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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1849
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1849-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1849
- Sprache
- Deutsch
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1000 gleichmäßig geholfen sein, mit Ausnahme vielleicht des Hrn. O. keiner der sich indeß gleichfalls mit derZeit in das Unvermeidliche schicken müßte. Daß ich übrigens mein oben stehendes Votum nur »«Ivo meliori abgegeben habe, versteht sich von selber. Ich bescheide mich gern, wenn dieser oder jener meiner geehrten Herren Eollegen die bereqte Sache von einem andern, dem ,,Eentral-Wahlzettel" günstigeren Gesichtspunkte auffaßt und überzeugend darstellt, und werde alsdann mit unter den Ersten sein, die ihm vor dem „Allgem. Wahlzettel" den Vorzug geben. Bis dahin aber werde ich letzterem treu bleiben. Magdeburg, 16. September 1849. Emil Baensch. Miscellcn. Zur Statistik der politischen Wiener-Journale- Bei der durch den neuesten Gang der Ereignisse in Ungarn in nicht allzuferne Aussicht gestellten Aufhebung des über Wien verhängten Be lagerungszustandes und dem alsdann nothwendig daraus erfolgenden totalen geistigen und materiellen Umschwung« der Tagespresse dürfte eine Notiz über den gegenwärtigen Stand derselben,vom letzteren Ge sichtspunkte aus aufgefaßt, für die Charakteristik der Geistesri chtung wärend der Periode des Ausnahmszustandes ziemlich maßgebend sein. Zu diesem Behufs mag hier nur der bedeutenderen gegenwärtig in Wien erscheinenden Journale Erwähung geschehen, wie folgt: Die offizielle Wiener-Zeitung (zu der auch ein Abendblatt ausgege ben wird.) 8,000 Ex. Auflage, Die Presse (ebenfalls mit Abendblatt, Farbe: gemäßigt liberal) 16,000 - - Korrespondent, österreich. (Farbe: ministeriell) 3,000 - - Ostdeutsche Post (zart auftcetende Opposition) 5,000 - - Lloyd (entschieden consecvativ) 3,000 - - Wiener-Volkszeitung (redig. vom Herausge ber des Hans Jörgel (Farbe; die mi nisterielle) 4,000 - - Wenn man nun noch in Erwägung zieht, daß mit Ausnahme des letzt genannten Journals, das fast nur in Wien und dessen nächster Umge bung seine Abonennten zählt, der sechste Theil dieser Blätter über die österreichische Grenze geht, und von dem Rest gewiß im Durchschnitt ein Driltheil in die Provinzen versendet wird, so muß man billigerweise über den homöopatischen Maßstab erstaunen, in welchem die Wiener die Politik genießen. Nach Aufhebung des Belagerungszustandes wird Schuselka in Wien eine politisch-sociale Wochenschrift gründen, die den Titel „Neu-Oesterreich" führen soll. Von dem österreichischen Unterrichts-Minister Graf Leo Thun ist so eben in Prag eine Schrift in böhmischer Sprache erschienen, und davon bereits eine deutsche Uebersetzung unter der Presse, die den Titel führt: „Betrachtungen über die gegenwärtigen Zeitverhältnisse mit besonderer Rücksicht auf Böhmen." Die Ausgabe des Reichsgesetz-Blattes für Oesterreich in zehn Sprachen, welche aus den 1. September anberaumt war, wird kaum noch im Laufe dieses Jahres erfolgen können, da das mit der Ueber setzung beauftragte Eomite, ungeachtet der angestrengtesten Thätigkeit, von der vollständigen Lösung seiner Aufgabe noch ziemlich weit ent fernt ist, und die erste Nummer dieses Blattes nicht früher erscheinen soll, als bis sämmtliche bis jetzt publicirte Gesetze in der Uebertragung vollendet sind. In Wien ist (bei Jasper, Hügel L Manz) von dem Eustosadjunk- ten am k. k. Mineralien-Eabinett und Gemeinderath der Stadt Wien, Karl Ruinier, eine „Uebersicht der Maße, Gewichte und Währungen ^ 85 der vorzüglichsten Staaten und Handelsplätze von Europa, Asien, Afrika