Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1856
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18560709
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185607097
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18560709
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1856
- Monat1856-07
- Tag1856-07-09
- Monat1856-07
- Jahr1856
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I. (8. Ditimitz Sorl.-Bucph. in Köln. 4851. Entbittern, das vollständige, u. Bleichen jeder Art Bierhefe. Von e. prakt. Bierbrauer. 8. In Comm. Verklebt. * 2,^ Tendier H Co. in Wien. 4352. Aurora-Album. Dichtungen, Bilder u. Lieder, gr. 4. Geh. *3^^; Geb. * 4^ Tendier de <?o. in Wie» ferner: 4353. Lenkert, I., ?anorsn>n Nu 8emmering. Oecrit. psr ld. 0. VVeist- mann, et tralluit eie I'^IIemnnä psr K. pellickst. gu. lmp.-IHI. In 8.-6arton. * Werner in Leipzig. 4354. Anweisung den Cigarrenspitzen u. Pfeifenkbpfen v. Meerschaum durch Rauchen c. schöne Färbung beizubringen. 16. In Comm. Ver klebt. ^ ^ Nichtamtlicher Thcil Driendl's lithographischer Oelfarbendruck. Aus München, 19. Jun., schreibt man der Allg. Ztg.: In neuerer Zeit sind hier mehrfach Versuche gemacht worden, welche dahin abzielten, die Kunst der Lithographie für die Verluste, die sie durch Photographie und Chemitypie, durch den in den verschieden artigsten Manieren so sehr vervollkommneten Holzschnitt wie durch den wieder in größere Aufnahme gekommenen Kupferstich erlitten, dadurch gewissermaßen zu entschädigen, daß man sie, mit Benützung der von der gesteigerten Technik und Mechanik dargebotenen Hülfs- mittel, für neue künstlerische und kunstindustrielle Zwecke in Anwen dung zu bringen suchte, die außer dem bisherigen Kreise ihres Wir kens lagen; und fast scheint es, daß von der Stadt aus, die sich rühmen darf, die Geburts- und Pflanzstätte der Lithographie zu sein, auch deren weitere technische Ausbildung für praktische Verwendun gen ausgehen solle. Zu diesen Versuchen gehört es, wenn der aus Schwaben stammende Glasmaler Ed. Rederer den lithographischen Druck auf die Herstellung farbig gemusterter Fenstertafcln ausge dehnt und hier eine auf diese Technik concessionirte Glasmalereian stalt gegründet hat, die in solcher Art Ausführungen bereits recht Vorzügliches leistet. Bei weitem wichtiger sind indeß die Fortschritte des lithographischen Oelfarbendruckes, die wir dem durch Geschicklich keit, ausdauernde Thätigkeit und umsichtige Geschäftsgewandtheit gleich ausgezeichneten Lithographen Thomas Driendl verdanken. In seiner großartig und schön eingerichteten Kunstanstalt sehen wir seit einigen Tagen die lebensgroßen Bildnisse Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin von Oesterreich in ganzer Figur und im Krönungsornat ausgestellt, die, mittelst lithographischer Platten durch mechanischen Buntdruck in Oel auf Leinwand ausgeführt, an Größe wie auch an Schönheit alles übertreffen, was in dieser Art bis jetzt hier wie anderwärts zu unserer Kenntniß gekommen ist. Selbst die geschicktesten und erfahrensten hiesigen Lithographen hatten an dem Gelingen des kühnen, nun aber mit dem besten Erfolge gekrönten Versuchs gezweifelt, Oelbilder von verhältnißmäßig so kolossalen Di mensionen durch lithographischen Farbendruck hervorzubringen, da hierzu Steine von sieben Schuh zwei Zoll Länge und vier Schuh zwei Zoll Breite erforderlich waren- Bedenkt man, daß zur Her stellung eines einzigen dieser Bilder außer der Ociginalplatte, welche die lithographische Zeichnung enthält, noch sieben Farbenplatten ge hören, und daß, jede dieser riesigen Platten mehr als zweiundzwan zig Eeniner Gewicht hat, so leuchtet ein, daß es nur durch den Hin zutritt vollendeter Mechanik ermöglicht werden konnte, diese unbe- hülflichen und schweren Massen behufs des Drucks in eine gleich mäßig sichere und leichte