Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1916
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- 1916-08-08
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^ 182, 8, August 1816. Redaktioneller Teil. Die Berliner S t a d! b i b l i o t h c k hat soeben den 14. Band ihres Katalogs veröffentlicht, der Nachträge zu Abteilung 8 bis 13 enthält. In der Vorrede macht der verdiente Direktor der Bibliothek Herr I)r. A. Buchholtz Mitteilungen über das Wachsen der Bibliothek, das auch im Kriege nicht aufgehört hat. Am 15. Oktober 1967, also vor »och nicht 9 Jahren hatte die Stadtbibliothek einen Bücherbestand von 80 066 Bänden, die bis heute auf 150 660 angewachsen sind. In dem dem Kriege vorgehenden Jahre 1913 war die Benutzung auf über 260 006 Bände gestiegen. In den beiden ersten Jahren des Krieges hat die Benutzung einen Rückgang erfahren, während im Februar 1916 die ausgeliehenen Bänd« wiederum aufwärtssteigende Zah len aufweisen. Der Katalog verzeichnet die Neuerwerbungen in Philosophie, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin, Technik, Gewerbe und Industrie, Handel und Verkehr, Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Berg-, Hütten- und Salinenwesen und beweist durch seinen Umfang von 255 Seiten Text, daß die rührige Verwal tung bestrebt ist, die Bibliothek immer mehr so auszugestaltcn, daß sic imstande ist, allen berechtigten Ansprüchen zu genügen. Das Titelregister umfaßt 50 Seiten, das darauffolgende Sachregister 22 Seiten, beide zweispaltig gedruckt, und bieten den Benutzern die größte Erleichterung im Auffinden des Ge wünschten. Daß der Katalog, wie gewöhnlich, allen bibliographischen Anforderungen entspricht, und daß der Druck und dt« Ausstattung mustergültig sind, dafür bürgt einerseits der Name des Biblio thekars, des Direktors der Stadtbibliothek vr. Buchholtz, ande rerseits der Name des Druckers, Otto von Holten. In meinem Berliner Briese vom Februar d. I. habe ich auf eine Abhandlung des Herrn vr. Erich Schairer über städtische Ins« ratenblätter in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Jahrgang 71, 1915 Heft 4 aufmerk sam gemacht, in der die Geschichte der städtischen Anzeigeblätter verfolgt und untersucht wird, inwieweit sie die Tendenz auf weisen, neben den amtlichen Veröffentlichungen auch private An zeigen aufzunehmen. Herr vr. Schairer hat sich gegen meine Auffassung verwahrt, daß die städtischen Anzeigeblätter geeignet sind, Zeitungsverlag und Verlagsbuchhandel eine Konkurrenz zu bereiten. In der Sozialen Praxis, Jahrgang 25, Nr. 41 vom 13. Juli 1916 befindet sich nun wiederum ein Aufsatz des Herrn vr. Schai- rer: »Die Bedeutung des Inserats auf dem Arbeitsmarkt«, in dem er daraus hinweist, daß die öffentlichen kommunalen Arbeits nachweise die vorhandenen, bzw. zu gründenden städtischen Jn- serutenblätter verwenden könnten, wie er sie in der Zeitschrift für die gesamte Staatswisfenschaft besprochen und empfohlen habe. Er macht den Vorschlag, daß jeder Arbeitsuchende und jeder Stellenanbicter gleichzeitig mit der Meldung beim Nachweis sein Bedürfnis in Forin einer kleinen Anzeige im Arbeitsmarktteil des Amtsblattes gegen geringe Gebühr oder gratis (für Arbeit nehmer) veröffentlichen solle. »Dazu hätte die ergänzende Be stimmung zu treten, daß Stelleninserate in Privaten Blättern am Ort und den auswärtigen Organen nicht erscheinen dürfen, ehe sic im öffentlichen Anzeigenblatt der Wohngemeindc, bzw. Ar beitsgemeinde erschienen sind, d. h., ehe die Meldung beim Ar beitsamt erfolgt ist, in dessen Hand die Redaktion des Arbeits marktanzeigenteils liegen würde.