen um die rechte Nachfolge einher. Die Originalschriften Goethes in unübersehbaren Ausgaben, die vielen Werke älteren und neuesten Datums über ihn sollen hierbei helfen. Der Buch handel hält sie bereit, stellt sie aus, trägt sie hin, wo immer die Bereitschaft für Goethe vorausgesetzt wird. Der direkte Weg zu ihm aber ist nicht leicht. Er selbst stieg in Erkenntnis und Leistung mit Hilfe der anderen, in Anlehnung an die reiche Geisteswelt der Vorfahren und Zeitgenossen. Er las täglich und war nicht müde im Aufnehmen. Ist dies nicht rechte Nachfolge, lesen und immer Widder lesen und vergleichen und denkend handeln? Darum dürfen diese Goethetage und -Wochen, die einzelnen Feiern nicht vorübergehen, ohne daß auf das große deutsche Schrifttum mit Nachdruck hingewiesen wird, das heute jedem, ja jedem, dem Reichen und dem Erwerbslosen, zugänglich ist. Wer eine Bücherei selbst nicht znsamuienstelleu kann, der kann die be reits bestehenden benutzen. Und wer der Dichtkunst Stimme nicht vernimmt, Ist ein Barbar, er sei auch, wer er sei. Es ist vorgeschlagen worden, diese Worte aus Tasso für die Herstellung eines Schriftplakates zu benutzen, das den Mitgliedern des Börsenvereins zur Verfügung stehen soll. Ehe die Notverordnung dem deutschen Verlags- und Sor timentsbuchhandel Lasten auferlegte, wurde auch bei uns an dem Plan gearbeitet, durch besondere Maßnahmen und Opfer während der Zeit vom 16. bis 22. März für das deutsche Buch zu werben. Der Plan muß für spätere Jahre zurückgestellt werden. Auch die Autorenverbänds sehen in dem Hinweis auf das Schrifttum eine nicht zu umgehende Aufgabe für alle am Buch Interessierten. Die deutschen Schriftsteller werden daher in die sem Jahre sich wieder bereithalten, um durch Vorträge und Vor lesungen den Kontakt mit den Lesern zu vertiefen. Über Einzel heiten der geplanten Bortragsvermittlung werden wir noch berichten. Den Buchhändlern entsteht die Aufgabe, in den Ortsausschüssen, die in Anlehnung au die zu den bisherigen Buchtagen geschaffenen sich wieder bilden, für die Vorträge der deutschen Autoren einzutreten, oder sie selbst zu veranstalten. Wie in den vergangenen Jahren hält die Geschäftsstelle des Börsenvereins Artikel bereit, die zum Abdruck kostenlos zur Verfügung stehen. Die Titel der Artikel werden in den nächsten Nummern des Börsenblattes veröffentlicht. Wir bitten, der Werbestelle alle Programme mitzuteilen. Bis jetzt sind folgende Pläne bekannt: Leipzig: Gedenkfeier zum Todestage. Universität Leipzig und Rat der Stadt Leipzig werden am Sonntag, dem Lv. März jalso 2 Tage vor dem Todes tage) tm Neuen Theater eine gemeinsame Gedenkfeier veran stalten. Im Mittelpunkt werden die Festrede von Pros. vr. Kars s und die Überreichung der Goethe-Plakette stehen. Bei der Feier wer den Pauliner-Chor und Stadt- und Gewandhaus-Orchester Mit wirken. Theater und Konzerte. Unmittelbar vor und während der Todes-Gedenkwoche: 1. G o e t h e-S h a k c s p e a r e-C a l d e r o n-W o ch e im Alte» Theater. Zur Aufführung gelangen: Faust, I. Teil Wieder holt), Der Schulze von Zalamea, »Was ihr wollt- <mit einem Vorsprnch von Goethe), Clavigo, Sommernachtstraum, Torquato Tasso lKestvorstellung am LL. März). Diese Spielsolge wird in der Woche von: 1.—8. Mai (erste Woche des Sommer-Semesters) wiederholt werden. 66 2. Deutsche Meistcropern aus der Goethe-Zeit im Neuen Theater. Zur Ausführung werden gelangen: Jphi genie auf Tauris (Gluck) — Entführung aus dem Serail (Mo zart) — Figaros Hochzeit (Mozart) — Don Fuan (Mozart) - 6osi kau tutto (Mozart) — Die Zanberflötc (Mozart) — Kide lio (Beethoven) — Der Freischütz (Weber). 3. Go e t h e - V o r st e l lu n gc n i m S ch a „ s p i e l h a u s. Zur Aufführung werden gelangen: Egmont (mit Albert Bassermann als Gast), Die Mitschuldigen und Der Bllrgergeneral. 