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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1849
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1849
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- Deutsch
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508 die Rechnung eben so wie dem Kommissionär die Commission aufge kündigt werden kann. Was nun den vielleicht vermutheten Nachtheil betrifft, der dem Sortimenter dadurch erwächst, daß er statt 33*,HU nur noch 25 U Rabatt genießt, so braucht es gewiß keines weitläufigen Beweises, daß dieser Nachtheil nur ein eingebildeter ist. Rechnet der Sortimenter den bisherigen Aufwand von Spesen aller Art, die ungeheueren Frachten und Portis, und bedenkt er, daß die Drittclartikel von Jahr zu Jahr spärlicher werden, so wird er gewiß mit uns glauben, daß jene Einrichtung für ihn nur vortheilhast sein kann. Nicht we niger vortheilhast für den Verleger, denn er hat jedes Quartal die Einnahme für die fest gelieferten Artikel zu erhalten, er hat viel weni ger Risico*) und hat für seine Spekulationen, für die Auflage seiner Werke und für seine Versendungen einen weit sichereren Maßstab, als ihm jede andere Einrichtung gewähren kann. Der Vortheil ist auch hier größer, als der Nachtheil. Dem Commissionäc aber macht der kurze Kredit für die fest verlangten Artikel möglich, seine Leute bald kennen zu lernen, während der Sortimenter durch die Abschaffung des Rabatts und durch die Aufhebung eines oft unvernünftigen Kre dits an die Kunden, in den Stand gesetzt wird sein Geschäft auf eine solide Weise zu führen. Zum Schluffe wollen wir noch eine Einiheilung des buchhänd lerischen Gebiets nach Commissionskreisen Vorschlägen: 1. Böhmen und Mähren, Commissionsstadt: Prag. 2. Baiern, Commissionsstadt: Nürnberg. 3. Baden, Wcstschweiz und südl. Elsaß, Commissionsstadt: Mann heim oder Carlsruhe. 4. Württemberg,Hohenzollcrn,Ostschweiz,Commissionsstadt: Stuttgart. ü. Luxemburg, Belgien, Rheinpreußen, westl. Westphalen, Holland, Commissionsstadt: Cöln. 6. Hannover, Oldenburg, Bremen, Braunschwcig und nordöstl. West- phalcn, Commissionsstadt: Hannover. 7. Hamburg, Schleswig-Holstein, Me cklenburg, Lübeck, Commissions stadt: Hamburg. 8. Nassau, Hcssendarmstadt, Frankfurt, süddstl. Westphalen, ndrdl. Elsaß, Commissionsstadt: Frankfurt a. M. 5. Kurhcssen, Commissionsstadt: Cassel. 10. Königreich Sachse» mit den sächsischen und schwarzburgischcn Für- stenthümern, Commissionsstadt: Leipzig- 11. Preußisch Sachsen, Commissionsstadt: Halle. 12. Brandenburg, Pommern, Commissionsstadt: Berlin. 13. Schlesien, Posen, preuß. Polen, Königreich Polen, Krakau, Commissionsstadt: Breslau. 14. Ost- und Wcstpreußcn, Commissionsstadt: Danzig. *) Wendet man dagegen auch ein, daß, wenn eine Commissionshand lung bankerott würde, der Verlust auf einen Schlag größer wäre, als bei den vielen kleinen Verlusten, so ist dagegen zu bemerken, daß der ein leichtsinniger Geschäftsmann sein muß, der nicht vorher sorgfältig prüft, wem er sein Vertrauen schenkt; übrigens ist diese Prüfung um so leichter, als er nur mit einer geringen Zahl Gcichäftsfreundc, die es dann im wahren Sinne des Worts werden, zu thun hat. Andrerseits sorgen auch die Isü jährlichen Zahlungen dafür, daß der Kredit kein allzu ungemeffener zu werden braucht. ^ 44 1ö>. Oesterreich, Steiermark, Jllyrien, Commissionsstadt: Wien. Iü. Tirol, Lombardei, Venedig, Commissionsstadt: Innsbruck. l7. Ungarn und Donaufürstenlhümer, Commissionsstadt: Pcsth. Wenn man in die weiteren außerdeutschen Länder, welche mit Deutschland in buchhändlerischem Verkehre stehen, nicht in die ange- deutelen oder vorgeschlagenen Bezirke einstigen oder für sie besondere deutsche Commissionsgränzstädte bestimmen will, wie z. B. für Däne mark und Rußland, Lübeck u.s. w., so wäre es wohl am gerathensten, wenn für alle diese Länder der Centralcommissionsplatz als Commis sionsstadl bestimmt würde. Natürlich darf bei irgend einer Einlhei- lung des buchhändlenschen