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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1849
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1849
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- Deutsch
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1126 Haltnisse des Herrn keiner durchaus gar nicht, weiß nur, daß er gleichzeitig Besitzer einer umfangreichen Buchdruckerei ist, die, wie alle Buchdruckereien, fast meisteniheils auf jährlichen Credit basirt ist, glaube daher, daß es für Herrn keiner eben ein nicht zu großes Opfer ist, wenn er seinen Collegen den nicht unerheblichen Vortheil eines jährlichen Crcdits für dieselben bei diesem neuen Unternehmen genießen läßt, während eine gleiche Crcditfrist Herrn Naumburg schwer fallen möchte. Die Ermäßigung des Jnsertionspreiscs anlangend, so ist cs auf die Länge der Zeit für denjenigen, der nur in dem Central-Wahlzettel inseriren läßt, ein nicht kleiner Nutzen, wenn er an jeder Zeile 2 Pf. erspart. Das Inserat braucht nur 12 Zeilen zu enthalten, so sind schon 2^ N-f. erspart, und derjenige Geschäftsmann, der in seinem Geschäft nicht jegliche Ersparniß vorwalten läßt, ist, wie allbekannt, kein guter Geschäftsmann, denn er verschwendet. Ich bin nun fest überzeugt, daß Herr keiner bei 8 Pf. Jnscr- tionsgebührcn immer noch besser fährt, als Herr Naumburg mit sei nen 10 Pf., weil Herr keiner vermöge seiner eigenen Buchdruckerci den Ccnlral-Wahlzettcl jedenfalls nicht als eine Buchhändler-Specu- lation, sondern als eine Buchdruckerei-Arbcit betrachtet. — Sollten die Herren Verleger den Central-Wahlzettel nach Verlauf einiger Zeit nicht genügend unterstützen, so besitzt Herr keiner jedenfalls so viel kaufmännische Einsicht, daß er dieses Unternehmen wieder fallen läßt. Jede Concurrenz ist jedoch gut und in diesem Falle um so er freulicher, weil der irrige Glaube an ein „Monopol" und die hier durch für alle Verleger entstandenen anmaaßcndcn Zumuthungen, ge schwächt wurde und der Vorthcil bei Benutzung des Leincrschcn Cen- tral-Wahlzettels für Jeden evident ist, der sehen will! Wir können cs Herrn keiner nur Dank wissen, daß er den Muth gehabt hat, den vielfachen Wünschen einiger Freunde nachzukommen und den Central- Wahlzettel ins Leben zu rufen. Ich bcschcidc mich ebenfalls gern, wie es Herr Emil Bänsch in Magdeburg gethan hat, wenn dieser oder jener meiner Herren College« die bercgte Sache von einem andern, dem „Central-Wahlzettel" un günstiger« Gesichtspunkte auffaßt und überzeugend darstellt, und mit triftiger« Gründen nachweist, als es Herr Emil Bänsch in Mag deburg dargethan hat, daß der Central-Wahlzettel nicht wesentlichere Vorthcile als der Allgemeine Wahlzettcl von Herrn Naumburg dar bietet, und werde dann erst ebenfalls dem letzteren den Vorzug geben. Bis dahin werde ich aber den Central-Wahlzettel benutzen. Ein Verleger im Namen viclerseiner Collegen. Manches anschciiicud Unangenehme hat auch eine gute Seite. Die Regierungs-Concessionen haben in Preußen ausgehört- Es ist dieses eine Errungenschaft, die anscheinend dem Buchhandel Schaden zufügcn kann, die aber in der That nicht so schädlich ist, als sie von vorn herein aussieht. Wurde doch, bei einiger Beharrlichkeit der Petitionaire, auf die Dauer selten eine Concession geweigert und haben sich zu jeder Zeit Menschen gefunden, welche die Antragsteller mit unverantwortlichen Attesten unterstützten. — So ist cs denn gekommen, daß in den letzten Jahren die Concession an Barbiere, Buchbinder und solche Leute verliehen wurde, welche nicht die entfernteste Idee vom Buchhandel hatten. Eine der letzten Concessionen dieser Art erhielt der Buchbinder Ruegenberg in Olpe, der denn auch kurze