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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1916
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 184, 10. August 1916. erste Frage zu beantworten bin ich nicht in der Lage, da mir die nähere Kenntnis der Arbeitsleistung und Tätigkeit der ein zelnen Ausschüsse fehlt. Da die Jahresberichte auch teilweise im Stiche lassen, äußert sich darüber vielleicht einer der Herren Kollegen, der schon länger in den Ausschüssen tätig ist. Kein Zweifel kann aber Wohl darüber bestehen, daß es im Interesse des gesamten Buchhandels läge, wenn die einzelnen Vereine und deren Mitglieder seitens des Vorstandes des Bör- seuvereins mehr als bisher zu gemeinsamer, fruchtbringender Arbeit herangczogen und gehört würden. Ansätze dazu sind be reits in den durch die Redaktion des Börsenblatts veranstalteten Umfragen vorhanden, die viel wertvolles Material und einen tieferen Einblick in die buchhändlerischen Verhältnisse ergaben. Mein Vorschlag würde nun dahin gehen: Der Vorstand des Börsenvereins oder ein zu wählender Ausschuß stellt eine Reihe der im Börsenblatt vom 5. d. M. berührten sehr interessanten Fragen in den einzelnen Vereinen zur Erörterung, verarbeitet das eingehende Material und veröffentlicht dieses im Börsen blatt zur weiteren Behandlung. Die erforderlichen Hilfskräfte sind von der Geschäftsstelle zu stellen, von der hei späterer erfolg reicher Entwicklung ein selbständiges Amt abgezwetgt werden könnte. Das hätte den Vorzug, daß die Leitung von in der Praxis bleibenden erfahrenen Buchhändlern erfolgt, durch deren Zusammensetzung eine allseitige Behandlung der einzelnen Fra gen gewährleistet würde. Zudem träte vorläufig keine zu starke finanzielle Belastung ein. Unter den zu behandelnden Fragen würden mir für den Gesamtbuchhandel zurzeit besonders wichtig erscheinen: DieVerkehrsfrage. Seit Ausbruch des Krieges wird es in nahezu allen Teilen des Buchhandels unangenehm em pfunden, daß uns für die Aufrechterhaltung und Förderung des buchhändlerischen Verkehrs eine Zentralstelle fehlt. Bei der Ein führung der Verkehrssteuern war eine Verständigung und ein heitliche Stellungnahme zu vermissen. Lehrlings- und Gehilfenfrage. Die Heran ziehung und Ausbildung des. jüngeren Nachwuchses und die Pflege des Verhältnisses zwischen Chef und Gehilfen dürften insbesondere nach dem Kriege erhöhte Aufmerksamkeit verlangen. Buchhandel und Presse. Die Wirkung aufklären der Notizen und Artikel über das Buch, den Buchhandel und an diesen herantretende Tagesfragen hat sich bereits bei der letzten Reichsbuchwoche gezeigt. Eine Ausdehnung wird sicher von großem Vorteil sein. - Vertriebs Wesen. Hierbei wäre besonders zu unter suchen, wie sich ein stärkeres Zusammenarbeiten zwischen Verlag und Sortiment zur Hebung des Absatzes herbciführen läßt. Rabattfrage. Ist die Forderung eines Mindestrabatts berechtigt: welche Höhe mutz dieser in den einzelnen Bücher- Kategorien haben, und wie läßt sich zwischen Sortiment und Verlag ein Ausgleich schassen? Statistik. Die statistischen Erhebungen über die Zahl der literarischen Erscheinungen, Umfang, Auslagenhöhe usw. dürften Wohl einer der Abteilungen der Deutschen Bücherei zuzu weisen sein, während die Feststellungen über die Größe der Be triebe, die Zahl der Angestellten usw. von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels vorzunehmen sein wür den, wie dies ähnlich im Druckereiwesen schon geschieht.' In welcher Weise die nur den Verlagsbuchhandel betreffenden Fragen: Papicrpreise, AuSknnftsstelle des Vcrlagsbuchhaudels, Regulierung der Produktion, Rezensionszentrale, Zeituugslisten, Auskunstsstelle über Buchgcwcrbler, Graphische Institute, Ein heitsformate usw. gefördert werden können, würde leicht fest zustellen sein. Teilweise ist dazu vom Deutschen Verlegerverein bereits Stellung genommen worden. Wo und wie der Ausschuß bei den übrigen Zweigen des Buchhandels helfend und fördernd eingreisen kann, wird sich bei eingehender Beschäftigung ergeben. Weitere Beiträge zur amerikanischen Neutralität. In Nr. 139 des Bbl. nahmen wir bereits Veranlassnng, auf die erneute deutschfeindliche Tätigkeit des amerikanischen Verlegers Geo. Haven Pntnam hinzuweisen. Wir hegten die stille Hoffnung, das; dieser unangenehme Abschnitt damit sein Ende erreicht haben würde: denn schon seit dem 8. Mai war die Entspannung mit Amerika eingetrcten, und alle uns zngegangencn Nachrichten