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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1849
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1849
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- Deutsch
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1180 Schulden missen,und esblieben ihnen dannso und so viel Prozente reiner Gewinn. Und dieser Gewinn war gerade ausreichend, um als mäßiger Privatmann leben, eine Familie ernähren und allenfalls einen, in obiger Prozentberechnung nicht liegenden, außerordentlichen Verlust er tragen zu können. Jetzt aber ist das Verhältniß ein ganz anderes. Der Nettoartikel sind fast so viele als der ordinairen'; die Concurrenz mehrt sich von Tage zu Tage und erfordert Opfer; die Spesen sind stärker wie je, und Alles ist im Verhältniß zu früherer Zeit theurec. Dennoch aber geben die Buchhändler 10, 12'^, ISA, 20, ja wohl 25 A> Rabatt an Privatleute. Insofern nun der Umsatz nicht in dem Grade wächst, wie die Prozente des Gewinnes weniger geworden sind, so läßt sich recht gut erklären, daß der kleinste unerwartete Verlust einen Sturz hecbei- fühcen muß, wenn überhaupt dieRede davon sein kann, bei den wenigen Prozenten als Geschäftsmann bestehen zu können. Es würde mithin klüger und vernünftiger gehandelt sein, alte gute Einrichtungen aufrecht zu erhalten, als an denselben zwecklos hecumzurütteln, und mit allen Kräften dahin zu arbeiten, daß das Na- battgeben an Privatleute aufhöre. Die Kraft und die Mittel, diesen Zweck zu erreichen, sind, unserer Ansicht nach, beim Börsenverein vorhanden. N.G. Anmerkung. Den vorstehenden Artikel, im Organ des Deutschen Bu chh a nd c l s erschienen , geben wir hier wieder, der vielen Wahrheiten wegen, die er enthält, und wünschten nur, daß eine Fortsetzung dieses The mas auch die Gründe eben so klar aufzählte, die Verleger ihrem Unter gänge entgegen führen. Die Rcdaction. Die freie Presse in Wien. Das k. k. Militaircommando in Wien hat den Buchhändlern die strenge Weisung ertheilt (viäealur der amtliche Theil dieser Nummer) kein Manuskript zum Druck zu bringen, welches nicht früher der Be hörde zur Einsicht vorgelegt worden ist. Die Ost-Deutsche Post sagt ganz treffend über diesen Punkt: „Wenn wir dasjenige Maß, auf welches wir heute reducirt sind, mit dem vergleichen, was der Presse im vorigen Jahr, in den ersten Monaten des Ausnahmzustandes zu sagen erlaubt war, so beschleichen uns die ernstlichsten Sorgen um die Freiheit der Presse in Oesterreich." Was sagt denn die Constitution vom 4. März d. I hierüber? und wie stimmt dies mit den Grund rechten der österreichischen Gesammtmonarchie zusammen, deren § 5 lautet: „Jedermann hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck oder bildliche Darstellung seine Meinung frei zu äußern. Die Presse darf nicht unter Censur gestellt werden. Gegen den Mißbrauch der Presse wird ein Repressivgesetz erlassen."? Eine Erörterung dieser Frage vom juridischen, staatsrechtlichen und politischen Standpunkte aus, würde uns im Interesse der Sache selbst wie des Gesammtbuch- handels, sehr erwünscht sein. Eine Frage. Die Herren Raabe L Comp, in Cassel haben vor einiger Zeit ein sogenanntes republikanisches Liederbuch edirt, in welchem nicht we niger als die Hälfte der von mir debitirten Freiligrath'schen politischen Gedichte nachgedruckt worden sind. Diese Herren versuchen den Com- munismus praktisch in den Buchhandel einzuführen u. betrachten den selben wahrscheinlich für eine Errungenschaft des Jahres 1848. Auf meine Reklamation wurde das Liederbuch, wegen Nachdruck, in Leipzig verboten. Ich halte es für meine Pflicht, diesen Fall im Interesse der Herren College» zu publicicen, der möglicherweise einen Beitrag zu der Frage liefern dürfte: wie weit die Plünderung des Eigenthums behufs Zusammenstoppelung von Anthologien rc. gehen darf. — Schaub 'scbe Buchhdlg. in Düsseldorf. Ehrenbezeugungen. Herrn Hartmann, Commis in der Brockhaus'schen Buchhand lung, u. Hauptmann der18.