Bewegung zu bringen. Die hierzu nöthi- gen Maschinen sind nach Driendls Angaben ebenso einfach als zweck mäßig construirt, und lassen in Bezug auf ihre Handhabung und Leistung nichts zu wünschen übrig. Durch nicht minder sinnreiche mechanische Vorrichtungen hat Hr. Driendl auch den Schwierigkei ten zu begegnen gewußt, die sich ergeben, wenn auf so kolossale und unhandsame Steinplatten die Zeichnung aufgetragen werden soll. Das künstlerische Verfahren hierbei ist ein sehr complicirtes, da je nach der Natur des zu erreichenden Effects bald chemische Tusche, bald lithographische Kreide, zum Theil, namentlich bei Schmuckge genständen, in Verbindung mit der Schabmanier anzuwenden ist. Die Mischung und Auftragung der Farben auf den Farbenplatten ist aber so wenig das Product eines bloß handwerklichen Mechanis mus, daß vielmehr hierzu nicht nur eine genaue Kenntniß der Ge setze und Wirkungen der Malerei mit entgegengesetzten, deckenden und lasirenden Farben, sondern auch eine sehr kunstgeübte und kunst verständige Hand gehört, ein Umstand, worin zugleich die Möglich keit und Bürgschaft einer fortschreitenden Vervollkommnung dieser Vervielfälligungsmelhode beruht. Hauptsächlich jedoch sind eS zwei Forderungen, die bei der Würdigung solcher halb durch mechanische Kräfte hervorgcbrachten Oelbilder in Betracht zu kommen haben: einmal, daß das vollendete Bild so wenig als möglich von der zu Grunde liegenden lithographischen Zeichnung durchblicken lasse, mit andern Worten, daß das Oelbild vollkommen als ein solches er scheine; und sodann, daß die Gesammtwirkung der Farben, der Schatten und Lichter eine harmonische sei. In beiderlei Hinsicht sehen wir hier Befriedigendes geleistet. Beide Bilder, zumal das der Kaiserin, sind von schöner harmonischer Wirkung, und die nöthige Deckung der lithographischen Zeichnung durch entsprechende Model- lirung mittelst kräftiger, transparenter Farben ist bei beiden auf eine schon sehr glückliche Weise erreicht; und wenn es noch erst, was nicht ausbleiben kann, gelingt den hellbläulichen Partien eine größere Jntensivität des Localtons und der Carnation mehr natürliche Frische zu geben, dann wird selbst eine eigensinnige Kritik den überraschenden Resultaten, die hier geboten sind, ihre Anerkennung nicht versagen können. Wie wir vernehmen, wird Hr. Driendl die beiden kaiser lichen Bildnisse demnächst selbst nach Wien überbringcn, wo sie sich ohne Zweifel derselben beifälligen Theilnahme zu erfreuen haben werden wie gegenwärtig hier- Bitte um Belehrung. Die Verträge mehrerer deutscher Regierungen mit England und Frankreich müssen den deutschen Verlegern unberechenbar großen Schaden bringen, weil sic das Recht des geistigen Eigenkhums aucb auf Uebersehungen auSdchnen, was dem Geiste der deutschen Gcsetz- I gebung entgegen ist, welche nur mechanische Vervielfältigung ver bietet, was doch Uebersehungen, besonders wenn sie mehr oder weni ger frei bearbeitet werden, gewiß nicht sind. Offenbar ist bei einem solchen Vertrag der französische und englische Buchhandel dem deut schen gegenüber besonders auch deshalb in einem unvcrhällnißmäßig großen Vortheile, weil die Zahl der in's Deutsche übersetzten Bücher die aus dieser Sprache in's Engl. od. Französ. übersetzten sehr bedeu tend übersteigt; dazu kommt noch, daß der Eingangszoll deutscher Literatur nach Frankreich circa zehnfach stärker ist, als umgekehrt, ge gen welche Unbilligkeit sich zwar im neuesten Vertrag zwischen Sach sen und Frankreich andere Bestimmungen finden. Diese Verträge und Gesetze entbehren überdies hie und da gänz lich einer faßlichen Deutlichkeit und bündig-klaren Fassung; sie wer fen Büchernachdruck, Uebersetzungsverbot, dramatischen, bildlichen Mißbrauch bunt untereinander, und enthalten einen solchen Wort-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder