Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1849
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- 10.08.1849
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- Deutsch
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1849.) 839 Nichtamtlicher Th eil. Die Errichtung einer Bcstcllanstalt für Bnchhändlerpackctc in Leipzig. Wie unsicher die dermalige Handhabung der Bestellung der Buch- händlerpackete, selbst bei der sorgsamsten und ordentlichsten Führung der Commissionsgeschäfte, ist, weiß wohl ein jeder Buchhändler, sei ec Verleger, Sortimentshändler, oder Commissionär, nur zu gut. Alle haben mehr oder wenig bittere Erfahrungen machen müssen, ohne daß selbst die angestrengtesten Nachforschungen im Stande waren, befrie digende Aufschlüsse zu liefern. Niemand kann mit juristischer Sicher heit behaupten, daß ein Packet auch richtig an den bestimmten Empfän ger abgegeben sei, weil ihm keine Quittung gegeben wurde, und es selbst da, wo die größte Ordnung herrscht, wo die erprobtesten Leute seit langen Jahren dienen, nicht weniger auch Vorkommen wird, daß Packete fehlen, da ja der deutlichen Fälle, wie das Packet weggekommen sein kann, so mannichfache, ganz außerdem Bereiche des Austrägers liegende, sind. Quittungen über einzelne Packete zu geben, ist bei dem massen haften Andrange, der zu Zeiten vorkommt, bei der Schnelligkeit, mit welcher jetzt alles gefordert und befördert wird, fast zur Unmöglichkeit geworden, wenigstens ist sie es in der wichtigsten Zeit, zur Ostermesse, ganz bestimmt. Das Organ des Buchhandels hat im 42. Stück dieses Jahres diese Angelegenheit von neuem zur Sprache gebracht und wohl verdient dieselbe vorzugsweise eine reifliche Besprechung, da es sich ja dabei um die Sicherheit des gesammten buchhändlerischen Eigenthums, um Er reichung der Mittel zur Vermeidung der unangenehmsten und endlose sten Streitigkeiten, um die Ehrenhaftigkeit im Geschäfte im Allgemei nen, handelt. Der Unterzeichnete, welcher vor mehreren Jahren die Begrün dung der Bestellanstalt für Buchhändlerpapiere anregte und zur Aus führung brachte, eines Instituts, welches sich allgemeiner Teil nahme und Beifalls fortwährend erfreuet, hatte sich schon längere Zeit mit dem Gedanken getragen, auch auf die Begründung eines ähnlichen Instituts für die Besorgung der Packete hinzuwirken, einen Plan dazu bereits im Jahre 1846 ausgearbeitet und ihn sowohl der Depu tation des Leipziger Buchhandels, als auch später einem dazu bestimm ten Comite vorgelegt, wo man die Ausführung desselben zwar als sehr wünschenswerth erkannte, aber in den beträchtlichen Kosten und dem Modus der Aufbringung derselben, bedenkliche Schwierigkeiten zu fin den glaubte. Gern soll nun zugegeben werden, daß mein Entwurf sehr man gelhaft und bedeutenden Modifikationen und Aenderungen zu unterwer fen ist, allein noch immer erkenne ich die Angelegenheit als eine höchst wichtige, welche man, wo immer nur möglich, in Ausführung zu brin gen suchen sollte. Da nun der Begriff einer Einrichtung am deutlichsten wird, wenn man ein Bild davon vor Augen gestellt erhält, !o erlaube ich mir in Nachstehendem den eben erwähnten Entwurf zur allgemeinen Kennt- niß zu bringen, und würde mich freuen, wenn er von allen Seiten be leuchtet und einer billigen Kritik unterworfen werden sollte, so daß da mit vielleicht der erste bestimmte Schritt zur Verwirklichung der Idee, und sonach zur Herstellung der größtmöglichsten Sicherheit für das buchhändlerische Eigenthum