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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 186, 12. August 1916. im Lichte des Weltkrieges« forderte, bereits als es herauskam, eine Antwort heraus. Eine solche ist auch kürzlich mit einem täuschend ähnlichen Äußeren unter dem Titel: »Schwedische Neutralitätspolitik im Lichte des Weltkrieges« erschienen, soll aber laut Urteil der meisten Zeitungen sehr schwach sein. Nicht gewöhnliches Aufsehen erregte ein neues Buch von Professor G. Cassel über die ökonomisch« Widerstandskraft Deutschlands (»TxslÜLiicks olrvnowisiro. motstLoüslliakt«) im Verlag von Nor» siebt L Söner. Der Verfasser, einer der hervorragendsten Na tionalökonomen in Schweden, war durch den hiesigen deut schen Gesandten aufgesordert worden, die ökonomische Lage Deutschlands an Ort und Stelle uneingeschränkt zu untersuchen, und das Ergebnis seiner Untersuchungen ist für Deutschland das denkbar günstigste. Das Buch soll auch in deutscher und englischer Sprache erscheinen. Die quafl-deutsch-freundltche Schwärmerin Ellen Key hat sich durch das Rollandsche Buch »Lu-ckessus de ia mölöo« inspiriert gefühlt, wieder ihre Pro phetinstimme zu erheben und in Stockholm und Kristiania über »Die Neutralität der Seelen« schöne Worte echter Frauen logik gesprochen. Ihre Weisheit scheint nur zu bestätigen, daß Frauen in der Politik nie mitreden sollten. Die Neutra lität ihrer weiblichen schönen Seele scheint mir der Mr. Wil sons verwandt zu sein. Der Vortrag erschien als Broschüre bei Alb. Bonnier. Zu den Abnormitäten der Weltlage gehört ja, daß Bücher in schwedischer Sprache auch in England und Frank reich erscheinen. Die fleißige Firma Thom. Nelson L Sons hat zu ihren früheren Schätzen noch zwei gelegt: Doyle, »8zm pL liriget« und »Korrespondenz zwischen Sir Edward Grey und dem Ambassadeur der Vereinigten Staaten betreffs der Hinrichtung von Miß Cavell«. Von wichtigeren einheimischen Neuerscheinungen, die nichts mit dem Krieg zu tun haben, sind nur wenige zu erwähnen. Das bedeutendste Werk dürfte eine schön ausgestattete Beschrei bung der schwedischen Holzkirchen (Lvonslra Aakkxrlror) von Eck hoff (Verlag Justus Cederquist) sein. Zum Shakespeare-Jubi läum veröffentlichte der hervorragende Gelehrte Professor Henrik Schlick (Rektor der Universität zu Upsala) den ersten Band seiner großen Studie über Shakespeare (Hugo Geber). Wie alle Bücher dieses hochkultivierten Verlages, ist auch diese Publikation sehr gediegen ausgestattet. Ein bekannter Kunstschriftsteller und vorzüglicher Essayist, August Brunius, Netz bei Bröderna Lagerström eine ungewöhnlich vornehm und ge schmackvoll gedruckte Studie über »Shakespeare und die Bühne« erscheinen. Das Buch existiert nur in einer numerierten Biblio« Philenausgabe und kostet 10 Kronen. Auch das Cervantes- Jubiläum ist nicht spurlos vorübergegangen. Ein neuer Ver lag in Göteborg: Ernst Bauer, brachte eine Ausgabe von vier Erzählungen des Dichters. Mit diesem Verleger scheint ein wirk licher Kenner auf dem Gebiete der Buchkunst auf den Markt zu treten. Das Buch ist ganz einfach, aber musterhaft aus einem wun derschönen gelblichen Papier gedruckt und müßte schon wegen der guten Ausstattung zahlreiche Abnehmer finden, obwohl Cervantes dem schwedischen Publikum ziemlich gleichgültig ist. Der Preis beträgt nur 4 Kr. Bei dieser Gelegenheit möchte ich die im allgemeinen unverhältnismäßig niedrigen Preise der schwedischen Bibliophilenausgaben hervorheben. Sie sind bedeutend niedriger als die in Deutschland üblichen, und doch stehen Druck und sonstige Ausstattung aus einer Stufe, die jeden Vergleich mit ausländischen Erzeugnissen aushält, ja diese sogar übertrifft. Man hat sich aller Künste leien und Exzentrizitäten enthalten und ist der geschmackvollen Einfachheit, dem vornehmen Stil und der typographischen Rein heit treu geblieben. Dieses Stilgefühl findet auch in den ge wöhnlichen Ausgaben der besseren Verleger Ausdruck. Nur pflegen die Verleger wenig die Kunst des Einbands. Die Bücher, auch die kostbarsten, werden meistens geheftet auf den Markt ge bracht, und der Käufer kann sie nach eigenem Geschmack binden lassen, was