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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1849-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1849
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1849
- Monat1849-05
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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..532 ^47 Springer: Der Herr Vorsteher hat gesagt, wir sollen die Sache nicht wieder von vorn anfangen, ich sehe aber doch, daß die ganze Sache in Frage gestellt wird, und so halte ich es für nolhwendig, die ganze Angelegenheit noch einmal von Vorn zu überblicken. Es ist gar keine Frage, der Ausschuß wollte eine BuchhändlerHebensversicherungs-Anstalt gründen; das war eine Sache, die ganz ohne Grund angefangen war. Eine solche Gesellschaft kann nur in großer Ausdehnung bestehen, aber ein besonderer Grund zu einer solchen Stiftung, als einer rein buchhänd lerischen, ist nicht vorhanden; jeder Buchhändler ist ein Mensch, der sich bei jeder andern Witlwenkasse betheiligen kann. Es liegt also keine Ver anlassung zur Begründung einer solchen Kasse für die Gesellschaft der Buchhändler vor. Was mir von einem Vorredner entgegengehalten worden, ist durchaus unhaltbar, und es findet keine Anwendung auf die Stiftung. Meine Herren, es handelt sich darum, eine Stiftung, nicht eine Buch- Händler-Lebensversicherungs-Anstalt zu gründen. Meine Herren, ich sehe eine solche Stiftung nicht so an, daß jeder Einzelne dadurch für seine Familie Etwas gründen soll, aus dem sie ihren ganzen Unterhalt findet. Nein! meine Herren, eine solche Stiftung ist ein Act des ganzen Bör- sen-Vereins, ist ein Act der Buckhändlergesellschaft. Meine Herren, wir sehen das jetzt in allen Korporationen, wir sehen überall daS Streben dahin gehen, daß jeder Einzelne Etwas leiste, damit denen, denen es bestimmt ist vom Schicksale weniger zu haben, aus dieser allgemeinen Lei stung ein Nutzen entstehe. Aus diesem Grunde bin ich gegen das, was Herr Ruthardt gesagt hat. Meine Herren, es liegt gerade im Cha- racter unsrer Zeit, daß wir Etwas stiften, wo Jeder beilceten kann, wir gegenseitig uns helfen und Jeder das Recht hat, etwas Bestimmtes zu verlangen; gerade von dieser Seite wünschte ich, daß Sie diesen Antrag auf Tagesordnung in's Auge faßten. Aus den angeführten Gründen bin ich daher dafür, daß wir eine solche Stiftung anstreben. Ich widersetze mich daher dem Antrag auf Tagesordnung auf das Bestimmteste, und ich- glaube auch, eü ist im Interesse des Zusammenhaltes im Buchhaandel, nicht darauf einzugehen. Spamer: Ick habe Herrn RuthacSt gegenüber.Etwas zu bemerken. Ec meint nämlich, daß eine große Anzahl Mitglieder nolhwen dig sei, um eine derartige Anstalt auf eine ersprießliche Weise in's Leben treten zu lassen, aber gerade verletzte Plan hat das Eigenthümliche, daß nicht eine große Anzahl von Mitgliedern vorhanden zu sein braucht, sondern eine große Anzahl von Einheiten. Wie viel Mitglieder haben wir in unsrem Buchhandel, die recht gut im Stande sind 6—10 Einheiten zu übernehmen und die vielleicht statt des üblichen Meß- oder Weihnachtsge schenks den Familien ihrer Commis oder Markthelfer in Form des Einkaufs in die Anstalt eine Unterstützung bereiten könnten, die von ihren Dienern gewiß dankbarer angenommen und von deren Familien gewiß mit mehr Anerkennung ausgenommen würde, als ein bloßes Geldgeschenk. Es hat überhaupt dieser Plan noch so viel Eigenthümlichkeilen, daß er nicht in 2 oder 3 Stunden erschöpft werden kann. Ich will Sie nur Hinweisen auf den hiesigen Advokaten-Verein, der über dem Plane zu einer solchen Kasse wochenlang zugebracht hat. Deshalb erscheint es wohl räthlich, diesen Plan nicht ohne Weiteres zurückzuweisen und zur Tagesordnung überzugehen. Ich erlaube mir den Antrag zu stellen, um zu einem bestimmten Ziele zu gelangen, unfern Ausschuß zu beauftragen, die nöthigen Schritte zu thun, welche von verschiedenen Seiten vorge schlagen worden sind, z. B. eS haben Mitglieder von Kreisveceinen den Vorschlag gemacht, diese Sache an die Kreisvereine selbst durch Circuläre zu bringen und diese aufzufordern, innerhalb ihres Wirkungskreises sie in Berathung zu ziehen, auf welche Art und Weise mehr als bisher et was Ersprießliches herbeizuführen