gefördert sein würde. Es dürfte vielleicht auffallend erscheinen, dabei die Mithilfe des Börsenvereins in Anspruch genommen zu sehen, obschon nur ein Leipziger Institut in Frage steht, allein ich glaube, als ein blos locales Institut darfman es doch nichtbetrachten, da sich ja die wichtigsten Inter essen des gesammten Buchhandels lebhaft dabei berührt fühlen; die Auf bringung derbeträchtlichen Kosten dürfte aber den hiesigen Buchhändlern und namentlich den Commissionären allein eine zu schwere Last wer den, weil bei den wenigsten doch wohl dadurch eine Einziehung besolde ter Stellen zu ermöglichen sein möchte, dagegen würden die hier ersparten Kräfte sehr zweckmäßig noch mit zur sorgfältigsten Besorgung der Ge schäfte unserer auswärtigen Freunde verwendet werden können, beson ders bei Arbeiten, welche zu Zeiten, des Dranges der Geschäfte hal ber, jetzt oft nur im Fluge besorgt werden können. Den Kostenanschlag für eine vollständige Ausführung des Pro jekts habe ich, um keiner Täuschung zu begegnen, ziemlich reichlich auf gestellt, und dürfte es leicht möglich sein, daß ein Beträchtliches daran erspart werden könnte. Dagegen sind allerdings die Deckungsmittel auch nur auf günstige Vermuthungen gegründet, und verkenne ich die Schwierigkeiten, dieselben, wenigstens in der ersten Zeit, zusammen zu bringen, keineswegs. Schwierigkeiten solcher Art fanden sich aber auch in den ersten Jahren des Bestehens der Bestellanstalt für Briefe und Zettel in reichem Maaße vor, sie sind jedoch überwunden und es liefert diese Anstalt ein schönes Beispiel, was vereinte Kräfte vermögen, wenn nur der gute Wille, eine nützliche Sache zu fördern, allgemein vorhan den ist. So gehe denn dieser Versuch hinaus und sei einer wohlwollen den Beachtung besonders empfohlen! Leipzig, im August 1849. Friedrich Fleischer. Entwurf eines Plan's zu einer Packet-Bcstcllanstalt für Leipzig. 1) Es soll diese Anstalt keine Zwangsanstalt sein, jedoch nur erst dann ernstlich an deren Ausführung gedacht werden, wenn a) so viel hiesige Buchhändler beilreten und sich auf 5 Jahre dabei zu bleiben verpflichten, daß eine Beilragssumme von 3000 Thlrn. jährlich herauskommt; b) der Leipziger Verein in einer Generalversammlung den Beschluß faßt, aus der Vereins-Casse die Localmiethe bezahlen zu wollen; o) der Börsenverein erklärt, daß ermit einerSumme von 500 Thlrn. jährlich dem Unternehmen unterstützend zur Seite treten wolle, so lange es dasselbe erweislich bedürftig sein sollte. 2) Wenn darüber Gewißheit erlangt ist, so wird die Anstalt für den augenblicklichen Bedarf eröffnet, jedem hiesigen Buchhändler aber gestattet, der Anstalt auch später beizutreten. Durch die dann ent stehende Mehreinnahme wird auch die erforderlich werdende Mehrhülse geschafft werden können- 3) Der Zweck der Anstalt ist: Alle nach Leipzig an Mitglieder derselben eingehende Bücher ballen, so wie alle von denselben an die Anstalt für Buchhändler abzugebenden Packete anzunehmen, erstere zu conferiren, alles nach den Commissionären und Empfängern zu sortiren und täglich vier mal zu befördern. 4) Hierzu wird von den dazu vereinigten Buchhändlern geliefert: 1) die hinlänglichen Lokalitäten; 2) die erforderlichen Arbeiter; 3) die nöthigen Transportmittel; 4) der Bedarf an Utensilien, Licht, Holz ic. 5) Die Lokalität würde zu bestehen haben: o) aus einem geräumigen Packhause, in welchem die Ballen abgelie- sert und ausgeschält würden, um 125*
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