1. Im Gewandhaus wird die Gewandhaus-Konzertdirektion einen Liederabend Maria Müller »Dem Andenken Goethes« vcr anstalten. Ebenso wird im Gewandhaus ein Runds,inkkonzert des Mitteldeutschen Rundfunks mit dem Stadt- und Gewand Haus-Orchester unter Leitung Bruno Walters am LL. März statt finden. A US stellunge n. 1. »Goethe-Sammlung des Leipziger Verlegers S a l o m o n H i rz e l (1804 — 77)«, veranstaltet von der Uni versitäts-Bibliothek Leipzig. Vom 13. März <11 Uhr) bis Mitte September. Salomon Hirzels Goethe-Sammlung ist das bauernde Denkmal seiner tiesen Verehrung für Goethes überragende Per sönlichkeit und seines erfolgreichen Strebens, Goethes Werk so vollständig als möglich zu besitzen. Der köstliche Reichtum der Sammlung regte Hirzel und die »stille Gemeinde« seiner Freunde zu fruchtbarem Gedankenaustausch an, aus dem das weite Reich wissenschaftlicher Beschäftigung mit Goethe erstand. L. »Goethe im Bild und seine Zeit im Buch« (Bild nisse und Drucke aus eigenem Besitz), veranstaltet von der Stadtbibliothek Leipzig, vom 1ö. März (17 Uhr) bis Mitte Sep tember. Die Ausstellung wird — im Milieu der Goethezeit — in ihrem Hauptteil die kulturelle Umwelt Goethes im Spiegel des Buches darstellen und in knapper Form einen Überblick zu geben versuchen über die literarische und buchkünstlerische Situation (insbesondere im Hinblick auf die Illustration) der Goethe-Zeit; gewissermaßen als Umrahmung werden die wesentlichsten Goethe- Bildnisse aus der in der Stadtbibliothek besindlichen Zarncke- Sammlung (hauptsächlich Stiche und Büsten) zur Geschichte des zeitgenössischen Goethebildes gezeigt werden. 3. »Leipziger Kunst und Künstler im Zeitalter Goethes«, veranstaltet vom Museum der bildenden Künste und Leipziger Kunstverein vom 18. März abends bis Anfang Mai. Anknllpfeub an Adam Oeser (Leipziger Kunstakademie) und dessen Schlilerkreis soll die künstlerische Betätigung in Leipzig um 1860, die für die gesamte deutsche Kunst dieser Zeit von besonderer Bedeutung war, in einem anschaulichen und umsasscn- dcn Bild wiebergegeben werden. Dabei sollen nicht nur Ge mälde, Zeichnungen und Graphik, sondern auch Architektur und Kunstgewerbe einbezogen werden, überall soll die Aus stellung die zu jener Zeit hervortretendcn allgemeinen schöpse rischen Kräfte zur Darstellung bringen. 4. »Goethe - Erinnerungen in Alt - Leipziger Fa milien«, veranstaltet vom Stadtgeschichtlichen Museum vom 18. März <1L Uhr 3l>> bis Mitte September. Goethe hat bis zu seinem Tode zu vielen Leipziger Familien persönliche oder ge schäftliche Beziehungen gehabt, wie er denn auch bis zum Jahre 1813 häufiger zu kurzen Besuchen nach Leidig kam. Die Ausstel lungsgruppe des Museums wird versuchen, zum ersten Mal« die Dokumente zu vereinigen, die darüber in Leipziger Familien noch vorhanden sind. 5. »Goethe und die graphischen Künste», veranstaltet vom Deutschen Buchgewerbeverein (bearbeitet vom Deutschen Museum für Buch und Schrift). Eröffnung etwa Mitte Rai, Dauer dis Mitte September. In der Deutschen Bücherei. Die Ausstellung wird Goethes Verhältnis zur Zeichnung, zum Holzschnitt, zun, Kupferstich, zur Lithographie und zum Buchdruck verführen und graphische Verfahren der Gegen wart im Dienste von Goethes Werken zeigen. Ein unter dem gleichen Titel herauskominendes Sonderheft der Zeitschrift Vortragsreihen. Die Universität plant in der Todes-Gedenkwoche öffent liche Goethe-Vorträge, die im besonderen aus die Vorstellungen der Theater Bezug haben sollen. Die Universität wird serner in der ersten Woche des Sommer-Semesters einen Goethe-Bor- trags-Zyklus von allgemeinerem Interesse für Studentenschaft und Öffentlichkeit veranstalten. Auch die Volksbildungsorganisationen werden zum Geden ken Goethes Vorträge in ihrem Arbeitsprogramm vorsehen.
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