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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1849
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1849
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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1849.) 797 Ilcber die „Miscellen" im Börscnblattc. Die zahlreichen Freunde bibliographischer Notizen unter den Le sern des Börsenblattes werden es gleich uns mit Dank anerkannt ha ben, daß die Nedaction seit einiger Zeit angefangen hat, mehr oder minder interessante Miscellen aus dem Gebiete der deutschen und ausländischen Literatur zu bringen. Zu den minder interessanten und für Buchhändler, also für die Leier des Börsenblattes, ganz überflüssigen müssen wir offenbar diejenigen zählen, die sich darauf beschränken, blos die Titel von Werken mitzutheilen, deren Erschei nen bereits vom Verleger durch Circulare oder öffentliche Anzeigen bekannt gemacht wurde, die mithin nur eine unnütze Wiederholung enthalten. Der Reiz solcher Notizen liegt größtentheils in der Neu heit der Mittheilung. In dieser Beziehung ist nun aber dem betref fenden Herrn Einsender in No. 67 ein Schnitzer*) passirt, den wir einem Buchhändler nicht verzeihen können. Wir glaubten unfern Augen nicht zu trauen, als wir in dem Börsenblatt vom 20. Juli 1849 die Neuigkeit lasen: „Von Oulibicheff ist in Moskau eine Biographie Mozarts in französischer Sprache erschienen. Das Werk hat drei Bände/' Nur für den Einsender jener Notiz, denn die übrige Buchhänd lerwelt wird es ja wissen, diene die ergänzende Mittheilung, daß besag tes Werk schon im Jahre 1843, also vor 6 Jahren, in Moskau er schien, 1847 bereits von Schraishuon vollständig in 3 Bänden übersetzt wurde (Stuttgart, Becher) und im Jahre 1848 von Neuem durch Koßmaly in Bezug auf Mozart's Opern (eingcleitet von vr. Kahlert, Leipzig, Breitkopf und Härtel) auszugsweise bearbeitet wor den ist. Gleichwohl konnte jene Notiz für den deutschen Bücher freund durch die Bemerkung gewürzt werden, daß wir hier einen Rus sen auf dem seiner Nation weniger geläufigen Gebiet der Kunstkritik begegnen, der mit seltenem Geschick und tiefer Sachkenntniß zur Be arbeitung der Biographie eines der größten deutschen Tonkünstler das Werk eines Dä n cn benutzen mußte: wir meinen Nissen's bekannte, durch Reichthum des mit vielem Fleißc gesammelten Materials ausge zeichnete, in der Behandlung des dankbaren Stoffes aber weniger ge lungene Biographie Mozart's. H. K. *) Nur in Folge des Inhaltes des genannten Werkes und in der Ueberzeugung, daß dennoch viele, sehr viele Sortimenter das in Moskau erschienene Werk nicht kennen, entsprachen wir dem Wunsche des Ein senders dieser so kurzen Notiz, da wir in einem solchen Falle auch nicht als ungefällig erscheinen wollten. Uebrigcne baden wir wohl ver mieden das „kürzlich" oder „so eben erschienen" bcizufügen. In den vie le» Notizen, die wir nach Kräften bemüht sind dem Wunsche Vieler, wenn auch nicht Aller, entsprechend zu geben, und bei den geringen Mit teln, die uns dafür zu Gebote stehen, bei de» wenigen Mittkcilungcn, die uns als Unterstützung hierzu aus dem Buchhandel selbst werden, sollte wohl keine Sylbenstccherei statlfinden. Die Redaction. Anfrage. Im Börsenblatt Nr. 65 macht die Cotta'sche Buchhandlung bekannt, daß der drückenden Zeitverhältnisse halber das Kunstblatt und das Literaturblatt zum Morgenblatt vom 1. Juli d. I. ab nicht weiter erscheinen würden. Diese Anzeige richtet gedachte Buchhand lung nur „an die Leser und Mi tarbei ter des Kunstblattes und des Litecaturblattes," vergißt dabei aber den Buchhändlern, welche das Morgcnblatt pro 1849 mit Kunst- und Literaturblatt bestellt, bezogen und bezahlt haben, zu sagen, welche Vergütung diesen Buchhandlungen, die gedachte beide Blätter bis Ende des Jahres for- dern können, darauf werden soll- Dies Vergessen noch nachzu holen, bittet Schreiber dieses