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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1849
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1849
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- Deutsch
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366 eines Markthelfers steht. Wahrlich, es wäre interessant zu hören, welche Lebensweise die betreffenden Pcincipale ihren Leuten unter solchen Bedingungen zugedacht haben, denn daß diese auf Extrazu schüsse geradezu angewiesen sein sollen, dünkt uns eine Ungerechtigkeit gegen die große Zahl der mittellosen Gehülfen, die doch am Ende in ihrer Stellung so viel verdienen müssen, um sich anständig erhalten zu können. Schlimm genug, wenn ein so würdiger Stand durch einzelne Mitglieder so weit herabgezogcn wird, daß seine jüngeren Ge nossen von vorn herein den Proletariern zugezahlt werden. Möchte doch die große Mehrzahl der ehrenhaften Herren Prinzi pale sich dieser großen Eoncurrenz unter den Gehülfen recht bewußt werden und durch allmalige Verminderung der Zahl der Lehrlinge dahin zu wirken bemüht sein, daß dieses unnatürliche Mißvechältniß nach gerade wieder aufgehoben werde. Nicht uninteressant ist eine Anmerkung zu dem lesenswerthen Aufsatze „Rabatt und Verdienst" in No. 19., Seite 236. Sie lautet: „Beispielsweise führe ich an, daß in den Buchhandlungen einer Leipzig benachbarten Universitätsstadt (wir vermuthen Halle) sich von Ostern ab nur noch 6 Commis, hingegen 16 Lehrlinge befinden werden." Wir glaubten bisher, daß Berlin allein der eigentliche Sitz dieses Unwesens sei, um so mehr, als eine unlängst zirkulirende Sta tistik ergeben, daß hier 13 Sortimentshandlungen existiren, welche als Personal, Summa Summarum 8 besoldete Gehülfen, 2 Volon- tairs und 31 Lehrlinge halten. Es wäre im Interesse dieser wichti gen Frage sehr wünschcnswerth, wenn aus verschiedenen Städten der gleichen statistische Notizen mitgetheilt werden möchten, denn dadurch würden die bestehenden Kreisvereine, welche am kräftigsten zur Be seitigung dieses Grundübels Mitwirken könnten, am leichtesten zur Kenntniß der Sachlage gelangen, während bisher diese Zahlenverhält- nisse oft kaum im Orte selbst genügend bekannt sind- Gewiß würde die Redaction d.B.-Blattes gern die Veröffentlichung solcherMittheilun- gen übernehmen. Schonung und Bemäntelung wäre hierbei, wie fast überall, ganz falsch angebracht, denn nur durch ein offenes, unpartheii- sches Daclegen der Verhältnisse kann es dem Gesammtbuchhandel mög lich werden, durch einen Einblick in die wahre Sachlage sich der Größe des Mißverhältnisses bewußt zu werden. Wie wir hören, ist die Ber liner Corporation willens, dieser Angelegenheit ihre besondere Aufmerk samkeit zu widmen. Vielleicht erwirbt sich dieselbe den für die Ge schichte des Buchhandels wahrlich nicht unwesentlichen Ruhm, zuerst dem weiteren Umsichgreifen dieses Unwesens durch geeignete Maßnahmen, mit aller Entschiedenheit entgegen getreten zu sein. Ein Gehülfe- Bitten. Nachstehende 2 Bitten wurden uns von mehreren Herren Commis- sionairen zur Veröffentlichung mitgetheilt, und säumen wir nicht, selbe gegen den Gesammtbuchhandel hiermit auszusprechen. Die Redaction. Die Zahlu ngslistcn zur O.