« Es ist hier nicht der Ort, zu den Ansichten des Herrn vr. Schairer in irgendeiner Weise Stellung zu nehmen; ich wollte lediglich die Tatsache feststellen. Das neue Steuergesetz über die Umsatzsteuer, ein keineswegs angenehmes Geschenk, das uns zum 1. Oktober beschert wird, bringt doch wenigstens etwas Erfreuliches, nämlich die Aufhebung des Scheckstempels. Freilich sollte dieser sowieso mit Ende dieses Jahres fallen, und so sind es nur 3 Monate, die wir früher von dieser Last befreit werden. Der Scheckstempel begegnete schon bei seiner Einführung er heblichen Bedenken, da er geeignet war, den für Deutschland im merhin jungen Scheckverkehr in seiner Entwicklung erheblich zu hemmen. Daß dies der Fall gewesen ist, ist auch als sicher anzu nehmen, obwohl cs sich nicht Nachweisen läßt, da es natürlich eine Statistik über die Dinge, die hätten sein können, nicht gibt. Bei der Förderung, die heute der bargeldlosen Zah lt, n g s f o r m allseitig zuteil wird, ist die Aufhebung des Scheck stempels eigentlich nur eine notwendige Ergänzung der sonstigen Maßregeln. Auch die Berliner Handelskammer bringt in ihren Mitteilungen Jahrgang 14, Nr. 6, Juni 19l6 einen Aufsatz, Privat- und volkswirtschaftliche Vorteile der bargeldlosen Zahlungsform, in dem es heißt, daß »Kaufleuten, Gewerbetreibenden, Landwirten nicht dringend genug ans Herz gelegt werden (kann) durch ausgiebige Benutzung der bargeldlosen Zahlungsform eine vaterländische Pflicht zu erfüllen, und sich damit zugleich mancherlei privat wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen«. Reben der Empfehlung des Postscheckverkehrs wird auch dar auf aufmerksam gemacht, daß jeder, der ein Bank-Konto unter hält, die Möglichkeit hat, Zahlungen ohne Bargeld zu erledigen, sei es durch Ausschreibung eines Schecks oder einer Übertra gungsanweisung, und daß jeder Geschäftstreibende verpflichtet sei, auf diese Zahlungsweife durch Aufdruck auf Briefbogen, Rechnungen u. dgl. auch andere Geschäftsfreunde hinzuweisen. Durch Benutzung dieser Einrichtungen wird einmal «ine sehr erhebliche Ersparnis an Umlaufsmitteln erzielt, was bei der augenblicklich notwendigen Zunahme von Banknoten außeror dentlich erwünscht ist, da es das Verhältnis der Noten zu dem deckenden Barvorrat bessert und die Gewöhnung an ein« der artige bargeldlose Zahlung im Inland auch die Wiederherstellung der normalen Bewertung unserer Währung im Auslande fördert. Das Reichspostamt hat zur Förderung dieser Bestrebungen ein Merkblatt für den Postscheckverkehr herausgegcben, das kostenlos abgegeben wird, ebenso stellt die Reichsbank ein ähn liches Merkblatt für den Scheck- und Überweisungsverkehr jeder mann gern zur Verfügung. Man darf sich nicht verhehlen, daß der nach Beendigung des Krieges sich einstellcnde große Bedarf an Rohstoffen Schwierig keiten zeitigen wird, die nur durch eine sorgfältige Verteilung des Bedarfs zu bewältigen sein werden. Die Schwierigkeiten liegen einmal in der Bereitstellung des benötigten Schiffsraumes, dann aber in der Beschaffung der ausländischen Zahlungsmittel. Frei lich hat man an der Nordsee dem kommenden Bedürfnis nicht mit verschränkten Armen entgcgcngesehen, man hat vielmehr eifrig an der Vermehrung unserer Handelsflotte gearbeitet, und der Ge neral-Direktor der Hapag, Ballin, ebenso wie der des Nord deutschen Lloyd, Heinecken, konnten stolz erklären, daß ihr Schiffsbau während des Krieges einen Stillstand nicht er fahren habe, und daß sic bei Friedensschluß mindestens mit einer gleichen Tonnage, wenn nicht mit einer größeren wie vordem, in den Weltverkehr wieder eintreten werden. Eine weitere Schwierigkeit macht die Beschaffung der fremden Währung zur Zahlung der Einfuhr. Vor läufig werden wir diese Zahlung in der Hauptsache nicht durch Ausfuhr von Waren bewirken können, wir müssen mit Tratten zahlen, die wir kaufen. Die Hauptsorge wird sein, nicht durch-unseren eigenen Wettbewerb den Preis für diese Tratten in die Höhe zu treiben, da hierdurch unser« Wäh rung leicht eine weitere Entwertung erfahren könnte. Die mög lichste Schonung der Barmittel im Jnlande, die durch ausge dehnte bargeldlose Begleichung von Forderungen gefördert wird, ist also zu erstreben. Abgesehen von den Vorteilen, die diese bar geldlose Begleichung an sich dem Einzelnen bietet, ist ein Handeln in diesem Sinne eine patriotische Tat, die von jedem Deutschen gefordert werden mutz und gefordert werden darf. »Stolz weht d i e F l a g g e s ch w arz - w ei tz - ro t!«, das deutsche Flaggenlied, das die Helden des Iltis in jener Sturmnacht sangen, als ihr Schiss in den Wogen versank, gehört zu den Liedern, deren Dichter und Tonsctzer in Vergessenheit ge- I05l
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