die betr. Verlagshandlung g>mz ergebenst. S. Miscellen. Memoiren des Marschalls M assc'na. Die zwei ersten Bände derselben sind Ende März von der Buchhandlung Paulin in Paris ausgegeben worden. Diese Veröffentlichung, bemerkt das „ilour- nal des llöbaw", die zu jeder Zeit für die Militärwissenschaft von Wichtigkeit sein würde, scheint durch die gegenwärtigen Zustände Ita liens noch eine ganz besondere Wichtigkeitzu gewinnen. Die zwei Bände, die die erste Lieferung umfaßt, enthalten die Darstellung der Feldzüge von 1794—97 in Italien, dem ruhmvollen Schauplatze, aus dem der Marschall sich die Ehre erkämpfte, für den zweiten Feldherrn des Jahr hunderts zu gelten, nachdem er mehr als ein mal, und namentlich in seinen ersten Feldzügen, ein Genie geoffenbart hatte, das dem Genie deö ersten Heerführers dieses Jahrhunderts gleichkam. Die schönen Karten, die den Atlas der Memoiren bilden, sind von dem Kapitain des Generalstabs Lapie besorgt worden, unter der Leitung des Generals Koch, welchem als einem sachkundigen Schriftsteller die eigentliche Redaction der Memoiren und der vom Marschall hinterlassenen Doku mente übertragen worden ist. Die „LibI iotlr öquo dos Kemoires pondant Io 18idmo siöolo". Diese Memoiren, welche die Herren Didot Herausgaben, sind nun beendet. Der letzte Band enthält die Denkwürdigkeiten der Madame Campan über das Leben der Königin Marie Antoinette. Sie bieten, wie man weiß, die seltensten Einzelheiten, die gewissenhafte sten und anziehendsten Mitthcilungcn, welche die Geschichte um Rath fragen kann über das Schicksal dieser unglücklichen Königin. So ist denn nun also durch die Bemühungen des Hrn. Barriere diese Samm lung in 12 Duodezbänden vollständig, und man findet in ihr die Ereig nisse und Persönlichkeiten jeder Epoche gemalt, seit dem Ende der Negierungen Ludwig's XlV. bis zum Consulat, seit den Thorheiten der Regentschaft bis zur Schreckensherrschaft, und zwar gemalt durch zuverlässige, wenn auch manchmal leidenschaftliche Zeugen, durch geist volle Schriftsteller und interessante Erzähler. Sollen Namen genannt sein, die für den Inhalt dieser Sammlung bürgen, so wollen wir nur erinnern an die Denkwürdigkeiten von Madame de Staal-Delaunay, St.-Simon, Duclos, Madame Duhausset, Cole, Bescnval, Dumou- riez, Weber, Madame Roland, Louvet und Madame Campan. Ein unbekannterBiographvon Rousseau. Alles, was man von dem abscheulich undankbaren Charakter Rousseau's vorge bracht hat, schwindet vor der Thatsache seines hypochondrischen Wahn sinns. Niemand hat diesen Zustand des genialen Mannes besser zer setzt und erklärt als die Gräfin von Boufflers in ihren Briefen an David Hume („I-ilo and oorrospondenee of I). Haine," Edinburgh 1846; „Lrivaleoorrespondence of l). Ilnmo," London, und ungedruckte Briefe und Autographen der Gräfin van BoufflerS, in der Bibliothek zu Neufchatel aufbewahrt). Hohe, feste Vernunft leuchtet aus diesen merkwürdigen Briefen. Und doch ist diese Dame kaum gekannt, die man nicht mit der Marquise, geborene von Beauvau-Craon, verwech seln darf, der Mutter jenes leichten und flüchtigen Geistes, der ebenso in Pastel schrieb, wie er Portraits malte. In Charkow hat Ambr. Metclinskji unter dem Titel: äuslin^ Lbornilc (südliches Collectaneum) eine Sammlung von Gedichten in klcinrussischcr Sprache herausgegebcn, unter welchen sich, wie Kenner dieser Mundart versichern, viele durch ihr poetisches Verdienst auszeich nen. Am Schlüsse des Buchs ist ein bisher ungcdrucktcs Lustspiel des verstorbenen Osnowjancnko (Gregor Kwitka) mitgethcilt. Es ist in Prosa geschrieben und heißt: Selitucli^ra lfuboev'(wahre Liebe). In diesem nationalen Erzeugnisse gibt sich noch mehr Leichtigkeit, unver stellte Heiterkeit und kerniger Humor kund, als in den schon früher bekannten Schriften desselben Verfassers, die in großrussischer Sprache abgefaßt sind.
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