Gebiets, wie wir sie oben andeuteten, nicht bloß aus Flächenraum und Einwohnerzahl gesehen werden, sondern man muß bei Feststellung dieser Bezirke hauptsächlich die grö ßere oder geringere Intelligenz der Einwohner in Anschlag bringen. Uebrigens geben wir recht gern zu, daß die oben versuchte Zusam menstellung mehr als mangelhaft ist; wir wollten auch nur ungefähr andeuten, wie wir die Verhältnisse aufgefaßl wünschen, und bemerklich machen, daß eS bei der Wahl dieser Kreiscommissionsstädte weniger darauf ankommt, ob an dem betreffenden Orte der Verkauf schon an und für sich von großer Bedeutung ist, sondern daß hauptsächlich solche Städte zu wählen sind, welche die besten Verbindungswege darbieten und möglichst in der Mitte der festgesetzten Kreise liegen. Es geht aus der Natur der Sache hervor, daß sich auf allen Commissionsplätzen in kurzer Zeit genug Handlungen niedeclaffen würben, welche mit Hintansetzung aller andern Geschäftsbräuchen bloß dem Commissionsgeschäfle sich widmen. Wir haben uns begnügt, nur die Grundzüge unseres Planes einstweilen hinzustellen, ohne auf alle möglichen Einwendungen, welche im voraus vermulhet werden können, jetzt schon einzugehen. Da das Octroyiren in dem Gemeinwesen der deutschen Buchhändler ohne- dieß etwas Unmögliches ist, so unterstellen wir diesen Plan der öffent lichen Beurtheilung. Wir wissen zum voraus, daß derselbe in der beleidigten Eitelkeit der kleineren Geschäftsbesitzer, an der Verblendung des Eigennutzes und der Sondersuchl, an der Bequemlichkeitsliebe alter Gewöhnung denselben aktiven und passiven Widerstand finden wird, wie er jedem anderen Reformplan zu Theil wird; wir hoffen aber zu gleicher Zeit, daß die unter der Mehrzahl der Kollegen zur Ueber- zeugung gewordene Ansich't, daß nur eine gründliche, durchgreifende Reform unserer Verhältnisse dem wachsenden Elende Einhalt thun könne, ein mächtiger Bundesgenosse für uns sein werde. Am Schluffe dieser Zeilen stehe noch die Versicherung, daß der Vorschlag nicht von einem Manne herrührt, der in den wenigen Mußestunden, die einem Buchhändler übrig bleiben, sich mit theore tischen ZukunflSträumereien unterhalt, sondern daß er von einem altern praktischen Buchhändler ausgehl, der zugleich Sortimenter und Verleger ist und in beiden Branchen ein Geschäft mittleren Umfangs besitzt; auch leitete ihn bei Darlegung seines Reformplanes keinerlei Sonderintercsse, sondern einzig und allein der lebendige Wunsch, das Seinige für das allgemeine Wohl des Buchhandels beizulragen. -i- A ii z e i q e b l a t t. (Inserate von Mitgliedern beS Vörsenvereins werden die dreigespaltene Zeile mit 5 Pf. säcbs., alle übrigen mit 10 Pf. sachj. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s36I4.H TZ" Verkauf eines großen Sortiment-Lagers. Ein Sortiment-Lager, bestehend aus minde stens 7700 Werken, die 12,000 Bände enthalten, ist sofort zusammen durch die Her ren Keil L Comp. in Leipzig gegen baare Zahlung zu verkaufen, und ist daselbst die voll ständige Inventur einzusehen, sowie die VcrkaufS- bedingung zu erfahren. Dieses Lager besteht aus Werken aller Wissen schaften und Sprachen (nur deutsche Romane ent hält cs wenig), die größtcnthcüs im vorigen Jahrhundert erschienen und von denen viele jetzt längst vergriffen und Sel tenheiten geworden sind. Seit seiner Gründung 1 7 20 bis jetzt wurde von demselben noch nie ein Catalog gedruckt, daher wäre dessen Ankauf zur Errichtung eines größeren Antiquar-Geschäftes von großem Vortheil. f3ü1ö.j Verkauf einer Verlagshandlung. Ich gedenke meinen Verlag zu verkaufen und zwar entweder im Ganzen oder in folgenden drei Abrhcilungcn, nämlich: s) den Jugend- sehriftenvcrlag, l>) den übrigen Bü ch e.r v e r l a g und c) den Kunstverlag. Nach Eingang der Remittcnden wird mein Commissionair, Herr T. O. Weigel, den La gerbestand möglichst genau aufnchmen lassen, so daß ich dann den Kaufgeneiglen Miltheilung machen könnte. Hamburg, 24./IV. 49. Georg Hcubel.
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