-M. mögen doch so abgesandt werden, daß selbe allerspätcstens den Sonnabend vor Jubilate, mithin dieses Jahr am 28. April, in die Hände der Herren Commissionaire kommen, indem sonst nicht allein höchst unangenehme Aufenthalte, sondern auch doppelte Mühe und Arbeit für die Herren Commissionaire erwachsen. Versiegelte Briefe in den Postpacketen mögen doch nicht mehr Vorkommen, indem dieß gegen das Verbot der Postanstalten in allen Staaten ist, und im Entdeckungsfalle 10 und mehrfache Strafe des einfachen Portos darauf steht, der Laufereien und Unannehmlichkeiten im Betretungsfalle gar nicht zu gedenken. Die Masse der Briefe ist auf dem Eenlrali- 1^28 sationsplatze Leipzig so groß, daß Niemand die Zeit hat, welche zu lesen, fehlte ihm auch nicht die Lust dazu; also meide man doch die aus dem Versiegeln entstehenden Folgen! Verbot. Gegen die von dem Verlagscomptoir zu Grimma in No. 75. des vorjährigen Börsenblattes S 866. als Novität und unter dem Titel: des Dorfbarbiecs sämmlliche Werke, Band 4 —-6 angezeigte Ausgabe des historischen Romanes: „Achtzehn hundert dreizehn" von Ferdinand Stolle ist, bald nach deren Er scheinen, auf Antrag des Herrn Moritz Enge l zu Hamburg und auf Grund eines zwischen diesem und Herrn Ferdinand Stolle, unterm 2. September 1843 über dasselbe Werk abgeschlossenen Ver- lagscontractes, bei den Stadträthen zu Grimma und Leipzig die provi sorische Beschlagnahmesammt Betriebsverbot verfügt, auch trotz des dagegen von dem Verlagscomptoir zu Grimma eingelegten Recurses, in höchster Instanz aufrecht erhalten worden. „Nichts Neues unter der Sonne"? Unerhörte, unziemliche Sparsamkeit! Zu Umschlägen für „Deutsche Parlamentsbücher, Supplemente, Deutsche Reichsgesetze, I. die Wechselordnung, benutzt Herr Köhler in Stuttgart, Buchhändler-Facturen aus den Jahren 1846 (und vielleicht noch neuere?), woraus Jedermann hübsch und ganz deutlich die Orä.- und kietto-Preise ersehen kann, und wohl auch sonstige vortheilhafte Anerbietungen und Preisherabsetzungen, welche „nicht dem Pu blikum gegenüber" stattsinden sollen? Hat denn auch Herr Köhler gar kein Interesse mehr am Sortimentsgeschäfte, seitdem er nur Verlagshändler ist? x. Büchervcrbotc in Rußland *). Im November 1848 wurden in Rußland verboten: Alexis, Wärwolf. 2 Bde. Berlin. 1848. Deutsches Taschenbuch. 1. u. 2. Jahrg. Zürich. Hoffmann von Fallersleben, deutsche Lieder aus der Schweiz. 2. Aust. Zürich. 1843. Gedichte eines Lebendigen. 2. Bd. 5. Aust. Zürich 1844. Harro Harring, die Schwarzen von Gießen. 2 Bde. Leipzig. 1831. Heinzcn, ein Stück Beamtenleben. Herisau. 1846. Hönnicke, deutsche Freiheit. Leipzig. 1845. Holtzendorff, Gemeinden, Steuern und Vertretung. Leipzig. 1844. Niels Juel und seine Zeit. (Belletrist. Ausland.) Lange Leonio. Leipzig. 1843. Mühlbach, bunte Welt. 2 Bde- Stuttgart. 1841. Mundt, moderne Lebenswirren. Leipzig. 1840. Oelckers, der ewige Jude. Leipzig. 1848. Philippson, Siloah. 1. 2. Leipzig. 1845. Prutz, Gedichte. Neue Sammlg. 3. Aust. Zürich. 1846. — Vorlesungen über deutsche Literatur. Leipzig. 1847. Sternberg, berühmte deutsche Frauen. 2 Bde. Leipzig. 1848. Stolle, na da lacht zu- Plauen. 1848. Szeliga, Organisation der Arbeit. Eharlottenburg. 1846- Valenti, Eschatologie. Basel. 1840. Kleeblatt der Heiligkeit. Bern. 1845. Der verkannte Pole. Altona. 1847. Wagenseil, Unterhaltungsbuch. Nürnberg. 1837. *) Wir wären dem Herrn Einsender sehr zu Dank verpflichtet, uns monatlich durch Angabe dieser Verbote in den Stand zu setzen, solche zur Kenntniß des Gcsammtbuchhandels bringen zu können. Die Redaction.
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