sei. Ich glaube, daß dieß der einzige praktische Vorschlag ist. Sch ul he: Ich möchte mich entschieden dem Anträge von Ruthardl ansckließen, daß eben dieser Beitrag des Börsenver eins zur Wittwenkasse künftig an den Unterstützungsverein gegeben werden möge, der bisher bestanden hat. oder daß wir die Anstalt neu construiren, damit wir endlich einmal zu einer bestimmten Anzahl Theilnehmer gelangen; denn das haben wir gesehen, auf die bishe rige Weise finden sich nicht genug Theilnehmer. Leider gibt es aber auch Viele, die ihre Beiträge von 1—5 wohl recht gut bezahlen könnten, die sie aber schon seit Jahren nicht geleistet haben. Es giebt eine Menge von Leuten, welche sagen, sie wollten hier Nicht beitreten, und glauben Sie, wir brauchen dann eine Wittwenkasse in der Weise gar nicht zu gründen. Wir haben unfern Verein in Berlin, der allerdings nur mit kleinen Mitteln zu wirken im Stande ist, bekommen wir aber später einmal einen größer» Beitrag von unserm Börsen-Verein, so können wir bestimmt alle Anforderungen erfüllen. Brockhaus: Es ist sehr bedenklich, bei Gegenständen, denen ein humaner Zweck zum Grunde liegt, sich dagegen zu erklären. Ich muß mich indessen dahin aussprechen, daß ich allen diesen Bemühungen, die in dieser Hinsicht stattgefunden haben, sehr wenig Theilnahme habe schenken können, weil ich mich überzeugt habe, daß mit der Sentimentalität im Rechnungswesen nichts gethan ist. Ich glaube, es giebt nur einen Weg im Buchhandel, um zu einer zweckmäßigen Unterstützungskasse zu gelangen, jedoch in welcher Weise dieß zu erreichen ist, kann heute nicht definitiv abgemacht werden. Nach meiner Ansicht müßte eine Umgestaltung unserer Statuten stallfinden. Dann dürfte es Zeit sein, auf diese Angelegenheit zurückzukommen. Nach den jetzigen Verhältnissen sollte man freilich schließen, es werde nicht möglich sein. Der Weg der Unterstützung, das, m. H., ist die Aufgabe. Ich würde Vorschlägen, daß wir, unter Anerkennung der Bemühungen des Comites, dasselbe bitten, diese Angelegenheit fortwährend im Auge zu behalten, die Mitthei lungen, welche darüber eingehen, zu sammeln und wenigstens immer actio zu bleiben. Kommt es dann einmal zur Revision der Statuten, denn unsere jetzige Zeit ist gewiß nicht geeignet, solche Anstalten zu begründen, dann wird es an der Zeit sein, darüber weiter zu sprechen. Ich glaube, dieser Antrag ist gegenwärtig am zweckmäßigsten. Enslin: Zu dem Anträge will ich noch bemerken, daß, wenn beliebt werden sollte, die bisherige Commission fortbestehen zu lassen, sie mit dem Berliner Unterstützungs-Verein zusammentreten möge; in einer desfallsigen Abänderung der Statuten werden wir gemeinschaftlich das Mittel finden, daß der Unterstützungs-Verein so segensreich wirkt, wie andere derartige geschlossene Gesellschaften, denn wenn es dazu gekommen ist, werden wir immer über Mittel zu gebieten haben, die sich auf ein Paar Tausend Thaler belaufen. So lange der Börsen Vorstand die 1500 Thaler gibt, können wir gewiß den Zweck vollständig erreichen. Denn wir haben dann soviel err-icht, daß wir keinen einzigen Menschen, keine Frau und keine Kinder ohne Unterstützung zu lassen brauchen, allerdings nicht mit bedeutenden Summen, aber doch mit 30—50Thalern. Eine bestimmte jährliche Unterstützung kann natürlich nicht gewährt werden, aber es wird den Leuten gesagt werden können, übec's Jahr könnt ihr wiederkommen. Ich schließe mich also unter Beifügung des Antrages, daß beide Commissionen zusammentreten mögen, an den Antrag von Nuthacdt und das, was Hr. Schultze gesagr, vollkommen an- Oldenbourg: Mir scheint es, daß wir von dem Gebiet, auf welchem wir uns eigentlich bewegen sollen, ganz abge wichen sind. ES handelt sich nicht darum, eine Unterstützung zu leisten, denn diese Unterstützung müßte gewährt werten, sondern es ist die Frage, auf welche Weise sie zu gewähren ist. Ich wäre bereit, jeden Vorschlag zu unterstützen, der der Unterstützungskasse größere Mittel zuweisen kann. Jndeß das ist eine Sache für sich. Es handelt sich darum, um den früheren Beschluß, einen Beitrag des Börsen-Vereins zur Witlwenkasse; darauf haben wir die Discussion zurückzuführen und davon glaube ich, sollten wir nicht abweichen.
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