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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1849
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1849
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- Deutsch
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773 1849.) Der Verleger willfahret dem Begehr, und bei 600— 800 Sor- timentshandlungen schützt selbst eine große Auflage nicht, daß Mangel an Exemplaren vor der Remiltendenzeit eintritt; er verlangt zurück, erhält aber keine Exemplare; nun fehlen sie ihm und er kann feste Bestellungen nicht erpediren! Erst zurO.-Messe erhält er Remittenden, und in Folge der bedeutenden ü Lond.-Bestellungen mehr als erwartet und zum Theil total beschmutzt und verdorben zurück! — Macht dieser Zustand und der schlechte Eingang der Saldis nicht Veränderung in der Geschäftsconvention nöthig? Und wäre es nicht zweckmäßiger, nur mit demjenigen Theil der Handlungen, die im Ver kehr pünktlich sind und Absatz erzielen, als mit Allen in Rechnung zu sein? Die Befolgung dieses Vorschlags würde bald eine bessere Ord nung herbei führen, und die kleinern Handlungen, die wenig oder gar nichts absehen, würden gezwungen sein, aus zweiter Hand ihren Bedarf zu wählen, und zugleich sich dabei besser stehen, als direkte Verbindungen mit allen Verlegern zu unterhalten. Die Leichtigkeit des Eredits im Buchhandel, und der Umstand, daß beinahe Alles in neuester Zeit s Ooixl. bestellt und versandt wird, ist ebenfalls ein Hin derniß, daß so wenig Speculalionsgeist im Sortimentshandel anzutref fen ist. Mancher solide Buchbinder hat mehr Muth eine größere feste Bestellung einzureichen, als viele Buchhändler, und Schreiber dieses erinnert sich, daß der verstorbene F. Campein Nürnberg einmal sagte, er habe in einer großen Stadt zwei Buchbinder zu Kun den, die mehr von seinen Kinderschriften gebrauchten, als sämmtliche Buchhändler dieser Stadt zusammen. Geschieht aber jetzt nichts für die Reform im Buchhandel, wo Klagen durch Thatsachen überboten werden, also gewiß die höchste Zeit gekommen ist, Hand für Verbesserung des Buchhandels anzulegen, so wird eine Ccisis eintreten, die zum Ruin des Geschäfts vollends mitwirkt, und die hie und da schon sehr gesunkeneAchtung für die Buch händler-Corporation, wird eine allgemeine. — In allerneuesterZeit haben einige Verleger Circulaire erlassen, die Reverse enthalten über Ein haltung der soliden Verkehrsbedingungen. Ob sie aber wirklich das damit erreichen, was sie bezwecken, dürfte sehr zu bezweifeln sein. — Ich sage die tüchtigsten, geschäftskundigsten, praktischsten Vorschläge und Maaßregeln bleiben ohne Erfolg, tritt nicht eine Commis sion zusammen, die ein kaufmännisches Gesetzbuch für den Buchhan del (Usanc encod ex) berathet, und durch Beschluß zur allgemei nen Gültigkeit erhebt, und jedes weitere Wort in dieser Sache ist vergeblich. Nicht allein eine wohlthätige, rechtsgültige Geschäftsnorm würde durch eine solche Commission erzielt werden, eö würde sich auch so viel Anderes finden, was alsdann zur Besprechung käme und Abstellung erleiden müßte, und dem Buchhandel könnte von Grund aus geholfen werden. Und welcher College wünscht dies nicht zum Segen und Besten aller Berussgenossen?! M. I(. Wir mache» darauf aufmerksam, daß der größere Theil dieses, uns eingesandten, sehr beachtenswcrthe» Aufsatzes auch schon im „Organ" seinen Abdruck fand. Die Rcdaction. Der Sortimentsbuchhandel in seiner höchsten Blnthe. Herr Carl Höckner (vormals Winkler'sche Buchh.) in Dresden liefert das