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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1849
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1849
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- Deutsch
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261 1849.) lichen Umschwung des leipziger Buchhandels und die Benutzung der leipziger Druckpressen in Fesseln zu schlagen. Anmerk. Vorstehende „Bcurtheilung" findet sich in der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 9. März d. I. Wir theilen sie wortgetreu, aber ohne Verantwortlichkeit für deren Inhalt oder Bürgschaft für das angege bene Sachverhältniß mit, nur als einen für den Gesammtbuchhandel interessanten Fall, indem wir überzeugt sind, daß das Leipziger Crimi- nalqericht nicht vorschriftswidrig gehandelt haben wird und wollen dcßhalb auch nicht verfehlen, eine etwaige Erwiderung desselben, ebenfalls zur Kennt- niß und Belehrung des Buchhandels, aufzunehmcn. Die Redaktion- Der Verfasser des nachstehenden Artikels, erlaubt sich densel ben hiermit der gef. Beachtung der deutschen Verlagsbuchhand lungen angelegentlichst zu empfehlen. Ueber Association. In einer Zeit, wie die jetzige, die dem Buchhandel und nament lich dem Veclagshandel so bedeutende Wunden schlug und noch täg lich schlägt, wo Recht und Billigkeit, wechselseitige Achtung und kaufmännisches Handeln aus der Welt, aus der uns zunächst liegen den buchhändlerischen wenigstens, verbannt zu sein scheinen, wo theil- weise den heiligsten Interessen und der Lebenseristenz Vieler gleich sam Hohn gesprochen wird, dürfte es nicht nutzlos sein, auf Mittel und Wege zu denken, wie ferneren Verlusten möglichst vorzubeugen wäre- Ich meine, hierher gehörte in erste Linie die Association. In England und Frankreich ist es ein häufig vorkommender Fall, daß mehrere Verleger sich zur Herausgabe größerer Werke einigen, wo durch es auch kommt, daß die Literatur jener Länder Prachtwerke aufzuweisen hat, wie in Deutschland nur selten welche erscheinen. Ich könnte der Beispiele Dutzende nur aus den letzten Jahren auf führen, doch ich setze voraus, daß sie jeder gebildete Buchhändler kennt und für Andere sind diese Worte nicht, denn bei ihnen ist ohnedieß eine höhere Idee, über den alltäglichen Schlendrian hinaus, nicht vorauszusetzen. In Deutschland liegen freilich auch einige Beispiele solcher Association vor, sie sind aber nur seltene Ausnahmen und deßhalb so gut wie nicht bestehend. Es soll dieß nur ein Wink sein, was bei der Masse geistiger Kräfte in unserem Vaterlande und dem stets sich erweiternden Markte für den besseren Theil der deutschen Literatur, durch solche Vereinigung mehrerer Verleger geleistet, häufig zum wechselseitigen Nutzen und Frommen gefördert werden könnte. Eine Association anderer Art dürfte nach den letztjährigen und neuesten Erfahrungen nicht allein zu den vor jedem künftigen Schaden und weiteren bitteren Erfahrungen schützenden Auswegen gehören, sondern wäre auch ohne vorhergehende namhafte Opfer sehr leicht ausführbar. Wie bekannt sind durch die gleichsam erzwungene Annahme der österreichischen Banknoten sl pari, dem Verlagsbuchhandel aus der Rechnung 1847 allein, Tausende bereits verloren gegangen, andere viele Tausende sind noch gar nicht bezahlt und werden es auch wohl nicht alle. Es blieb nur die Alternative, von denen, die zahlen wollten, entweder diese Banknoten »> pari oder noch höher anzunehmen oder sich auf bessere Zeiten zu vertrösten. Einem dieser beiden Uebel un terlag man mit 1 oder 2 Ausnahmen. Jetzt soll (?) diesem gesteuert werden, aber es tritt ein anderes, fast noch schlimmeres Uebel dafür ein. Die Ladenpreise unserer Bücher und Zeitschriften werden in Oesterreich, dem Publikum gegenüber, nicht unbedeutend von den dortigen Sortimentern erhöht. Es bedarf hierzu keines Commcntars, wie förderlich dieß dem Absätze unseres Verlags sein wird. Wie wäre es denn, wenn sich zur Beseitigung aller dieser Uebel die bedeutendsten Verleger einigten, einen