Zeit, nachdem ec den Buchhändler-Titel er halten, nicht unterließ, in öffentlichen Blattern zu wiederholten Malen Folgendes bekannt zu machen: Hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß wir in Zah- resrechnung von Büchern zehn Prozent Rabatt bewilligen. Auch erlauben noch zu bemerken, daß sämmtliche Literatur- und 94 Kunstsachcn, wenn auch von andern Handlungen angczeigt, bei uns vorräthig sind, oder schnell besorgt werden. Ruegenberg'sche Buchhandlung. Herr Ruegenberg hat einen früheren Aufsatz in diesem Blatte, in welchem ein mit der Sache Vertrauter das Ungeeignete einer sol chen Annonce hervorhob, mit einer wohl spaßhaft sein sollenden Ant wort beehrt und darin zu seiner Rechtfertigung gesagt, cs hätten schon vor ihm, ältere Handlungen in Olpe Rabatt gegeben. — Wenn über haupt bei Herrn R. von Logik die Rede sein kann, so muß man diese hier bewundern. In der That eine schöne Folgerung! — Ich habe nicht nöthig, mich im Buchh.-Börsenblatte weiter aus- zusprcchcn, jeder Buchhändler wird wissen, was er zu thun hat. Nochmals dem Herrn I. ans T. wegen Rcichcnbach'S VolkS- Naturgcschichtc! Auf Ihre sein sollende Berichtigung im Bbrscnblattc Nr. 92. erkläre ich hiermit nochmals : Daß ich Pränumerationen auf die letzte Lieferung dieses Werkes nur bei solchen Exemplaren allerdings erheben ließ, welche die Colporteure absctztcn — eine Maßregel, welche heut zu Tage sehr allgemein geworden ist. Diese Exemplare sollten ursprünglich durch meine Sorti mentshandlung direct besorgt werden, wurden aber dann bei zu entfernten Orlen an die dasigcn Buchhandlungen übergeben. — Keine Buchhandlung aber wird mir Nachweisen können, daß ich beim gewöhnlichen Vertriebe je einmal eine bergt. Pränumeration entnom men hätte! — Es bleibt daher bei meiner wahrheitsgetreuen ersten Er klärung. — Sollte übrigens der jetzige Besitzer dieses Werkes, Herr Professor Jordan (Slawische Buchhandlung), nicht binnen Kurzem die Schluß- Hefte liefern, so werde ich sie dann für meine Rechnung drucken und an die Abnehmer liefern, um damit vor jedem Angriff mich zu wahren. Weshalb Herr I. aus T. aber anonpm auftrin, ist mir unbegreiflich; wer mit rechtlichem Bewußtsein Jemandes Sünden aufdcckl, kann dies meines Erachtens auch offen thun. Gustav Pönicke in Leipzig. Frage. Weichelt in Nienburg war im Besitz eines für dortige Gegend unverhältnißmäßig großen Sortimcnts-LagcrS, besonders aus dem Verlage derjenigen Verleger, welche demselben Credit und wieder holt Credit gewährten. Zu Gunsten des Gläubigers ist dieses nicht veräußert; vielleicht ist Herr Ehlermann in Hannover und Nienburg so gefällig, hierüber Aufschluß zu geben, wie auch darüber, ob Weichelt noch Concession zum Buchhandel in Nienburg besitzt, oder ob desseu Concession auf Herrn Ehlermann überging? AuS Mannheim. Heute (2- Okt.) wurde hier auf Requisition der preußischen Commandantuc „der Pilger durch die Welt pro 1850, Stuttgart bei Hallberger" consiscirt und den hiesigen Buchhändlern eröffnet, von sämmtlichen Volkskalendcrn, die sie erhielten, je 1 Ex. vor dem Debit, an das hie sige Polizciamt auf die Zeit von 4 Stunden cinzusenden. Ebenso erging es der im Frühjahr 1849 hier erschienenen Ueber- setzung der Papon'schen Memoiren der Lola Montez. Sodann wurde verboten Donno, die badische Revolution. Leipzig, Weller. Vivat Censurfreiheit! Misccllen. WashingtonJrving. Nach längerem Schweigen tritt die ser ausgezeichnete amerikanische Schriftsteller jetzt mit mehreren Ar beiten zugleich hervor: es sind dies drei Lebensbeschreibungen, die von Muhammed, von Washington, und von dem Verfasser des „Vicsr ok VVsIceliolä", Oliver Goldsmith. Die beiden Erste-
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