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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1932
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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38,18. Februar 1832. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. 1853—61 Professor der finnischen Literatur und Sprache), dem Sammler der finnischen Volksdichtung, vor allem des National epos »Kalevala«, das er 1835 auf Grund von Aufzeichnungen der Volkspoesie zusammenstelltc, von lyrischen Gedichten und Balladen (»Kanteletar«), Sprichwörtern (1842), Rätseln (1844) usw., was fast alles die Literaturgesellschaft herausgab. Er legte den Grund zur neueren finnischen Schriftsprache, indem er durch seine Autorität dem Streit zwischen Dialekten ein Ende machte. Vom Sprachenstreit (mit dem Schwedischen) und von Politik hielt er sich fern, mahnte vielmehr oft zur Versöhnung und Eintracht. Einen für Finnland ganz außerordentlichen Erfolg hatte im ver gangenen Jahre der Roman »lluorsna nukkunut« von F. E. Sil- lanpää (Verlagsaktiengesellschaft Olava-Helsingsors) zu verzeichnen. Im November war er bereits in einer Auslage von 12 000 Stück er schienen. Die schlvedische Übertragung hat gleich günstige Ausnahme gefunden. Übersetzungen in andere Sprachen sind in Vorbereitung. Aus Großbritannien. — Die l'imss wenden sich gegen den am 1. März 1032 zur Einführung kommenden lOprozentigcn Zoll für alle nach England aus dem Ausland (nicht Dominions) ein geführten Waren, soweit er Bücher betrifft. Heute mehr dcnu je sei es wichtig, daß Gebauten in jeder Form so frei wie möglich von Nation zu Nation kommen. Wirtschaftlich sei es fraglich, ob bie Erhebung des in Frage kommenden Bücherzolls die Arbeit lohne. Auch die »?udl>isksrs' Association« habe sich für die zollfreie Ent fuhr von Büchern ausgesprochen. Es wäre schwer zu ertragen, daß England ein Land würde, das einen Zoll auf Gedanken erhebt. Der im Börsenblatt vom 5. Dezember vorigen Jahres veröffent lichte Bericht über -die billige BUcherhalle in München wurde fast vollständig vom englischen Fachblatt l'ks Uublisdsr anck LookssIIsr wiedergegeben. Er hat bei den dortigen Lesern so großes Interesse gefunden, daß sich das Blatt -direkt nach München gewandt hat, um noch weitere Details über die Veranstaltung zu erfahren. Die Fachbibliothek des holländischen Buchhandels zu Amsterdam.— Während dreimonatiger Arbeit in der Bibliothek der VerssniZinZ tsr Lsvorcksring van äs UsIanNsn clss Uoskkanclsls hatte ich Ge legenheit, diese genauer kennenzulernen. Ihre Gründung ver dankt die Bücherei Jacob und Frederik Mllller, die im Jahre 1844 ihren Besitz an bibliographischen Werken, Katalogen usw. der »Ver- ceniging« zur Verfügung stellten. Die damals 300 Werke umfassende Sammlung hat sich schnell durch Ankäufe und Geschenke vermehrt. In einem großen, Hellen Raum mit anschließendem Magazin ist die Bibliothek untergebracht, abgesondert von den übrigen Räumlich keiten des Buchhändlerhauses. Bei der Aufstellung wurde folgende Einteilung berücksichtigt: Zeitschriften und Adreßbücher, Buchtechnik, Buchgeschichte, Bibliographie, Buchhandel, Bibliothekswesen, Buch- schutz, Zeitungen. Auf die bibliographischen Werke wird der größte Wert gelegt. Wir finden die nationalen Bibliographien nach Län dern, die spezialen nach Schlagworten geordnet. Besondere Beachtung verdient die Abteilung Geschichte des