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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1849
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1849
- Sprache
- Deutsch
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915 1849.) sein mag, so sind es gewiß nur sehr wenige, und diese werden auch bei dem Sortimenter, der ihnen seit einer Reihe von Jahren als solid bekannt ist, gewiß eine Ausnahme machen, gern Nachsicht üben und ihm Frist geben; der größte Theil der Verleger aber kann dies bestimmt nicht. Er braucht sein Geld zu seiner eigenen Existenz, so wie zur Fortführung seines Geschäfts, da ihm ebenso wie dem Sortimenter der Banquiercredit entweder beschnitten oder ganz entzogen ist. Er rech net mit Gewißheit auf seine Meßeinnahme, die stets hinter seiner be scheidenen Wahrscheinlichkeitsrechnung zurückbleibl, denn der Sorti menter sendet ihm fest verlangte Bücher ««»8 l-iqon zurück, er beglückt ihn mit einer recht anständigen Disponendenliste, er überträgt anstatt i-h, die Hälfte des Saldo's, oder — er zahlt gar nicht; alles Sächelchen, die der gutmüthige Verleger nicht in dem Umfange voraussehen konnte. Wie große Verluste die Verleger nur in den letzten zwei Jahren erlitten haben, können freilich die Sortimenter nicht wissen; aber stau nen würden sie, wenn sie nur bei einzelnen Verlegern die Summen einsehen könnten, welche in Folge der Zeitereignisse noch ausstehen oder schon verloren gegangen sind. Ist es nun dem Verleger zu verargen, wenn er sich bemüht, seine Außenstände einzuziehen? Gebietet es ihm nicht sogar die Pflicht für seine und seiner Familie Erhaltung? Ist es ihm ferner zu verdenken, wenn er endlich nichts mehr in offener Rech nung senden will, wenn nach längerer Frist noch immer keine Zahlung erfolgt? — ganz gewiß nicht! Die Sortimenter aber wollen das nicht ein sehen und schreien darüber; sie denken, nur sie allein müssen bei den jetzigen Zeiten leiden. Daß aber die Verleger vielleicht noch mehr als die Sortimenter zu leiden haben, da ihreVerlagsartikcljetzt nicht denAb- satz finden, den sie finden müssen, um die darauf verwendeten Kosten zu decken, das wird sich immer deutlicher Herausstellen, denn viele werden nicht im Stande sein die erlittenen Verluste zu ertragen- Herr E. S. findet in Nr. 76 in dem vielen: „gegen baar Nach nehmen" eine schwere Last für den Sortimenter. Ich bestreite ihm dies keineswegs, er kann aber auch wieder nicht verlangen, daß ein Ver leger mit jedem Sortimenter, der vielleicht im Jahre ein oder zwei Bücher von ihm gebraucht, offene Rechnung halten soll, denn diese vielen kleinen Rechnungen würden das Geschäft ungemein erschweren. Wo es sich der Mühe lohnt, da wird der Verleger gern offene Rechnung halten, wenn nicht andere Gründe dagegen sind. Zudem ist die jetzige Zeit gewiß nicht geeignet, die Geschäftsverbindung auSzudehnen; weit eher sie zu beschränken. Wenn auch der Verkauf der Bücher durch dieses Baarsenden, was natürlich zur Folge hat, daß der Sorti menter nur fest Verlangtes bestellt und nichts mehr auf's Lager legt, etwas gehemmt wird, so hat doch der Verleger auch manchen Nutzen davon, denn es ist eine alte Erfahrung der meisten Verleger, daß bei den vielen s Eondition-Sendungen sehrwenig, fast nichts herauskömmt. Der Verleger, welcher sich darauf einläßt, muß größere Auflagen machen, als nöthig wäre, er erhält in der Messe eine hübsche Partie verdorbe ner Exemplare zurück, die ins Maculatur wandern müssen und be kommt große Rechnungen in die Bücher , die dann beim Abschluß durch Remittenden und Disponenden gewaltig zusammenschmelzen. Diejenigen Verleger, welche ihre Geschäftsverbindungen möglichst be schränken, sind gewiß auch in solchen Zeiten, wie wir sie jetzt erlebt ha ben, am besten daran; ihre Verluste sind weit