meines Erachtens auch das richtige ist. Von dem phänomenal schnell beliebt gewordenen anonymen Schriftsteller Frank Heller erschien im Verlag von Dahlberg L Co. ein neuer Abenteuer-Roman mit dem Titel »Uuffuf Khans Heirat«. Ich glaube, dieser Verfasser könnte für einen deutschen Verleger zu einer Goldgrube werden. Zu der einheimischen Literatur dürften seltsamerweise auch die Klatschereien der Prinzessin Catherine Radziwill über den fürstlichen Heiratsmarkt Europas gezählt werden. Denn die anscheinend ein wenig abenteuerliche alte Dame, die sich immer noch »Prinzessin« nennt, weil sie einmal mit einem Prinzen Radziwill vermählt gewesen ist, aber jetzt eigentlich Frau Kolb- Danvin heißt, hat seit dem Ausbruch des Krieges ihre Penaten nach Stockholm verlegt und einem Schmock ihre Hoffnung, auch künftig hier bleiben zu dürfen, leutselig ausgedrückt. Das Buch soll während ihres hiesigen Aufenthaltes entstanden sein, ist aber etwa gleichzeitig auch in englischer Sprache erschienen. Die schwe dische Ausgabe erschien bei Wahlström L Widstrand und wurde stark verlangt. Eine ähnliche Nachfrage wurde der Übersetzung der Memoiren der Gräfin Larisch zuteil. L. I>. L. Kleine Mitteilungen. Post. — Im Neichspostgebiet ist die Zahl der Postscheckkunden Ende Juli 1916 auf 129 583 gestiegen. (Zugang im Monat Juli 6308.) Auf den Postscheckrechnungen wurden im Juli gebucht 2 637 Millionen Mark Gutschriften und 2612 Millionen Mark Lastschriften. Bargeldlos wurden 3064 Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Das Gesamtguthaben der Postscheckkunden betrug im Juli durchschnittlich 340 Millionen Mark. Im Überweisungsverkehr mit dem Auslände wurden 5,4 Millionen Mark umgesetzt. Der Fund einer Lutherhandschrift. — Der bekannte Lutherforscher Or. tlieol. et püil. Georg Buchwald, Pfarrer an der Michaeliskirche in Leipzig, fand, wie die Tageszeitungen melden, auf der Schloßbibliothek zu Schleinitz in Sachsen ein Blatt von der Hand Martin Luthers. Buch wald stellte fest, daß das wertvolle Blatt ein Stück des Manuskripts der Schrift »Die Epistel des Propheten Jesaja« aus dem Jahre 1526 ist, das in der Weimarer Lutherausgabe, Band 19, enthalten ist. In Österreich verboten: Edward Cook: Warum Britannien Krieg führt. —DasWort. Zeitschrift für Leben, Kunst und Sprache. Nr. 1. Zürich. — vr. F. Lifschitz: Uber die Bedeutung Englands für die Theorie der Wirtschaftswissenschaft mit besonderer Berücksich tigung Deutschlands. Bern, P. Müller-Frey. PersoualnaihiMeu. Jubiläum. — Am heutigen Tage kann die Firma Technologi scher Verlag, Oscar Italiener in Berlin auf ein ^jäh riges Bestehen zurückblicken. Ihr Inhaber ist seit Mitte August 1891 Herr Oscar Italiener, der seinen hauptsächlich aus technischen Zeit schriften bestehenden Verlag (u. a. Technisches Zentralblatt für Berg-, Hütten- und Maschinenbau) zu schöner Blüte gebracht hat. Gestorben: am 8. August nach langem Leiden im 47. Lebensjahre Herr Ver lagsbuchhändler Heinrich Schaper, Mitinhaber der Firma M. L H. Schaper, in Hannover und München. Ter Ver storbene gründete in Gemeinschaft mit seinem Bruder Max am 1. April 1897 eine Verlagsbuchhandlung. Die Brüder erwählten als Spezialgebiet Landwirtschaft und Tiermedizin und haben ihr Unternehmen auf diesem Gebiet zu einer geachteten Stellung erhoben, an welcher der durch eisernen Fleiß und große Tat kraft ausgezeichnete Verstorbene einen hervorragenden An teil hat. Gefallen: am 18. Juli Herr Kurt Hitzer, Soldat in einem Neserve-Jn- fanterie-Regiment, ein langjähriger treuer und fleißiger Mit arbeiter der Firma Wilhelm Diebener in Leipzig. Josef Liebeskind f. — Der als Musikforscher bekannte Komponist Josef Liebeskind ist am 10. August im Alter von 51 Jahren nach längerem Leiden gestorben. Liebeskind hat sich besonders als Heraus geber alter Meisterwerke von Dittersdorf, Gluck und Haydn einen Namen gemacht. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhündlerhauS. Truck: Namm L Seemonn. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Ztedaktien und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhündlerhauS). 1072
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