bestätigten, daß die Stimmung gegen uns dort besser und ruhiger geworden sei. Herr Putnam hätte also, so sollte man meinen, gar keine änszeren Beweggründe gehabt, seine Hetzereien fortzusetzen. Umso befremdender mns; daher der weitere Bericht z. Tl. ans seiner eigenen Feder iiber seine verwerflichen Um triebe wirken, der ihn als einen noch viel größeren Deutschenfeind er scheinen läßt, als wir angenommen haben. Was wollen denn eigentlich die Amerikaner? Sie scheinen trotz ihrer hohen Kriegsgewinne nicht zufrieden zu sein. Ein großer Teil treibt offen ans ein bewaffnetes Eingreifen an der Seite der Vierverbandsmächte zu. Welches Heil ihnen daraus erwachsen-soll, ist nicht recht klar. Herr Pntnam stellt es als einfaches Gebot der Menschlichkeit hin und findet anscheinend Toren genug, die ihm glauben. Menschlichkeit könnten sie besser üben, wenn sie der Kriegszone fern blieben und aufhörten, Munition zu liefern. Lächerlich wirkt das fortgesetzte Geschrei, daß die Alliierten für Freiheit und Herrschaft des Volkes kämpfen. Das Trugbild zeigt ja schon das einzige Wörtchen »Rußland«. Aber das ganze Bündel der unsinnigen Entstellungen einzeln zu widerlegen erübrigt sich hier: es wird sich jeder selbst das richtige Urteil bilden können. Wir geben dem »^udliskers' Oironlar« das Wort, das sich in einem »Major Geo Haven Putnam über den Krieg mit Deutschland« überschriebenen Artikel folgendermaßen äußert: »In Beantwortung eines Briefes, in dem wir Herrn Major Geo. Haven Putnam, dem be kannten amerikanischen Verleger, für sein vortreffliches Auftreten gegen deutsche ,Widerlichkeiten' dankten, haben wir nachstehendes Schreiben erhalten, ans dem hcrvorgeht, daß, wenn es nach ihm und vielen Tausend anderen Amerikanern ginge, Deutschland schärfere Maßnahmen zn behandeln haben würde, als Noten. Herr Major Pntnam, der den amerikanischen Bürgerkrieg mitmachte, ist Vorstand des amerikanischen Nechtskomitees. Er schreibt unterm 22. Mai 1916: »Ich würdige all die angenehmen Berichte, die der Schriftleiter des ,?ub1i8lior8' Oireular* Gelegenheit genommen hat, über das Werk seines amerikanischen Verlegcrfreundes in Truck zu geben, in der herzlichsten Weise. Das amerikanische Nechtskomitee, dessen Vorstand ich bin, hat, so hoffe ich, dadurch einige Dienste geleistet, daß es mit beitragen half, die öffentliche Meinung im ganzen Lande zu klären und zu erziehen. Ich finde mit der Vertretung der An sicht, daß für die Vereinigten Staaten die Zeit gekommen sei, un mittelbar an der Seite Englands, Frankreichs und ihrer Verbün deten einzugreifcn, immer bessere Aufnahme bei meinen Zuhörern. In den letzten Monaten habe ich drei- oder viermal die Woche ge sprochen. Wir sind der Meinung, daß die Alliierten nicht allein für ihr eigenes Fortbestehen und die Anfrechterhaltung der Grundsätze der Zivilisation kämpfen, sondern auch für die Erhaltung der Frei heiten und Bestrebungen der Vereinigten Staaten. Dieser Ansicht znstimmcnde Beschlüsse wurden am 7. Mai in Boston mit 2109 gegen 20 Stimmen gefaßt. Die beiliegende Erklärung wurde am 19. Mai anläßlich unserer verschobenen (New Aorker) Lnsitania- Gedächtnis-Versammlung mit allen gegen eine Stimme gntgeheißcn. Die Mehrheit konnte zahlenmäßig nicht genau bestimmt werden, aber cs war nur eine abweichende Stimme vorhanden. Die Erklä rung geht, wie Sie finden werden, in der Begründung unmittelbarer Beteiligung ziemlich weit. Vor vierzehn Tagen hatte ich bei Ver teidigung dieses strittigen Punktes eine große Zuhörerschaft. Ich reise heute nach Indiana, wo man mich gebeten hat, zwei Reden über die Frage zu halten, ob die Vereinigten Staaten dem Bunde zur Erzwingung des Friedens beitretcn sollen. Ich werde diese Reden benutzen, dem anderen Streitsatz Nachdruck zu geben, daß, ehe die Arbeit dieses Bundes zur Erzwingung des Friedens beginnen kann, die teutonischen Mächte, die für die mili tärische Beherrschung Europas kämpfen, niedcrgeworfen sein müssen und daß auch die Vereinigten Staaten Teil an diesem Werke nehmen sollten.« ?udli8üer8' Oireular läßt diesem Briefe nachstehende Erläuterung folgen: Wir sind nicht der Ansicht gewesen, daß wir Amerika veranlassen sollten, an unserer Seite zn kämpfen — es wäre dies kein würdevolles oder staatskluges Benehmen. Wenn das Hinmorden amerikanischer Männer, Frauen und Kinder Amerika nicht zum Vorgehen bewegen kann, was nützen dann unsere Hilferufe? 1062
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