(Buchhandlungs-Commis-)Compagnie der ^ 97 Leipziger Eommunalgarde, wurde von dem Könige von Sachsen das Kleinkreuz des königl. Civil-Verdienst-Ordens verliehen, für sein und seiner Compagnie wackeres Verhalten während der Maitage, welch' Letzterer Hiermitzugleich die Anerkennung ausgesprochen ist. Ferner wur den wegen ihrer aufopfernden Hingebung und Pflichterfüllung zu der- selbenZeit, öffentlich belobt: die BuchhändlerHerrenEd.Krehsch- mar, Hauptmann der 19. Compagnie, und Gustav Mayer, Gardist der 8. Compagnie. MiSccllen. Literarische Spitzbüberei in Amerika. So nennt die eigene „later-ir^ VVorlä" in Neuyork, was freilich nicht anders ge nannt werden kann. Es heißt: „Wieder fängt die Verlagsccchtsfrage an in der Presse aufzutauchen. Das ist keine abgekartete Sache, son dern die natürliche Folge der sich immer fühlbarer machenden Ucbel des gegenwärtigen Systems. Wer jetzt ein dem englischen Original hier nachgedrucktes Buch kauft, kann sich nicht im geringsten darauf ver lassen, daß es vollständig ist, oder daß statt des Wesentlichen Das darin fehlt, es nicht Etwas enthält, das nicht hinein gehört. Unaufhörlich werden ganze Serien unvollständiger Bücher sabricirt und verkauft, und das kaufende Publicum kommt dadurch in beträchtlichen Verlust. Im Durchschnitt ist Solches mit den meisten illustrirten Werken der Fall. Die Stiche, oft ein unentbehrlicher Theil des Textes, fehlen entweder ganz oder sind so elende Copien, daß sie den Originalen kaum ähnlich sehen. Dann vergreift sich auch gewiß kein amerikanischer Buchhändler an einer neuen, veränderten oder verbesserten englischen Ausgabe. Er bleibt bei seinen Stereotypplatten, wie sie stehen, will weder die Mühe noch die Kosten haben, sie abändern zu lassen. Des halb sind hier Bücher in Umlauf und Gebrauch, welche von den gegenwärtigen ächten Ausgaben wesentlich abweichen. Alledem und viel Schlimmerem kann nur dadurch vorgebeugt werden, wenn Autor und Publicum in das richtige Verhältniß zu einander treten. Hoffen wir, daß die Bewegung in der Presse fortdauere und der nächste Con- greß das Ordnen dieser Angelegenheit in die Hand nehme" — auf Deutsch: die amerikanischen Buchhändler zwinge, ihr Spitzbubenhand werk aufzugeben. Es dürfte aber seine Schwierigkeiten haben, wider diesen amerikanischen Strom zu schwimmen. Der Büchermangel in Griechenland. Schon vor eini gen Jahren klagte ein patriotischer Grieche in einem öffentlichen Blatte seines Vaterlandes, daß der Mangel an Büchern in der National bibliothek mit jedem Tage fühlbarer werde, theils für die Lernenden, theils für die Lehrer. „Unzählige Bücher", klagte der Grieche, „von denen die öffentlichen und Privatsammlungen Europas mehrere Exem plare zu gleicher Zeit besitzen, fehlen der griechischen Nationalbibliothek; und doch hat Griechenland gegeben und gibt noch tagtäglichen Stoff und Nahrung zur Vermehrung der Bibliotheken Europa's. War es nicht eine Pflicht der Dankbarkeit für die Herausgeber griechischer Schriften und solcher Werke, die über Griechenland handeln, wenig stens Ein Exemplar davon der bedürftigen Nativnalbibliolhek von Griechenland darzubieten" u. s. w. Die Klage jenes Griechen ist nicht ungerecht. Und wenn auch in den letzten Jahren Manches von Re gierungen und von Einzelnen, namentlich auch von deutschen Buch handlungen, geschehen ist, um jenem Büchermangel in Griechenland abzuhelfen, so ist Das doch immer nur wenig, und sind es doch nur Anfänge zur Beseitigung des in Griechenland vorhandenen Bedürf nisses und zur Befriedigung des in dem griechischen Volke herrschenden wissenschaftlichen Eifers. Der wahre Sachverhalt mit der ungarischen Uebersetzung von A. deGerando's Werk „lieber den öffentlichen Geist in Ungarn", deren wir schon in Nr. 93 erwähnt haben, ist folgendermaßen: Dieselbe
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