Verlags- und Urheberrechts in allen Ländern, in chronologischer Reihenfolge aufgestellt. Auch manches schöne Werk über den Bucheinband und seine Entwicklung ist vorhanden neben seltenen Reproduktionen alter Handschriften und Miniaturen. Zu erwähnen ist noch das Material über die Streit frage der Erfindung der Buchdruckkunst, ein Thema, das von holländischer Seite besonders oft behandelt wurde. Demnächst soll der 4. Band des Bibliothekskataloges erscheinen. Er wird sich, als Abschlußband, mit den großen Verlegern, Buch händlern und Buchdruckern der Niederlande und des Auslandes be fassen. Eine genaue Übersicht über das Prospekt- und Personalien material sowie die Firmenkataloge wird darin zu finden sein. Es bedurfte der Arbeit von drei Jahren unter der Leibung der Biblio thekarin Fräulein Emma Dronkers, um alle diese Kataloge und ge schriebenen Dokumente zu ordnen. Die von der Gründung der Bibliothek an erschienenen Verzeichnisse sind heute überholt und durch die drei bis jetzt vorliegenden Bände des Hauptkatalogs ersetzt. Diese Arbeit wurde von vr. A. G. C. de Vries begonnen, der von 1012—1925 Bibliothekar der »Verceiniging« war und 1920 den ersten Band herausgab. Die in den Jahren 1926 und 1928 erschienenen Bände wurden schon von Fräulein Dronkers zusammengestellt, die ihre Arbeit mit dem vierten Band im Jahre 1932 abschließen wird. Ilse C o h n e n. Buchausstellung in Belgrad. — Es sind jetzt hundert Jahre her, daß zum erstenmal ein Buch in serbischer Sprache in Belgrad gedruckt worden ist. Aus Anlaß dieses Jubiläums veranstaltete der Verein »Cvijsla Luroric«, der sich die allgemeine Buchpropaganda zum Ziel gesetzt hat, in seinen eigenen Räumen eine umfangreiche Buchaus stellung. Sie umfaßte einen wertvollen historischen Teil, in dem man u. a. das 1552 in Belgrad gedruckte Evangelienbuch des Trojan Gunöulic sah sowie eine moderne Bücherschau, die von den Ver legern in Belgrad und Agram (Zagreb) reich beschickt war. Vor träge sowie eine Wohltätigkeitslotterie zugunsten erkrankter Schrift steller fanden im Nahmen der Ausstellung statt. Sie erfreute sich regen Besuches und bildete, soweit es sich um moderne Werke handelte, zugleich auch eine Verkaufsausstellung. König Alexander selbst ging mit gutem Beispiel voran, indem er für seine Privat bibliothek große Einkäufe machte. vr. F. W. Aus Skandinavien. — Das Weihnachtsgeschäft war im schwe dischen Buchhandel verhältnismäßig gut, besser jedenfalls als in manchen anderen Geschäftszweigen. Man hat oft gesagt, daß das Buch selbst in schweren Zeiten seine Stellung behauptet, und tat sächlich ist erwiesen, daß mehrere Buchhändler einen prozentuell schlechteren Umsatz in ihren Papierwaren- als in ihren Büchcrabtei- lungen hatten. Die Krise hat sich insofern fühlbar gemacht, als mehr Kunden als sonst nach dem Preis der Bücher fragten und sich nur auf billige beschränkten. Bücher zu 5 Kronen und noch billiger gingen am meisten. Andererseits wurden aber auch ge wisse teurere Werke viel verkauft. Irgendeinen Schlager gab es dieses Jahr nicht; der Verkauf verteilte sich so ziemlich auf die ganze Linie. Von Romanen waren die Übersetzungen am meisten gefragt, vor allem »Zwei Menschen« von Helen Thomas, aber auch solche wie Frans Sillaupää's »Silja« und Sigrid Boo's »Wir, die den Küchenweg gehen« wurden gute Erfolge. Die einheimische schöne Literatur hatte nicht denselben Erfolg, weil in diesem Jahre