geringer, sie machen lie ber weniger Geschäfte, aber sicherer, denn Rechnungsauszüge — in Folge der vielen i> Eondition-Sendungen so lang wie Handtücher, centnerschwere Remittendenpakete und große Disponendcnlisten, so wie im glücklichen Falle einige Thaler Saldo, können ihnen nicht dienen. E. P- Uebcr Preisherabsetzungen. Bücher sollen feste, überall gleiche Preise haben; das istvon jeher ein Hauptprinzip des Buchhandels gewesen, gegen welches gleichwol fast allenthalben gesündigt wird. Ganz besonders aber versündigen sich daran diejenigen Verleger, welche ihre zum Theil noch neuen Ver lagswerke nur für den Sortimenter und ausdrücklich nicht für das Publikum im Preise herabsetzen. Mit diesem Verfahren geben sich diese Herren den Schein ganz vorzüglicher Eollegialität, indem sie dem Sortimenter so unverhältnißmäßig große» Gewinn offeriren, und den Schein großer Ehrenhaftigkeit, indem sie die früher» Käufer nicht in Nachtbeil bringen wollen. Im rechten Lickte betrachtet, sieht aber die Sache anders aus: Die Herren brauchen Geld und glauben in solcher Weise am sichersten zu speculiren, indem sie die Gewinnsucht der Sor timenter reizen. Im Grunde wünschen sie, daß der Sort. seiner Kund schaft das resp. Buch zu möglichst niedrigem Preise verkaufe, indem dann ja eher Absatz und Nachbestellung zu gewärtigen sind. Die Anti quare erfahren dergleichen Offerten aber sehr bald und annonciren ihrer seits nun zu antiquarischen Preisen neue Bücher, folglich kommen diejenigen Sortimenter, welche um des Prinzips willen den annoch bestehenden Ladenpreis auf eigene Hand nicht ändern mögen, in gro ßen Nachtheil, während den andern nicht so gewissenhaften der zum Schein offerirte Gewinn verloren geht. Mitverloren geht aber der gute Glaube an feste Preise beim Publikum und die Geltung des allge meinen Katalogs, der sonst noch immer den Ausschlag gab. Denn ein mit 662/z^> gekauftes Buch von 5 — Ladenpreis, wird der Eine zu 2^»^— der Andere zu 3 —, noch andere werden es zu 2Uu. s. f. bis zu 5 -,4 — debitiren. Eine heillose Wirthschaft! Aber sie wird wol immer mehr einreißen, da die geachtetsten Verlagshandlungen bereits in obengecügter Manier speculiren. VV. Wie ein Sortimenter den Zorn seines Kunden verwirkt. In einer der reichen Hansestädte schuldet ein reicher Kauf mann einer Buchhandlung in Verlauf der letzten 5 Jahre für Lange's Original-Ansichten 15^/z Endlich erkühnt sich der Buch händler, den reichen Kaufmann brieflich in höflichen Worten um Zah lung anzugehen; hier die Antwort des reichen Kaufmanns: „Wenn das Werk, worüber die Rechnung eingesandt ist, voll ständig geliefert ist, d. h. wenn zu dem Text die Kupfer oder zu den Kupfern der Text paßt, dann werde ich bezahlen — Text ohne Kupfer oder Kupfer ohne Text haben für mich keinen Werth. Zu Mahnbriefen ist man nur dann berechtigt, wenn man seine Ver pflichtungen selbst erfüllt hat — bis dahin thun Sie wohl, solche an Sich zu behalten. 24.Aug. 1849. S r*)." ?ioll minor esl virlus, quam guaorers, pari» lueri. *)Das Original dieses Briefes liegt bei der R. d. Bl. Miscellcn. ZurStatistikder AugsburgerZeitungs- undZeit- schriften-Presse. Welche Thätigkeit Augsburg hierin entwickelt und wie es hierin vielen größeren Städten des Vaterlandes an Thätig- keil u.Pcoductivität voran geht, möge nachstehende Uebsrsicht beweisen: 1) Politische Journale: Augsburger Allgemeine Zeitung 9500 Ausl. Augsburger Abendzeitung 5300 - Deutsche Eonstitutionelle Zeitung 1200 - Postzeitung, Augsburger, 3500 - 2) Tendenz-Zeitschriften: Archiv für Pastoralconserenzen (Äollmann) . . 500 Aufl. Ausland 1800 - Gymnasialblätter von Schöppar und Elesca . . 750 - Predigtmagazin von Heim 1000 - Repertorium d. pädagog. Journalistik v. Heindl . 500 - 137*
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