und Amerika mit besonderer Berücksichtigung Oesterreichs und Rußlands" — erschienen. „Geschichte des Revolutions-Zeitalters (1789—1848)" ist der Titel eines (bei Friedrich Ehrlich in Prag) lieferungsweise er scheinenden Werkes v. 0r. A. H- Springer, das einen Eyclus von Vor lesungen umfaßt, die an der Universität zu Prag von demselben gehal ten und mit ungetheiltem Beifalle ausgenommen worden sind. — Nicht nur, daß dem Verfasser das Verdienst gebührt, z uerst die Geschichte der Revolulionsidee in ihrer Fortbildung und Verkörperung bis auf unsere Zeit nach allen Richtungen hin umfassend dargestelll zu haben, so sichern außerdem noch die edle, freisinnige Anschauungsweise, in würdevoller Sprache zur Geltung gebracht, und die klare Genauigkeit, mit der jeder Hebel in der politischen Foctschrittsepoche nachgewiesen wird — diesem ausgezeichneten Werke einen bleibenden Platz in der deutschen Geschichtsliteralur. Das ganze Werk wird in 8 Lieferun gen erscheinen, von denen bereits sechs in den Händen des Publi kums sind. Ein merkwürdiger Beitrag zum Studium der französischen Sprache und Sitten des 15. und 16. Jahrhunderts ist so eben in der Beschreibung und Analyse eines Buches erschienen, das selten ist, ja vielleicht einzig und allein nur im Britrischen Museum in London existirt. Diese literar. Euriosität enthält nämlich eine Samm lung von 64 Farcen, die den ersten Anfängen deS französ. Theaters und einer Zeit angehören, wo noch die roheste Frivolität und die scham loseste Nacktheit den Kothurn des Volkslheaters in Frankreich bestieg. In neuester Zeit hat nur der französische Buchhändler Techener, (in seinem äournsl <Iu bibliopkile, 1845. Seite 187.) von der Existenz dieses Buches Erwähnung gelhan. Gedruckt wurde es in den Jahren 1542—1548. Herr Asher in Berlin kaufte vor Jahren diese Selten heit für 60 Pfund Sterling und verkaufte sie später an das Bcittische Museum für 120 Pfund Sterling oder 3000 Franken. Die Be schreibung und Analyse, deren wir im Eingänge dieser Notiz erwähn ten, ist ein Auszug aus diesem Werke, theils in Original-Bruchstücken, theils (der Nuditäten wegen) in ergänzender, erzählender Form. Ein Freund der altfranzösischen Literatur in der Bretagne unternahm auf eigene Kosten die Herausgabe dieses Buches, unter dem Titel: „llosoriplion biblioxrspliiguo et «Vnslxse ä'un livre uniguo <>»i so trouvo s» Illusöo brilannigue par Iriäaoo-bisko-Ikeobromo, Kon- lilliomme breton. 8. Illesdiaovbö, ober LI Lriarbil, Vork-street. 1849." Ursprünglich nicht für den Buchhandel bestimmt, wurden nur 100 Exempl. davon abgezogen, von denen indessen der Zufall einige zwan zig Exemlare in die Hände der Herren Kießling äc Eo. in Brüssel spielte. Oeffentliche Bibliotheken in England und im übri gen Europa. Der Ausschuß des Unterhauses, welcher über die besten Mittel zur Ausdehnung der Einrichtung öffentlicher Bibliotheken zu berathen hat, hat seinen Bericht abgestattet, der ein ziemlich reiches statistisches Material enthält. Nach demselben besitzt Frankreich 107 öffentliche Bibliotheken, Belgien 14, Preußen 44, Oesterreich mit der Lombardei und Venedig 48, Sachsen 6, Bayern 17, Dänemark 5, Tos cana 9. Von einzelnen Städten zählt der Bericht auf: Paris mit 7 öffentlichen Bibliotheken, Brüssel mit 2, Berlin mit 2, Wien mit 3, Mailand mit 2, Dresden mit 4, München mit 2, Kopenhagen mit 3, Florenz mit 6. Die vorzüglichsten Bibliotheken in Großbritanien und Irland sind die, welche von jedem im Inlands neu publizirten Werke ein Exemplar erhalten müssen; dieser waren früher elf, von denen aber jetzt nur noch fünfjenes Recht besitzen, während die übrigen sechs mit einer jähr-
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