Sortiment an Kunden (lt> Original-Rechnung, die im Besitz der Redaction ist*) mit 33^ und 50 Rabatt. Von was lebt dieser Herr?? Ebenso liefert das hiesige Postamt: Dingler's Journal (Cotta) den Jahrgang mit 8 24 N-s. Rud. Bornemann in Großenhain. *) Wird hiermit bestätigt. Die Redaktion- Korrespondenzen. Wien, den 19. Juli. Unter den Buchhändlern circulirt heute eine Verwarnung von Seite der Civilbehörde, in welcher ihnen diese mittheilt, daß sie von der Militärbehörde aufgefordert sei, ihnen den Verkauf gewisser Bücher, als : Telekn, über die russische Intervention, Violand's Ent hüllung über die österreichischen Zustände rc. als unerlaubt anzuzcigen. Dem fügt die Civilbehörde bei, daß sie sich bemüßigt sehe, die Buch händler aufzufordern, diese mögen ihre Commissionäre im Auslande bedeuten, daß sie ihnen weiter keine Zusendungen von Büchern und Schriften machen, die für den hiesigen Ausnahmszustand nicht passen. Der Maßstab aber, nach welchem die ausländischen Verleger beurthcilen sollen, was paßt und was nicht paßt, wird zum größten Bedauern nicht angegeben. Sollte jedoch ein Buchhändler fortfahren, dergleichen nicht passende Bücher zu verkaufen, so werde man sich bemüßigt sehen, ihm das Gewölbe für die Dauer des Ausnahmszustandes zu schließen. Uebrigens wird bedauert, daß die Wahrnehmung des Mangels an Patriotismus unter den Buchhändlern, eine so eindringliche Ermah nung nothwendig mache. München, 19. Juli. Seit langer Zeit bestand hier ein ultramontaner, mit Pri vilegien begünstigter SchuIbücherverlag. Seit Jahren kämpfte der baiersche Buchhandel, in seinen Grundfesten dadurch erschüt tert, vergeblich dagegen an. Die klugen Ultramontanen haben sich nun endlich benommen; es ist ein Vergleich mit dem Buchhandel in Aussicht; dieser Tage fand eine Conferenz statt, geleitet von einem Minister und beschickt von zwei Abgeordneten der Geistlichkeit und zwei Buchhändlern. Das Resultat ist zur Zeit noch unbekannt. Misccllen. In Paris erscheint jetzt eine von mehreren katholischen Geistlichen herausgegebene Zeitschrift, die den Titel führt: „llevue des relormes et du propres," deren Hauptredacteur äblie Olmnlöme, — auch Mit arbeiter an der kre iwuvello, von baeordoirs gegründet, doch seitdem in anderen Händen, — ist. Diese kovue ist der katholischen Kirche und ihrem sichtbaren Oberhaupte ganz zugethan, doch unterscheidet sie sich von anderen Organen ähnlicher Tendenz durch strenge Sonderung von Staat und Kirche und den damit zusammenhängenden Grundsatz, daß der Papst keiner weltlichen Macht bedürfe, um seinen Einfluß auf die Gemüther zu behaupten. Unter dem Titel „los doux Lglises" ist in bausanno eine kleine Schrift erschienen, welche für das Bestehen der freien waadtländischen Kirche kämpft. Dieselbe dürfte wenig zur Versöhnung der Gemüther im Canton Waadt beitragen, so Noch diese auch thäte.— Mehrere französische Zeitungen enthalten die Nachricht, daß vor Kurzem in Paris ein amerikanischer Buchdrucker, Namens Moreton, gestorben sei, und mittels Testamentes eine Prämie von einer Million Franken für denjenigen ausgesetzt habe, dem es gelingen werde, eine Buchdrucker-Presse herzustellen, welche in der Stunde 10,000 Abdrücke einer Zeitung liefern könne. Jeremias Gotthelf (der wahre Name dieses Schriftstellers ist Bizius) hat seinem bekannten vortrefflichen Volksbuche „Uli der Knecht" unter dem Titel „Uli der Pächter" eine Forschung folgen lassen, welche nicht weniger gelungen ist. Hier wie dort wird das
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