weniger Originalromane als sonst erschienen. Einiges fand nicht den erwarteten Absatz, weil zu teuer oder schon im Auszug in Zeit schriften gedruckt. Das Letztere betraf auch die Lebenserinne rungen des durch seine Tätigkeit im Noten Kreuz bekannten Prin zen Karl, die anläßlich seines 70. Geburtstages erschienen. Sonst wurden Memoiren viel verlangt, vor allem aber die Biographie des Erzbischofs Nathan Söderblom von Olle Nysteöt. Für Neise- schilderungen zeigte das Publikum großes, für Lyrik geringes In teresse. Der Verkauf ausländischer Bücher, besonders deutscher, ist infolge der Valutaverhältnisse stark zurückgegangen, was für die Sortimenter in den Universitätsstädten außerordentlich fühlbar ist. Gute Kinderbücher wurden mehrfach mehr verkauft als sonst, vielleicht infolge der Propaganda. Anfang Dezember war wie auch Oktober und November diesmal sehr schlecht, und das Weihnachts geschäft konzentrierte sich auf die allerletzten Tage vor dem Fest. — Das Erscheinen einer Ausgabe der Karlfeldtschen Gedichte in einem nur an das Publikum liefernden Außenseiterverlag neben der regulären Buchhandelsausgabe war geeignet^ die Öffentlichkeit zu verwirren und dem Sortiment abträglich. Der aus Schweden gebürtige Direktor Hans Ostelius hat in Paris einen schwedischen Verlag gegründet, der eine »Collection ckss ^utsurs suöckois« herausbringen wird. Die Übersetzungen wer den in Auflagen von je 20 000 Exemplaren mit je einem neuen Werk pro Monat erscheinen. — Nach deutschem Muster hat eine Firma in Stockholm einen Journal-Lesezirkel gegründet; die Fachpresse be hauptet aber, daß sich eine solche Unternehmung aus verschiedenen Gründen in Schweden nicht lohnen werde. — Das Skandinavisch- Niederländische Institut in Prag hat in Verbindung mit der Stadt bibliothek vom 7.—20. Januar eine skandinavische Buchausstellung veranstaltet. Die schwedische Abteilung ist vom Verein für Buch gewerbe in Stockholm besorgt, der 180 erlesene schwedische Druck erzeugnisse der letzten zehn Jahre nach Prag gesandt hat, vor allem illustrierte Werke, sowohl grosn Prachtausgaben wie billige Bücher. Ein schön gedruckter Katalog in Schwedisch und Tschechisch wurde herausgegeben, zu dem der 1. Vorsitzende des Vereins, der Neichs- bibliothekar Or. Jsak Collijn, ein Vorwort schrieb. In den altangesehenen Verlag Albert Bonnier in Stockholm trat am 1. Januar Herr Kaj Bonnier, der jüngste Sohn des Seniorchefd Karl Otto Bonnier ein, der nach dem Tode seines Vaters Albert Bonnier im Jahre 1900 die Leitung des Verlages allein über nommen, 1912 seinen Sohn Tor und 1917 seinen Sohn ^ke als Teilhaber ausgenommen hatte. Herr Kaj Bonnier ist 1901 geboren und seit 1924 im Verlage tätig, nachdem er Erfahrungen nicht nur im schwedischen Buchhandel, sondern auch in Berlin, Paris unb New Port gesammelt hatte. InNorwegen bezeichnet die Fachpresse das Weihnachtsgeschäft als ziemlich befriedigend. Der Umsatz lag etwa 10 Prozent unter dem des Vorjahres. 1931 hat das Geschäft sehr unter dem früher erwähnten fünfmonatlichen Streik in den graphischen Geiverben ge litten. Zu Weihnachten gab es auch in Norwegen keinen Schlager, den jeder kaufen wollte, die Nachfrage war gleichmäßig. Das viel leicht am meisten verkaufte Buch war »Zwei Lebendige und ein Toter« von Sigurd Christiansen, dem ersten Preisträger des großen nordischen Nomamvettbewerbs. 123
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