182, 8. August 1916. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 5095 6^ E' Staackmann > Verlag ^ Leipzig -p E> In Rürze erscheint.- ' k Der Gaukler von Bologna Franz Rarl (Sinzkey Mit Gchrifttitel und Ornament von Rudolf Geyer-Wien Geheftet M. 3.50, gebunden N. 4.50 dieseni noch vor Lricgsbeginn vollendeten Roman war es dem Dichter in erster Linie darum zu tun. all die tollen Streiche des Magisters Boncompagno auf der hoben Schule von Bologna, die dem Gedächtnis unserer Zeit längst entschwunden sind, erzählend rvicdcrzugebcn. — Magister Boncompagno, halb Dill Eulcnspiegel, halb Gascogner der Wissenschaft, wirkte zu Bologna als Professor. Lines seiner Hauptprinzipien war. cs müsse jeder Mensch aufs emsigste bestrebt sein, stets mehr zu bedeuten, als er eigentlich sei. Dieser löbliche Grundsatz, der auch heutzutage noch mannigfach im Schwang sein soll, gibt der Erzählung eine starke Wendung ins Satirische. — Zu gleicher Zeit, als dieser Magister zu Bologna sein Wesen und Unwesen treibt, studiert dort auch die schöne Betisia Gozzadini. Das Zusammentreffen und die bunten, vielfach heiteren Erlebnisse dieser zwei eigenartigen Gestalten bilden den Kern der sowohl dichterisch als auch anekdotisch fesselnden Erzählung. — Der satirische Zug des Romans bedingt aber auch jenen weiteren ethischen Hintergrund und jene Perspektive in» allgemein Menschliche, die alle Werke Franz Karl Ginzkeys in hohem Maße auszeichnen und ihnen ihre lange Lebensdauer sichern. Ein Zyklus von Robert Hohlbaum Eindandeiitwurf von R. A. wilke-wien Kartoniert M. z.— Zyklus „Deutsche Gedichte" will ein Bild deutscher Art geben von Walther von der vogelweide bis auf unsere Tage. Deutsches Fühlen, deutsche Größe, deutsche Kunst, deutscher waffenruhm und deutsche Frcihcitssehnsucht der Jahrhunderte ziehen in knappen, prägnanten Bildern an uns vorüber, an denen immer der Hauch des sprachlichen und gedanklichen Zeitkolorits hastet. — Der III. Teil enthält Gedichte „Aus dem großen Sturm", aber diese sind zum Unterschied von den landläufigen Kriegsgedichtcn nicht laut und allgemein, sondern persönlich, stillen Augenblicken im Felde erwachsen, und heben sich nur wie von einer großen Landschaft vom Hintergründe der großen Zeit ab. — Ich bitte die Herren Rollcgen, das Büchlein selbst zu lesen - sein Umfang ist nicht groß - und seinen Inhalt ans sich wirken zu lassen: sie werden Hohlbaums Deutsche Gedichte dann mit vollster Überzeugung den Auserwählten ihrer Kundschaft ganz besonders vorlegen und guten Absatz erzielen. weißer Verlangzettel anbei. L. Gtaackmann* Verlag »Leipzig K81>