Eentraldepot ihres Verlages oder gar (wenn dann die Wiener Sortimenter noch immer Preisaufschläge machen wollten) eine Handlung in Wien für ge meinschaftliche Rechnung zu errichten oder der etwa eintretenden Op position wegen lieber eine der zum Verkauf gebotenen Firmen zu acquiriren, wenn sie ihre Interessen durch einen tüchtigen und als durchaus rechtlich erkannten, mit den österreichischen Verhältnissen vertrauten Mann vertreten ließen und so selbst und direkt den Markt bezögen, von dem sie bisher nur indirekt Nutzen ziehen konn ten, und dieß gewiß auch gern thaten, so lange nicht solche bedeu tende Verluste, offenbare Nachtheile, unbillige Aumuthungen und durch nichts zu entschuldigende Rücksichtslosigkeiten die Folge waren und ihr Eigenthum gefährdeten? Durch eine solche Association entstände für die Betheiligten der dreifache Vortheil: 1) Könnte die Wiener Vereinshandlung allen Verlag der Vereins- Mitglieder dem Publikum zum Leipziger Laden - und Catalog- preise ablassen und würden dieselben hierauf noch immer den Rabatt gewinnen, den sie bisher Anderen geben mußten. Diese Differenz reichte bei einem für Wien noch mäßigen Absätze, abgesehen von aller speciellen möglichen Verwendung für so Manches Verlag, schon allein hin, die dem Geschäfte erwachsen den Spesen vollkommen zu decken. 2) Erreichten die Vereinsmitglieder den großen Vortheil, ihre ca. 120 Eontis mit den österreichischen Handlungen aus ein Ein ziges reducirt zu sehen, indem künftig die sämmtlichen österreich. Sortimentshandlungen nur von dem Vereinsgeschäfte in Wien den Verlag der Vereinsmitglieder zu beziehen hätten. Ueberdieß bestehen in Oesterreich eine Menge größtentheils ganz solider Buchhandlungen in Provinzialstädten, die vom Auslande gar nicht gekannt sind, indem sie nur mit den österreichischen Verle gern in direktem Verkehre stehen, sich hingegen mit ihrem ganzen Bedarfe an deutscher Literatur, in Wien assorliren und zwar mit 10H>, 121/2?(, und 15?h, in seltenen Fällen nur, mit 16ULH Rabatt. Diese würden dann auch zu direkten Abnehmern gewonnen und dürste ihre Verwendung für den Verlag der Vereins-Mitglieder durch den natürlich höheren Rabatt als bisher — sicher nur dem Absätze günstig, -— angeeifert werden. Und endlich: 3) hörten hiermit alle Cours-Differenzen, alle Ausreden, alle ver geblichen Mahnbriefe, alle Vertröstungen auf. Die öster reichischen Buchhändler rechnen und saldiren unter sich im Ja nuar und Februar eines jeden Jahres, schon spät ist's, geschieht's erst im März oder gar April, und hätten dieselben somit ihre Saldi für den von den Vereinsmitgliedern, mittelst ihres Conto mit der Vereinsbuchhandlung, bezogenen Verlag auch nur in Wien, zu dortiger Abrechnungszeit, in österreichischem Gelbe, nicht in Buchh.-Währung w. zu zahlen. Von da könnte und sollte es schon sicher und zeitig nach Leipzig kommen. Man weiß in Wien recht gut, wie es mit den meisten Firmen der österreichischen Monarchie steht und wie die Zeit ist. Es würde also auch hier eine Controls stattfinden und der Credit hiernach zu bemessen, um vor jedmöglichem Nachtheile und Verluste geschützt zu sein. Und so noch Vieles, das anzusühren hier der Raum nicht erlaubt. Der Einsender dieses, der die österreichischen Verhältnisse und den österreichischen Buchhandel ziemlich genau zu kennen glaubt, ist mit Vergnügen bereit, jede weitern Aufschlüsse, auf seine deßhal- bigen Erfahrungen basirt, zu geben und in nähere Details über Kostenpunkt und das „Wie" der Ausführung, nach seiner Ansicht, ein- zugehen. Ec hat zu diesem Zwecke die Redaction des B.-Bl. ersucht, etwaige Briefe und Anfragen in dieser Angelegenheit anzunehmen und an ihn zu übermitteln. Gern wird er jede deßfallsige Frage, wie jede Auskunft über diese Idee, nach Kräften und Möglichkeit zu beant worten und zu erlheilen suchen, gilt es doch, seiner Ueberzeugung nach, mit eine Lebensfrage für den deutschen Verlagsbuchhandel, dem er selbst angehört. B.
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